Kindeserziehung zum Großteil dem Vater überlassen?

vom 25.01.2014, 17:03 Uhr

Da ich vor der Schwangerschaft nicht gearbeitet habe, stand das Thema bei uns nicht zur Debatte. Allerdings hätte ich darauf gepocht schnell wieder einzusteigen, wenn ich wesentlich mehr Geld verdient hätte, als der Vater meiner Kinder. Und genau die selbe Meinung vertritt auch mein Mann jetzt. Wer weniger verdient, nimmt die Elternzeit. Ob das dann Vater oder Mutter ist, steht dabei nicht zur Diskussion. Gerade weil man eben als Vater da auch mehr Rückendeckung vom Gesetzgeber bekommen hat, sollte man diese Möglichkeit auch nutzen.

Wobei es zu meiner Elternzeit auch noch mehr Geld gab und das in meinem Fall sogar für 2,5 Jahre. Aber ich sehe eben auch, dass hier nicht nur eine andere Meinung herrscht, sondern die Einstellung von Crispin auch verteufelt wird. Wenn sie selbst diese Einstellung hat und ihr Partner quasi das passende Gegenstück ist, damit eine Familie funktionieren kann, so ist das zwar weitab vom allgemeinen Bild einer Rollenverteilung in der Familie.

Aber deswegen muss es noch lange nicht falsch sein. Selbst bei den Tieren gibt es Arten, wo sich die Männchen fast ausschließlich um den Nachwuchs kümmern. Nur weil es über tausende von Jahren bei den Menschen anders war, muss eine andere Familienführung nicht verkehrt sein.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Wenn Frauen nach der Geburt stillen möchten, dann ist es natürlich klar, dass diese dann daheim bleiben müssen,

Ab und an würde es dir gut tun, dich wenn schon, komplett kundig zu machen. Wenn eine Frau stillen möchte, dann stehen ihr Pausen zum Stillen zu. Wenn dein Kind so oder so vom Vater betreut wird, ist es nur eine Sache der Planung, dir dein! Kind zum Stillen zu bringen. Des weiteren geht es nicht zwingend um den Akt des Stillens, sondern darum, dass es für Babys doch tatsächlich gut sein soll, dass sie mit Muttermilch gefüttert werden. Und die muss nicht durch das Stillen in das Kind rein kommen, sondern kann auch abgepumpt werden.

Warum die Empörung bei einigen Menschen so groß ist, wenn es heißt, dass man als Frau nach der Geburt recht schnell wieder arbeiten gehen möchte, verstehe ich einfach nicht.

Die Empörung ist vor allem so groß, wenn das Kind zur Betreuung in eine Krippe gegeben wird. Wenn ein Elternteil daheim bleibt, dann sieht die Empörung ein wenig anders aus.

Allerdings ist deine Definition von nach der Geburt wieder arbeiten gehen eine andere, als die von den meisten anderen Menschen. Die deutsche Gesetzgebung schreibt einen Mutterschutz von acht Wochen nach der Geburt vor. Die ist einzuhalten, sonst machen sich die Arbeitgeber strafbar. Davon mal abgesehen gibt es diese Regelung aus guten Gründen. Du stellst es dir so locker flockig vor, mal kurz zwischen zwei Versuche irgendwo ein Kind zu bekommen, es dem Vater in den Arm zu drücken und den nächsten Versuch anzusetzen. Eine Geburt ist eine Höchstleistung für den menschlichen Körper. Und die Wochen danach braucht ein weiblicher Körper auch.

Gerade wenn der Mann sich das Kind ebenso sehr wünscht, verstehe ich nicht, wieso er dann nicht auch Opfer bringen sollte und sich an der Erziehung beteiligen sollte.

Also wenn ich dich richtig verstanden habe, wünscht sich dein Partner ein Kind. Du willst an sich nicht zwingend ein Kind, würdest aber deinem Partner zu liebe ein Kind austragen. Ach ja die definitiv haarsträubendste Begründung für ein Kind! Aber davon abgesehen, wird es für deinen Partner kein Opfer sein. Du siehst es als Opfer an. Du wirst eindeutig damit Opfer bringen. Aber dein Freund nicht.

