Ist das Anbieten einer Fahrgemeinschaft für mich geeignet?

vom 03.02.2014, 11:26 Uhr

Ich habe einen etwas längeren Arbeitsweg und hatte schon einmal den Gedanken, ob ich da eine Fahrgemeinschaft anbieten soll. Es gibt ja online Portale, bei denen man sich Mitfahrer suchen kann und für die Strecke, die ich fahre, werden meist so etwa 5 EUR veranschlagt. Das wäre ja schon eine Sache, mit der ich meine Spritkosten vollständig wieder rein hätte, denn eine Fahrt kostet für mich nur 5 EUR. Daher erschien es mir auch zunächst verlockend, denn man kann ja sogar noch eingrenzen, wen man mitnimmt (z.B. nur Frauen etc.).

Dann habe ich mir aber mal Gedanken gemacht. Ich habe einmal nach einer Weiterbildung jemanden mitgenommen und der ist bei meinem Auto irgendwo komisch draufgetreten beim Aussteigen, dass es ein merkwürdiges Geräusch gab und ich mir gleich Sorgen um meinen Wagen gemacht habe. Und weil ich immer das Gefühl habe, dass andere nicht so sorgsam mit meinem Auto umgehen wie ich, würde ich dann wohl ein wenig in Dauerangst leben.

Außerdem habe ich auch viel im Auto liegen; mein Beifahrersitz ist irgendwie immer mit Gepäck belegt. Klar kann ich das auch runterräumen, aber wo soll es dann hin? Und ich muss auch sagen, dass ich gerne mal unterwegs anhalte und mal kurz was zu essen hole usw. Und ich höre eigentlich auch gerne Musik bei der Fahrt. Ich erinnere mich noch daran, dass ich in meinem früheren Firmenwagen meine Kollegen mitnehmen musste und das hat mich eher genervt als unterhalten, weil ich mit denen im Gepäck eben weder anhalten noch Musik hören durfte.

Also irgendwie bin ich mir unschlüssig. Das Geld lockt schon, aber mit Mitfahrern geht auch viel Freiheit und Fahrkomfort verloren. Man muss sich dann ja irgendwie auf die anderen einstellen. Wenn Ihr Mitfahrgelegenheiten anbietet, wie geht Ihr denn mit den Sorgen um, die man da so hat? Haben die sich bewahrheitet?

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich war auch mal beruflich mehr oder weniger gezwungen eine Kollegin mit meinem Auto mitzunehmen. Da wir damals direkt von unserem Arbeitgeber auch Fahrtkosten bekommen haben, wurde mir ihr Anteil gleich so bezahlt. Damit war zumindest die Kostenfrage schon geklärt. Allerdings empfand ich das auch eher als nervend, auch wenn ich mir um mein Auto dabei weniger Sorgen gemacht habe.

Aber man ist immer irgendwie abhängig. Du schreibst selbst, dass du gerne mal unterwegs anhältst. Wenn man immer die selbe Person dabei hat, baut sich schon ein Vertrauensverhältnis auf. Aber ich sehe dabei immer den Umstand, dass man nicht mehr frei entscheiden kann, ob nicht einen anderen Weg nehmen will.

Dazu kann es zum Problem werden, wenn der Mitfahrer nicht wie ausgemacht da ist. Wartet man, geht man damit vielleicht das Risiko ein selbst nicht pünktlich auf Arbeit zu sein. Diese Probleme hatte ich damals immer, da die mitfahrende Person gern mal verschlafen hat. Bin ich dann losgefahren, damit ich selbst noch pünktlich ankommen konnte, hat sie dann gemeckert. Hätte ich gewartet, hätte mein Arbeitgeber gemeckert. Am Ende war ich froh, dass ich nach einer längeren Krankschreibung in die andere Schicht versetzt wurde und die Fahrgemeinschaft damit aufgelöst werden musste.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich hatte über einige Jahre hinweg eine Fahrgemeinschaft, mit der ich eigentlich recht glücklich war. Nun habe ich zwar nicht so den langen Arbeitsweg, aber nur die Hälfte der Fahrten machen zu müssen, brachte ja doch schon eine Ersparnis.

Allerdings war mein damaliger Mitfahrer absolut zuverlässig, pünktlich und auch sonst hatten wir die selbe Wellenlänge. Es gab also für mich im Prinzip keine Nachteile. Man konnte sich unterhalten, wenn einer mal keine Lust dazu hatte, konnten wir auch die ganze Fahrt über schweigen, das merkte der jeweils andere dann schon.

Durch Umzüge ist diese Fahrgemeinschaft dann leider aufgelöst worden und ich bin dann eben alleine gefahren. Ich habe, gerade in letzter Zeit, wieder darüber nachgedacht, mir wieder eine Fahrgemeinschaft oder Mitfahrgelegenheit zu suchen. Da ich aber von der eben beschriebenen Fahrgemeinschft etwas sehr verwöhnt bin, schrecken mich dann einige Punkte ab.

Unpünktlichkeit und Unzuverlässigkeit z.B. sind Dinge, die ich gar nicht leiden kann. Wenn ich dann aber an so jemanden gerate, wäre es eher eine Belastung für mich, da könnte dann auch der finanzielle Vorteil dieses nicht ausgleichen. Wie gesagt, ich rede hier von einem Arbeitsweg von etwa 12 Kilometern, ich brauche im Monat etwa eine Tankfüllung. Die Hälfte davon zu sparen, mir aber dafür andere Unannehmlichkeiten aufzubürden, das wäre es mir nicht wert.

Bei Deinen erwähnten 5€ pro Tag musst Du Dir selber überlegen, ob es Dich zu sehr einschränkt, den Beifahrersitz aufzuräumen und Unterwegs-Stopps einzustellen usw.

» Squeeky » Beiträge: 2792 » Talkpoints: 6,18 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich habe früher zwischen Studium und Wohnort gependelt, das waren so rund 120km, und da hatte ich auch überlegt eine Fahrgemeinschaft zu gründen, aber ich mochte meine Freiheit zu entscheiden, wann ich losfahre und ob ich laut Musik höre oder telefoniere usw. Anhalten und Pause machen wäre auf 120km kein Thema gewesen. Ich habe mich letzten Endes dagegen entschieden und mein Spritgeld lieber selbst getragen, obwohl die Mitfahrgemeinschaft im Studium wirklich eine Erleichterung für den Geldbeutel gewesen wäre.

Seit ich rund 600km nach Hause zu fahren habe, überlege ich auch hin und wieder, ob ich auf unsere firmeninterne Plattform schreibe bezüglich einer Mitfahrgelegenheit, aber die Erfahrungen anderer Kollegen schrecken mich bis jetzt ab. Ungeduschte, unsaubere Leute, die ständig reden oder alle Stunde aufs Klo müssen kann ich nicht gebrauchen. Ich fahre die 600km auch durch bis auf eine kleine Pinkelpause und ich fahre auch freitags immer ganz früh morgens gegen vier Uhr los. Das ist auch nicht jedermanns Sache. Zu Kompromissen bin ich natürlich bereit, aber fünf Pausen auf der Strecke oder unsaubere Menschen mag ich nicht im Auto. Da verzichte ich lieber auf das Geld und habe meine Ruhe, denn fünf bis acht Stunden sind eine sehr lange Zeit.

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» Schleiereule » Beiträge: 827 » Talkpoints: 3,58 » Auszeichnung für 500 Beiträge



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