Krippe, Kindergarten und Schule dieselbe Einrichtung

Meine Kinder sind beide in derselben Einrichtung, obwohl eines davon bereits in der 2. Klasse ist und mein kleiner Sohn erst im 1. Jahr im Kindergarten ist. Beide besuchen schon dieselbe Einrichtung, seit mein jüngerer Sohn die Krippe besucht. Die Einrichtung besteht aus einer Kinderkrippe, einem Kindergarten, einer Grundschule und einem Hort, der zur Schule dazu gebucht werden muss und sogar einem kleinen Altenheim, dahinter steht ein katholischer Träger.

An sich finde ich das echt praktisch, da ich nur einen Weg morgens habe und beide Kinder somit praktisch gleichzeitig bringen und abholen kann, das spart Zeit, Benzin und Mühe. Auch ist die Einrichtung wie eine Art Familie, viele Eltern kennt man praktisch vom Krippenalter bis zum Schulalter bereits und es ergeben sich oft nette Kontakte. Das ist allerdings manchmal auch ein Nachteil, man kann praktisch sagen, dass fast jeder jeden kennt und man kommt sich so oft natürlich auch mal beobachtet vor. Dennoch überwiegen die Vorteile, zumindest für mich, da ich mich schon in der Regel dort wohl fühle und die Kinder auch, da die Qualität der Betreuung meiner Ansicht nach schon sehr hoch ist.

Ulkig fand ich in einem Lied über die Einrichtung einen Teilbereich im Sinne von "von der Wiege bis zur Bahre", eventuell etwas makaber, aber rein theoretisch ist es natürlich möglich, nach Studium, Beruf und Rente wieder in Form des Altenheimes in den "Schoß" der ehemaligen Einrichtung zurückzukehren. Kennt sonst noch jemand so eine Einrichtung, die aus mehreren Bereichen besteht? Was haltet ihr von so einem Konzept?

Dieses Konzept ist mir in dieser Form ziemlich neu, allerdings muss ich sagen, dass ich die Idee dahinter sehr gut finde. Natürlich ist es auch sehr praktisch für die Eltern, sie haben immer feste Ansprechpersonen und sie sparen natürlich auch Zeit und Geld, wenn sie die Kinder nach der Arbeit abholen wollen. Auch für die Kinder ist es eine sehr vertraute Umgebung. Auch das kleine Altenheim profitiert sicherlich davon, dass so viele Kinder in der Nähe sind.

So werden die alten Menschen ein wenig abgelenkt und vielleicht sogar aufgeheitert, wenn sie mal keinen Besuch von ihren Angehörigen bekommen. Ich musste vor kurzem aus beruflichen Gründen einige Altenheime aufsuchen und ich muss schon sagen, dass diese Heime auf mich schon sehr bedrückend wirken. Ich würde es auf jeden Fall begrüßen, wenn ein derartiges Konzept auch andernorts umgesetzt werden würde.

Ich habe das so noch nie gehört, finde es aber auch schwierig umzusetzen. Da jedem in der richtigen Form gerecht zu werden ist sicherlich nicht immer einfach, da man mit dem bestehenden Platz wirtschaften muss. Zudem gibt es im Altenheim ja auch immer wieder verwirrte Menschen und das direkt neben Kindern ist sicherlich auch immer wieder eine Herausforderung. Ich würde dieses Modell nicht bevorzugen, wenn ich ehrlich bin.

Die Krippe von meinem Sohn ist ähnlich gestaltet, da diese direkt Räumlichkeiten direkt unter dem Altenheim sind im Erdgeschoss. Schafft man es nicht pünktlich sein Kind abzuholen oder sind am Nachmittag nur noch einige wenige da, dann gehen diese in das Altenheim um die alten Leute zu erfreuen. Die Kinder haben dabei immer Spaß und auch die Alten freuen sich darüber, denn diese bekommen nicht immer Besuch von ihrer eigenen Familie. Dadurch sind einige wieder "aufgeblüht".

Mit der Schule ist es ähnlich, diese ist jedoch nicht im selben Haus untergebracht sondern ein paar Straßen weiter. Dabei ist jede Schulform von der Grundschule über Hauptschule, Realschule bis Abendgymnasium. Sogar ein reines Mädchengymnasium wird vom selben Träger unterhalten. Dabei darf man aber auch nicht vergessen, dass man dafür dann ebenfalls Schulbeiträge zu leisten hat die auf einer staatlichen Schule nicht anfallen.

Überlegen tue ich es mir noch, ob mein Sohn weiterhin bei diesem pädagogischen Prinzip bleibt mich spricht es eigentlich an. Wenn es ihm aber gar nicht zusagt, dann suche ich etwas anderes das für ihn geeignet ist. Grundsätzlich finde ich das nicht schlecht, und im Altenheim wird auch darauf geachtet wer Kontakt mit den Kindern bekommt. Die verwirrten sind unter Aufsicht und dürfen auch nicht nahe ran, die aggressiven sind komplett ausgeschlossen und gehen in dieser Zeit auf ihr Zimmer. Denn die Erzieher gehen ja nicht einfach heim sondern beaufsichtigen die Kinder weiter und zusätzlich ist noch das Pflegepersonal vom Heim da, die sich um die alten Leute kümmern.

Bei Krankheiten im Heim oder in der Krippe wird das nicht gemacht, da reicht schon ein unbestätigter Fall und es wird direkt getrennt und die Kinder bleiben den Nachmittag unten und auch die "fitten" alten die sonst immer in der Küche mithelfen gegen Mittag, dürfen nicht in die Krippe.