Ich finde es daher nur fair, wenn man danach auch ein bisschen Zeit für sich haben darf, auch wenn dies in meinem Falle bedeutet, dass ich eben arbeiten gehen möchte.

Wenn Frau sich für ein Kind entscheidet, aber gleichzeitig schon im Vorfeld danach verlangt, Zeit für sich haben zu wollen, dann läuft da in meinen Augen einiges schief. Du solltest dein Kind nicht als Liebesopfer sehen. Entweder man will ein Kind und nimmt die Konsequenzen in Kauf, aber ein Kind das ausbaden zu lassen, dass dein Freund dich liebt, finde ich doch ein wenig heftig. Ach ja ich sehe als Konsequenz nicht, dass du nicht arbeiten gehen darfst oder so. Konsequenz ist für mich in dem Fall, zu akzeptieren, dass nun ein weiterer Mensch da ist, für den man seine Bedürfnisse auch mal hinten an stellen muss.

Generell finde ich es mittlerweile relativ egal, welcher Elternteil die ersten Jahre zu Hause beim Kind bleibt. In der Regel ist es heute aber immer noch meistens so, dass der Vater eben mehr Geld verdient und die Frau wesentlich weniger Einkommen hat und die Entscheidung, wer daheim beim Kind bleibt, muss auch heute in den meisten Fällen noch aus finanziellen Gründen getroffen werden.

Deine Einstellung, du bekommst das Kind ja nur deinem Partner zu liebe, dann soll er sich auch drum kümmern, finde ich ziemlich erbärmlich. Aber ich befürchte, wenn es mal so weit sein sollte, dann werden wir hier Threads lesen, weil du es nicht fassen kannst, dass du doch tatsächlich Gefühle für dieses Kind hast und alle deine Pläne nun über den Haufen werfen musst. Denn der weibliche Körper reagiert in einer Schwangerschaft nicht mehr so rational, wie du es gerade planst.

» XL » Beiträge: 680 » Talkpoints: -0,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge


XL hat geschrieben:
Wenn Frauen nach der Geburt stillen möchten, dann ist es natürlich klar, dass diese dann daheim bleiben müssen,

Ab und an würde es dir gut tun, dich wenn schon, komplett kundig zu machen. Wenn eine Frau stillen möchte, dann stehen ihr Pausen zum Stillen zu. Wenn dein Kind so oder so vom Vater betreut wird, ist es nur eine Sache der Planung, dir dein! Kind zum Stillen zu bringen. Des weiteren geht es nicht zwingend um den Akt des Stillens, sondern darum, dass es für Babys doch tatsächlich gut sein soll, dass sie mit Muttermilch gefüttert werden. Und die muss nicht durch das Stillen in das Kind rein kommen, sondern kann auch abgepumpt werden.

Das tut aber doch alles nichts zur Sache, da ich bereits in einem anderen Thread dargestellt habe, dass ich nicht stillen möchte. Ich habe einfach kein Interesse daran zu stillen oder abzupumpen, weil ich das Gefühl habe, dass mich dies in meiner Zeiteinteilung einschränkt und ich habe auch keine Lust darauf dass mein Freund in der Arbeit mit meinem Baby auftaucht, damit ich das dort stille oder so. Ich möchte einfach gerne Abstilltabletten nehmen und damit das Milchproblem los sein.

XL hat geschrieben:
Warum die Empörung bei einigen Menschen so groß ist, wenn es heißt, dass man als Frau nach der Geburt recht schnell wieder arbeiten gehen möchte, verstehe ich einfach nicht.

Die Empörung ist vor allem so groß, wenn das Kind zur Betreuung in eine Krippe gegeben wird. Wenn ein Elternteil daheim bleibt, dann sieht die Empörung ein wenig anders aus.

