Verschmutzen kleine Aquarien schneller als große Aquarien?

vom 04.02.2014, 16:33 Uhr

Wir haben Zuhause ein sehr großes Aquarium gehabt, dass bis auf das Putzen der Wasserpumpe und der Scheiben mittels dem magnetischen Schwamm nicht viel Pflege benötigte. Leider ist das Aquarium vor kurzem kaputt gegangen, sodass wir das alte und leider auch kleinere Aquarium herzuholen mussten. Obwohl es erst seit zwei Wochen steht, ist es schon ziemlich schmutzig an den Scheiben und das Wasser trotz Zusatz auch nicht so klar wie bei dem großen Aquarium vorher.

Nun habe ich am Wochenende mit Freunden telefoniert, die seit kurzem auch ein Aquarium besitzen und sich ein Handbuch über die richtige Reinigung und Pflege besorgt haben. Sie meinten, dass darin geschrieben steht, dass kleinere Aquarien viel schneller verschmutzen als große. Bisher habe ich davon noch nichts gehört und für mich macht es auch noch nicht wirklich Sinn, da wir viel weniger Fische und Pflanzen in dem kleinen haben, die Dreck verursachen könnten und die Wasserpumpe das Wasser wirklich gut durchwirbelt.

Stehe ich in meiner Denkweise gerade auf dem Schlauch und verschmutzen kleinere Aquarien wirklich schneller als große? Woran könnte das liegen?

Benutzeravatar

» Schleiereule » Beiträge: 827 » Talkpoints: 3,58 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich hatte sowohl schon ein 60 Liter, als auch ein 250 Liter Aquarium und ich kann deine Theorie absolut bestätigen. Das kleine Aquarium war wesentlich schneller verdreckt, als das um einiges größere. Wir haben uns daraufhin einmal in einem Zoofachgeschäft befragt und die Mitarbeiterin dort meinte, dass sich die Wasserqualität und die Werte in dem großen Becken viel besser und langfristiger einpendeln würden. Dies sei auch, nicht nur wegen der eigentlichen Größe, um einiges besser für die darin befindlichen Fische.

» Caralia » Beiträge: 312 » Talkpoints: 24,68 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Doch, die kleineren Becken verschmutzen viel schneller, als ein großes Becken. Wobei du von einer Wasserpumpe schreibst, die ja dann nur Bewegung und Sauerstoff ins Becken bringt, aber nicht wirklich reinigt. Aber je kleiner das künstliche Biotop ist, desto öfter musst du es reinigen. Selbst wenn du, auf die Liter gerechnet, wesentlich weniger Fischbesatz vorhanden ist.

Ich weiß zwar nun nicht, wie groß dein Becken ist. Aber der Artikel auf dieser Seite zeigt dir auf, wie oft du was reinigen solltest. Wobei vielleicht auch eine zu große Menge bei der Fütterung eine Ursache sein kann, wenn dein Becken so schnell verschmutzt.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Danke für die Tipps. Es ist ein Nano Cube Aquarium und ich glaube es gehen 30 Liter rein. Vorher hatten wir eines mit 250 Litern Fassungsvermögen. Das ist natürlich schon ein himmelweiter Unterschied.

In der Wasserpumpe sind natürlich Filter drin. Da es eine Außenpumpe ist sogar zwei verschiedene Filter, die das Wasser reinigen und dann gesäubert wieder ins Becken abgeben. Auch füttern wir die Fische nicht täglich und dann auch nur eine kleine Prise zwischen dem Daumen. Dennoch setzen sich so grünliche Flecken am Rand und am Deckel ab. Nur dann scheint es wirklich an der Größe des Aquariums zu liegen. Leider ist das alte wie geschrieben kaputt gegangen, es lief unten Wasser aus, und wir hatten auf die Schnelle nur das alte, kleine parat. Vielleicht kaufen wir doch wieder ein größeres Aquarium.

Benutzeravatar

» Schleiereule » Beiträge: 827 » Talkpoints: 3,58 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Wo steht denn das Aquarium aktuell? Grüne Flecken sind ein Zeichen von Algen und können von zu viel Sonnenlicht kommen. Auch im Winter scheint die Sonne und wenn die dann mehrere Stunden direkt auf das Becken scheint, dann fördert das natürlich auch den Algenwuchs. Dass sich an der Abdeckscheibe auch Algen bilden ist durch das Kondenzwasser, was sich dort niederschlägt und die Scheibe immer feucht hält.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Dass kleinere Aquarien schneller verschmutzen, wurde schon gesagt. Ich spare es mir, das hier näher zu erläutern, warum das so ist. Aber sowohl meine Erfahrung, als auch mein Buch für Aquarianer sagen das gleiche aus.

Zudem ist so ein Becken, das mal eben schnell besetzt wird noch nicht eingefahren. Es kann also gerade bei so einem kleinen Becken momentan dazu gekommen sein, dass der Nitritwert zu hoch ist und daher Algen wachsen. Es ist natürlich immer blöd, wenn nach einem Defekt schnell eine Lösung her muss, aber optimal ist es nicht, wenn man in ein frisch befülltes Aquarium gleich Tiere einsetzt.

