Machen Beziehungen mit reichen Menschen glücklicher?

vom 05.02.2014, 17:36 Uhr

Man sieht ja oft im Fernsehen glückliche Hollywood-Stars, bei denen Geld keine Rolle zu spielen scheint. Diese wechseln aber auch gerne schnell ihre Beziehungen, was wahrscheinlich auch mit dem öffentlichen Druck zusammenhängt. Daraus lässt sich also schlussfolgern, dass solche Beziehungen nicht besonders intensiv sind und auch nicht lange halten.

Es muss aber auch gar nicht um Hollywood-Stars gehen. Ein Bekannter von mir hatte bis vor kurzem eine Beziehung mit einer Frau aus "gutem Hause". Er wurde oft zum Essen eingeladen und verbrachte viel Zeit mit ihr in anderen Ländern. Dennoch liebte er sie nicht, was laut ihm genau an diesen Aktivitäten gelegen haben soll.

Als er mehr von seiner Geschichte erzählte ging er unter anderem darauf ein, dass "reiche Menschen" keine Ahnung vom normalen Leben und seinen glücklichen, aber auch traurigen Momenten hätten. Eine Beziehung baue allerdings auf diesem Leben auf, und wenn man bereits alles hat, was man möchte, erlebe man diese Erfahrungen nicht mehr. Wie seht ihr das? Würdet ihr überhaupt eher auf die Liebe als auf das Geld schauen und wenn ja, hättet ihr ein Problem mit einer reichen Person als Beziehungspartner?

» dalticous » Beiträge: 172 » Talkpoints: 9,30 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Das kommt vielleicht auch darauf an, wie Du Reichtum definierst. Auch jemand, der vielleicht viel Geld hat, kann dennoch nicht immer jederzeit alles haben, was er will. D.h. es gibt da schon noch Dinge, die eben irgendwo fehlen. Selbst wer beispielsweise Millionär ist, wäre ja bestrebt, diesen Zustand auch zu erhalten und nicht so viel auszugeben, dass irgendwann nichts mehr da ist. Sicherlich kommt es da eher nicht vor, dass man am Ende des Monats kein Geld mehr auf dem Konto hat, aber ob man diese Erfahrung nun unbedingt benötigt?

Auch ohne finanzielle Sorgen kann es zahlreiche Dinge geben, die einen beschäftigen. Gerade das, was Du auch beschreibst, ist dann vielleicht sogar ein zusätzliches Problem, denn die Frau hat eventuell bemerkt, dass sie gar nicht geliebt wird, sondern dass der Mann sich da nur gern hat aushalten lassen.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich habe noch nie eine Beziehung mit einem sehr reichen Mann geführt und ich denke, es kommt doch auch schon sehr auf den Charakter desjenigen an. Auch die Reichen kann man ja nicht alle über einen Kamm scheren.

Aber zum einen sehe ich das Problem, dass ich mit jeder sehr herausstechenden Eigenschaft habe. Also meiner Meinung nach ist es für Beziehungen auch nicht hilfreich, wenn man z.B. ausgesprochen hübsch ist. Wenn ich so schön wäre, dass mir jeder Mann hinterherschaut, hätte ich bei jeder neuen Beziehung Angst, dass mein Freund eigentlich nur wegen meiner Schönheit mit mir zusammen ist. Natürlich haben schöne Menschen auch eine Persönlichkeit, aber ich hätte Zweifel, ob er die auch bemerkt oder ob die hinter der Schönheit verborgen bleibt.

Und wenn man nun ausgesprochen reich ist, hätte ich immer Angst, dass dies der Grund ist, warum er mit mir zusammen sein will. Ich denke mal, dass dies nun wirklich kein Klischee ist, dass es viele Menschen gibt, die für das Geld auf die eine oder andere Sache in einer Beziehung verzichten, die ihnen aber eigentlich sehr wichtig ist. Beispielsweise akzeptiert man dann Untreue, weil man es sich in seiner neuen Villa so gemütlich gemacht hat.

Also es kommt einfach ein Faktor mit in die Beziehung, die das Ganze nicht gerade vereinfacht. Man kann sich nie sicher sein, wie groß dieser Faktor wirklich ist, welche Bedeutung er für den Partner hat. Und da wäre ich immer vorsichtig, wie weit ich mich auf die Beziehung einlasse. Und so ist eine Beziehung von Anfang an irgendwie gestört.

Dass reiche Menschen keine Ahnung vom normalen Leben haben, hat schon was Wahres. Ich beziehe mich jetzt aber mal ausschließlich auf das Materielle und nicht auf "glückliche und traurige Momente". Mich erinnert das nämlich sehr an die Freunde meiner kleinen Schwester, deren Eltern alle recht wohlhabend bis reich sind. Und da habe ich teilweise Geschichten erzählt bekommen, die mir die Haare zu Berge stehen ließen.

