Keine Blutung in Pillenpause - Grund zum Pillenwechsel?

Ich habe neulich ein Problem gehabt, über das ich mich auch mit meiner Frauenärztin unterhalten habe. Ich habe einige Monate aus beruflichen Gründen die Pille durchgenommen, da ich ein ziemlich stressiges Studium habe und meine Ärztin hat mir dann empfohlen zum Ende des Jahres hin die Pille wieder normal zu nehmen. Ich habe diesen Ratschlag dann natürlich auch befolgt, allerdings habe ich dann in den ersten vier Monaten der Pilleneinnahme absolut keine Blutungen mehr in der Pillenpause gehabt.

Meine Frauenärztin hat mir zu diesem Thema dann auch empfohlen, die Pille einfach weiter zu nehmen, weil dies in der Regel kein Indiz dafür ist, dass etwas nicht stimmt und Frauen, die die Pille nehmen, häufiger keine Blutungen bekommen. Sie hat jedoch auch darauf hingewiesen, dass ich die Pille gerne wechseln könnte, wenn ich mich damit unwohl fühlen würde und die Blutungen wieder haben möchte.

Ich war von dieser Aussage zunächst etwas verwirrt und habe dann auch nachgefragt. Die Ärztin hat mir dann eigentlich nur nochmal bestätigt, dass es einfach Frauen gibt, die Wert darauf legen, dass sie eben regelmäßig diese Blutungen bekommen und die dann auch die Pille wechseln möchten, wenn sie diese Blutungen bei einer Pille nicht bekommen. Ein bisschen verwirrend fand ich den Gedanken schon. Ich habe in meiner Pillenpause meistens nur einige wenige Tröpfchen Blutung und benötige meistens nur ein oder zwei Minitampons.

Natürlich kann es sein, dass andere Frauen stärkere Blutungen während der Pillenpause haben, aber warum besteht man darauf, diese Blutungen zu haben? Auch wenn man wegen der Pilleneinnahme meist keine Krämpfe mehr dabei hat, ist das doch lange nichts erstrebens- oder wünschenswertes, oder? Kennt ihr Frauen oder gehört ihr vielleicht selbst zu diesen Frauen, die bei ausgebliebener Blutung darauf bestanden haben eine Pille zu bekommen, bei der man wieder Blutungen hat? Ich selbst finde es so sehr angenehm, das war schließlich auch der Grund, weswegen ich die Pille durchgenommen habe. Ich würde nicht darauf bestehen wollen, wieder Blutungen zu haben.

Richtig.Bei manchen Pillen hat man dann wirklich nur minimal Blutungen. Und wenn dein Körper eben so reagiert, dann musst du für dich selber klären, ob dich das stört oder nicht und ob du das beunruhigend findest oder nicht. Ich kenne einige, die die Pille 3 Monate durchnehmen oder auch 6 Monate und erst dann eine Pause machen. Und die eine hat seit dem Durchnehmen auch minimalere Blutungen. Sie findet das gut, beziehungsweise besser und würde daher niemals die Pille wechseln, wenn es nicht mal andere Gründe gibt.

Man hätte die Pille in den 60ern gleich ohne Pause und ohne Blutung konzipieren können. Der Versuch wurde gar nicht gemacht, weil man befürchtete, dass dies den Menschen zu unnatürlich vorkommen würde. Wenn der Körper nunmal ein Mal im Monat Blut produzieren und ausscheiden möchte, dann soll er das auch tun. So erscheint als ein geringerer Eingriff in den Ablauf.

Auch habe ich mal von dem Argument gehört, dass die Entwickler durch die Pause und die weiterhin stattfindende Blutung hofften, die Kirche auf ihrer Seite zu haben. Es war ja nicht klar, ob sie die Pille ebenso wie das Kondom ablehnen würden. Und wenn die Kirche mitspielte, würden viel mehr Frauen in den Genuss der Verhütungskontrolle kommen. Somit hat man versucht, so viele Zugeständnisse und es der Kirche so leicht wie möglich zu machen.

