Unmögliche Hausaufgabe in Bio: Kopfhaare zählen?

Mein Neffe hat von der Biologielehrerin eine Hausaufgabe bekommen, die sehr haarsträubend ist! Jeweils eine Gruppe soll die Anzahl der Kopfhaare des anderen zählen. Er und sein Freund haben es schon drei Mal probiert, geben es jetzt aber auf, weil die sie Nase voll haben!

Habt Ihr auch schon so eine Aufgabenstellung bekommen? Ist diese überhaupt machbar und sinnvoll oder nur Haarspalterei und unnötige Zeitverschwendung?

Ich habe noch nie von einer Person gehört, dass diese Person in der Schule in einem Fach Hausaufgaben aufbekommen hat, wo die Person hätte, Kopfhaare zählen sollen. Ich persönlich hatte auch noch nie so eine Hausaufgabe aufbekommen. Zu dem finde ich diese Hausaufgabe relativ schwachsinnig und es ist meiner Meinung nach eine Zeitverschwendung. Immer hin sollte man mal überlegen, wie lange man an solchen Hausaufgaben sitzt, wie lange man braucht, um bei einer anderen Person alle Kopfhaare zu zählen. Nebenbei muss man sicherlich auch noch andere Hausaufgaben erledigen und meiner Meinung nach, sitzt man dann einen ganzen Tag lang nur am Haare zählen.

Also es ist eigentlich schon machbar, diese Hausaufgabe zu bewältigen. Aber meine Meinung nach benötigt man dazu viel Konzentration und noch mehr Ausdauer. Zu dem sollte man sich nicht verzählen. Nein in Wirklichkeit ist diese Hausaufgabe nicht machbar. Immer hin besitzt ein Mensch so viele Kopfhaare, dass man sie meiner Meinung nach nicht zählen kann. Ich frage mich auch, wie man allen Ernstes die einzelnen Haare zählen soll, ohne sich zu verzählen. Da kann man sicherlich stundenlang an einem Kopf sitzen und trotz all dem wird man am Ende kein zufriedenstellendes Ergebnis bekommen. Zu dem finde ich diese Hausaufgabe auch nicht sinnvoll. Was soll man denn daraus lernen, wenn man die einzelnen Haare auf einem Kopf zählt? Man muss sicherlich nicht für die Zukunft wissen, wie viele Haare eine Person auf dem Kopf besitzt.

Vielleicht ist die Aufgabe auch so gemeint, dass die Kinder selbst erkennen sollen, wie man das einfacher und schneller machen kann. Man könnte ja beispielsweise den Kopf in mehrere Strähnen unterteilen und nur einer der Strähnen zählen sowie das Ergebnis dann mit der Anzahl der Strähnen multiplizieren und damit hochrechnen.

Kann doch gut sein, dass der Lehrer erwartet, dass die Kinder gewissermaßen selber darauf kommen, dass man das viel schneller und einfacher herausfinden kann als wirklich komplett den gesamten Kopf zu zählen.

Ich vermute auch, dass man hier nicht auf das Ergebnis schaut, sondern sehen will, wie die Kinder an die Lösung ran gehen. Immerhin kann man eine kleine Fläche zählen und dann hochrechnen. Und darum wird es wohl auch am Ende gehen. Alle Kopfhaare zu zählen würde ja mehrere Tage dauern, wo man auch noch kennzeichnen müsste, wie weit man gezählt hat.

Mein Neffe und sein Freund drohen jetzt, sich eine Glatze schneiden zu lassen, um die Hausaufgabe mit NULL Haaren brillant zu bestehen. Auch sollen sich schon andere Elternteile darüber aufgeregt haben und meinen, diese Lehrerin sollte an den eigenen Haaren herbeigezogen werden und dann gucken, wie viele Haare ihr übergeblieben sind!

Also ist jetzt die Lehrerin daran schuld, weil die Kinder nicht in der Lage sind sich einen recht einfachen Weg zu suchen, um ein sinnvolles Ergebnis zu präsentieren. Solche Eltern kenne ich auch, die immer nur die Schuld bei den Lehrern suchen, anstatt mal zu schauen, wo die Säge wirklich klemmt.

Wobei es in Biologie doch recht oft darum geht, dass man nur Teilstücke betrachtet, um eine Hochrechnung anzustellen. Und genau das versucht die Lehrerin mit dieser Aufgabe zu vermitteln. Nur dass sie den Kindern den Lösungsweg nicht vorgibt, sondern sehen will, ob sie von allein darauf kommen.

Vielleicht war das auch nur ein Scherz von der Lehrerin gewesen, als die Klasse laut war? Wenn die ganze Klasse laut ist, dann drohen manche Lehrer auch mit vielen Hausaufgaben und Strafarbeiten. Um ehrlich zu sein kann ich mir gar nicht vorstellen, dass man so eine Hausaufgabe bekommt, oder hat die Lehrerin das wirklich im Nachhinein versichert? Ich würde mir eher eine Zahl im Internet raus suchen, laut Wikipedia hat der Mensch ca. 0–150.000 Kopfhaare. Wenn die Lehrerin daran zweifelt, dass man die Hausaufgaben gemacht hat, dann kann man es wohl schlecht kontrollieren.

Natürlich kann man sich nicht hinsetzen und Kopfhaare zählen. Ich gehe auch stark davon aus, dass die Kinder entweder selber rechnen sollen oder aber mal Recherche betreiben sollen. So pi mal Daumen kann man die Antwort ja im Internet finden und dann soll sich die Lehrerin erst einmal hinstellen und sagen, dass diese Zahl nicht stimmt. Sie wird sich nämlich kaum hinsetzen und nachzählen.

Und natürlich soll sich niemand eine Glatze schneiden lassen, wobei das schon witzig wäre.

Ähnliche Aufgaben kenne ich aus dem Mathematikunterricht in der Grundschule. Sinn und Zweck ist hier nicht, die exakte Anzahl möglichst genau zu zählen. Vielmehr ist der Rechenweg das Ziel, indem man lernt, eine mittlere Anzahl Haare zu ermitteln, die auf einer Fläche von zum Beispiel einem Quadratzentimeter wächst und danach die Größe der gesamten Kopfoberfläche zu ermitteln und das Ergebnis zu errechnen.

Genaues Auszählen wäre idiotisch, da man sonst bei jedem ausgefallenen Haar wieder von vorne zu zählen beginnen müsste. In mancherlei Hinsicht haben sich eben die Hausaufgaben in den letzten Jahren ziemlich verändert.

Ich denke auch, dass es darum geht, die Kreativität der Kinder auf der Suche nach Lösungswegen zu fördern. Und Faulheit macht bekanntlich am meisten kreativ. Wenn die Kinder keine Lust haben, alle Haare zu zählen, werden sie sich eine andere Möglichkeit überlegen, die Lösung herauszufinden. Diese könnte zum beispiel eine Berechnung sein. Was das mit Biologie zu tun hat, weiß ich aber auch nicht.