Zudem wollte ich noch sagen, dass die Nano-Cubes eher nicht für Fische geeignet sind. Bei den meisten Fischen dürfte es sogar mindestens an Tierquälerei grenzen, wenn nicht sogar schon Tierquälerei sein, wenn man Fische darin hält. Nanocubes wurden eher dafür entwickelt, dass man Schnecken oder Garnelen hält. Ich würde mir auch an eurer Stelle wieder ein größeres Becken kaufen. Wenn der Preis das Problem ist: Es gibt durchaus auch gute gebrauchte.

Benutzeravatar

» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


trüffelsucher hat geschrieben:Zudem wollte ich noch sagen, dass die Nano-Cubes eher nicht für Fische geeignet sind. Bei den meisten Fischen dürfte es sogar mindestens an Tierquälerei grenzen, wenn nicht sogar schon Tierquälerei sein, wenn man Fische darin hält.

Das möchte ich auch noch einmal betonen. Für so gut wie alle Fische ist das einfach viel zu klein! Höchstens einen einzelnen Betta splendens könnte man noch in einem Aquarium mit etwa 20 Litern Volumen halten. Aber diese Fische sind auch eine große Ausnahme.

Ich würde also wirklich auch dazu raten, sich lieber ein größeres Aquarium anzuschaffen, wenn Fische drin leben sollten. Gebraucht bekommt man die wirklich günstig. Mein allererstes hatte ich über Kleinanzeigen für nicht einmal 20 Euro bekommen. Mein zweites Becken hatte ich auch gebraucht gekauft, ich hatte es bei Ebay gefunden. Das kostete damals auch so um die 20 Euro und hatte schon ein bisschen Zubehör mit dabei. Also teuer muss ein größeres Aquarium auch nicht sein.

Dass kleinere Aquarien schneller schmutzig werden, beziehungsweise das interne System einfach nicht so gut funktioniert, wie bei größeren Aquarien, kann ich auch bestätigen. Außerdem geraten kleine Becken sehr schnell in ein Ungleichgewicht. Das kippt alles extrem schnell, während die Gefahr dafür bei großen Becken weitaus geringer ist.

Benutzeravatar

» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Das habe ich gar nicht gewusst, danke für den Hinweis. Nein, das Geld ist nicht das Problem, sondern eben eher, dass eine schnelle Lösung her musste. Dazu muss ich aber sagen, dass in unserem großen Aquarium zuvor alle Fische und der Wels gestorben sind, wegen einem Defekt der Lampe. Lediglich die zwei Garnelen haben überlegt und wurden in das Nano Cube mit 30 Litern Füllmenge gesetzt. Dazu haben wir noch fünf Guppys gekauft, sodass sich jetzt insgesamt zwei Garnelen und fünf Guppys darin befinden. Ist das auch schon zu viel?

Benutzeravatar

» Schleiereule » Beiträge: 827 » Talkpoints: 3,58 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ja leider. Man geht bei der Faustformel von der Größe der Fische aus, die sie als ausgewachsene Tiere erreichen werden, denn man will sie ja nicht vorher entsorgen müssen. Man rechnet mindestens ein Liter Wasser pro cm Fischlänge mal der Anzahl der Tiere. Normalerweise rechnet man den Schwanz auch bei der Länge mit. Das heißt konkret: Weibliche Guppys werden laut Wikipedia ohne Schwanz gewöhnlich sogar über 6 cm und die männlichen Exemplare etwa 3 cm groß. Gehen wir mal vereinfacht davon aus, dass rein statistisch etwa die Hälfte der Tiere weiblich und die andere männlich sein müsste. Wenn es drei Männchen sind, bringen die zusammen schon 9 cm Gesamtlänge auf, dann noch zwei Weibchen, die zusammen dann rein rechnerisch auf etwa 12 cm kommen. Die Schwänze sind da noch gar nicht mit ein berechnet. Aber selbst so schon kommt man auf 21 cm gesamt. Die Garnelen müssten hier auch noch ein berechnet werden, sind es noch gar nicht. Auch eventuell vorhandene Schnecken düngen das Wasser durch Kot.

Jetzt könnte man zwar anführen, dass das Aquarium 30 Liter Inhalt hat. Aber da muss man berücksichtigen, dass auch der Bodengrund noch mal locker 3 Liter davon einnimmt. Ebenso füllt man selten das Aquarium selten bis direkt an den Rand, so dass man von etwa 25 Liter Wasser effektiv ausgehen kann. Man ist also schon hart an der Grenze. Und laut meinem Buch gilt diese Faustformel mit 1cm Fisch nur dann, wenn man ein großes Aquarium hat und bei kleinen sollte man wohl sicherheitshalber besser nur mit einem halben Zentimeter Fisch pro Liter Wasser rechnen.

Da ist noch gar nicht mit ein berechnet, dass Guppys in der Regel recht vermehrungsfreudig sind und es bald mehr sein werden. Ich habe von bis zu 150 Jungtieren pro Wurf gelesen. Spätestens dann ist das Aquarium hoffnungslos zu klein, denn gerade Jungfische sind empfindlich auf schlechte Wasserwerte.

Als erfahrener Aquarianer kann man das vielleicht im Griff halten, wenn man diszipliniert häufig die Wasserwerte misst und besonders oft einen Wasserwechsel machst. Aber mehr als eine vorübergehende Notlösung würde ich daraus nicht machen, wenn man nicht gegen das Tierschutzgesetz verstoßen will, denn auch Fische sind Wirbeltiere.

Benutzeravatar

» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^