Bewerbung schreiben trotz fehlender Kenntnisse
Da ich mich beruflich umorientieren will, habe ich heute mal die Zeitung gestöbert und eine Annonce gefunden die mich sehr interessiert hat. Leider musste ich beim Anforderungsprofil feststellen, dass einige der Anforderungen nicht meinen Qualifikationen entsprechen. Grundsätzlich bin ich ja der Meinung, dass die Anforderungen immer höher angesetzt werden, um die Bewerberzahl einzugrenzen, aber wenn es zum Gespräch kommen sollte muss man sich ja schon verkaufen können. Würdet ihr euch auf eine Stelle bewerben auch wenn eure Qualifikationen nicht alle Punkte im Anforderungsprofil erfüllen?
Du gibst dir ja schon selbst die Antwort zum gewissen Teil, denn du wirst die angebotene Stelle nicht bekommen. Deine fehlenden Kenntnisse wird man schon beim Gespräch indirekt erfahren. Wenn du sie allerdings als vorhandene Kenntnisse darstellst, kannst du damit richtig Ärger bekommen. Du erschleichst dir damit nämlich den Job. Im Bewerbungsschreiben solltest du daher auch direkt auf die fehlenden Kenntnisse hinweisen.
Ich würde mich nicht auf eine Stelle bewerben, für die ich keine Qualifikationen habe. Spätestens beim Vorstellungsgespräch kommt die Lügerei dann nämlich heraus und man würde es auch nicht leichter haben, wenn man dann in so einem Bereich arbeitet. Zudem empfinde ich es auch als Betrug, wenn man bei seiner Bewerbung keine richtigen Angaben macht.
Da ich selbst gerade auf Jobsuche bin, kenne ich dieses Problem. In letzter Zeit habe ich mich auf solche Stellen immer erst gar nicht beworben, da ich davon ausging, sowieso eine Absage zu erhalten. Freunde rieten mir aber dazu, mich nicht mehr so schnell von dem Anforderungsprofil abhalten zu lassen. Ich habe sogar mehrere Bekannte, die trotzdem eine Stelle bekommen haben.
Wie du sagst, geht es ja lediglich um einzelne Punkte und nicht um grundsätzliche Fähigkeiten, die für die Ausübung der Tätigkeit von essentieller Bedeutung sind. Den Umgang mit einem unbekannten Computerprogramm kann man sich beispielsweise relativ schnell aneignen, wenn man grundsätzlich Erfahrungen im Umgang mit dem PC hat. Erforderliche Fremdsprachenkenntnisse dagegen kann man nicht von heute auf morgen mal so nebenbei erwerben, jedenfalls nicht, wenn mehr als nur Grundkenntnisse verlangt werden. (Damit erlitt zum Beispiel mal ein Bekannter von mir eine peinliche Bauchlandung.)
Wenn ich richtig nachdenke, bin ich in meinem Leben schon öfter für Jobs und Praktika ausgewählt worden, obwohl ich in einzelnen Punkten auch nicht 100%ig den Einstellungskriterien entsprach. Manchmal hatte ich dafür aber andere Kenntnisse, Erfahrungen und Fähigkeiten vorzuweisen, die zwar ursprünglich nicht so im Bewerbungsprofil standen, am Ende aber das Zünglein an der Wage waren. Lügen würde ich natürlich nicht. Man muss die Leute ja nicht unbedingt darauf stoßen, aber wenn die Sprache darauf kommt, würde ich auf jeden Fall ehrlich sein und nicht etwas behaupten, was nicht stimmt. So was rächt sich.
Ich selbst werde mich jetzt auch wieder auf Stellen bewerben, deren Anforderungsprofil ich nicht in allen Punkten entspreche. Es hängt sehr viel vom Selbstbewusstsein und der momentanen Stimmungslage ab, ob man sich das zutraut oder nicht. Wenn ich positiv denke und das auch so rüber bringe, gelingt es mir gewöhnlich auch häufiger, andere von mir zu überzeugen. Wenn ich aber an mir selbst zweifle und mit einer Ablehnung schon von vorn herein rechne, kann ich mir erfahrungsgemäß die Mühe gleich sparen. An solchen Tagen stelle ich mich lieber erst gar nicht irgendwo vor,
Du gibst dir ja schon selbst die Antwort zum gewissen Teil, denn du wirst die angebotene Stelle nicht bekommen. Deine fehlenden Kenntnisse wird man schon beim Gespräch indirekt erfahren. Wenn du sie allerdings als vorhandene Kenntnisse darstellst, kannst du damit richtig Ärger bekommen. Du erschleichst dir damit nämlich den Job. Im Bewerbungsschreiben solltest du daher auch direkt auf die fehlenden Kenntnisse hinweisen.
Man sollte niemals in einer Bewerbung auf fehlende Kenntnisse hinweisen, da kann man es auch ganz sein lassen. Bewerbungen sind Selbst-Marketing und da wird erwartet, dass Leute auch ein wenig angeben. Das wird alles anspruchsvoll formuliert und man macht es im Anschreiben genauso.
Wenn etwa 80 Prozent deiner Kenntnisse zum Profil in der Stellenanzeige passen, dann bewirb dich einfach. Dabei solltest du deine vorhandenen Kenntnisse natürlich gut wie möglich anbieten. Aber auch die fehlenden Kenntnisse nicht ganz verschweigen. Je nach dem was dir fehlt, kann man das auch recht schnell lernen und diese Bereitschaft musst du dem potentiellen Arbeitgeber auch signalisieren.
