Angst haben, bei Texten für Uni versehentlich zu plagiieren?
Bei mir an der Uni ist es immer wieder vor, dass wir von den Dozenten und auch von den Tutoren ermahnt werden, auf keinen Fall bei unseren Arbeiten zu plagiieren, da das schlimme Konsequenzen haben kann. Dabei werden auch alle Arbeiten, die wir abgeben, auf Plagiate überprüft, so dass die meisten, die ich kenne, auch voller Angst sind, einmal versehentlich zu plagiieren und das auch gar nicht zu merken, was wirklich schlimm wäre
Auch bei mir ist es so, dass ich immer wieder Angst habe, versehentlich zu plagiieren, wenn ich eine Hausarbeit schreibe. Immerhin geht das einfach schneller, als gedacht. Man muss bei einer Hausarbeit achten, jeden einzelnen Satz in eigenen Worten zu verfassen, da das sonst als Plagiat gilt, wenn es diesen Satz genauso irgendwo stehen gibt. Möchte man ein wortwörtliches Zitat einfügen, dann muss man dieses Zitat auch immer als solches kennzeichnen, da das sonst auch als Betrug gilt. Von daher muss man beim Erstellen einer solchen Arbeit auch immer sehr aufpassen und gründlich vorgehen.
Ich muss gestehen, dass ich einfach Angst davor habe, einen Text in eigenen Worten zu verfassen, wobei es den einen oder anderen Satz, den ich selbst geschrieben habe, in der gleichen Form in irgendeinem Buch bereits gibt, welches ich nicht kenne. Das ist ja bei der enormen Anzahl an Literatur, die es gibt, auf keinen Fall auszuschließen und ich kann ja auch nur eine begrenzte Auswahl an Büchern lesen, weshalb es durchaus vorkommen kann, dass ich einen Satz schreibe, den es in dieser Form bereits gibt. Das würde jedoch bereits als Plagiat gelten, obwohl ich das nicht einmal beabsichtigt hätte. Zudem kann es vorkommen, dass ich vergesse, Zitate zu kennzeichnen. Auch ein Text, der einem anderen Text ähnelt, den es bereits gibt, kann als Plagiat gelten, obwohl nicht wortwörtlich abgeschrieben wurde.
Habt ihr auch Angst davor, versehentlich zu plagiieren, wenn ihr eine Arbeit an der Uni erstellt oder macht ihr euch darüber keine Gedanken, solange ihr nicht wissentlich und absichtlich plagiiert? Können einem überhaupt Konsequenzen drohen, wenn man völlig unwissentlich den gleichen Wortlaut in seinem Text hat, den es in irgendeinem anderen Buch auch so gibt, welches man jedoch gar nicht kennt?
Ich kenne das Gefühl und ich muss sagen, die gleiche Angst habe ich auch immer, wenn ich eine Hausarbeit schreiben muss. In meiner alten Uni wurde sogar von einem Fall berichtet, bei dem ein Student bei einem Plagiat erwischt worden sein soll. Besagter Student soll zwangsexmatrikuliert worden sein und hat angeblich 10.000€ Strafe zahlen müssen. Ob das jetzt wirklich stimmt, kann ich nicht sagen, da bei Gerüchten bekannterweise auch viel dazugedichtet und verändert wird.
Ich greife mir für eine Hausarbeit oft auch etliche Literatur heraus, aber vieles erweist sich auch als nicht unbedingt brauchbar. Ich habe das auch schon erlebt, dass aus einem bestimmten Werk auch nur ein Satz für mich brauchbar war und sonst nichts aus dem Buch. Manchmal gibt es auch so viel Literatur, dass man gar nicht die Zeit hat, alles durchzulesen und sich dann eben nur auf einen Bruchteil beschränkt. Manchmal ist relevante Literatur aber auch nicht in der Uni-Bibliothek vertreten oder in der Stadtbücherei, sodass man zwangsweise ohne auskommen muss.
Gerade, wenn man beispielsweise 5 Bücher in seiner Literaturliste hat, finde ich es so schon schwierig genug, eine Formulierung in seiner Hausarbeit zu finden, die ganz anders klingt als die Formulierungen innerhalb der Quellen. Wie soll man da noch Bücher berücksichtigen, die zwar existieren, die man aber nicht auftreiben konnte? Ich habe auch manchmal Sorge, dass man mir ein Plagiat vorwirft, weil etwas zufällig ähnlich klingt.