Beispielsweise waren sie alle mal auf einer Hütte in den Bergen. Als bei den Überlegungen, was man denn essen könnte, der Vorschlag kam, man könne auch mal Reis kochen, kam doch tatsächlich der Einwand, dass aber kein Reiskocher da wäre. Und mal ganz ehrlich, wenn man in einer Welt lebt, in der man Reis nur im Reiskocher zubereiten kann, lebt man wirklich in einer sehr kleinen Welt. Wie machen die Menschen das wohl seit Jahrtausenden mit dem Reis?

Also diese Geschichten fand ich schon krass abgehoben. Wenn man schon nicht mal mehr so etwas weiß, hat man wirklich den Kontakt zu der breiten Masse der Menschen verloren. Und zu ihren Problemen. Die meisten Probleme lassen sich eben mit Geld lösen und so verlieren sie ihre Bedeutung. Und wenn man da nicht mit den Füßen auf dem Boden der Tatsache bleibt, dann kann man nicht nur keinen Reis kochen, sondern versteht Menschen auch nicht mehr, die ein einfacheres Leben führen.

Und mit so einer Person würde ich wirklich keine Beziehung führen wollen. Die lebt für mich in einer Scheinwelt, nicht in der Realität. Und dann wird sie selber so irreal, so unmenschlich. Ich fand das z.B. immer sehr gut, dass die Prinzen Harry und William auch mal Latrineausheben in einem Waisenhaus in Lateinamerika und solche Sachen machen mussten.

Benutzeravatar

» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich finde es sehr merkwürdig, wenn jemand eine Beziehung mit einem deutlich wohlhabenderen Partner als vorteilhaft empfindet. Geld ist sicher nicht unwichtig in einer Beziehung. Ich möchte auch nicht mit jemandem zusammen sein, der arbeitslos oder aus anderen Gründen ständig pleite ist. Das ist einfach unpraktisch, weil man dann wenig unternehmen kann.

Allerdings bin ich der Ansicht, dass das Geld des einen Partners für den anderen absolut keine Bedeutung hat. Es sollte selbstverständlich sein, dass jeder sein eigenes Geld hat und bei gemeinsamen Unternehmungen auch für sich selbst bezahlen kann. Alternativ dazu kann man es auch so handhaben, dass mal der eine und mal der andere für beide bezahlt. Ich finde es wichtig, dass ein solcher Ausgleich stattfindet, damit keiner das Gefühl hat, von dem anderen lediglich ausgenutzt zu werden. Ich finde es nicht normal, dass der wohlhabendere den ärmeren Partner ständig aushält und mehr Geld investiert.

Wenn ich mit jemandem zusammen wäre, der deutlich mehr Geld zur Verfügung hat als ich, würde mich das an sich nicht stören. Aber er dürfte mich eben nicht einladen, sondern es müsste eine ganz normale Beziehung sein, in der jeder für sich selbst aufkommt. Anders herum wäre das natürlich ebenso. Hätte ich deutlich mehr Geld als der Partner und würde dieser erwarten, dass ich ihn deswegen ständig einlade, würde ich mich ausgenutzt fühlen und denken, dass derjenige nur des Geldes wegen mit mir zusammen ist. Ich denke, dass das meistens auch der Fall ist, wenn Leute sich vom Partner häufiger einladen lassen, selbst aber keine Gegenleistung erbringen wollen oder können.

Benutzeravatar

» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Für mich heißt aus „gutem Hause“ nicht aus reichem Hause. Man kann reich sein und trotzdem keine gute Kinderstube haben oder eben umgekehrt. Hollywood-Stars sind für mich kein Maßstab für Beziehungen. Da werden oft die Partner gewechselt, wie bei anderen die Hemden. Es gibt da auch einige Ausnahmen. Aber größtenteils kann man sagen, dass das Glück, was ihnen aus den Augen strahlt, gespieltes Glück ist, denn dafür sind sie ja Schauspieler.

Wenn deinen Partner die Aktivitäten seiner Bekannten gestört haben, hat er sie nicht erst dann, sondern von Anfang an nicht geliebt und wollte eben nur die Dame aus dem guten Haus näher kennen lernen. Dagegen ist natürlich nichts zu sagen.

Etwas Ähnliches kann ich von einer Bekannten sagen. Der Mann, den sie im Urlaub kennen lernte, hatte auch mehr als genug Geld. Das Fatale war, dass er für beide Sachen entschieden hat, von denen sie erst später davon unterrichtet wurde. So war unter anderem schon fast perfekt gemacht, wann beide nach Amerika auswandern würden und das Haus war schon vorhanden. Erst dann erfuhr sie davon. Es sollte eine Überraschung werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand von einer solchen Überraschung begeistert ist. Aber manche Menschen haben das Geld und glauben tatsächlich, andere so glücklich machen zu können. Natürlich sind nicht alle Menschen, die zu viel Geld haben so.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Ich muss auch sagen, dass ich "aus gutem Hause" und "reich sein" voneinander unterscheide. Leute, die aus gutem Hause sind können laut mir eine Akademiker-Familie sein und recht wohlhabend, aber noch lange nicht reich sein. Aber auch ich würde meinen Maßstab nicht an Stars ansetzen - da ist ja alles immer anders als bei Otto-Normalbürgern. Und es gibt auch Starts, die einfach von diesen Schlagzeilen leben.

