Antioxidantien können Krebs verschlimmern
Bisher hieß es ja immer, dass Antioxidantien wie beispielsweise Vitamin E oder Betacarotin gut für die Zellen seien. Die würden die Zellen schützen, sie bei ihren Funktionen unterstützen, und würden allgemein das Immunsystem verbessern. Weit verbreitet ist auch die Theorie, dass sie freie Radikale neutralisieren würden, die ihrerseits als Krebsrisiko galten. Allgemein wurden antioxidative Wirkstoffe immer als positiv in der Krebstherapie betrachtet.
Jetzt haben aber Mediziner von der schwedischen Uni in Göteborg festgestellt, dass sogar ein genau gegenteiliger Effekt denkbar wäre. Antioxidantien würden Krebszellen sogar zu einem weitaus schnelleren Wachstum verhelfen, insbesondere bei einer sehr hohen Dosierung. Wozu man wissen muss, dass die meisten Vitaminpräparate einfach viel zu hoch dosiert sind. Eine Krebstherapie mit einer Extra-Gabe an Antioxidantien könnte die Krankheit also sogar noch verschlimmern.
Erste Hinweise darüber gab es wohl schon 1994, als sich in einer Studie zeigte, dass Raucher, die oft viel Betacarotin zu sich nahmen, häufiger an Krebs erkrankten. Dennoch wurde erst vor wenigen Tagen, also gut 20 Jahre später, ein wissenschaftlicher Aufsatz zur negativen Wirkung von antioxidativen Wirkstoffen im Rahmen einer Krebserkrankung veröffentlicht. Lesen kann man ihn auch online, auf der Website vom medizinischen Fachmagazin Science Translational Medicine.
Ob die üblichen Therapien und Empfehlungen der Ärzte sich aufgrund dieser Veröffentlichung wohl bald ändern werden? Ob das Umdenken nicht vielleicht schon früher möglich gewesen wäre, hätte man der Studie von 1994 einfach mehr Beachtung geschenkt und die damals gesammelten Erkenntnisse genauer ergründet? Ich möchte jetzt nicht zu persönlich werden, aber vielleicht gibt es hier ja jemanden, der sich in privatem Umfeld mit dieser Thematik befassen musste, und der ein paar Worte darüber sagen könnte, wie derzeit in Sachen Krebstherapie über Antioxidantien und ihre Wirkung gesprochen wird? Was bekommt man von den Medizinern empfohlen? Werden Vitamintabletten verschrieben?
Ich habe erst vor ein paar Tagen eine Dokumentation gesehen, in der es vor allem um Vitamine in der Krebstherapie ging. Dort wurde gesagt, dass es wissenschaftlich überhaupt nicht bewiesen ist, dass zu viele Vitamine schädlich seien. Also auch die Angst vor Nahrungsergänzungsmitteln sei vollkommen unbegründet. Das würde im Medizinstudium aber überhaupt nicht angesprochen. Vitamine gehören in die Ernährungswissenschaft und nicht in die Medizin.
Es kamen dort mehrere Mediziner zu Wort, die ihr Entsetzen beschrieben, als sie als junge Ärzte feststellten, dass Patienten in Krankenhäusern einfach irgendwelches Essen vorgesetzt bekommen. Sie waren der Meinung, dass dem Punkt Ernährung in der Behandlung viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde.
Jedenfalls gibt es Experimente mit hohen, intravenösen Vitamin-C-Gaben bei Krebs, die sehr vielversprechend sind. Es gab so gut wie keine Nebenwirkungen, ein leichter Schwindel. Ganz im Gegensatz zur Chemotherapie, die einfach pures Gift ist. Leider stecken in Vitamin C aber keinen hohen Profite.
Gerade bei Krebs gibt es ja viele, auch Mediziner und Wissenschaftler, die sagen, dass Krebs schon lange heilbar wäre. Dass aber die Pharmaindustrie keine Interesse daran habe. Ich weiß natürlich nicht, welche Seite nun Recht hat. Ich weiß nur, dass es extrem schmerzt, so was zu lesen und zu hören, wenn man schon einmal jemanden durch Krebs verloren hat. Wenn ich bedenke, dass sie noch leben könnte, wenn sie einfach nur Vitamin C bekommen hätte. Stinknormales Vitamin C!
Zur derzeitigen Vorgehensweise kann ich auch nur sagen, was ich vor wenigen Jahren mitbekommen habe. Damals haben die Ärzte ein wenig darüber geredet. Meine Freundin hat ein paar Lebensmittel aufgelistet bekommen, die sie vermeiden sollte und welche sie bevorzugen sollte. Aber das Gespräch war sehr kurz. Vitamintabletten wurden nicht verschrieben oder empfohlen. Sie hat von einem Freund, der einige Jahre vorher ebenfalls an Krebs erkrankt war, einen Ordner bekommen. Voll mit Informationen, die er sich selber zusammengesucht hat über Ernährung bei Krebs. Weil man von den Ärzten dazu viel zu wenig hört.
Ein guter Freund von mir ist ebenfalls an Krebs gestorben, letzten Sommer. Ernährungsmäßig hatte es während der Behandlung auch nicht so viele Informationen gegeben. Eine Liste mit empfehlenswerten und nicht empfehlenswerten Nahrungsmitteln gab es zwar, aber besonders detailliert war die nicht. Nahrungsergänzungsmittel hat er trotzdem genommen, weil das Immunsystem einfach schwach war und er sich erhofft hatte, dass es dadurch besser werden könnte. Auch viel Vitamin C, soweit ich weiß. Geholfen hat es leider nicht. Vielleicht ist das aber auch von Körper zu Körper unterschiedlich.
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