SMS Abzocke im Internet

vom 08.05.2008, 12:14 Uhr

Also was im WWW passiert ist echt mehr als nur dreist und teilweise ziemlich krass. So bin ich letztes auf eine Seite gestössen, die ganz normal mit Gratis SMS geworben hat. Zuerst habe ich mir gedacht, ganz nett das ganze guck ich mir dass ganze doch mal genauer an. Und dann is mir in AGBs aufgefallen, dass irgendeine ausländische Adresse angegeben wurde. Also hab ich mir mal die AGBs durchgelesen.

Und im nachhinein bin ich echt froh darüber sonst könnte ich den Abzockern jetzt pro Monat zwei Jahre lang 20euro für diese "Gratis SMS" abstottern - ohne Kündigungsmöglcihkeiten innerhalb dieses Zeitraums. Aber im Normalfall gesehen, guckt doch niemand in die AGBs (ich auch nicht). Und dass ist meiner Meinung nach echt ziemlich derb, dass diese Anbieter, von denen es mehr als Sand am Meer gibt, einfach mit Gratis SMS werben dürfen, ohne auf der Startseite darauf hinzuweisen, dass diese auch was kosten. Die Gefahr sehe ich bei sowas, vorallem bei kleinen Kindern oder heranwachsenden Jugendlcihen, die auf sowas nicht achten. Ich habe mir von da an mal einfach jede solcher seiten angeschaut, die solch ein Graitsangebot angeboten haben (Gratis Stammbaum, Gratis Kondome, Gratis Musik, usw.), und siehe da, ca. 75% dieser Seiten entstammen dem gleichen Anbieter.

Das ist echt eine Frechheit, denn auch im Fernsehen wird bereits genügend von diesen Seiten berichtigt, aber unternommen wird nichts, wenn man bedenkt, dass die meisten seiten jetzt schon seid mehr als 3 Jahre existierten und sogar in Google wird ihr angebot offen angepriesen. Ich hab immer wieder gesagt, das Internet wird immer gefährlicher!

» heldenzeit » Beiträge: 9 » Talkpoints: 0,06 »



Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen, mein Lieblingsthema im Fach Privatrecht I, wird mich sicherlich auch noch im Bürgerlichen Recht (Privatrecht II) verfolgen. Sofern man sich einige Tage damit beschäftigt, kann man einige Abzocke-Seiten schön richtig auseinandernehmen, wobei man dazu eigentlich nur mehr den Konsumentenschutz, in Deutschland die Verbraucherzentrale einschalten muss. Ob in Deutschland eine direkte Betroffenheit gegeben sein muss, kann ich jetzt eigentlich nicht auf die schnelle Art beantworten. Auf jeden Fall muss das Konsumentenschutzgesetz anwendbar sein, sodass eine Partei ein Unternehmer und die andere Partei ein Verbraucher ist.

Also was im WWW passiert ist echt mehr als nur dreist und teilweise ziemlich krass.

Dann hast du wohl die gesamte Zeit ziemlich gut verschlafen, da diese Abzockegeschäfte schon seit etlichen Jahren im Internet unterwegs sind und nicht erst seit ein paar Wochen. Geworben wird auf der Seite mit kostenlosen Dienstleistungen oder Artikeln, doch sofern man sich registriert, begibt man sich automatisch in ein Vertragsverhältnis, laut den Allgemeinen Geschätsbedingungen. Allerdings spielt die Justizia hier nicht mit, was auch einigermaßen logisch ist, da man im Grunde genommen nur die Kunden ranlockt, mit Unwahrheiten, und dann kommen sie in einen Teufelskreis, aus diesem sie nicht mehr rauskommen. Ich werde jetzt nicht die gesamte Theorie zur Prüfung der Allgemeinen Geschäftsbedingungen hier niederschreiben, falls wer interessiert ist, kann hierfür Wikipedia um Rat bitten oder einfach die Suchmaschine betätigen.

Und dann is mir in AGBs aufgefallen, dass irgendeine ausländische Adresse angegeben wurde. Also hab ich mir mal die AGBs durchgelesen

Ich kann dir gerade nicht ganz folgen: Du hast dir die Allgemeinen Geschäftsbedingungen näher angesehen, hast dort die ausländische Adresse entdeckt und dann die Allgemeinen Geschäftsbedingungen gelesen? Im Internet sind nicht nur deutsche Seiten, beziehungsweise kommen die Seitenbetreiber nicht nur aus Deutschland, was auch logisch zu sein erscheint, das sollte nicht gleich ein Indiz dafür sein, dass hier ein Betrugsversuch am Start ist.

Und im nachhinein bin ich echt froh darüber sonst könnte ich den Abzockern jetzt pro Monat zwei Jahre lang 20euro für diese "Gratis SMS" abstottern - ohne Kündigungsmöglcihkeiten innerhalb dieses Zeitraums.

