Neurodermitis: Winterhandschuhe tragen verursacht Juckreiz
Ich habe teilweise Neurodermitis an meinen Händen. Im Sommer ist sie meistens nicht so stark ausgeprägt, aber im Winter wird sie, wahrscheinlich aufgrund der Kälte und der trockenen Luft, deutlich schlimmer. Aktuell sieht sie wirklich wieder unschön aus, die Haut ist rauh und an den Gelenken reißt sie auch mal auf. Das finde ich besonders schade, denn vor wenigen Monaten hatte ich den Eindruck, dass der Ausschlag wirklich mal ganz verschwunden wäre, aber nun ist er wieder da, und das schlimmer, als vorher.
Jetzt, wo es draußen ziemlich kalt ist, trage ich natürlich täglich Handschuhe. Das schützt zwar gegen die Kälte, aber ich habe den Eindruck, dass das der Neurodermitis leider nicht so sonderlich gut tut. Wenn ich doch mal kurz in eine wärmere Gegend komme, beispielsweise in einen Bahnhof, und nicht sofort die Handschuhe ausziehe, schwitze ich schnell an den Händen. Das reizt die Haut und verschlimmert den Ausschlag. Übrigens auch ein Grund, weshalb ich beim Putzen ganz schlecht mit Gummihandschuhen zurecht komme, weil ich auch da immer schwitzige Hände bekomme, die den Ausschlag verschlimmern.
Abgesehen davon habe ich aber auch das Gefühl, dass die Handschuhe allein durch das Aufliegen auf der Neurodermitis schon heftig kratzen und Juckreiz verursachen. Ich habe dabei schon verschiedene Handschuhe ausprobiert, welche aus Fleece, ein Paar aus Baumwolle, eines aus Kunstleder. Leider habe ich bisher nur minimale Unterschiede in der Wirkung auf die durch die Neurodermitis gereizte Haut bemerkt.
Vielleicht hat hier ja jemand Neurodermitis oder hat Kinder, die davon betroffen sind, und kennt dieses Problem auch? Was macht Ihr dagegen? Kann man ein bestimmtes Handschuh-Material bei Neurodermitis besonders empfehlen? Oder gibt es Möglichkeiten, diesen durch das Tragen von Handschuhen entstehenden Reiz zu verhindern? Sollte man die Hände vorher vielleicht irgendwie extra eincremen?
Ich kann dein Problem super nachvollziehen. Zwar habe ich Neurodermitis nur im Sommer wenn es richtig knackig warm ist, aber das Problem ist das gleiche. Wie bekommt man den Juckreiz in den Griff und noch viel wichtiger wie verschwindet der Ausschlag ganz. Denn mal ganz ehrlich.. es sieht nicht gerade besonders ansehnlich aus.
So wirklich los wird man es wohl niemals. Man muss lernen damit zu leben. Viele sagen kratzt nicht dann heilt es schneller, aber das ist zum einen leicht gesagt und zum anderen ändert das auch nicht viel.
Der erste wichtige Schritt ist wohl wie du schon richtig erkannt hast die Handschuhe zu wechseln. Du solltest darauf achten das nicht zu viele Chemikalien enthalten sind. 100 % Baumwolle wären wohl ideal. Ein weiterer Punkt ist das Waschmittel. Hast du deine Handschuhe vor der ersten Benutzung gewaschen? Vielleicht versuchst du das einmal. Die Waschmittel die du zuhause benutzt wirst du ja sicher alle vertragen und du weißt nie wer seine Hände in den Handschuhen hatte oder wie die Firmen das Material gereinigt haben.
Salben hab ich bisher noch keine gefunden die wirklich gut funktioniert. Ich habe Sudocrem und E45 Creme probiert. Beides im Haus da mein Sohn eine zeit lang mit Windelausschlag zu kämpfen hatte. Angeblich sollen diese Creme auch uns Erwachsenen helfen. Mir half es nicht. Es kühlt und der Juckreiz geht ein wenig zurück aber es verschwindet nicht ganz.
Wie du vielleicht weißt, hat mein Sohn auch Neurodermitis, die sehr lange extrem stark ausgeprägt war. Das Problem mit den Handschuhen kenne ich bei meinem Sohn auch sehr gut. Obwohl es seiner Haut inzwischen um einiges besser geht als noch vor ein bis zwei Jahren, bevorzugt er im Winter noch immer eher Fäustlinge als Handschuhe mit einzelnen Fingern. Der Grund liegt sicher auch darin, dass da eben zumindest einmal etwas weniger Reibung an der Haut ist.