Bei der Literatur, die ich dann vor Ort habe und die ich dann in die Bearbeitung mit einfließen lasse, bin ich da schon ziemlich pingelig und achte dann bei Zitaten auch sehr darauf, dass alles seine Richtigkeit hat. Ich bin aber manchmal unsicher, ab wann man eigentlich eine Stelle als Zitat markieren muss. Sind etwa 3 gleiche Wörter schon ein Zitat oder erst 5?
Die Angst kennt vermutlich etwa seit dem großen Politskandal jeder Student. Die vorherigen Generationen waren da noch wesentlich schmerzfreier. Mittlerweile soll es sogar Tools geben, mit denen man Arbeiten computergestützt auf Plagiate überprüfen kann. Keine Ahnung, was so etwas kostet. Aber theoretisch kann man sich doch auch zum Selbstschutz solcher Tools bedienen. Dann kann man schon mal davon ausgehen, dass nicht allzu leicht so ein Versehen begeht, wenn die Software nichts findet. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass die Datenbanken der Software im eigenen Fachgebiet ausreichend bestückt sind.
Zudem kann man dem auch vorbeugen, indem man unter Abschnitte, die recht eng, aber nicht unbedingt wörtlich an einzelne Quellen angelehnt sind per Fußnote angibt, dass sie sinngemäß die Meinungen der Autoren der Werke XY wiedergeben. Dann gilt das schlimmstenfalls als technisch unsauber zitiert, wenn man doch zu worttreu war und das nur als sinngemäß angegeben hat. Das wird zwar auch abgestraft, aber nicht so streng. Zumindest ist das bei uns an der Uni so.
Vorbeugend kann man eigentlich nur mit einem Literaturverwaltungsprogramm arbeiten. Ich meine so etwas wie Citavi. Viele Unis bieten Lizenzen solcher Programme für Studenten gratis für die Dauer der Immatrikulation an. Wenn man Zitate, die einem gefallen dort gleich mit Quellenangabe und nach Thema sortiert einspeichert, dann kann man sie per Mausklick in den eigenen Text übernehmen. Das tolle daran ist, dass das Programm automatisch dafür sorgt, dass in der wissenschaftlichen Arbeit auch gleich die korrekte Quellenangabe eingefügt wird. So kann man sie nicht mal aus Schussligkeit vergessen. Bequemer geht es eigentlich kaum. Man muss nur eben Zeit investieren, um sich da einzuarbeiten.
Dass es bestimmte Programme geben soll, die man zur Hilfe bei der Suche nach Plagiaten nutzen kann, war mir so schon bekannt. Einige Dozenten, bei denen ich eine Hausarbeit schreiben musste, haben nicht nur die Hausarbeit bei der Abgabe als Printausgabe verlangt, sondern auch als digitale Kopie, damit sie schneller im Internet überprüfen können, ob alles seine Richtigkeit hat. Allerdings weiß ich nicht, um welche Programme genau es sich dabei handelt, weil ich mich bisher einfach noch nicht damit befasst habe.
Bei dem Thema wird nach meinen Erfahrungen die Suppe weit weniger heiß gegessen, als sie gekocht wird. Da machen die Universitäten letztendlich mehr Wind als nötig.
Ich habe gerade meine Master-Thesis fertig gestellt und sehr gründlich gearbeitet, was das Verwenden von Literatur und die richtige Kennzeichnung betrifft. Eine Hausarbeit im klassischen Sinne besteht an den meisten Unis ja zu gefühlt 99% aus Zusammentragen der Literatur, die man in verschiedenen Quellen gelesen hat, zu einem Gesamtkonstrukt. Dementsprechend ist es halt vor allem wichtig, qualitativ hochwertige Literatur zu verwenden. Und ganz wichtig: es gibt diverse Formen der Zitation - insofern nicht anders besprochen, sollte man sich da auf eine Form konzentrieren, die einem am Besten gefällt. ABER: diese sollte man dann auch konsequent durch den gesamten Fließtext benutzen. Mittlerweile geht die Note zu einem hohen Teil über Formalia.