Totaler Quatsch, zuvor sprichst du von Dreistigkeit im Internet und dann bist du noch so leicht manipulierbar, sodass du allen Aussagen, die die Betreiber machen, Glauben schenkst? Im Grunde genommen wäre dir hier genau gar nichts passiert. Du hättest dich auf der Seite registriert, somit hätten sie deine Emailadresse, IP-Adresse (wobei diese Thematik viel zu kompliziert ist, angefangen vom Router, IP-Änderungen, Proxys,...über Tracemöglichkeiten usw), eventuell den Vornamen, Nachnamen und deine Anschrift (falls du intelligent agiert hättest, hätten sie hier von dir gar keine richtige Angaben).

Dann würdest du per Email oder per Post eine Rechnung bekommen, diese nicht einzahlen, danach kommt die erste Mahnung vom Pseudo-Anwalt, der nur virtuell existiert, mit dem Mahnzuschlag. Nach der zweiten Nichtzahlung kommt eine zweite Mahnung, mit erhöhtem Mahnzuschlag und der Drohung gerichtlich vorzugehen. Alles nur heiße Luft, im Grunde passiert genau gar nichts, sie versuchen nur die Kunden unter Druck zu setzen, die Bankverbindungen laufen über Off-Shore-Banken oder gar Schweizer Banken. Die meisten "Kunden" meinten aber, dass die Mahnung und die Rechnung seriös ist und haben diese Unmengen an Euronen natürlich überwiesen. Die Unternehmen haben Milliarden mit einem einfachen Deal erschöffelt und liegen wohl nun auf den Bahamas am Strand und kraulen sich am Bauch.

Aber im Normalfall gesehen, guckt doch niemand in die AGBs (ich auch nicht).

Und du bist der Durchschnittsbürger beziehungsweise identifizierst dich als Normalfall? Naja, nach solchen Aussagen kommt mir eigentlich der Gedanke, dass dir dieser Stress eigentlich nichtmal zu Unrecht gekommen wäre, wenigstens als Lehre für deine Internet-Karriere.

Die Gefahr sehe ich bei sowas, vorallem bei kleinen Kindern oder heranwachsenden Jugendlcihen, die auf sowas nicht achten.

Schonmal etwas von Kinderschutz für Internet gehört oder gar etwas von der Geschäftsfähigkeit eines Kindes? Die Handlungsfähigkeit wird dir sicherlich auch etwas sagen und auch der Unterschied zur Geschäftsfähigkeit. Wenn nicht, würde ich mich zuerst informieren und dann die unnötigen Gefahren erläutern.

Ich hab immer wieder gesagt, das Internet wird immer gefährlicher!

Das Internet war schon immer gefährlich und wird nicht gefährlicher, nur weil einige Pseudo-Internetbenutzer meinen, gesichert zu sein, sich überall auszukennen und alles machen zu können was sie wollen. Etwas wissen über das Internet würde in diesem Fall wohl niemanden schaden.

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» Näugelchen » Beiträge: 1328 » Talkpoints: -13,09 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Kann mich hier Näugelchen in gewohnter Weise nur anschließen und mich kurz fassen (Du hast es ja wieder perfekt auf den Punkt gebracht):
1. Wenn man auf solche Angebote reinfällt - selbst Schuld.
2. Wer im "Normalfall" die AGBs nicht liest - selbst Schuld.
3. Wer sich dann einschüchtern lässt mangels besserem Wissen - selbst Schuld.

Denn das "dreiste und ziemlich krasse" WWW bietet genug Möglichkeiten sich schlau zu machen auch wenn man es selbst nicht ist. Zudem finde ich es immer wieder amüsant, wie treudoof AGBs ignoriert werden. Gut, vielleicht ist man da als (baldiger) Jurist immer etwas aufmerksamer, aber 99 % aller Probleme im WWW würden sich von alleine lösen wenn man das einsetzt, was man schon in der 1. Klasse gelernt hat: Lesen.

Diese hohe Kunst sollte keinesfalls hinter der Fähigkeit zurückgesteckt werden bunte Bildchen toll zu finden und sich bis zur Anmeldung durchzuclicken unter der Annahme, dass das schon alles in Ordnung sein wird. Wenn man so auch Autos kaufen würde und andere Dinge, würde ich mein Studium hinschmeißen und den Leuten nur noch irgendwelchen Mist mit langen Verträgen andrehen, die sie nicht lesen wollen, aber durch die ihnen ein klarer Nachteil entsteht.

Und wie erwähnt: Das "Phänomen" ist nicht neu, es gibt es schon seit Jahren, samt der Anbieter und ihrer Postfachadressen. Und was soll man hier seitens des Gesetzes nachbessern? Es ist doch schon unseriös und sittenwidrig, (arglistig) täuschend usw. - was soll man denn noch machen?

Wenn ich verbiete, dass Menschen von der Brücke springen dürfen und es dann trotzdem machen, ja was soll man denn dagegen tun? Jede Webseite im Netz von einer Tausendschaft Juristen durchchecken lassen (bei der Flut an Seiten & die auch nicht umsonst arbeiten) obwohl der Fall klar ist und jeder nur mal sein Hirn einschalten müsste?