So hat es mir zumindest vor Jahren mal mein Frauenarzt erzählt. Wie auch immer es dazu gekommen ist, Fakt ist, dass Frauen seit Jahrtausenden ein Mal im Monat bluten und die Pille daran nichts geändert hat. Ich kann schon verstehen, dass es verunsichert, wenn man das plötzlich abschalten kann, wenn es plötzlich nicht mehr nötig ist. Und vor allem, wenn es nicht zurückkommt, wenn man es wieder anstellt.

Wir sind doch auch darauf trainiert, darauf zu achten, dass wir regelmäßig menstruieren. Fällt eine Menstruation aus, bedeutet es Schwangerschaft . Oder Krankheit. Der Gedanke kommt einfach automatisch. Der kam dir doch auch. Sonst hättest du das Gespräch mit deiner Frauenärztin nicht gesucht. Vielleicht können manche den Gedanken nicht abschütteln, auch wenn die Ärztin sagt, dass es in Ordnung wäre.

Als es bei meiner Nichte losging und sie auch Fragen zur Pille im Zusammenhang mit dem Zyklus stellte, fand sie es auch total abwegig, dass sie ihre Blutungen damit stoppen kann. Sie war noch ganz stolz darauf, dass sie jetzt auch ihre Tage hat. Ich fand es damals ja total bescheuert, dass ich nun auch jeden Monat diesen Unsinn mitmachen muss. Ich habe die Pille sofort durchgängig genommen als ich von der Möglichkeit erfuhr und von mir aus könnte der Mist ganz unterbleiben.

Ich musste mal aus gesundheitlichen Gründen die Pille durchgehend und ganz ohne Pause nehmen. Anfangs war es für mich auch total komisch, dass ich meine Periode nicht mehr bekommen habe. Aber ich hab mich schnell daran gewöhnt und fand es gut, keine Krämpfe mehr zu haben und keine Tampons kaufen zu müssen. Mittlerweile muss ich eine andere Pille nehmen, bei der ich nur noch zwei Packungen durch nehme und dann eine Pause mache und meine Blutung bekomme.

Meine Frauenärztin sagt immer, dass viele Frauen vergessen, dass an der Blutung während der Pillenpause nichts natürliches mehr ist. Diese Blutung wird ja künstlich hervor gerufen. Trotzdem ist es sicher für viele Frauen komisch, wenn sie nicht mehr regelmäßig eine Blutung haben. Aber das man deswegen die Pille wechseln möchte, kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Wenn man ansonsten mit der Pille zufrieden ist, würde ich nicht wechseln wollen.

Ich hätte jetzt auch nicht das geringste Problem, wenn die Monatsblutung aufgrund einer veränderten Pilleneinnahme ausbleiben würde. Ganz im Gegenteil. Ich würde auf keinen Fall nur deswegen die Pille wechseln, wenn ich ansonsten immer mit ihr klar gekommen bin.

Nach einer längeren Zeit, in der man die Pille nicht abgesetzt hat, kann es eben gewisse Unregelmäßigkeiten geben, wie zum Beispiel, dass die Regel komplett ausbleibt, die sich aber mit der Zeit auch wieder einstellen. Somit ist ein Pillenwechsel auch eigentlich gar nicht nötig.

Ich habe nicht gewusst, dass es tatsächlich Frauen geben soll, die das Ausbleiben der Regel schlimm finden und nur deshalb ihre Pille wechseln möchten. Ich finde es nicht nachvollziehbar, vor allem auch deshalb nicht, weil man ja eigentlich den Grund dafür kennt. Aber sei dem, wie dem sei, wenn jemand die Pille wechseln möchte, dann soll er das eben machen.

Ich denke, dass das einfach eine Sache der Gewohnheit und der inneren Einstellung ist. Manche Frauen "brauchen" die Blutung ja auch, um zu wissen, dass sie eben nicht schwanger sein können. Andere Frauen wiederum sehen das lockerer und die berechen nicht gleich in Panik aus, wenn sie die Blutung eben gar nicht mehr haben durch die Pille. Muss eben jeder selbst wissen, was er oder sie für das subjektive Sicherheitsempfinden braucht.