Mehrere Klausuren an einem Tag: Problem für euch?

Bald fängt bei mir im Studium wieder die Klausurenphase an, wobei ich dieses Semester wieder das Pech habe, zwei Klausuren an einem Tag schreiben zu müssen. Zu allen Übels muss ich die Klausuren auch noch direkt hintereinander schreiben, was ich gar nicht mag. Immerhin bin ich nach einer Prüfung normalerweise immer total kaputt und brauche erst einmal einige Stunden Entspannung, bevor ich dann wieder für die nächste Klausur lernen kann. Das ist jedoch nicht möglich und da ich zwei Klausuren direkt hintereinander schreiben muss, wird es mir sicherlich schwer fallen, mich dann bei der zweiten noch richtig konzentrieren zu können, da ich einfach sehr müde sein werde.

Leider ist es bei mir auch noch so, dass ich keine Pause zwischen beiden Klausuren habe. Zwar hat man zwischen den einzelnen Vorlesungen immer fünfzehn Minuten Zeit, wobei ich jedoch noch den Raum wechseln muss. Zudem muss man ohnehin immer fünfzehn Minuten vor Beginn der Klausuren da sein, weshalb das für mich sehr stressig wird. Ich denke, dass ich wahnsinnig froh sein werde, wenn das geschafft ist.

Hab ihr ein Problem damit, mehrere Klausuren an einem Tag und sogar direkt hintereinander zu schreiben oder freut ihr euch eher darüber, dass der ganze Spuk dafür dann umso schneller vorbei ist?

Normalerweise habe ich nicht unbedingt ein Problem damit, zwei Klausuren an einem Tag zu schreiben, wobei ich jetzt einmal davon ausgehe, dass es sich um normale Klausuren mit einer Durchschnittslänge von nicht mehr als 90 Minuten handelt, alles Andere steht dann noch einmal auf einem anderen Blatt. Jedenfalls finde ich zwei Klausuren an einem Tag nicht besonders belastend. Lerntechnisch ist es ja eigentlich egal, ob die zweite Prüfung sofort oder am darauffolgenden Tag geschrieben wird, parallel lernen muss ich ja sowieso. Und für die Psyche ist es ein schönes Gefühl, alles hinter sich zu haben.

Allerdings lege ich sehr großen Wert auf eine Pause zwischendurch. Normalerweise fühle ich mich nach einer Prüfung erst einmal recht angespannt und müde und hätte meine Zweifel daran, mich unmittelbar danach noch auf eine zweite Klausur konzentrieren zu können. Die wenigen Male, als mein Terminplan zwei Klausuren an einem Tag vorsah, hatte ich dazwischen mindestens drei Stunden Zeit, konnte eine Kleinigkeit essen, durch die Universitätsstadt schlendern und wieder zu mir kommen - das hat mir sehr dabei geholfen, mich wieder fit für die zweite Klausur zu fühlen. Könnte ich einmal keine Pause zwischen den Prüfungen einlegen, würde ich das natürlich auch irgendwie hinbekommen, belasten würde es mich aber schon.

Ich kann mich erinnern, dass ich im Studium in der Regel einen Tag zwischen den Prüfungen frei hatte zum Lernen. Das ist auch gut so gewesen, da ich niemand bin, der parallel lernt, sondern wirklich erst ein bis zwei Tage vorher anfängt. Davon ausgeschlossen Mathematik und Statistik, da ich in diesen beiden Fächern auch ordentlich zu lernen hatte.

Im ersten Semester bin ich durch Mathematik 1 gefallen. Das hatte dann zur Folge, dass ich im zweiten Semester erst Mathematik 2 geschrieben habe und dann nach 15 Minuten Pause mit Raum wechseln - also wie bei dir - gleich die Nachschreibeklausur von Mathematik 1 am Hals hatte. Das war schon echt anstrengend, da Mathematik 1 Zins-, Kapital- und Renditerechnung war in Verbindung mit Funktionen und Mathematik 2 Matrizenrechnung und solche Sachen. Also zwei komplett verschiedene Themen. Am Ende habe ich dann so viel für meine Nachschreibeklausur in Mathematik 1 gelernt, dass ich diese mit Bravur bestanden habe und meine Note in Mathematik 2 hingegen einen Tick schlechter war.

Ein weiteres Beispiel, wo es sehr unglücklich gewählt war bei den Prüfungsterminen, waren die Fremdsprachen. Da hatte ich erst Prüfung in Spanisch und direkt im Anschluss Französisch. Da beide Sprachen sich ähneln bin ich ziemlich durcheinander gekommen, aber glücklicherweise waren es beide schriftliche Prüfungen, sodass ich das Geschriebene in Ruhe überdenken konnte. Wären es mündliche Prüfungen gewesen hätte ich wirklich alt ausgesehen.

Ich finde, dass eine Pause von 15 Minuten zwischen den Klausuren eindeutig zu kurz ist. Wenn man schon zwei Klausuren an einem Tag schreiben muss, dann sollte wenigstens die Pause dazwischen großzügiger ausfallen. Bei uns haben die Klausuren übrigens auch nur 90 Minuten gedauert, alles andere wäre dann auch wirklich heftig geworden, wenn man zwei hintereinander schreiben muss.

Ich muss sagen, dass ich bisher das Glück hatte, nicht mehr als eine Klausur an einem Tag schreiben zu müssen. Ich hatte bisher immer mindestens einen Tag dazwischen und das war auch gut so. Ich glaube, zwei Klausuren an einem Tag würden mich so nervös machen, dass ich nicht einmal mehr wüsste, auf welche Klausur ich mehr Wert legen sollte. Natürlich muss ich dazu auch sagen, dass es auf das Fach beziehungsweise die Fächer ankommt. Es gibt ja auch im Studium durchaus einige Fächer, die relativ einfach sind und wenn man das Glück hat, zwei recht einfache Fächer hintereinander zu schreiben, ist alles wohl nur halb so wild.

Aber ich möchte natürlich nicht abstreiten, dass ein "einfaches" Fach nicht trotzdem anstrengend sein kann. Vor allen Dingen, wenn man keine Pause zwischendurch hat, so wie es bei dir der Fall zu sein scheint. Einige meiner Freunde haben auch mehrere Klausuren an einem Tag gehabt, aber sie meinten, wenn man früh genug anfängt, ist das durchaus in Ordnung. Da hat man dann auch genug Zeit, vor der Klausur die Sachen noch einmal zu wiederholen.

Im Prinzip kann ich den Gedanken, dass man alle Klausuren schneller hinter sich hat, wenn man mehrere an einem Tag schreibt, schon nachvollziehen. Aber im Endeffekt bringt es mir eigentlich nichts, wenn ich die Klausuren alle nur mittelmäßig bestehe. Immerhin fließen diese auch in die Endnote des Studienabschlusses ein und ich lege da schon Wert darauf, dass es eine passable Note ist. Da habe ich lieber zwei, drei Tage (oder Wochen) länger Klausurphase, aber auch mehr Zeit, lernen zu können.