Ein Verbot nützt nichts, denn eine Lücke wird es dann wieder geben und tendenziell leiden unter Verboten eher die, die es "eigentlich" nicht betrifft weil dann durch Formulierungsfehler im Gesetz auf einmal die Seite von wasweißichvonwem auch darunter fällt. Im Grunde sollte der Verstand und die eigene Vernunft ausreichen, laut Vorstellung unseres doch sehr freien Staates hat jeder Bürger im Grunde genug davon, auch wenn viele scheinbar nicht in dieses Schema passen.

Dazu kommt der schwerwiegende Fall, dass man Dummheit, Faulheit oder einfach nur nicht Nachdenken nicht verbieten kann.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich kann mich euren Meinungen im Prinzip nur anschließen. Ich finde es zwar auch ein wenig dreist, dass Wörter wie "gratis" und "kostenlos" in Verbindung mit einem Angebot gebracht werden, das alles andere las kostenlos ist, aber die Betreiber der Seiten sind aufgefordert, in ihren allgemeinen Geschäftsbedingungen darauf hinzuweisen und das tun die meisten ja auch. Wenn der Verbraucher selbst zu faul ist, sich durch ein paar Paragraphen zu lesen, ist es seine eigene Schuld. Anders würde der Fall aussehen, wenn dies nicht in den Paragraphen stehen würde.

Auf solche Angebote werden immer irgendwelche unvorsichtigen Nutzer hereinfallen, daran wird sich auch in Jahren nichts ändern. Ich würde solche Seiten schon zwar als "Abzockerei" bezeichnen, aber wer hat denn heut zu Tage bitte schön noch etwas zu verschenken? Ich selber habe so ein SMS-Angebot oder andere "kostenlose" Angebote im Internet noch nicht ausprobiert und werde es auch nicht tun.

Also, immer schön alles durchlesen, bevor man sich auf einen Service einlässt und bezahlen muss.

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» IceKing32 » Beiträge: 1238 » Talkpoints: -5,40 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Denn das "dreiste und ziemlich krasse" WWW bietet genug Möglichkeiten sich schlau zu machen...

Mittlerweile heult man doch lieber herum, als sich irgendwo helfen zu lassen. Von den etlichen Internetbenutzern werden mehr als die Hälfte den gerechten Umgang mit dem WWW nicht kennen, auch nicht können. Wenn man schon etwas nicht kennt, dann pickt man sich einige Argumente raus, die bereits ausgeleiert sind und reitet auf diesen rein. Abzocke im Internet gibt es genauso wie Abzocke im realen Leben.

Es ist doch schon unseriös und sittenwidrig, (arglistig) täuschend usw. - was soll man denn noch machen?

Der Durchschnittsbürger kennt die Rechtsordnung nicht, weiß nicht wie ein Rechtsstaat organisiert ist, genauso wenig wie die Sinnhaftigkeit der Gesetze. Man kann vom Staat nicht verlangen, in allen Bereichen des Lebens Gesetze zu erlassen, da es einfach nicht möglich ist, alles zu regeln. Aus diesem Grund gibt es allgemeine Formulierungen, sofern der Tatbestand passt, hat er/sie wohl Pech gehabt. Es ist immer leicht zu sagen "Der Staat sollte das verbieten", allerdings zeugt diese Aussage nicht gerade von Intelligenz. Der Tatbestand ist BEREITS im Gesetz geregelt, lieber zuerst mal informieren, als große Worte herumzuschlagen.

Jede Webseite im Netz von einer Tausendschaft Juristen durchchecken lassen..

Finanziert wird diese Aktion dann von all denen, die meinen, dass es sinnvoll ist. Schon gleich werden sie merken, dass sie schon vorher einen Privatkonkurs anmelden können, da sich die Arbeit ins unendliche streckt.

Dazu kommt der schwerwiegende Fall, dass man Dummheit, Faulheit oder einfach nur nicht Nachdenken nicht verbieten kann

Leider, ansonsten hätten wir hier eine anständige Diskussion und kein Hinterherplapperei.

Betreiber der Seiten sind aufgefordert, in ihren allgemeinen Geschäftsbedingungen darauf hinzuweisen

Wenn ich das richtig verstanden habe, willst du damit sagen, dass die Kosten für eine jeweilige Dienstleistung in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen verankert sein müssen? Ich kenne keine Regelung, die das besagt, schätzungsweise dürfte das in Deutschland auch nicht der Fall sein, da die Rechtslage nicht so unterschiedlich ist. Es bestehen etliche Möglichkeiten, sodass die Kosten nicht in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen sind, sondern zum Beispiel im Vertragsverhältnis?

Also, immer schön alles durchlesen, bevor man sich auf einen Service einlässt und bezahlen muss.

Ich weiß, es ist unzumutbar, dass du die Beiträge im Thread liest, allerdings würde ich dann schon keinen Unfug verbreiten. Zuerst sprichst du davon, alles schön zu lesen, tust es aber selber nicht, eine schöne Doppelmoral, auch du wirst in solche Fallen tappen, dass sei gewiss.

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» Näugelchen » Beiträge: 1328 » Talkpoints: -13,09 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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