Männer heute - Wollen sie Frauen in der Mutterrolle?
Diamante hat sich in diesem Thread einmal gefragt, ob es den Männern von heute wichtig ist, dass die Frauen eine Karriere machen: Wollen die heutigen Männer eher Karriere- oder Hausfrauen?. Als ich mir diesen Thread durchgelesen habe, ist mir aufgefallen, dass in vielerlei Hinsicht das Thema Kinder bekommen vielleicht ein bisschen vernachlässigt worden ist, denn Karriere und Kinder schließen sich jetzt auch nicht unbedingt aus.
Ich selbst studiere im Moment noch und werde in wenigen Jahren mit der Promotion beginnen und danach eben auch anfangen zu arbeiten. Für mich stand eigentlich schon immer fest, dass ich auf diesem Wege Karriere machen möchte und ich habe mir niemals ein Leben vorstellen können, dass nur daraus besteht daheim zu sitzen und sich um Haushalt und Kinder zu kümmern.
Obwohl ich und mein Freund Karriere machen möchten und mein Freund auch bald anfangen wird, zu arbeiten, haben wir uns trotzdem dazu entschieden, dass wir in einigen Jahren Kinder bekommen möchten. Wir haben uns auch schon mehrfach über das Thema unterhalten und ich habe in Threads wie in Tagesmutter - Würdet ihr eine einstellen? bereits angedeutet, dass es darauf hinauslaufen wird, dass mein Freund Elternurlaub nehmen wird oder aber, sich eine Tagesmutter um das Baby kümmern wird, wenn er den Urlaub aus irgendeinem Grund nicht bekommen wird. Ich werde während der Zeit auf jeden Fall Vollzeit arbeiten.
Ich habe mich bereits mehrfach mit meinem Freund über das Thema unterhalten und mich auch gefragt, wohin das führen wird. Ich selbst habe mir nie wirklich Kinder gewünscht, kann mir aber vorstellen, momentan welche mit meinem Freund zu bekommen. Mein Freund hat sich schon immer Kinder gewünscht und ich habe mich daher auch gefragt, ob es für ihn nicht besser gewesen wäre, wenn er eine Frau gefunden hätte, die noch gerne die klassische Mutterrolle erfüllt und sich dann selbst Elternurlaub nimmt und vielleicht auch noch darüber hinaus zu Hause bleibt, so wie das viele Mütter machen.
Mein Freund meinte allerdings, dass er schon immer den Wunsch gehabt hätte, Elternurlaub zu nehmen und dass das für ihn absolut in Ordnung wäre. Er hat auch gesagt, dass er sich überhaupt nicht wünschen würde, dass er zu Hause eine klassische Mami hätte, die nur daheim bleiben und das Kind erziehen möchte, weil es mich eben auch ausmacht, dass ich klug bin und Karriere machen möchte und das geht nun mal nicht, wenn man sein Leben auf ein Kind reduziert.
Ich habe mich dennoch gefragt, wie andere Männer das heutzutage sehen. Klar ist der Anteil an Männern gestiegen, die Elternurlaub nehmen, aber es sind immer noch weniger Männer, als Frauen. Wie ist das bei euch Männern, wenn ihr einen Kinderwunsch habt, würdet ihr euch dann eher eine Frau wünschen, die die klassische Mutterrolle noch erfüllt und von sich aus zu Hause bleiben und das Kind erziehen möchte? Oder würdet ihr damit klar kommen, wenn die Frau trotz Kind weiter Vollzeit arbeiten gehen möchte und ihr dann eine Tagesmutter einstellen müsst oder ihr euch als Mann um das Kind kümmern müsst?
Als Mutter den Elternurlaub zu nehmen, schließt doch nicht automatisch eine Karriere aus. Ich selbst war damals kurz vor der Schwangerschaft mit meinem zweiten Facharbeiter fertig. Schon da war recht klar, dass der Beruf nicht mehr so gefragt ist, wie zu Beginn der Ausbildung. Die Pläne die ich vorher hatte, wo diese Ausbildung nur die Grundlage bilden sollte, musste ich schweren Herzens aufgeben.
Also habe ich die Elternzeit genutzt, um mich selbst weiterzubilden. Und genau dieses Selbststudium war dann der Grund für meinen neu gewählten beruflichen Weg. Dass dieser sich nun auch rapide verändert hat, verdanke ich nur dem Zufall und meiner eigenen Entwicklung. Aber heute gute elf Jahre nach der Geburt meiner Kinder, kann ich sagen, dass sich Mutter sein und Karriere nicht ausschließen.
