Kind wegen Beruf nicht stillen - Käme es für euch in Frage?

vom 25.01.2014, 14:01 Uhr

Wenn du "nur" tagsüber arbeitest und nachmittags dann für das Kind da bist bzw. nachts, finde ich das in Ordnung. Aber die Frage ist halt, wie gut man dann für einen Säugling da sein kann, wenn man tatsächlich voll arbeitet und abends selbst geschafft ist. Ich könnte das nicht muss ich zugeben.

Denn ein Baby, das einen Wachstumsschub hat beispielsweise, und das kommt nicht selten vor, wacht oft nachts auf und ist sehr unruhig, da braucht man schon starke Nerven. Klar kann der Freund sich dann tagsüber kümmern, aber ein Säugling ist schon anfangs fast ein Vollzeitjob und dann kann es halt sein, dass du nachmittags von der Arbeit kommst und dann sofort das Baby in den Arm gelegt bekommst, wie soll man sich dann erholen? Und ein schlechtes Gewissen kann man trotzdem haben, auch wenn man das an sich überholt findet, Oxytocin ist schon ein fieses Hormon so gesehen, ob du dann nach der Geburt das Kind nach einem Monat wieder hergeben willst, ist das nächste.

Ich frage mich halt, was dagegen spricht, ein Jahr bei dem Kind zu bleiben oder zumindest mal ein Dreivierteljahr, dann kann man sich ja immer noch überlegen, ob man ein Kind stundenweise in einer Krippe unterbringt oder dergleichen. Viele machen es halt so, auch viele Akademiker in gut bezahlten Berufen, dass sie ihr Kind nach einem Jahr in einer Krippe anmelden und dann arbeiten, wobei die Mütter schon meist eher Teilzeit arbeiten gehen, was ich auch sinnvoll finde, wenn man noch was von den Kindern haben möchte. Ich habe auch nach einem Jahr wieder gearbeitet, wenngleich in Teilzeit, und das war total in Ordnung, die Heimchen-am-Herd-Nummer muss natürlich nicht sein aber es gibt auch noch etwas zwischen knallharter Karrierefrau und Heimchen, es gibt da zahlreiche Möglichkeiten heutzutage.

Was das Stillen angeht, kann ich das nicht nachvollziehen, ich habe ein Jahr lang gestillt und es in keinster Weise bereut, Säuglingsnahrung war mir nie geheuer, aber gut, das muss jeder für sich entscheiden, nur hat das Stillen viele Vorteile, beispielsweise auch, dass Antikörper der Mutter bei Infekten auf das Baby übertragen werden und diese erst gar nicht ausbrechen, von Langzeiteffekten mal ganz abgesehen. Aber klar, letztendlich ist es deine Entscheidung, nur kann es eben gut sein, dass du in der Schwangerschaft bzw. nach der Geburt vielleicht doch ganz anders darüber denkst, wer weiß.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



@Nettie: Die Einstellung in deinem Thread finde ich ehrlich gesagt dann doch wieder furchtbar, es liest, als wärst du meine Großmutter, die auch der Ansicht war, Frauen Vollzeit für die Kinder zuständig.

netti78 hat geschrieben:Wenn du "nur" tagsüber arbeitest und nachmittags dann für das Kind da bist bzw. nachts, finde ich das in Ordnung. Aber die Frage ist halt, wie gut man dann für einen Säugling da sein kann, wenn man tatsächlich voll arbeitet und abends selbst geschafft ist. Ich könnte das nicht muss ich zugeben

Ich werde Vollzeit arbeiten. Wann ich dann zu Hause bin, weiß ich nicht, im Labor kann man überziehen und eher fertig werden, dass wird variieren. Ich genieße meine Arbeit aber sehr und ich denke auch nicht, dass mein Freund mir sofort das Baby in die Hand drücken wird, wenn ich Abends heim komme. Sollte ich erschöpft sein, wird er die anfallenden Aufgaben mit dem Kind mit Sicherheit übernehmen.

netti78 hat geschrieben:Klar kann der Freund sich dann tagsüber kümmern, aber ein Säugling ist schon anfangs fast ein Vollzeitjob und dann kann es halt sein, dass du nachmittags von der Arbeit kommst und dann sofort das Baby in den Arm gelegt bekommst, wie soll man sich dann erholen? Und ein schlechtes Gewissen kann man trotzdem haben, auch wenn man das an sich überholt findet, Oxytocin ist schon ein fieses Hormon so gesehen, ob du dann nach der Geburt das Kind nach einem Monat wieder hergeben willst, ist das nächste

