Frau schreit 20 Minuten lang bei Blutabnahme
Gestern war ich beim Blutabnehmen. Da waren nur zwei Leute vor mir, aber ich musste dennoch 20 Minuten waren. Der Grund war, dass eine Frau drinnen bei der Schwester war, die laut schrie, dass man ihre richtigen Blutbahnen finden sollte und immer laut "Au, Au" von sich gab und dass alles eine Qual wäre. Nach 5 Minuten schloss die Schwester die Tür, weil die Frau so laut war und man sie überall hin hörte. Sie erzählte lauthals alles über ihre Blutabnahmeerfahrungen und dass manche Ärzte keine Vene von einer Ader unterscheiden könnten.
Habt Ihr auch schon so Dramen bei der Blutabnahme erlebt? Gibt es berechtigte Gründe, dass Menschen sich so wehren oder Angst haben? Kann es sein, dass man bei dieser Frau nur bestimmte Stellen anstechen darf, weil sie sonst ins Lebensgefahr kommen könnte oder ist das nicht realistisch?
Wenn es um das Blutabnehmen geht machen bekanntlich ja viele Leute Theater. Ich kann das ehrlich gesagt nicht nachvollziehen, so schlimm ist das nun wirklich nicht. Ich muss dennoch aber sagen, dass es viele Krankenschwestern, Pfleger und Ärzte gibt, die das einfach nicht können. Als meine Mutter im Krankenhaus war, kam auch einmal ein Arzt, um ihr Blut abzunehmen. Normalerweise machen das ja immer die Krankenschwestern, aber diesmal war ein Arzt gekommen und er hat es absolut nicht hinbekommen. Er hat glaube ich 5-6 mal zugestochen und hat dann nach einer Schwester gerufen, die das direkt beim ersten Mal geschafft hat.
Das gleiche Drama ereignete sich dann noch einige Tage später, diesmal war es ein Krankenpfleger, dieser hatte es nach dem 8. mal nicht geschafft, meiner Mutter Blut abzunehmen. Der ganze Arm war schon total blau und meine Mutter hat sich dann geweigert, ihn nochmals dran zu lassen, er hätte wahrscheinlich noch Ewigkeiten weiter gemacht. Das kann man dann aber auch nicht damit begründen, dass man gerade nicht sehen kann, wo man zustechen soll oder so, denn einige Pfleger oder Ärzte schaffen es direkt immer beim ersten Mal.
Ich denke es gibt einfach Leute, die können das und andere wiederum schaffen es eben meistens nicht oder selten beim ersten Versuch. Und je nachdem wie doof sie sich dann anstellen, kann es durchaus ganz schön weh tun, wenn sie mehrfach zustechen, dass würde ich auch nicht wollen, wenn ich ehrlich bin. Wenn mir sowas passieren würde, beim Arzt, dann würde ich vielleicht kein solches Theater machen, aber auf jeden Fall mal fragen, ob jemand anderes es versuchen kann, wenn die Schwester unfähig ist.
Realistisch bei dieser Frau wird sein, dass sie schlechte Venen hat, die kaum zu finden sind. Es gibt Rollvenen, da ist es auch nicht einfach, Blut abzunehmen. Es kommt noch darauf an, wie gut derjenige im Finden und Fühlen von Venen ist, der Blut abnimmt. An mir selbst habe ich festgestellt, dass längst nicht alle Ärzte und Schwestern das können.
Manche stochern im Gewebe herum, was sehr schmerzhaft ist. Wenn jemand so empfindlich ist, wie diese Frau, dann wird das doppelt weh tun und sie schreit, während ein anderer nur zusammen zuckt. Einen jungen Chinesen, der Dienst hatte, habe ich schon erlebt, dass er schon mit Schweißperlen auf der Stirn sich an meinen Arm gemacht hat und beim dritten Einstich immer noch kein Blut bekam. Dann war er vollkommen fertig, entschuldigte sich und sagte, er käme nachher wieder. Als er wieder kam, ignorierte er den Arm und versuchte es an der Hand, was natürlich schlimmer ist.
Ein einziges Mal habe ich eine Patientin richtig schreien hören bis ins Wartezimmer. Das war beim Orthopäden. Was der mit ihr gemacht hatte, weiß ich nicht.
Ich gehöre auch zu den Leuten, bei denen bei Blutabnahmen erst Ewigkeiten gesucht und herumprobiert werden muss, ehe sich mal auch nur eine geringe Menge an Blut abzapfen lässt. Ich habe es sogar schon erlebt, dass Ärzte zwischendurch abgebrochen haben, weil sie meinten, es würde sowieso nicht klappen. Stattdessen sollte man es dann lieber an einem anderen Termin noch einmal probieren, oder aber eben doch lieber eine andere Art der Diagnostik nutzen, als eine Blutabnahme. Also für die Ärzte ist die Situation auch nicht schön. Für mich als die Person, in der herumgestochert wird, allerdings ebenfalls nicht.
