Frettchen: In Teilen der USA verboten

vom 04.02.2014, 16:05 Uhr

In Deutschland werden Frettchen von Jahr zu Jahr beliebter als Haustiere. Während sie früher fast nur bei Jägern zu finden waren, die mit Hilfe dieser Tiere auf die Jagd gingen, halten sich heute auch Privatpersonen Frettchen. Diese haben auch keinen bestimmten "Zweck" mehr, sondern sind einfach Haustiere. Sofern sie artgerecht gehalten werden, sehe ich da auch keinerlei Problem. Tatsächlich können Frettchen auch sehr zutraulich werden und eine enge Bindung zu ihrem Besitzer aufbauen.

Wenn ich bisschen zum Thema Frettchen gelesen habe, bin ich immer wieder darauf gestoßen, dass Frettchen wohl in einigen Staaten der USA strikt verboten seien, beispielsweise in Kalifornien oder Hawaii. Gegen dieses Gesetz gibt es auch regelmäßig Petitionen. Wobei nicht nur in Teilen der USA Frettchen verboten sind, sondern auch in einigen anderen Ländern. So gibt es beispielsweise ein totales Verbot in Neuseeland und ein auf einige Regionen beschränktes in Australien.

Der Hintergrund dürfte wahrscheinlich sein, dass man befürchtet, dass ausgebüchste Frettchen die lokale Fauna gefährden könnten. Diese Gefahr sehe ich ein. Allerdings wildern Hunde und Katzen ja beispielsweise auch, und dennoch sind Hunde und Katzen in keinem der Länder mit Frettchenverbot verboten oder unterliegen überhaupt irgendwelchen größeren Restriktionen. Besonders kurios finde ich ja auch, dass in einigen Staaten der USA diverse Wildtiere gehalten werden dürfen. So gibt es Leute, die einen Fuchs als Haustier haben, um mal ein wohl gar nicht so ungeläufiges Beispiel zu nennen. Natürlich könnte auch der wildern. Aber nur Frettchen sind verboten.

Offiziell heißt es in den hawaiianischen Richtlinien bezüglich des Verbots auch, dass Frettchen verboten seien, weil sie potentiell Tollwut übertragen könnten. Aber können das nicht die meisten anderen Tiere auch, beispielsweise die sehr beliebten Haushunde?

Ist das Frettchen-Verbot plausibel? Inwiefern sind denn Frettchen eine besonders große Gefahr für die einheimischen Kleintiere, und wieso wird bei Frettchen betont, dass sie Tollwut übertragen könnten, obwohl das ja auch bei anderen Tierarten der Fall ist? Oder sind Frettchen da wirklich ein besonderes Risiko? Wenn ja, wieso ist das so? Und wildern Frettchen wirklich mehr oder effizienter als beispielsweise freilaufende Katzen?

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Mir ist entgangen, dass die immer beliebter werden. Ich konnte nicht feststellen, das es davon mehr und mehr gibt. Die gab es früher schon stellenweise und jetzt ist das immer noch so.

Jedenfalls finde ich das in Ordnung so. Einen Hund kann man nicht mit einem Frettchen vergleichen. Ein Frettchen würde ich eher mit einem Mader vergleichen und den hält man sich ja nun auch nicht als Haustier, oder? Und die reißen Tiere schon ganz anders als das ein Hund oder eine Katze machen würde. Und wie genau das mit der Flora und Fauna von Hawaii aussieht, dass weiß ich nicht, aber das ist sicherlich nicht ganz mit der von hier zu vergleichen.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Mein Physiotherapeut hatte zwei Frettchen in der Wohnung, wovon ihm nun eines an einer Krankheit starb. Das andere ist total traurig und vermisst seinen Partner sehr. Auch nach drei Monaten hat er kein anderes Tier, das er versuchsweise mitgebracht hatte, akzeptiert. Mit dem Frettchen geht er jeden Tag an der Leine spazieren. Es ist sehr lieb, macht aber im Haus viel Unsinn.

Ich glaube, dass ein solches Tier nicht schlimmer ist, als eine Katze, die auch draußen rumstromert. Vor allem verstehe ich da nicht, dass man Frettchen verbietet, aber Wildtiere und Füchse erlaubt. Gerade der Fuchs ist Überträger der Tollwut, dann müsste man ihn als erstes verbieten. Manche Verbote sind einfach sehr unlogisch.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



winny2311 hat geschrieben:Ein Frettchen würde ich eher mit einem Mader vergleichen und den hält man sich ja nun auch nicht als Haustier, oder? Und die reißen Tiere schon ganz anders als das ein Hund oder eine Katze machen würde.

Frettchen sind Marder, aber letztendlich auch nicht unbedingt aggressiver, als andere Raubtiere. Hunde und Katzen sind schließlich auch nur Raubtiere. Und was eine Hauskatze teilweise an Mäusen, Vögeln, Hamstern oder anderem Getier töten und nach Hause schleppen kann, wenn sie denn Freigang hat, ist auch nicht gerade wenig. Ich glaube, jeder Katzenbesitzer mit einem freilaufenden Kater oder einer freilaufenden Katze kennt das.

Und wildernde Hunde gibt es ja auch noch. Die können je nach Größe auch mal ein Tier reißen, das ein Frettchen niemals töten könnte. Oder meinst Du, ein kleines Frettchen kann Lämmer, Rehe oder junge Hirsche töten? Ein wildernder großer Hund würde das aber unter Umständen schaffen. Ein Frettchen schafft vielleicht ein Huhn oder ein Kaninchen und ein paar Mäuse. Aber niemals so riesige Tiere.

Abgesehen davon denke ich mal, dass die meisten Haustierbesitzer, egal, ob sie einen Hund oder ein Frettchen haben, ihr Tier sowieso nicht alleine draußen herumlaufen und wildern lassen. Die Leute, die ich kenne, die ein Frettchen haben, gehen mit diesem höchstens an einer Leine raus, oder lassen das Frettchen in einem abgezäunten Gehege im Garten herumrennen. Also dass Frettchen draußen herumwuseln und sämtliche Vögel in einer Region fressen, halte ich für eher unwahrscheinlich. Beziehungsweise ist die Gefahr auch nicht größer, als beispielsweise bei Hunden. Und die würde man wohl auch nicht einfach verbieten.

Ich frage mich übrigens, woran das liegt. Liegt es daran, dass Hunde einfach etablierter sind, und dass sich ein Verbot gar nicht durchsetzen ließe, weil das riesige Proteste seitens der vielen Hundehalter, die es so gibt, geben würde? Frettchenliebhaber gibt es ja auch einige, aber noch weitaus weniger, als Hundebesitzer.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



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