Allerdings ist deine Definition von nach der Geburt wieder arbeiten gehen eine andere, als die von den meisten anderen Menschen. Die deutsche Gesetzgebung schreibt einen Mutterschutz von acht Wochen nach der Geburt vor. Die ist einzuhalten, sonst machen sich die Arbeitgeber strafbar. Davon mal abgesehen gibt es diese Regelung aus guten Gründen. Du stellst es dir so locker flockig vor, mal kurz zwischen zwei Versuche irgendwo ein Kind zu bekommen, es dem Vater in den Arm zu drücken und den nächsten Versuch anzusetzen. Eine Geburt ist eine Höchstleistung für den menschlichen Körper. Und die Wochen danach braucht ein weiblicher Körper auch.

Auch dieses Thema habe ich schon beantwortet, ich kann in den acht Wochen die ich vermeintlich zu Hause bleiben muss problemlos an meiner Doktorarbeit weiter schreiben, da ich einen großen Anteil der praktischen Arbeit bereits erledigt haben kann, zu diesem Zeitpunkt. Deswegen wird mich das nicht weiter beeinträchtigen.

XL hat geschrieben:
Gerade wenn der Mann sich das Kind ebenso sehr wünscht, verstehe ich nicht, wieso er dann nicht auch Opfer bringen sollte und sich an der Erziehung beteiligen sollte.

Also wenn ich dich richtig verstanden habe, wünscht sich dein Partner ein Kind. Du willst an sich nicht zwingend ein Kind, würdest aber deinem Partner zu liebe ein Kind austragen. Ach ja die definitiv haarsträubendste Begründung für ein Kind! Aber davon abgesehen, wird es für deinen Partner kein Opfer sein. Du siehst es als Opfer an. Du wirst eindeutig damit Opfer bringen. Aber dein Freund nicht


Mein Freund sieht den Vaterschaftsurlaub durchaus als ein Opfer, du irrst dich, wenn du glaubst, dass ihm das egal ist und dass er seinen Doktor und zehn Jahre Studium einfach so opfert. Klar kann er danach wieder in den Beruf einsteigen, aber es wird eben nicht mehr so sein, wie vorher und mein Freund ist sich durchaus der Tatsache bewusst, dass er dem Kind zuliebe auf eine größere Karriere verzichtet. Wenn man jetzt irgendeine Ausbildung hat oder so, kann einem das ja egal sein, aber als promovierter Akademiker bringt man auf jeden Fall Opfer, wenn man so lange aus dem Beruf aussteigt. Und wenn ihm der Beruf nichts bedeuten würde, hätte er ja wohl nicht so viel Zeit darin investiert. Er möchte dennoch ein Kind haben und nimmt das Opfer daher in Kauf. Abgesehen davon habe ich gesagt, dass ich nichts gegen ein Kind habe, solange es aber meine Karriere nicht einschränkt.

XL hat geschrieben:
Ich finde es daher nur fair, wenn man danach auch ein bisschen Zeit für sich haben darf, auch wenn dies in meinem Falle bedeutet, dass ich eben arbeiten gehen möchte.

Wenn Frau sich für ein Kind entscheidet, aber gleichzeitig schon im Vorfeld danach verlangt, Zeit für sich haben zu wollen, dann läuft da in meinen Augen einiges schief. Du solltest dein Kind nicht als Liebesopfer sehen. Entweder man will ein Kind und nimmt die Konsequenzen in Kauf, aber ein Kind das ausbaden zu lassen, dass dein Freund dich liebt, finde ich doch ein wenig heftig. Ach ja ich sehe als Konsequenz nicht, dass du nicht arbeiten gehen darfst oder so. Konsequenz ist für mich in dem Fall, zu akzeptieren, dass nun ein weiterer Mensch da ist, für den man seine Bedürfnisse auch mal hinten an stellen muss.

Generell finde ich es mittlerweile relativ egal, welcher Elternteil die ersten Jahre zu Hause beim Kind bleibt. In der Regel ist es heute aber immer noch meistens so, dass der Vater eben mehr Geld verdient und die Frau wesentlich weniger Einkommen hat und die Entscheidung, wer daheim beim Kind bleibt, muss auch heute in den meisten Fällen noch aus finanziellen Gründen getroffen werden.