Und das auch noch bei mir mit dem Vorteil, dass ich nicht abgehetzt aus einer Firma nach Hause komme und mich dann um Haushalt und Kinder kümmern muss. Ich arbeite fast ausschließlich zu Hause und kann mir meine Zeit so einteilen, wie es gerade passt. Und wenn ich heute mal nichts mache und mich dafür die nächsten Abende nicht vom Laptop trennen mag, dann gleicht sich das wieder aus. Aber zumindest kann ich mir meine freie Zeit für die Familie so einteilen, wie sie es braucht und nicht wie es ein Arbeitgeber mir vorschreibt.
Bei uns zu Hause ist dieses Thema auch schon zu oft gefallen. Nach ewigen Unterhaltungen und ewige Rechnerei sind wir jedoch zum Punkt gekommen, dass falls wir doch noch ein Kind bekommen sollten, bleibt zu Hause der, der weniger verdient. Im Moment bin es zwar ich, aber laut Ansage meines Mannes, hätte er nichts dagegen, wenn er mit dem Kind zu Hause bleiben sollte.
Seiner Meinung nach gehört jedoch das Baby zu Mama. In diesen Punkt gebe ich ihm allerdings vollkommen Recht und ich bin ebenso davon überzeugt, dass man die Karriere als Frau auch trotz dem Kind machen kann.
Der Vater von meinem Exfreund hat die Mutterrolle übernommen, während seine Mutter wieder voll arbeiten gegangen ist, da sie eben auch die Hauptverdienerin ist. Im Nachhinein war sie auch ein wenig traurig, denn immerhin hat sie nicht so das Kind aufgewachsen gesehen, aber sie ist glücklich und der Mann war mit der ganzen Situation auch einverstanden. Natürlich gibt es heutzutage noch Männer, welche auf das alte Rollenbild fixiert sind, aber mit der Zeit wird es wahrscheinlich auch völlig normal, dass entweder ein Mann oder eine Frau ein Kind großzieht.
Mittlerweile ist es eben auch normal, dass man als Mutter nicht nur eine Hausfrau ist, sondern dass eine Mutter eben auch halbtags arbeitet. Vielleicht ist es bald auch normal, dass beide Elternteile arbeiten gehen? Ich sage dazu einfach nur, dass es jeder so machen muss wie es ihm gefällt, dann sind nämlich alle Parteien glücklich und das ist meiner Meinung nach viel wichtiger. Wenn sich eine Frau in der Rolle als Ganztagshausfrau nicht wohlfühlt, dann wird sie das auch unbewusst aufs Kind übertragen. Kinder sind intelligenter als man denkt, sie bekommen doch von solchen unausgesprochenen Gefühlen etwas mit.
@Punktedieb: Das mag ja sein, aber das sind bei dir einfach andere Voraussetzungen! Ich kann nun mal nicht von zu Hause aus arbeiten und möchte es ehrlich gesagt auch nicht und wenn man zehn Jahre lang studiert und promoviert nur um dann einfach mal für einige Jahre aus dem Beruf zu verschwinden, dann schadet dass in der Regel schon der Karriere. Zumal ich jetzt bei einem klassischen Muttertyp auch davon ausgegangen bin, dass nach dem Urlaub dann in Teilzeit gearbeitet wird. Karriere geht nun mal anders.
Es gibt nicht den Mann schlechthin. Manche Männer möchten ihre Frau gerne in der Mutterrolle, andere mögen lieber die Karrierefrau ohne Kinder. Ich glaube nicht, dass sich das im Vergleich zu früher geändert hat. Man sollte das mit dem Partner auf jeden Fall besprechen, sich aber dessen bewusst sein, dass sich die eigenen Vorstellungen im Laufe des Lebens natürlich auch ändern.
Die Mutterrolle ist in den meisten Fällen ein Karrierehindernis, wenn keine zweite Person die Frau entlastet. Das muss nicht der Mann sein, sondern auch Oma oder Opa können einem den Rücken freihalten. Aber alleine schafft man das nicht, wenn der Mann auch Vollzeit arbeitet. Es heißt zwar immer so schön, dass es nur eine Frage der Organisation sei, aber das ist eine der größten Lügen, um die Doppelbelastung zu verharmlosen.
Aber die Frage ist ja, wie Männer ihre Frau haben wollen. Die kurz- und mittelfristigen Rollen im Familienleben kann man nur im Gespräch festlegen. Langfristig kann man eh keine Vereinbarungen treffen, weil sich beide Partner (und natürlich die Kinder) ändern.