Mal die umgekehrte Situation, wenn du als Mutter den ganzen Tag zu Hause bist (solltest du Mutter sein) und dein Mann kommt abends von der Arbeit heim, machst du dass dann? Du gehst zu deinem erschöpften Mann hin und legst ihm erstmal das Baby in den Arm? Also ganz ehrlich, dass ist doch Quatsch, wenn mein Freund sich den ganzen Tag über, um das Kind gekümmert hat, dann wird er das auch Abends tun. Das machen Mütter, die den ganzen Tag zu Hause bleiben doch auch, wo bitte ist da der Unterschied? Wenn ich nicht allzu erschöpft bin, werde ich sicherlich auch was machen, aber wenn nicht, dann wird mein Freund das übernehmen.

Mann hat auch kein schlechtes Gewissen den ganzen Tag arbeiten zu gehen, wenn ein Baby im Haus ist, wieso sollte Frau dann. Mit den Hormonen würde ich nicht argumentieren, ich bin kein hormongesteuertes Heimchen am Herd, nur weil ich ein Kind bekomme. Meiner Mutter hat es auch nichts ausgemacht und ich werde auch keine Glucke sein. Ich werde mich freuen, wenn ich Kind und Arbeit kombinieren kann und werde mich ebenso darauf freuen, nach dem der Geburt arbeiten gehen zu dürfen.

netti78 hat geschrieben:Ich frage mich halt, was dagegen spricht, ein Jahr bei dem Kind zu bleiben oder zumindest mal ein Dreivierteljahr, dann kann man sich ja immer noch überlegen, ob man ein Kind stundenweise in einer Krippe unterbringt oder dergleichen.

Meine Karriere spricht dagegen. Und die Tatsache, dass ich den Gedanken verabscheue den ganzen Tag zu Hause rumzugammeln, den Haushalt zu erledigen und nichts anderes zu tun, als mich um mein Kind zu kümmern. Das käme mir einfach erniedrigend vor und ich möchte nichts auf mein Mutterdasein beschränkt werden. Ich werde nicht zehn Jahre umsonst studieren und promovieren, um das dann alles in die Tonne zu schmeißen. Daher möchte ich so schnell es geht, wieder arbeiten, weil mir das Spaß macht und ich trotz Kindeswunsch nicht das Bedürfnis habe, Vollzeitmutter zu sein. Das macht mir keinen Spaß und da mein Freund ja bereits den Wunsch geäußert hat, dass er sich Urlaub nehmen möchte, finde ich, dass wir uns perfekt ergänzen.

netti78 hat geschrieben:Viele machen es halt so, auch viele Akademiker in gut bezahlten Berufen, dass sie ihr Kind nach einem Jahr in einer Krippe anmelden und dann arbeiten, wobei die Mütter schon meist eher Teilzeit arbeiten gehen, was ich auch sinnvoll finde, wenn man noch was von den Kindern haben möchte.

Aha. Und was genau spricht dagegen, dass mein Mann Teilzeit arbeiten geht und ich nicht? Mein Mann möchte auch was, von unserem Kind haben, nicht nur ich. Teilzeit und Karriere widerspricht sich ja wohl selbst, dass wirst du wohl eingestehen müssen.

netti78 hat geschrieben:Aber klar, letztendlich ist es deine Entscheidung, nur kann es eben gut sein, dass du in der Schwangerschaft bzw. nach der Geburt vielleicht doch ganz anders darüber denkst, wer weiß.

Wie gesagt, ich kenne genug Frauen, die das so gemacht haben, wie ich das vorhabe und ich werde nicht auf einmal zum Heimchen am Herd oder zur hormongesteuerten Glucke, weil mein Körper irgendwelche Hormone produziert. Andere Frauen haben das auch geschafft und ich bin mir sicher, dass ich mich sehr darauf freuen werde, wieder arbeiten gehen zu dürfen.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Du erwartest, dass man für dich Verständnis aufbringt, kannst aber andere Lebensstile außer deinem nicht akzeptieren. Nettie hat nur aufgezählt, warum sie es anders gemacht hat und hat auch ihr Unverständnis klar belegt. Ich frage mich mittlerweile, warum du diesen und den anderen Thread eröffnet hast, denn dir geht es doch nicht darum darüber zu diskutieren oder dir andere Meinungen zu holen. Im Endeffekt sind die Threads schon fast Blogeinträge ohne Diskussionscharakter, weil alle die anders denken als du generell doof sind. Du hast uns mitgeteilt, dass du deinem Partner zu Liebe ein Kind bekommen willst, aber mit dem Kind möglichst wenig zu tun haben möchtest.