Trotzdem bin ich da eigentlich immer erstaunlich ruhig. Wenn das Gestochere sehr weh tut, dann beiße ich die Zähne zusammen und versuche, an etwas Anderes zu denken. Das klappt meistens. Also wirklich gejammert oder sogar richtig geschrieen habe ich bisher bei Blutabnahmen noch nicht. Wenn man sich selber gut ablenken kann, dann sollte es aber eigentlich in den meisten Fällen auch wirklich ohne ein größeres Drama gehen. Da fällt mir ein: Ein Arzt, der mal Ewigkeiten bei mir brauchte, schlug sogar mal vor, ich könne ja bisschen nebenbei Musik hören. Das fand ich schon ziemlich seltsam, aber eine gute Ablenkung wäre das wohl tatsächlich gewesen.
Zugeben muss ich aber, dass ich bei einem Arzt auch schon einmal geschrieen habe. Und das sogar wie am Spieß. Ich wurde mit lokaler Betäubung am Bein aufgeschnitten und die Betäubung setzte leider vorzeitig wieder aus. Weil es aber nur noch paar Minuten sein sollten, habe ich dann sogar gemeint, wieso, weiß ich heute selber nicht mehr, dass ich keine neue Betäubung mehr brauche und sie die Sache einfach schnellstmöglich beenden sollten. Vielleicht lag es daran, dass ich die Spritzen zur Betäubung schon richtig schlimm gefunden hatte. Aber so haben sie das dann eben hingenommen und weitergemacht, ohne die Stelle neu zu betäuben. Ob das ärztlich eigentlich zulässig ist, weiß ich nicht. Schlimm finde ich es aber nicht, schließlich war es meine eigene Entscheidung.
Die Schmerzen waren aber auf jeden Fall sehr heftig. Zuerst habe ich trotzdem nur das Gesicht verzogen und die Zähne zusammengebissen, aber die Ärztin motivierte mich dann richtig, ruhig zu schreien, weil das angeblich irgendwie besser sei, als sich beim Versuch, es nicht zu tun, zu verkrampfen. Wieso das so sein sollte, weiß ich bis heute nicht. Aber so habe ich dann halt geschrieen. Es muss schlimm geklungen haben. Vielleicht wollte die Ärztin den Leuten im Wartezimmer ja damit Angst einjagen.
Ich gehöre leider auch zu den Leuten, bei denen das Blutabnehmen eine richtig fiese Tortur ist. Bei mir ist das Problem, dass die Venen nicht nur sehr tief liegen, sondern auch noch so dünn sind, dass man nur mit Baby-Nadeln daran gehen kann, weil sie sonst gnadenlos aufplatzen. Wenn man mal mit ganz viel Glück gleich beim ersten Stich trifft, dann ist das alles nicht so schlimm.
Wenn dann aber nach dem dritten, vierten, fünften Stich angefangen wird, die Nadel unter der Haut zu bewegen und nach der Vene zu stochern, dann ist das mitunter wirklich sehr schmerzhaft und da kann ich dann schon verstehen, wenn man seinen Schmerz lauthals verkündet. Bei mir ist es bisher erst einmal passiert, dass der Schmerz dabei so stichartig kam, dass ich wirklich aufgeschrien und die Behandlung sofort ohne Umschweife beendet habe. Ich kann mir schon vorstellen, dass manche Leute da empfindlicher sind.
celles hat geschrieben:Kann es sein, dass man bei dieser Frau nur bestimmte Stellen anstechen darf, weil sie sonst ins Lebensgefahr kommen könnte oder ist das nicht realistisch?
Nicht wirklich, was soll denn passieren? Schlimmstenfalls trifft man tatsächlich eine Arterie, was aber eher unwahrscheinlich ist, sofern diese nicht zufällig sehr oberflächlich liegen. Aber selbst dann ist das kein Weltuntergang. Das eine Arterie getroffen ist, merkt man dann ja recht schnell am rausschießenden Blut und dann muss man eben ordentlich abdrücken und die kleine Blutung kommt auch wieder zum stehen. Das ist ja am Arm oder der Hand alles keine große Kunst.
Ich hatte auch mal eine Schwester in der Notaufnahme, die hat bei einem Patienten versucht eine Flexüle zulegen in die Ellenbeuge. Blöderweise hatte der Patient da ausnahmsweise tatsächlich mal eine Arterie sehr oberflächlich liegen und die wurde da angestochen. Das spritze einmal kurz durch das Zimmer und er bekam dann einen Druckverband und alles war wieder gut. Da passiert also nicht wirklich etwas.