Ich verstehe auch nicht, warum man glaubt, dass eine Beziehung zu einer reichen Person von Vorteil wäre. Ich selbst war noch nie in solch einer Beziehung, aber ich würde mich da drin vielleicht nicht wohl fühlen, wenn man den Unterschied zwischen uns beiden wirklich merken würde. Ich würde nicht wollen, dass mein Partner mir alles bezahlt beziehungsweise Tätigkeiten plant, bei denen ich erst nach dem Geld schauen muss und immer hinterher hinke. Das wäre mir auch Dauer auf zu anstrengend. Aber ich würde meinen Partner auch auf gar keinen Fall ausnutzen wollen - da würde ich (fast) immer strikt ablehnen, eingeladen zu werden.

Ich kenne eigentlich keine reichen Menschen, deswegen kann ich nicht bestätigen, ob diese verzogen sind oder ob sie keine Ahnung vom normalen Leben haben. Aber ich denke, es ist teilweise noch ein Klischée von früher, dass solche Menschen alles bekommen haben, was sie möchten. Ich kenne ein paar Leute, deren Eltern zwar wohlhabend, aber nicht reich sind. Und diese Leute kennen das Leben in vielen Lebenslagen, da sie von ihren Eltern mit dem Nötigsten zwar unterstützt werden, aber nicht zu sehr verwöhnt werden. Aber diese Leute meinten zu mir auch, dass sie dies vollkommen in Ordnung fänden, immerhin wollen sie selbstständig sein und nicht finanziell abhängig von ihren Eltern, was ich auch gut finde.

Ich würde immer eher auf die Liebe als auf das Geld schauen. In deinem Beispiel hat man ja auch schon gesehen, dass der Mann die Frau nicht geliebt hat und so etwas fühlt sich einfach nicht schön an, wenn man nur des Geldes wegen ausgenutzt wird. Es sollte sich schon im Rahmen halten und man sollte sich sozusagen nicht "aushalten" lassen. Das finde ich auch der Person gegenüber unfair, die wirklich tiefe Gefühle dem anderen gegenüber hegt.

» cupcake03 » Beiträge: 1152 » Talkpoints: 29,50 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich frage mich, wie man so etwas am Anfang einer Beziehung gleich merken will, wenn die Person damit nicht gerade hausieren geht. Über Geld wird man ja am Anfang nicht gerade reden und so ist so eine Beziehung entweder von Anfang an auf Geld oder eben auf richtiger Liebe aufgebaut. Je nachdem ob man es thematisiert hat.

Es kann aber durchaus auch Liebe zwischen einem reichen und einem normalen Menschen geben. Warum auch nicht? Ich denke aber, dass man auf dem Boden bleiben sollte und der normale Mensch dann auch nicht auf das Finanzielle aus sein sollte. Warum sollte man sich aber nicht in einer anderen Gehaltsklasse verlieben? Es kann auch durchaus etwas mit der Beziehung werden. Man muss sich eben verstehen und miteinander gut auskommen und eine Trennung kann in allen Beziehung kommen, egal wie viel Geld jemand hat.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich finde es schwachsinnig, zu behaupten, dass Beziehungen mit reichen Menschen glücklicher machen. Immerhin hängt die Liebe ja nicht vom Wohlstand eines Menschen ab, sondern wie nahe man sich steht und wie gut man miteinander auskommt. Das Geld spielt dabei nur eine nebensächliche Rolle und man verliebt sich ja nicht in jemanden, nur weil er reich ist. Stattdessen spielt der Charakter eine sehr wichtige Rolle und es ist wichtig, dass man den Partner attraktiv findet und dass man ähnliche Interessen hat. Wenn das alles gegeben ist, kann man eine glückliche Beziehung führen, unabhängig davon, ob der Partner viel Geld hat oder nicht.

Man kann generell nicht glücklich in einer Beziehung sein, wenn man vom Charakter her komplett unterschiedlich ist oder wenn man den Partner einfach nicht attraktiv findet. Dabei kann der Partner auch reich sein. Man wird einfach nicht glücklich, wenn man einfach nicht zueinander passt und von daher muss eine Beziehung nicht unbedingt glücklich verlaufen, nur weil einer der beiden reich ist. Stattdessen kann eine Beziehung glücklich verlaufen, wenn beide nicht besonders viel Geld haben, sich dafür aber perfekt ergänzen.

Ich denke, dass man auch nicht aufs Geld schauen sollte, wenn man jemanden kennen lernt, mit dem man sich eine gemeinsame Zukunft vorstellen könnte. Das Geld tut ja nichts zur Sache und viel wichtiger ist doch, ob man sich versteht oder nicht. Dabei kann es dann durchaus so sein, dass man viel gemeinsam unternehmen und auch viel verreisen kann, wenn einer viel Geld hat. Das kann auf jeden Fall erfüllend sein und beiden sehr viel Spaß machen. Allerdings kommt es nicht nur darauf an und man kann auch sehr viel Spaß in einer Beziehung haben und auch viel miteinander unternehmen, wenn man nicht gerade reich ist.

Benutzeravatar

» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^