Dann achte ich natürlich sehr auf sehr gutes Material, was bei Handschuhen aber nicht gerade leicht ist. Als es ganz schlimm war, habe ich es so gemacht, dass ich unter die Handschuhe so ganz dünne reine Baumwollhandschuhe angezogen habe. Das waren so Art Babyfäustlinge, nur eben für Kleinkinder. Der Stoff war dann eben aus reiner Baumwolle und wie ein T-Shirt und schön glatt, wo sich offene Stellen nicht so verkleben konnten.
Solche Handschuhe gibt es ja auch für Erwachsene. Sie sind weniger als Wärmeschutz gedacht, aber vielleicht kannst du an sehr kalten Tagen darüber noch andere Handschuhe anziehen. Wegen dem Problem mit dem Schwitzen müsstest du dann eben schauen, wie gut diese Methode ist. Achte vor allem auf gut atmungsaktive Materialien.
Sonst gibt es natürlich auch noch eine Luxus-Variante. Das sind eben spezielle Handschuhe für Neurodermitiker. Bestimmt kennst du diese Silberanzüge, die eben dünne Silberfäden im Stoff eingearbeitet haben. Davon gibt es auch Handschuhe, auch für Erwachsene. Diese Handschuhe sind auch antibakteriell und sind sicher super, aber eben auch super teuer. Wäre aber eine Lösung.
Normale Baumwollhandschuhe für den Winter hatte ich auch schon, und natürlich wasche ich zur Sicherheit alle Handschuhe einmal vor der ersten Benutzung. Leider hat das bisher noch nicht so wirklich gereicht, um den Juckreiz zu minimieren.
Nach dünnen Baumwollhandschuhen zum Drunterziehen werde ich mal schauen. Kann man da diese "Kellnerhandschuhe" benutzen? Oder die, die von Archivaren und Restauratoren teilweise benutzt werden, damit auf die wertvollen alten Objekte kein Fett und keine Fingerabdrücke kommen? Wo bekommt man so etwas am besten? Hier beim Staatsarchiv gibt es sie leider nur zum Ausleihen, nicht zum Kaufen, sonst wüsste ich schon, woher ich sie bekäme.
Silberhandschuhe wären natürlich auch einen Gedanken wert. Sind die wirklich dick, oder muss man da theoretisch im Winter noch ein Paar dickere Handschuhe drüberziehen? Und wie hoch sind da ungefähr die Preise?
An Cremes habe ich bisher Linola, Physiogel und ein paar Cremes mit einer geringeren Cortisonmenge benutzt. Eine war von Soventol, bei der anderen weiß ich den Namen gar nicht mehr, weil das schon so lange her ist. Besonders gut gewirkt haben die aber leider alle nicht.
Nun, da gibt es ganz unterschiedliche Varianten. Schau dich einfach einmal bei Amazon um. Hier wäre zum Beispiel schon einmal eine durchaus günstige Variante. Allerdings sind diese eben ohne Silberfäden. Es sind normale dünne Baumwollhandschuhe. Wirklich wärmend sind sie denke ich nicht. Ich würde sie eher zum Schutz für die Haut sehen. Wenn es sehr kalt ist, dann kann man probieren, ob es verträglich ist, darüber dann noch weitere Handschuhe anzuziehen. Man müsste da aber dann probieren, ob es dann eben noch weiterhin atmungsaktiv bleibt. Aber zumindest wird es besser sein, als ohne diese Baumwollhandschuhe.
Die Variante mit den Silberfäden ist sicher sehr gut geeignet. Hier wäre ein weiterer Link dazu. Du siehst, dass wir hier aber gleich in einer anderen Preiskategorie sind. Ich habe nun nicht lange nach Angeboten gesucht. Vielleicht bekommt man sie irgendwo günstiger. Soll nur mal ein ungefährer Richtwert sein. Suche einmal ähnliche Angebote über Preisvergleichseiten.
Auch diese Variante ist denke ich nicht besonders wärmend. Auch hier müsste man austesten, wie gut es sich verträgt darüber noch andere Handschuhe anzuziehen. Falls das mit den weiteren Handschuhen nicht so gut klappt, was ich mir durchaus vorstellen kann, dann könnte man sich ja noch andere Handwärmmethoden wie zum Beispiel einen Muff oder so überlegen. Und wenn das alles gar nicht gut geht, sind so dünne Handschuhe zumindest noch besser als gar nichts.