Deine Einstellung, du bekommst das Kind ja nur deinem Partner zu liebe, dann soll er sich auch drum kümmern, finde ich ziemlich erbärmlich. Aber ich befürchte, wenn es mal so weit sein sollte, dann werden wir hier Threads lesen, weil du es nicht fassen kannst, dass du doch tatsächlich Gefühle für dieses Kind hast und alle deine Pläne nun über den Haufen werfen musst. Denn der weibliche Körper reagiert in einer Schwangerschaft nicht mehr so rational, wie du es gerade planst.


Nun, ich werde ein höheres Einstiegsgehalt haben, als mein Freund, vielleicht ist das ja jetzt Grund genug, arbeiten zu gehen. Wir haben zwar beide studiert und werden unseren Doktor haben, aber es kommt ja auch darauf an, wohin man sich danach wendet und mein Freund möchte nach der Promotion in den öffentlichen Dienst als Richter oder Staatsanwalt, dort wird er sicherlich nicht schlecht verdienen, aber in die Richtung in die ich mich wenden werde, werde ich mehr verdienen können und das sollte vielleicht auch ein Grund sein, die Karriere nicht übermäßig zu behindern.

Was die vermeintlichen Gefühle nach der Geburt angeht, so zweifele ich sehr daran. Klar werde ich das Kind lieben, aber ich werde mich nicht in eine hormongesteuerte Mami verwandeln, die ihre Arbeit sausen lassen möchte, um daheim mit dem Kind zu sitzen. Ich weiß, dass es solche Frauen gibt, aber meine eigene Mutter gehört auch nicht zu diesen Frauen und ich kenne genug anderer Beispiele. Nur weil ich nicht zu den Frauen gehöre, die vor Begeisterung verumhüpfen, wenn sie ein Baby sehen, spricht es nicht dagegen, trotzdem Kinder zu bekommen. Ich tue das nicht nur meinem Freund zuliebe, ich möchte selbst auch Kinder haben, aber ich bin eben nicht bereits alles dafür aufzugeben, zumal ich auch der Meinung bin, dass das heute nicht mehr notwendig ist.

Aus meinem Bekanntenkreis kenne ich genug Beispiele, wo Mutter und Vater nach der Geburt wieder arbeiten gegangen sind und es Kindermädchen gab, die sich um das Kind gekümmert haben oder es wurde zu den Großeltern gegeben und so weiter. Ich sehe in all dem kein Problem und es klappt wunderbar, nur weil man Mutter wird, muss man nicht sein ganzes Leben umkrempeln und alles für das Kind opfern. Ich habe trotzdem noch ein eigenes Leben und ich kann mein Kind auch lieben und mich darum kümmern, obwohl ich nicht zum hormongesteuerten Heimchen am Herd mutiere.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich finde es eigentlich ziemlich müßig, sich in einer noch recht frischen Beziehung schon so weitreichende Gedanken zu machen. Natürlich ist es sinnvoll, dass man vorher schaut, ob man ähnliche Ansichten zu wichtigen Themen hat, denn das erleichtert die Beziehung im weiteren Verlauf durchaus. Aber die konkreten Planungen würde ich erst dann in Angriff nehmen, wenn sich die Frage wirklich stellt. Du schreibst ja selbst, dass dieses Thema, wenn überhaupt, erst in ein paar Jahren relevant ist. Ich würde daher einfach abwarten und schauen, wie sich die Beziehung überhaupt entwickelt.

Grundsätzlich finde ich es erstrebenswert, dass beide Partner arbeiten gehen, auch wenn Kinder vorhanden sind. Gerade ältere Frauen, die außer einem Hausfrauendasein nichts kennengelernt und beruflich nichts auf die Beine gestellt haben, werden das nicht so sehen und dafür plädieren, dass die Frau brav zu Hause bleibt und Heim und Haus hütet. Aber diese Zeiten sind zum Glück vorbei, auch wenn sich diese klare Rollenverteilung sicher noch in vielen Köpfen hartnäckig hält. Daher wird eine Frau, die es eben nicht als ihre Bestimmung ansieht, Hausfrau und Mutter zu sein, sicher gerne mal schief angeschaut, vielleicht auch nicht ganz ohne Neid. Ich persönlich finde es normal und wichtig, dass jeder seine berufliche Eigenständigkeit erhält und seine Karriere nicht komplett für das Kind opfert. Ich würde ein Kind daher frühzeitig durch ein Kindermädchen oder eine Kindertagesstätte betreuen lassen. Es gibt da sicher sehr gute Möglichkeiten und eine solche Lösung sehe ich auch nicht als schlechter an als die Betreuung zu Hause, bei vielen Eltern halte ich die Fremdbetreuung sogar für die bessere und sinnvollere Variante – gerade auch für das Kind.