@Crispin: Sicherlich sind es unterschiedliche Branchen und damit auch Voraussetzungen. Aber auch eine Babypause die über die gesetzlichen Bestimmungen hinaus geht, bedeutet nicht automatisch das berufliche Aus. Ich habe kein Problem damit, wenn ein Mann den größeren Teil der Elternzeit übernimmt. Noch dazu, wenn er damit die Frau in ihrem beruflichen Werdegang unterstützt. Aber bei dir klingt es immer wieder durch, dass du ein Kind nur bekommen willst, weil dein Freund sich eins wünscht.
Und das ist, meiner Meinung nach, der falsche Ansatz. Sich ein Kind zu wünschen, aber trotzdem Karriere machen zu wollen, ist etwas anderes, als wenn man sagt, dass man eigentlich ja gar kein Kind wollte, aber der Partner sich so sehr Nachwuchs wünscht. Ich kann dir auch aus eigener Erfahrung sagen, dass jede Mutter mal den Gedanken hat, was wäre, wenn man kein Kind bekommen hätte. Aber bei dir sehe ich die Gefahr, dass du mehr oder weniger ständig deinem zukünftigen Kind die Schuld geben wirst, wenn du wegen deiner Mutterschaft an einer Stelle zurück stecken musst.
Ich glaube nicht, dass Männer nur auf Muttertypen oder Karrieretypen bei Frauen stehen. Ich denke, bei vielen wird es auch auf das gesunde Mittelmaß ankommen, sodass man das nicht wirklich pauschalisieren kann.
Ich bin mal mit einem jungen Mann ausgegangen, der doch eher konservativ war. Da habe ich relativ schnell gemerkt, dass der nur ein Heimchen am Herd gesucht hat und das hat mich ehrlich gesagt total abgeschreckt, obwohl er eigentlich ein guter Fang gewesen wäre. Allerdings passten unsere Vorstellungen von der Zukunft nicht zusammen, sodass ich relativ schnell das Interesse an ihm verloren habe.
Bei meinem Freund ist es eher ein Mittelding was er suchte und auch gefunden hat. Er will kein Heimchen am Herd, er möchte, dass ich beruflich weiterkomme. Das finde ich natürlich gut, da ich definitiv nicht umsonst studiert haben will. Wir haben uns soweit geeinigt, dass er beim ersten Kind zu Hause bleiben und den größten Teil der Elternzeit nehmen wird und ich eben beim zweiten Kind. So kann keiner dem anderen hinterher vorwerfen, die alleinigen Nachteile bei der Karriere zu haben. Ich finde derartige Kompromisse gehören nunmal dazu.
Dir ist aber schon bewusst das du wenn du schwanger wirst in jeden Fall eine Auszeit von deinem Beruf nehmen musst?! Du kannst natürlich während der Schwangerschaft weiterarbeiten, insofern du keine körperlich anstrengende Arbeit verrichtest, aber spätestens 1-2 Wochen vor der Geburt musst du eine Pause einlegen. Und du weißt nie was während der Geburt passiert. Bekommst du einen Kaiserschnitt oder müssen sie dich etwas weiten um den Baby bei der Geburt zu helfen wirst du mit Sicherheit einige Zeit im Krankenhaus verbringen.
Du redest hier das du ja ach so klug bist mit seinem Studium aber ganz ehrlich du erscheinst mir eher wie ein 16 jähriger Teenager der Angst hat seinen Partner zu verlieren und auf Kosten eines Kindes versucht ein vielleicht nicht existierendes Band aufzubauen.
Ich kenne dich nicht und möchte dir auch nicht zu Nahe treten aber man kann Karriere und Kind sehr wohl miteinander verbinden. Man muss es lediglich auch wirklich wollen! Wenn man gut in seinem Beruf ist kann man sehr wohl eine kleine Auszeit nehmen und dann wieder in seinen Beruf einsteigen.
@xZombieKitten: Ich weiß ja nicht, wie die Gesetze dazu in Schottland sind. Aber vor und nach der Geburt gibt es in Deutschland den Mutterschutz. Vorher bleibt man sechs Wochen vor dem errechneten Termin zu hause und danach acht Wochen. Vorausgesetzt, man bekommt ein Einzelkind. Aber selbst bei den acht Wochen ist ein Kaiserschnitt oder andere Schnitte und Nähte verheilt und sollte keine Probleme mehr bereiten.
Und solche Gedankengänge gehen eben von einer spontanen Geburt aus und kalkulieren keine Komplikationen ein. Das macht auch keine werdende Mutter, die danach die komplette Elternzeit nehmen will. Sollten solche Dinge eintreten, dann muss man sowieso die ganze Situation neu überdenken und auch planen.
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