Den perfekten Bewerber gibt es so gut wie nicht. Daher kann man davon ausgehen, dass die anderen Bewerber auch ihre Defizite haben. Und Arbeitgeber reagieren eher positiv auf das eingestehen von Defiziten in der Bewerbung, als wenn sie erst durch das Bewerbungsgespräch oder gar die Probezeit merken, dass einige Dinge fehlen.
Ich habe mittlerweile festgestellt, dass die Kenntnisse in einigen Stellenanzeigen schon ziemlich hochgestochen sind, aber man sollte sich selbst dann bewerben, wenn man nur einen Bruchteil der Kenntnisse aufweist. Oft ist es nämlich so, dass die Firmen es von sich aus anbieten, dass man fehlende Kenntnisse anhand von Kursen nachholen kann und man an sich nur das Anforderungsprofil erhöht hat, damit sich nicht jeder auf diese Stelle bewirbt.
Selbst wenn du nicht 100% dem Anforderungsprofil entsprichst, solltest du dich bewerben. Geht man von den Anforderungsprofilen aus, dann würden nicht so viele Leute eine Stelle erhalten. Deswegen würde ich sagen, dass du dich einfach bewerben solltest. Mehr als eine Absage kannst du dann nicht erhalten und wenn dann kannst du immer noch sagen, dass du es zumindest versucht hast. Firmen wollen halt nicht jeden und wenn du auch zu deinen fehlenden Kenntnissen stehst und bereit bist sie aufzuarbeiten, dann kann es durchaus sein, dass der Arbeitgeber dir von sich aus Kurse anbietet.
Für meine Abteilung wurde kürzlich auch eine Stelle ausgeschrieben und es ist sogar so, dass eigentlich kein einziger meiner Kollegen die Anforderungen wie dort beschrieben erfüllt, obwohl viele schon jahrelang dabei sind. Man hat eben einfach sämtliche Tätigkeiten in der Abteilung in eine Stellenausschreibung gepackt, obwohl diese im Alltag auf Teams aufgeteilt wird. Von daher ist es schon gut, wenn man ungefähr 50% der Forderungen erfüllt.
Die Anforderungen in Stellenausschreibungen sind also schon oft überzogen. Allerdings sollte man schon die Mindestanforderungen erfüllen, und das ist die geforderte Ausbildung, allgemeine Computerkenntnisse, Sprachkenntnisse und die Berufserfahrung. Es bringt zum Beispiel nichts, wenn man sich als Kaufmann auf einen Informatikerjob bewirbt.
Das Thema Berufserfahrung muss man jedoch nicht ganz so eng sehen. Man kann sich auch als Anfänger auf Jobs für Berufserfahrene bewerben, wenn man zumindest passende Praktika nachweisen kann. Allerdings sollte dann in der Stellenausschreibung nicht mehr als zwei oder drei Jahre Berufserfahrung gefordert sein. Und auch wenn die Berufserfahrung nicht 100% passt (zum Beispiel PC-Softwareentwicklung statt Webprogrammierung), kann man es durchaus versuchen, wenn die Tätigkeiten teilweise verwandt sind.
Zitronengras hat geschrieben:Du gibst dir ja schon selbst die Antwort zum gewissen Teil, denn du wirst die angebotene Stelle nicht bekommen. Deine fehlenden Kenntnisse wird man schon beim Gespräch indirekt erfahren. Wenn du sie allerdings als vorhandene Kenntnisse darstellst, kannst du damit richtig Ärger bekommen. Du erschleichst dir damit nämlich den Job. Im Bewerbungsschreiben solltest du daher auch direkt auf die fehlenden Kenntnisse hinweisen.
Man sollte niemals in einer Bewerbung auf fehlende Kenntnisse hinweisen, da kann man es auch ganz sein lassen. Bewerbungen sind Selbst-Marketing und da wird erwartet, dass Leute auch ein wenig angeben. Das wird alles anspruchsvoll formuliert und man macht es im Anschreiben genauso.
Seine fehlenden Kenntnisse beruhen aber auf Qualifikationen und damit sollte man in der Tat schon ehrlich umgehen. Wenn beispielsweise direkt Abschlüsse fehlen wird es ja sofort im Bewerbungsschreiben sichtbar, weil man ja auch gewisse Zeugnisse mit beifügen muss. Ohne gewisse Zeugnisse kannst du erst einmal relativ viel erzählen, denn belegen kannst du es ja ohne Dokumente dazu nicht.
Das kommt auch sehr auf die Branche und die individuelle Einstellung der Entscheidungsträger. Es gibt Chefs, die sich selbst mal als Quereinsteiger, Studienabbrecher oder "Spätzünder" von unten hoch gearbeitet und daher auch Leuten, die nicht alle Scheine vorlegen können, eine faire Chance geben. Jemand, dessen Lebenslauf nicht so stromlinienförmig verlief, kann ja mitunter sogar geeigneter sein als jemand, der direkt von der Ausbildung oder dem Studium kommt. In der freien Wirtschaft sieht es da natürlich anders aus als zum Beispiel im öffentlichen Dienst oder bei Berufsgruppen wie Ärzten oder Ingenieuren, wo eine entsprechende Qualifikation zu den Grundvoraussetzungen gehört.
Da du ja nicht genauer beschreibst, um welche Art Job es sich handelt und welche Qualifikationen dir dafür fehlen, kann man deine Frage nicht wirklich eindeutig beantworten. Ein Versuch kann aber bestimmt nicht schaden. Außer einer Ablehnung kann dir ja nicht viel passieren. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Ich wünsche dir viel Glück!
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