i.m. Injektionen nur durch Arzt und Krankenschwester?

vom 04.02.2014, 18:30 Uhr

Letztens ist mir etwas zu Ohren gekommen, was ich wirklich merkwürdig fand. Und zwar habe ich vernommen, dass jemand sich ein Präparat von einer Freundin intramuskulär injizieren lässt, welche kein ausgebildetes Fachpersonal ist. Soweit ich weiß, hat diese Person absolut keine medizinischen Vorkenntnisse.

Ich dachte immer, dass i.m. Injektionen nur durch ausgebildetes Fachpersonal durchgeführt werden darf. Klar findet man Anleitungen im Internet, aber wer bitte lässt sich die denn von jemandem geben, der das nicht gelernt hat und vor allem: wer macht das, wenn man das nicht gelernt hat? Wenn man eine chronische Erkrankung hat und sich anlernen lässt, dann ist das vielleicht auch nochmal etwas anderes, aber so?

Weiß jemand, wie es sich verhält und ob man das überhaupt darf?

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Durch eine Erkrankung bekomme ich zweimal die Woche Injektionen i.m. Als ich noch kleiner war hat mein Arzt meiner Mutter gezeigt, wie sie das machen kann und mir so selbst die Spritzen geben kann, damit ich nicht zweimal die Woche dafür zum Arzt fahren muss.

Mein Arzt hat auch gesagt, dass das möglich ist und wir das auf jeden Fall so machen können. Das hat auch immer wirklich gut geklappt.

» elli.fant06 » Beiträge: 1009 » Talkpoints: 0,96 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Wer möchte das denn verbieten? Ohne Einwilligung des Betroffenen ist jede Injektion eine Körperverletzung. Mit Einwilligung ist es ok. Wer Injektionen im Rahmen einer Behandlung gegen Bezahlung anbietet, der muss entsprechend geschult sein.

Ein Arzt darf Injektionen vornehmen oder die Aufgabe an entsprechend geschulte Mitarbeiter delegieren. Ein Heilpraktiker darf auch intravenöse Injektionen geben, obwohl im die Ausbildung fehlt. Aber natürlich haften diese Personen für ihr Tun. Ein Patient geht schließlich auch davon aus, dass entsprechendes Wissen vorhanden ist.

Abseits der Medizin sind diese Regeln natürlich nicht so. Wenn ich mir auf speziellen Wunsch von einem Laien etwas intramuskulär oder intravenös spritzen lasse, mit mit dem Taschenmesser eine Warze wegschneiden lasse oder mit der Kombizange einen Zahn entfernen, dann ist das doch mein Problem. Warum sollte das verboten sein?

Dann wäre das Ausgeben von Spritzbesteck für Drogenabhängige gleich in mehrfacher Hinsicht Beihilfe zur Körperverletzung. Außerdem könnten Apotheken Spritzen und Nadeln nicht frei verkaufen.

» cooper75 » Beiträge: 13432 » Talkpoints: 519,92 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



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