Falls sich nun der Vater dazu entschließt, die ersten Monate oder gar Jahre bei dem Kind zu bleiben, ist das in meinen Augen genauso gut, als wenn die Mutter dies tun würde. Ich finde es auch schwachsinnig, wenn Frauen, die lieber arbeiten gehen, während der Mann den Haushalt schmeißt und das Kind betreut, kritisiert werden, während das umgekehrte Modell so gut wie gar nicht in Frage gestellt wird. Der Vater kann die Betreuung ebenso gut leisten wie die Mutter und es wird den Vätern auch einfach nicht gerecht, wenn man ihnen diese Fähigkeiten abspricht, auf der anderen Seite aber glaubt, dass jede Frau direkt eine vorbildliche und leidenschaftliche Mutter ist.

Ich verstehe allerdings nicht so recht, warum du überhaupt ein Kind bekommen möchtest. Es wirkt, als würdest du das nur deinem aktuellen Freund zuliebe machen. Das finde ich nicht ausreichend, um ein Kind in die Welt zu setzen, denn schließlich wirst du trotzdem jeden Tag mit dem Kind konfrontiert sein. Ein Kind verändert das gesamte Leben und erfordert sicher auch eine hohe Kompromissbereitschaft. Ich will auch keine Kinder haben und finde auch absolut nichts tolles an ihnen. Wenn ich mir vorstelle, dass da nun ein Kind wäre, das zwar durch jemand anderen betreut wird, das aber dennoch praktisch die ganze Zeit einfach da ist, dann würde mich das sehr stören, selbst wenn ich beruflich deswegen nicht zurückstecken müsste und auch nicht würde. Ich denke, dass man sich schon Kinder wünschen sollte, wenn man welche bekommt. Außerdem finde ich es nicht richtig, ganz altruistisch dem Partner zuliebe ein Kind zu bekommen. Da würde ich eher die Beziehung in Frage stellen als so gravierende Kompromisse einzugehen. An deiner Stelle wäre ich dafür viel zu egoistisch. Du willst doch schließlich nicht unbedingt ein Kind und nur das sollte dann wichtig sein, nicht aber die Wünsche des Partners.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Aus meinem Bekanntenkreis kenne ich genug Beispiele, wo Mutter und Vater nach der Geburt wieder arbeiten gegangen sind

Wenn du weißt, dass die Konstellation klappt, warum stellst du es dann hier zur Diskussion? Gegenmeinungen magst du doch gar nicht lesen.

Ist dir eigentlich bewusst, dass du Mütter, die es wagen bei ihrem Kind daheim zu bleiben, ziemlich aburteilst? Du stellst diesen Lebensweg als absolut hirnrissig hin mit so Worten wie zum Heimchen am Herd mutieren und so weiter. Du nennst Elternzeit Opferzeit und so weiter.

So problemlos wie bisher, wirst du mit einem Säugling nicht an deiner Doktorarbeit schreiben können. Denn der Säugling wird immer präsent sein. Wird Nachts eventuell heulen und auch du wirst davon wach werden, auch wenn du nicht aufstehen musst, weil es dein Partner und Vater des Kindes macht. Ein Säugling wird auch tagsüber schreien. Einen Säugling im Haushalt zu haben heißt auch, dass der eigene Lebensrhythmus beeinflusst wird. Auch wenn man selbst die Hauptaufgaben nicht selbst macht. Oder lebt ihr während deiner Doktorarbeit in getrennten Haushalten und du besuchst dein Kind, falls du Zeit hast?

Stillen ist ein natürlicher Prozess, denn du ebenfalls abwertest. Du willst das Milchproblem los sein. Ich kann durchaus verstehen, wenn jemand nicht stillen mag. Deine Schlussfolgerung, wer stillt, kann nicht arbeiten gehen, um die ging es mir aber. Und da entspricht deine These leider nicht der Realität.

