So betrunken sein um 400.000€ durch die Toilette zu jagen?

Das Landgericht hat sich ja mit einem sehr kuriosen Fall beschäftigen müssen. Demnach hat wohl eine Lotto-Gewinnerin angeblich im Zustand der Volltrunkenheit 400.000€ durch die Toilette gejagt. Da sich das Gericht jedoch außer Stande sah, ihr das Gegenteil zu beweisen, wurde das Verfahren gegen eine Zahlung von 4.000€ eingestellt.

Haltet ihr solch ein Szenario durchaus für denkbar? Kann man, so man Sturzbetrunken ist, sich zu solchen Kurzschlussreaktionen hinreißen lassen? Oder war es vielleicht doch ein genialer Coup um begehrliche Erben abzuschütteln?

Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass jemand wirklich so betrunken sein kann und in diesem Zustand derartigen Mist bauen kann. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass die besagte Dame das Geld einfach nicht teilen wollte und es eben mehr oder weniger geschickt aus dem Weg geräumt hat, damit es keiner findet. Ist so gesehen ein cleverer Einfall. Bei derartig viel Geld ist es ja auch nicht schlimm, zwei 500€ Scheine ein wenig mit Toilettenwasser zu präparieren, damit die Geschichte auch glaubwürdig rüberkommt. Das Klo würde doch verstopfen, wenn sie das wirklich gemacht hätte.

Grundsätzlich traue ich Menschen jede Dummheit zu, die nur irgendwie möglich ist. Kennst du die Darwin-Awards? Das ist eine humoristische Auszeichnung für Menschen, die glücklicherweise ihre Gene aus dem menschlichen Genpool entfernt haben. Entfernt dadurch, dass sie gestorben sind. Und glücklicherweise, weil sie auf so haarsträubend doofe Art und Weise gestorben sind. Beispielsweise einer spannte sich unter seinem Auto fest, um während dem Fahren nachschauen zu können, was da so rattert.

Die Geschichten sind unglaublich, aber ich bezweifel bei keiner einzigen, dass Menschen wirklich so doof sein können. Ich traue ihnen alles zu. Einer wird sich schon finden. Und wenn man einen Millionengewinn macht, dann steht man ganz schön unter Druck. Das Leben soll jetzt fantastisch sein, alle beneiden einen, es ist genau das, was man sich gewünscht hat. Und trotzdem ist alles beschissen, weil man sich mit seinen "Lieben" um jeden Cent streitet.

Also ich kann mir gut vorstellen, wie man dann betrunken in Rage gerät und das Geld dann das Klo runterspült. Frei nach dem Motto, wenn man selber es nicht behalten darf, dann kriegt es auch kein anderer und soll der Ex-Ehemann sich ruhig schwarz ärgern. Je nachdem wie sehr die Dame an Alkohol gewöhnt ist, kann sie ja auch wirklich viel Promille gehabt haben.

Fazit: ich halte die Geschichte durchaus für glaubhaft. Aber genauso auch die andere Variante, dass sie sich die Story nur ausgedacht hat, um das Geld nicht auszahlen zu müssen. Dann wäre das ganz schön mutig, aber es hat ja geklappt. Dann wird es nun nur etwas schwieriger mit dem Geld ausgeben, denn wenn sie sich nun einen Ferrari kauft, dürfte das Aufsehen und Zweifel erregen.

Ich denke sie wollte Geld beiseiteschaffen, mit dem sie sich später ein gutes Leben machen kann, abseits von Erbschleichern. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass man so betrunken sein kann. Niemand geht leichtfertig so mit Geld um. Wobei man bei der heutigen Menschheit nicht sicher sein kann. Abgesehen davon, frage ich mich, wieso das Klo nicht total verstopft war. Zudem müsste das Gericht doch irgendwas nachgewiesen haben können. Schließlich hinterlassen solche Geldscheine auch Spuren.

Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass diese Geschichte der Wahrheit entspricht. Natürlich mag es Leute geben, die frei nach dem Motto "Wenn nicht ich, dann auch kein Anderer" das Geld, das sie anderen Leuten überlassen sollten, das Geld lieber wegwerfen anstatt es abzugeben. Aber dennoch finde ich die Geschichte, so betrunken gewesen zu sein, dass man 400.000 Euro einfach mir nichts, dir nichts in der Toilette heruntergespült hat, doch einfach haarsträubend. Insbesondere, wenn man danach auch noch einen Filmriss erlitten haben soll und sich an nichts mehr erinnern kann.

Vielleicht hätte man diese Geschichte ja wirklich nicht nachweisen können, aber allein das Detail, am nächsten Morgen Fetzen von Geldscheinen in der Toilette entdeckt zu haben klingt für mich danach, als habe man eine Geschichte erfunden, um den Verbleib des Geldes zu klären, ohne doch noch etwas abgeben zu müssen und um nicht sagen zu müssen, dass es einfach weg sei und man nicht wisse, wo sich das Geld nun befinde. Wer weiß, vielleicht hat sie das Geld für andere Zwecke ausgegeben oder tatsächlich verlegt, weswegen sie in dieser Behauptung ihre letzte Chance gesehen hat - aber glauben kann ich das eigentlich nicht, egal, wie verrückt die Menschen heutzutage auch sein mögen.

Sofern sich der Fall wirklich eins zu eins auf diese Weise zugetragen hat, dann denke ich, dass sicherlich andere Substanzen außerhalb der Reichweite von Alkohol im Spiel waren. Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass nur Alkohol einen Menschen zu so einer Tat bewegen soll. Die Geschichte kann natürlich auch anders abgelaufen sein und die Quelle hat da irgendwas falsch aufgeschnappt, beziehungsweise falsch wiedergegeben.

So betrunken kann man ja eigentlich nicht sein und so bescheuert eigentlich auch nicht. Vielleicht wollte sie einfach den Stress loswerden, der mit so einer Geldsumme einher geht und wollte es loswerden. Ansonsten können ja auch noch Drogen im Spiel gewesen sein, aber das kann sie letztendlich nur selber wissen.