Lustige Kinderfantasien und Kinderwelt

vom 03.02.2014, 21:38 Uhr

Heute kam im Radio an Bericht über Erwachsene und deren lustige Fantasien aus ihrer Kindheit. Einer der Zuhörer berichtete, dass er lange Zeit annahm, die vielen gespielten Musikstücke würden live aus dem Radiosender ausgestrahlt werden. Man stelle sich die Situation vor. Viele, viele Bands und Sänger versammeln sich beim Sender und warten auf ihren Auftritt. Natürlich kann man heute darüber lachen, aber als Kind war das seine ernst gemeinte Meinung.

Ich selber nahm als Kind an, dass die Welt vor vielen Jahren schwarz-weiß gewesen sein muss. Wie ich darauf kam? Ganz einfach. Alle Fotos aus der damaligen Zeit waren schwarz-weiß. Ergo, war die Welt ohne Farben. Zum Glück kam auch ich irgendwann dahinter, was hinter der Farblosigkeit der Fotos steckte.

Wie sieht es bei euch aus? Könnt ihr euch noch an Irrtümer eurer Kindheit erinnern? Über zahlreiche lustige Erzählungen würde ich mich freuen.

» Fabienne3 » Beiträge: 824 » Talkpoints: 23,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich war lange der Meinung, dass die Musiker die englisch singen, nur Kauderwelsch von sich geben und sich das ausgedacht haben. Deswegen war es in meinen Augen auch grundsätzlich richtig, was ich da sang (obwohl es zum großen Teil natürlich falsch war).

Ansonsten war ich natürlich als Kind, wie vermutlich viele, davon überzeugt, dass die Babys aus dem Bauch kommen. Genauer gesagt aus dem Bauchnabel. Ich habe mir allerdings nie Gedanken darüber gemacht, was das für Schmerzen wären, wenn das tatsächlich so wäre und warum der Nabel dann auch nach einer Geburt immer noch gleich aussieht. Wie auch immer, die Vorstellung (ohne darüber näher nachdenken zu müssen) war an und für sich gar nicht so übel.

Oh. Und mein Vater hatte schon einige Haare verloren obwohl er noch nicht so alt war. Er hat uns dann erzählt, dass das davon käme, weil er in kaltem Wasser tauchen war und die deswegen abgefroren waren. Ich fand das als Kind ziemlich einleuchtend. Das es einfach nur erblich bedingter Haarausfall war, ist hingegen ziemlich langweilig.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Mir fällt eigentlich nur ein kindlicher Irrglaube ein, dem ich eine Zeit lang aufgesessen bin. Ich glaubte ein Zeit lang, dass die Feuerwehr Häuser nicht etwa löscht, sondern anzündet. :wall: Wie ich darauf gekommen bin und warum sie das tun sollte, keine Ahnung. Vielleicht dachte ich, dass man so alte Häuser entsorgt, in denen niemand mehr wohnen will. :think:

Und was das Kinderkriegen betrifft, da dachte ich mal, dass die Eltern ihre Kinder aus Einzelteilen zusammenbauen und die dann einfach lebendig werden. Da muss ich aber noch sehr klein gewesen sein. Hat ja fast was von Frankenstein, aber solche Missverständnisse kommen eben heraus, wenn die Eltern immer um den heißen Brei herumreden, weil sie den Kleinen eben noch nicht sagen wollen, wie das wirklich geht. :lol:

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



An einen Irrglauben, den ich als Kleinkind hatte, erinnere ich mich noch sehr genau. Ich habe schon immer eine ausgeprägte Sehschwäche und das führte gerade als Kleinkind zu so mancher Verstrickung. Sehr erstaunlich fand ich damals, dass andere Menschen offensichtlich Dinge bemerkten, die ich nicht hätte wahrnehmen können. Kam ich beispielsweise mit einem aufgeschlagenen Knie nach Hause, wunderte ich mich darüber, dass meine Mutter kam und mich verarzten wollte - sie hatte mich doch noch gar nicht angefasst und konnte von dem Unfall gar nichts wissen.