Du schreibst recht klar, dass diese Konstellation bei Bekannten von dir wunderbar geklappt hat. Weißt du aber auch, wie sich die Kinder damit fühlen? Es muss nicht immer gut gehen. Vielleicht geht es auch nur für die Eltern gut und die Kinder leiden.

» XL » Beiträge: 680 » Talkpoints: -0,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge


XL hat geschrieben:Stillen ist ein natürlicher Prozess, denn du ebenfalls abwertest. Du willst das Milchproblem los sein. Ich kann durchaus verstehen, wenn jemand nicht stillen mag. Deine Schlussfolgerung, wer stillt, kann nicht arbeiten gehen, um die ging es mir aber. Und da entspricht deine These leider nicht der Realität.

Du schreibst recht klar, dass diese Konstellation bei Bekannten von dir wunderbar geklappt hat. Weißt du aber auch, wie sich die Kinder damit fühlen? Es muss nicht immer gut gehen. Vielleicht geht es auch nur für die Eltern gut und die Kinder leiden.

Zunächst einmal kommt es sicherlich auf die Arbeit an, die man macht. Ich werde während der Doktorarbeit im Labor arbeiten, dann wird es mich durchaus stören, wenn ich Stillen muss. Mein Freund wird sich sicherlich keinen Laborkittel anziehen und reinspazieren und ich kann meine Versuche nicht einfach stehen lassen, weil ich stillen muss. Davon abgesehen würde ich nicht ausschließen, dass sich organische Stoffe in der Muttermilch anreichern, was für das Kind auch gefährlich sein kann, ein Grund nicht zu stillen. Sollte ich dann schon normal arbeiten, werde ich nicht mehr viel im Labor sein und da wäre es denkbar, ich möchte es jedoch trotzdem nicht.

Bei dir hört sich das so an, als wäre es normal und geradezu sein Muss, dass die Mutter nonstop bei dem Kind ist, was der Vater macht, ist ziemlich egal, aber solange die Mutter rund um die Uhr da ist, geht es dem Kind bestens. Warum bitte glaubst du, dass es einem Kind besser geht, dass seine Mutter rund um die Uhr bei sich hat, als einem Kind, dessen Eltern arbeiten gehen? Meiner Meinung nach wird das Kind dadurch nur schneller selbstständig und lernt dann auch in anderen Bereichen oder dem sozialen Umgang dazu, wenn man es in Krabbelgruppen gibt oder zur Oma bringt. Dass die Mutter dauernd da ist, garantiert noch lange kein glückliches Kind, in meinem Fall garantiert es eher eine depressive Mutter.

Die Mutter meines Freundes war nur wenige Monate daheim und mein Freund sowie auch seine Schwester wurden dann von einem Kindermädchen versorgt. Meine eigene Mutter war auch nach der Geburt direkt wieder arbeiten, meine Oma hat mich versorgt. Ich kenne zig Beispiele und könnte ewig fortfahren. Und aus all diesen Kindern ist, oh Wunder, was geworden und ich kann mich dennoch an eine glückliche Kindheit erinnern. Ich habe meine Mutter dennoch häufig gesehen und ich kann nicht behaupten, dass ich glücklicher gewesen wäre, wenn sie dauernd um mich rumgewuselt hätte.

Im Gegensatz dazu fallen mir erstaunlich viele Beispiele ein, die die andauernde Anwesenheit der Mutter als negativ darstellen. Bei meiner besten Freundin beispielsweise ist dies so gewesen, ob ihr schlechtes Verhältnis zur Mutter darauf zurückzuführen ist, kann ich nicht sagen, auf jeden Fall aber ist die Mutter nicht sehr froh über diese Umstände, da sie nie wieder wirklich in ihren Beruf zurückfinden konnte und seitdem in der Produktion arbeitet. Was haben die beiden da jetzt von? Das ist nur eines von vielen Beispielen.