Was auch noch eine Möglichkeit wäre: Du kannst bei der Krankenkasse nachfragen, ob du eine finanzielle Unterstützung bekommst. Ich würde mir da zwar nicht allzu große Hoffnungen machen, aber ich habe gelegentlich schon gehört, dass man da was machen kann, wenn die medizinische Notwendigkeit gegeben ist. Das ist aber sicher auch sehr stark davon abhängig, bei welcher Krankenkasse zu bist. Vielleicht hast du ja auch eine Zusatzkrankenversicherung?
Ich bin derzeit bei der AOK und habe leider keine Zusatzversicherungen. Nachfragen könnte ich aber natürlich trotzdem, danke für den Tipp! Oder kann man sich solche Handschuhe vielleicht direkt vom Hautarzt verschreiben lassen? Dann könnte, wenn der Arzt sie wirklich plausibel verschreibt, die Krankenkasse doch kaum mehr ablehnen, oder? Wobei ich ehrlich sagen muss, dass ich mich mit der Thematik nicht so gut auskenne. Aber wenn die Krankenkasse ein von einem Facharzt verschriebenes Medizinprodukt einfach ablehnen würde, dann wäre das ja schon ziemlich mies. Ärzte verschreiben ja wohl kaum ohne Grund medizinische Produkte.
Es wird nicht besonders schwer werden, einen Arzt zu finden, der dir solche Handschuhe verschreibt, wobei es hier sicher auch auf die Intensität der Erkrankung ankommt. Aber nur weil ein Arzt etwas verschreibt, heißt das noch lange nicht, dass die Krankenkasse das dann auch übernimmt. Davon kann ich nur allzu gut ein Lied singen. Zumindest ist das in Österreich so. Ich vermute allerdings, dass das in Deutschland nicht viel anders sein wird. Allerdings habe ich das Glück, dass mein Sohn eine Zusatzversicherung hat, die auch wirklich viel, wenn auch bei weitem nicht alles, übernimmt.
Zu den Handschuhen wollte ich noch dazu sagen, falls du die ohne Silberfäden nehmen solltest: achte gut darauf, dass du keine gebleichte Variante erwischt, wie sie eben oft für Kellner und Co angeboten werden. Da ist die Chance groß, dass die Haut erst recht gereizt wird.
Es ist so, dass Neurodermitiker auf Materialien und Cremes unterschiedlich reagieren. Wir haben lange gebraucht, um eine Lösung für unseren Sohn zu finden, welcher unter Problemen an den Händen und an den Ellenbogen leidet.
Letztendlich hat keiner der Baumwollhandschuhe ihm Erleichterung gebracht. Ich sage nicht, dass folgender Ratschlag das Nonplusultra für dich ist, aber wir sind damit sehr glücklich. Mein Sohn trägt im Winter Nylonhandschuhe und pflegt seine Hände mit Ringelblumensalbe. Er verwendet die Creme wirklich nach jedem Händewaschen. Seine wunden Stellen haben sich bis auf ein Minimum verringert.
Die Nylonhandschuhe halten aber auch nicht wirklich sonderlich warm, oder? Mit was für Kosten muss man da ungefähr rechnen? Vielleicht wäre das zumindest etwas für nächsten Herbst, wenn es zwar schon kühler, aber auch noch nicht richtig eisig kalt, wird. Wenn es nicht die Welt kostet, könnte ich es ja auch mal ausprobieren. Ich denke, da müsste ich auch bei einem Sanitätshaus nachfragen, habe ich Recht?
Nein, du hast nicht Recht. In den Sanitätshäusern bekommst du nur medizinische Handschuhe. Die meisten haben einen Baumwollanteil, den mein Junge nicht vertragen hat. Ich erinnere mich noch an seine Reaktion, als er die weißen Handschuhe das erste Mal an hatte. Er schmiss sie nach kurzer Zeit ins Eck und kratzte sich die ganzen Hände blutig, das war schrecklich.
Seine aktuellen Handschuhe sind gefüttert und halten deswegen gut warm. Ich habe sie in einem Sportgeschäft gekauft. Wahrscheinlich sind es Handschuhe, die Skifahrer gerne anziehen. Sie haben zwar Finger, sind also keine Fäustlinge, aber haben trotzdem genug Bewegungsfreiheit. Die Handschuhe haben ungefähr 15 Euro gekostet. Es war eine lohnende Investition, welche hoffentlich nicht nur meinem Sohn helfen kann.
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