Du studierst Chemie. In einem anderen Thread regst du dich darüber auf, dass man euch mit gefährlichen Stoffen arbeiten lässt, obwohl es, so behauptest du zumindest, andere Möglichkeiten gäbe. Im Gegenzug bist du aber bereit, deinem Baby, welches die Gefahr nicht abschätzen kann und welches die Wahl nicht hat, mit Chemiemilch zu füttern?

Ich möchte dich mit Sicherheit nicht zum Stillen bekehren. Nur deine Argumentation lässt ziemlich zu wünschen übrig. Und ich gehe eigentlich davon aus, wenn jemand einen Thread eröffnet, will man auch andere Meinungen hören. Aber wenn wir ehrlich sind, gibt es doch nur deinen Blickwinkel.

» XL » Beiträge: 680 » Talkpoints: -0,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge



@XL
In der Ersatzmilch sind doch hoffentlich keine Sprengstoffe enthalten oder habe ich was verpasst?

Wenn ich von gefährlichen Stoffen rede, dann rede ich von Reagenzgläsern die in die Luft fliegen, wenn man sie anfasst, von leichtentzündlichen Stoffen die Feuerbrunsten durch das Labor jagen, Säuren die nichts mehr von einem übrig lassen würden, wenn man sich hineinlegen würde.

Ersatzmilch kann da glaube ich nicht mithalten. Davon abgesehen ist es wahrscheinlich gesünder mein Kind mit dieser Milch zu füttern, als mit Muttermilch die sich im Labor mit organischen Stoffen anreichert und danach vermutlich nicht mehr trinkbar ist.

Ich bin durchaus bereit anderer Meinung anzuhören, aber viele Menschen vertreten hier einfach Ansichten, die veraltet, überholt oder nicht nachvollziehbar sind. Ich hatte eher auf Ansichten gehofft die über die klassische ''Mama bleib daheim'' Sicht hinausgehen und vielleicht auch andere Perspektiven aufzeigen oder aus wissenschaftlicher Sicht begründen können, warum es besser oder schlechter wäre.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Da du ja zumindest die acht Wochen Mutterschutz zu Hause bleiben musst, kann man doch über einen Kompromiss nachdenken. Der schränkt dich kaum ein, aber tut deinem Kind gut. Vor allem, was das Immunsystem angeht. Wenn du nicht stillen willst, dann pumpe doch vielleicht für zwei bis drei Wochen die Milch ab. Da kann man übrigens auch ohne Tabletten steuern, damit der Milchfluss weniger wird.

Damit wäre aber beiden Seiten geholfen, denn die Antikörper die du durch die Muttermilch an dein Kind gibst, kann eine Ersatzmilch nie liefern. Aber du hättest eben auch das Stillen nicht. Eine Tochter habe ich damals auch nicht gestillt, da sie gleich am nächsten Tag in ein anderes Krankenhaus kam. Aber sie hat eben trotzdem Muttermilch bekommen.

Auch meine Tochter, die bei mir im Krankenhaus geblieben ist, wurde nur die ersten Tage gestillt und danach wurde abgepumpt. Die positiven Einflüsse der Muttermilch habe ich noch heute, da meine Kinder so gut wie nie ernsthaft krank sind. Ich persönlich würde also die zumindest die ersten Wochen meinem Kind auch Muttermilch geben wollen. Selbst wenn ich nach acht Wochen wieder Vollzeit arbeiten würde.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


@Punktedieb
Ja, so hatte ich mir das auch vorgestellt. Die ersten acht Wochen werde ich dann ohnehin daheim bleiben und werde neben dem Kind vielleicht noch Zeit für die Doktorarbeit finden. Und wenn ich die ersten Wochen abpumpe und danach keine Tabletten brauche ist das für mich auch nur von Vorteil. So würde ich das auf jeden Fall machen wollen.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ob du da ganz ohne Tabletten auskommst, wird dir niemand vorher sagen können. Zumindest ging es bei mir ohne Hilfsmittel in dem ich die Zeiten zwischen dem Abpumpen immer etwas verlängert habe. Damit reduziert sich die Milchproduktion schon mal. Wobei bei mir mit Sicherheit auch der Stress mit zwei Babys eine Rolle gespielt hat, dass der Milchfluss stetig weniger wurde.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



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