XL hat geschrieben:Ist dir eigentlich bewusst, dass du Mütter, die es wagen bei ihrem Kind daheim zu bleiben, ziemlich aburteilst? Du stellst diesen Lebensweg als absolut hirnrissig hin mit so Worten wie zum Heimchen am Herd mutieren und so weiter. Du nennst Elternzeit Opferzeit und so weiter.

Ja das mag sein, aber das ist auch nicht unbegründet. Früher mag es so gewesen sein, dass Frauen für nichts anderes da gewesen sind, als für die Kinder, aber die Frauen haben ja nicht umsonst heute eine andere Stellung in der Welt und bestehen auf Gleichberechtigung, schließlich war die damalige Einstellung sehr erniedrigend und herabsetzend. Ich finde es widersprüchlich auf der einen Seite darauf zu bestehen, dass man heute als Frau genauso behandelt wird, wie ein Mann, wenn man dann doch einen Weg einschlägt, veraltet und mitteralterlich ist, eine Frau die zu Hause sitzt, vom Geld des Mannes lebt, putzt und sich mit dem Kind beschäftigt. Für mich ist das kein Leben.

Und ehrlich gesagt kenne ich auch keine Frau, die damit einen erfüllten Lebensweg eingeschlagen hätte. Ich kenne nicht viele Frauen, die das so gemacht haben, die die ich kenne, haben jetzt auch nicht mehr viel vom Leben. In ihren Beruf einsteigen können sie nicht mehr, sie arbeiten gar nicht oder machen nur geringfügige Beschäftigungen, die Kinder sind aus dem Haus und die Frauen wissen nichts mehr mit sich anzufangen, weil sie nur für das Kind gelebt haben.

Auch hier im Forum gab es schon Threads von Frauen, die sich nach dem Auszug des Kindes einsam gefühlt haben und sich deswegen Haustiere zugelegt haben oder darauf gehofft haben, Enkelkinder zu bekommen, damit sie wieder was zu tun haben. Ich lasse mich als Frau doch nicht auf meine Mutterrolle reduzieren und ich finde es auch nicht so toll, wenn andere Frauen das tun. Aber es soll natürlich jeder machen, was er für richtig hält. Auf jeden Fall aber glaube ich nicht, dass ein Kind glücklicher ist, nur weil es den ganzen Tag mit der Mutter daheim sitzt.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Du solltest meine Beiträge besser lesen. Ich schrieb klar, dass ich es im Endeffekt für egal halte, welcher Elternteil zu Hause bleibt. Aber du beschreibst Elternsein mit einem derartigem Widerwillen und zum Teil Ekel, dass ich kein bisschen verstehen kann, warum du eine Gebärmaschine sein willst, die genau ein Kind produziert und gezwungenermaßen austrägt. Denn nichts anderes sieht deine momentane Planung vor!

Du beschreibst an mehreren Stellen sehr klar, dass du mit deinem Kind möglichst wenig zu tun haben möchtest und es auch gar nicht verstehen kannst, wenn Frauen in ihrer Mutterrolle aufgehen. Und die Übermutter wird mit Sicherheit keiner von dir erwarten. Aber alles was du bisher geschrieben hast zeigt ganz klar deine Abneigung von alleine der Vorstellung, da ein Kind zu haben, um das man sich mehr kümmern muss, als um eine Puppe, die man bei Bedarf einfach in den Schrank sperren kann oder wegschmeißen kann!

» XL » Beiträge: 680 » Talkpoints: -0,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich habe keine Abneigung dagegen, wenn Frauen in ihrer Mutterrolle aufgehen, nur dagegen, dass sie sich selbst darauf reduzieren. Es gibt schließlich genug Frauen, die nichts anderes im Leben tun und das finde ich dann schon irgendwie anormal und erniedrigend. Sie leben ihr Leben für ihre Kinder, von denen sie dann wiederum vielleicht erwarten, dass diese ihr Leben für ihren Nachwuchs leben, als wäre es eine unendlich lange Kette der Fortpflanzung. Vom Aussterben bedroht sind wir ja nicht gerade, ich finde es sollte inzwischen normal sein, dass auch eine Mutter ihr eigenes Leben lebt und nicht nur Mutter ist.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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