Irgendwann war meine Erklärung für solche Dinge, dass manche Erwachsene eben zaubern können und dadurch mehr wahrnehmen können als ich. Wenn ich einmal groß und selbst eine Mama sein würde, so meine Überzeugung, würde ich das auch können. Daher hatte ich auch lange den Wunsch, möglichst schnell erwachsen zu werden. Bis mir aufging, dass ich schlechter sehen konnte als Andere und dass sich das vermutlich nie ändern würde, dauerte es eben eine gewisse Zeit.

Unabhängig von meiner Sehschwäche dachte ich auch immer, dass es das Schlaraffenland wirklich geben würde. Die Geschichte liebte ich und ließ sie mir beinahe täglich erzählen. Sobald ich groß war, beschloss ich, wollte ich unbedingt einmal dort Urlaub machen und dann für immer - oder zumindest für eine gewisse Zeit - dort bleiben. Immer wenn ich schlecht auf meine Eltern zu sprechen war, packte ich jedenfalls ein kleines Köfferchen und spielte, ich würde mich aufmachen ins erträumte Schlaraffenland.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Als kleines Kind lag ich wirklich erstaunlich vielen Irrglauben auf. Ein ziemlich lustiges Beispiel ist eine Vorstellung, die mit einer ganz gewöhnlichen Ampel zusammenhängt. In meiner Kindheit konnte ich mir nie erklären, wie die Ampel sieht, dass Fußgänger die Straße überqueren möchten und dann auf Grün schaltet. Also dachte ich mir, dass in der Ampel viele von diesen Ampelmännchen aufeinander gestapelt sind, das Oberste dann durch die Lampe schaut, und je nach Bedarf, das Licht anmacht damit man es, oder das darunter, sehen kann, und die Fußgänger wissen, ob sie auf die andere Seite wechseln können.

Außerdem dachte ich immer, dass schon durch einen einzigen Kuss ein Kind entstehen kann. Hierzu habe ich mal eine lustige Geschichte gehört. Ein Bekannter von mir hat erzählt, dass ihm als 6-Jähriger auf die Frage hin, was denn Sex sei, erzählt wurde, dass es Küssen sei, während man nackt ist. Als er gerade aus der Dusche kam und noch nichts an hatte, kam die Hauskatze zu ihm und er gab ihr einen Kuss auf den Kopf. Als er realisierte, dass er gerade nackt war, und die Katze natürlich auch, packte er sie, rannte weinend nach unten und schrie, er hätte Sex mit der Katze gehabt. Das Gesicht seiner Eltern hätte ich gern gesehen :D .

» Giocoso » Beiträge: 5 » Talkpoints: 2,24 »


Ach du liebe Güte, ich bin grad ziemlich am Lachen, jetzt, wo ich die Beiträge gelesen habe. Vor allem das Gesicht von den Eltern des Bekannten von Giocoso hätte ich auch gerne gesehen. Das muss bestimmt göttlich gewesen sein! :lol:

Jetzt musste ich aber auch mal daran denken, was ich früher immer so gedacht habe, was sich später aber als Irrglauben herausgestellt hat. Da fällt mir schon so einiges ein, ich war immerhin schon immer mit viel Fantasie gesegnet und konnte mir somit viele Sachen ganz logisch erklären.

So wollte ich in der ersten oder zweiten Klasse unbedingt Kassiererin bei Aldi, Lidl oder Kaufland werden. Das lag daran, dass ich da auf der einen Seite mit dem Rechnen angefangen habe, was mir anfangs wirklich nicht leicht gefallen ist, auf der anderen Seite habe ich ungefähr zu der Zeit verstanden, dass Geld wirklich wichtig ist. Nun, ich bin immer mit zum Einkaufen gefahren, und meine Eltern haben mich dabei oft rechnen lassen. Meist natürlich mit überschlagenen Werten, sodass es nicht ganz so schwierig ist, aber obwohl ich gerne einkaufen gegangen bin, weil man da so viele leckere und schöne Sachen sehen kann, mochte ich das Rechnen nicht so wirklich. Immer, wenn wir dann zur Kasse gegangen sind, hat die Kassiererin einfach den Code eingescannt und musste gar nicht selber rechnen sondern das wurde ihr einfach vorgesagt. Das wollte ich natürlich auch können. Zum anderen haben meine Eltern der Kassiererin immer Geld gegeben, deshalb habe ich mir immer eine Kassiererin (seltsamerweise sind hier fast nur Frauen gewesen) ausgesucht, die nett ausgesehen hat. Ich dachte dann immer, wer dort arbeitet, wird reich, weil er das Geld behalten darf.

