Musikunterricht: Wieso ist die Blockflöte so beliebt?
Ich als vor geraumer Zeit in die zweite Klasse an der Grundschule kam, begannen wir im Unterricht damit, das Notenlesen zu lernen. Natürlich sollte es nicht nur bei der Theorie bleiben, sondern wir sollten auch lernen, ein Musikinstrument zu spielen. Gewählt wurde die Blockflöte. Und das war wohl schon bei allen vorherigen Klassen so gewesen. Und selbst, als ich später am Gymnasium war, und mich mit Mitschülern unterhielt, die von allen möglichen Schulen aus allen möglichen Gegenden stammten, habe ich oftmals gehört, dass das erste an der Grundschule erlernte Musikinstrument immer ausgerechnet die Blockflöte gewesen ist.
Ehrlich gesagt vertrete ich die Meinung, dass Blockflöten in den meisten Fällen einfach nur schlimm klingen. Selbst, wenn sie von Kennern gespielt werden, verursachen sie meinem Empfinden nach nicht gerade die ansprechendsten Töne. Viel Spaß hatte es in meiner Klasse damals auch niemandem gemacht, ausgerechnet dieses Instrument zu erlernen. Selbst am Xylophon, das auch meiner Meinung nach angenehmere Klänge erzeugt, hatten die meisten Schüler weitaus mehr Freude.
Wieso also scheint man in vielen Gegenden ausgerechnet Blockflöten für den Musikunterricht an den Grundschulen zu wählen? Ein Xylophon spielt sich auch nicht anspruchsvoller und kostet auch nicht so viel. Und viele Schulen haben mittlerweile außerdem Keyboards, auf dem man ebenfalls bereits als Grundschüler das Spielen lernen und üben könnte. Ob das anspruchsvoller oder weniger anspruchsvoll als das Spielen einer Blockflöte ist, darüber kann man sich streiten. Zumindest finde ich den Klang besser.
Oder soll im Grundschul-Musikunterricht darauf geachtet werden, kein elektronisches Instrument zu erlernen, sondern ein rein mechanisches? Wenn ja, wieso ist es ausgerechnet die Blockflöte und kein anderes Instrument, das nicht so einen nervtötenden Klang hat? Letzteres habe ich übrigens von vielen Schülern gehört. Das Erlernen des Blockflötenspiels war vielen allein schon deswegen verhasst, weil sie die Töne, die dieses Instrument erzeugte, grausig fanden. Und vielen Eltern schien es auch auf die Nerven zu gehen. Also auch die Familien der Schüler waren von der Entscheidung, sich mit Blockflöten zu beschäftigen und mehrere Tage die Woche damit auch zuhause zu üben, wohl nicht gerade begeistert.
Ich könnte mir vorstellen, dass es damit zu tun hat, dass eine Blockflöte im Vergleich etwa zu einem Keyboard doch recht preiswert ist und man eben auch mehrere Kinder gleichzeitig mit mehreren Flöten unterrichten kann, man aber selten mehrere Keyboards hat. Außerdem haben Flöten keinen allzu lauten Klang und schallen nicht unbedingt gleich durch die ganze Schule, wenn ich mich recht erinnere. Wir hatten an der Schule nämlich einen nicht schallisolierten oder auch nur gedämmten Musikraum.
Als weiteres Argument kann ich mir vorstellen, dass eine Blockflöte mehrere Sinne und auch Bewegungsmuster schult und so vielleicht auch noch die Motorik der Kinder fördert. Allerdings gebe ich dir recht, dass dieses Instrument nicht schön klingt und einem die Musik und das Erlernen derselben eher verleidet.
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