Es gibt aber tatsächlich Menschen, bei denen es eine Qual ist eine Vene zu finden, die man auch anstechen kann. Entweder sind die oberflächlichen Venen zu dünn oder die Venen liegen gleich etwas tiefer, sodass man diese nicht wirklich sehen oder tasten kann. Dann kann es schon mal sein, dass mehr oder weniger blind gestochen wird und der eine hat dann halt Pech, dass er dauernd vorbeisticht und der andere hat halt Glück, dass er sogar blind beim ersten Mal trifft.
Aber an sich tut das ja heute durch die dünnen Nadeln ja nicht mehr so weh, wie es früher mal war, selbst wenn da mehrmals nicht getroffen wird. Klar so wirklich angenehm ist das nun nicht, aber auch nicht so schlimm, dass man da 20 Minuten eine Arztpraxis zusammenschreien muss. Dass ist dann mehr ein psychisches Problem als tatsächlich körperliches und die Frau hatte wohl von Anfang an panische Angst vorm Blutabnehmen.
Ich muss gestehen, dass ich während meiner Zeit im Krankenhaus auch einige Menschen erlebt habe, bei denen Blutabnehmen zur Qual wurde. Es ist ja eigentlich nur ein kleiner Stich und so weh tut er nun meiner Meinung nach nicht unbedingt, aber über die Empfindlichkeit anderer Menschen darf man sich ja ruhig streiten. Auf jeden Fall kann ich mir vorstellen, dass die Frau es vielleicht einfach schon verinnerlicht hat, dass Blutabnehmen furchtbar weh tut und sich deshalb einfach so verhält.
20 Minuten sind schon eine lange Zeit. Ich kenne keine Pflegerin oder Assistentin, die 20 Minuten nach einer Vene sucht, sondern ich kenne es immer so, dass man eine kurze Pause macht und dann erst weitermacht. Ich bin selbst von den sogenannten Rollvenen betroffen und weiß, dass es sehr anstrengend sein kann, bei mir eine passende Vene zu finden. Aber ich weiß mittlerweile auch, wo eine passende Vene liegt und weise direkt auf diese hin.
Vielleicht kam es dir auch nur wie 20 Minuten vor, vielleicht war das Gejammere ja auch von kürzerer Dauer. Wenn man wartet, dann vergeht die Zeit nicht so schnell und man interpretiert schnell Dinge falsch. Ich denke eher, dass das Problem bei der Frau psychischer Natur war und sie den Schmerz einfach so weit verinnerlicht hat, dass sie ihn auf die Blutentnahme fixiert hat. Vielleicht hat sie sehr schlechte Erfahrungen mit der Blutentnahme und hat deshalb so rumgeschrien. Aber wirklich erfahren werden wir es wahrscheinlich eh nicht.
Ich muss ehrlich zugeben, dass das Blutabnehmen für mich auch nicht immer besonders angenehm ist. Ich schaue zu und habe damit auch keine Probleme, aber danach ist mir immer so schwindelig, dass ich nicht so richtig klarkomme. Dies passiert natürlich nicht, wenn man nur ein Röhrchen voll macht, aber bei 2 wird mir schwindelig. Zudem habe ich es auch oft erlebt, dass ich einen blauen Arm hatte, weil man nichts getroffen hat und nur gestochert hat, wobei auch dies bei mir schwierig ist.
20 Minuten würde ich dennoch nicht schreien und finde dass das für einen erwachsenen Menschen auch gar nicht geht. Da muss man sich einfach mal ein bisschen zusammen nehmen. Bei Kindern kann man das vielleicht noch verstehen, aber ein Erwachsener sollte das schon hinbekommen ohne zu schreien.
Ich finde ja ehrlich gesagt dieses Getue von medizinischem Personal immer eine ziemliche Frechheit. Auch bei mir liegen die Venen tief, leicht anstechen lässt sich nur eine. Ein einziges Mal hat man auch mich bis in das Wartezimmer gehört. Da hat eine Blitzbirne beschlossen, eine Sehne mit einer Vene zu verwechseln und schwungvoll einzustechen.
Ich bin es gewöhnt, Tieren Blut abzuzapfen. Da sticht man meistens auch nach Gefühl und man hat nicht viele Versuche, die vierbeinigen Patienten sind nicht sonderlich kooperativ, wenn es wehtut. Rinder hatte ich immer besonders lieb. Mit viel Geduld und ultra feiner Nadel habe ich auch schon aus Ohr vom Degu meine Probe bekommen. Da kann ein menschlicher Arm nun kein Drama sein.
Beim Arzt bin ich mittlerweile so weit, dass ich spätestens nach dem dritten erfolglosen Versuch eine Schmetterlingsnadel verlange und selbst für einen guten Blutfluss sorge. Das geht schneller und tut nicht so weh. Denn der Arm ist an der besten Stelle schon ordentlich vernarbt und die Vene leider auch.
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