Lange Zeit habe ich etwas ähnliches wie der Zuhörer im Radio in Fabiennes Beispiel gedacht, also dass die Musik live aus dem Radio kam. Allerdings nicht so, dass alle Bands und Sänger darauf warten, ein Musikstück vorzutragen, da habe ich schon relativ früh gewusst, dass das einfach aufgenommene Stücke sind, die über CD oder was auch immer abgespielt wurden. Aber es wurden immer wieder Lieder vorgespielt, bei denen die Moderatoren immer gesagt haben, dass diese Lieder live gesungen wurden. Da habe ich mir immer ernsthaft vorgestellt, dass da genau in diesem Moment ein Konzert läuft und der Radiomoderator wäre mitten dabei. Deshalb habe ich mich immer gewundert, warum man nicht so viele Menschen hört. Heute weiß ich natürlich, dass das nicht so ist, aber früher habe ich das wirklich gedacht.

Da meine Großmutter in Japan wohnt, wurde ich schon relativ früh mit dem Thema Zeitverschiebung konfrontiert. Immer, wenn meine Großmutter irgendwas gesagt hat, was mit der Zeit zusammen hing, also zum Beispiel, dass sie jetzt ins Bett geht, weil es ja schon so spät ist, habe ich mich immer gewundert, bei mir war es ja immer noch irgendwann nachmittags. Ich habe dann immer zu meiner Mutter gesagt, dass wir unbedingt mal mit unserer Uhr zu ihr fliegen müssen, weil ihre Uhr nicht mehr funktioniert. Bis ich das mit der Zeitverschiebung verstanden hatte, hat es doch noch ein wenig gedauert.

Zum Thema Kinder kriegen habe ich auch noch eine Geschichte. Mir wurde erzählt, dass Kinder entstehen, wenn sich zwei Menschen ganz doll lieb haben. Da haben wir erst kurz vorher einen Hund bekommen (inzwischen ist sie schon zehn Jahre alt, Wahnsinn, wie lange das schon her ist, wo sie unter unser Sofa gepasst hat! :D), und ich wollte unbedingt noch mehr Hunde haben. Damals habe ich meiner Hündin immer wieder gesagt, dass ich sie ganz doll lieb habe, und gehofft, dass dann noch mehr Hunde kommen. Irgendwie hat das nie so richtig funktioniert. :lol:

Eine weitere Geschichte hat mit dem Wind zu tun. Ich habe nie verstanden, wo der Wind her kam, und so habe ich mir immer wieder neue Erklärungen gesucht. Eine Erklärung war, dass Gott (ich habe eigentlich noch nie an Gott geglaubt, aber für einige Erklärungen war er doch ganz nützlich) immer wieder gepustet hat, sodass Wind entstanden ist. Eine weitere Erklärung war, dass der Wind einmal bei der Entstehung einfach schon auf der Erde war, und von da an immer um die Welt gereist ist. Also wie ein immer währender Strom, der mal da ist und mal wo anders, aber nie aufgehört hat. Das war für mich deshalb besonders logisch, weil ich in einer ländlichen Kleinstadt wohne. Dort konnte man den Wind schon hören, bevor er wirklich bei mir ankam, oder man konnte ihn auf den Wiesen sehen. Da dachte ich mir immer wieder, dass der Wind nun wieder bei uns ist, und somit müsste es irgendwo anders nun windstill ein.

Etwas später kam mir dann die Idee, dass der Wind eine Art Kette ist, die um die Erde herumgelegt worden war. Auf dieser Kette sind die einzelnen Windstöße, und diese Kette bewegt sich immer weiter. Somit konnte ich mir erklären, warum manchmal viele Windstöße direkt nacheinander gekommen sind. Ich dachte mir dann immer, ich muss mir mal die Reihenfolge von den Windstößen aufschreiben und überprüfen, ob diese Reihenfolge irgendwann wieder kommt. Nur habe ich das zum Glück nie wirklich getan! :lol:

» Twilight-Girlie » Beiträge: 421 » Talkpoints: 37,42 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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