Was das Plagiat betrifft: ich glaube, niemand würde da gleich mit Konsequenzen drohen, wenn es mal eine Ungereimtheit geben würde. Das ist faktisch unmöglich, das zu 100% auszuschließen. Bei der Fülle an Publikationen, Hausarbeiten zu ähnlichen Themen kann es immer wieder passieren, dass ähnliche / gleiche sprachliche Gestaltungen schlichtweg übersehen werden oder unbekannt sind. Da wird die Uni aber nicht so penibel sein. Man sollte halt nur aufpassen, dass es nicht zu offensichtlich wird und - ganz wichtig - man darf keine fremden Gedanken, die andere Autoren aufgestellt haben, als seine eigenen deklarieren. Bei solchen Vorfällen reagieren die Universitäten recht streng.
Um auf Nummer sicher zu gehen, einfach mehr Literatur verwenden und auch angeben. Die verwendeten Software-Programme sind auch nicht der Weisheit letzter Schluss und erkennen auch nicht jedes "Plagiat", ob es eines ist oder nicht.
Als ich noch studiert habe - und das war vor der Plagiats-Affäre - war das eigentlich kein Thema. Da haben wir nicht groß darüber nachgedacht, ob es irgendwas irgendwo schon einmal gibt. Wir haben aber in unserem Fach eigentlich immer alles, was zum Theorie-Teil gehörte, mindestens als indirektes Zitat gekennzeichnet. Also da stand dann beispielsweise "Das verhält sich so und so und es gibt Belege für dies etc. (Forscher A, Jahr; Forscher B, Jahr, Forscher C, Jahr)". Damit kann einem keiner vorwerfen, man hätte was nicht gekennzeichnet. Dass man genau den Wortlaut eines direkten Zitats erwisch, ist ja unwahrscheinlich und indirekte Zitate bedeuten ja nur, dass man Gedanken von jemandem übernimmt, es aber umformuliert.
Ihr findet solche Software zum Testen übrigens online, etwa Copyscape oder andere. Einfach mal nach Plagism und Tool etc. googeln. Die sind kostenlos und vergleichen den einkopierten Text mit Online-Quellen. Studien etc. sind also mit abgedeckt, wenn die online verfügbar sind; auch google books. Literatur, die es nur offline gibt, kann auch keine Software checken, denn woher soll die Software die ganzen alten Bücher kennen?
Wenn man nun seine schriftliche Arbeit nicht im Internet veröffentlicht, sind die Ängste doch eigentlich eher gering. Bleibt die Arbeit beispielweise in Papierform darf sich dort natürlich keine komplette Buchseite eines Buches wieder finden. Allerdings dürfen schon einige Sätze davon vorhanden sein. Mir ist es mit einem Buch von Maxim Gorki passiert, welches ich sogar nie gelesen habe. Insgesamt fünf total gleiche Sätze an verschiedenen Stellen fanden sich in meiner schriftlichen Arbeit wieder.
Vor meiner ersten Hausarbeit haben uns ebenfalls alle Dozenten vor den Gefahren eines Plagiats gewarnt und ich war wirklich ängstlich und unsicher. Inzwischen bin ich der felsenfesten Überzeugung, dass das Thema im Vorhinein mit einer Brisanz behandelt wird, die ihm nicht angemessen ist. Ein weithin sehr offener Dozent hat uns einmal erklärt, wie er und viele seiner Kollegen bei der Korrektur einer normalen Hausarbeit vorgehen. Wenn digital vorhanden, wird die Arbeit durch einen Plagiatfinder gejagt. Anschließend sieht man sich die Gliederung, das Deckblatt und vor allem das Literaturverzeichnis an. Werden hier keine Auffälligkeiten bemerkt, liest man nur noch wenige Seiten der Arbeit komplett. Der Korrekturvorgang dauert durchschnittlich pro Arbeit 20 bis 30 Minuten.
Einzelne Stellen, die ungenau zitiert wurden, dürften also im Regelfall gar nicht bemerkt werden. Natürlich bin ich trotzdem vorsichtig, aber ich mache mich eben nicht mehr verrückt. Normalerweise nutze auch ich eine Software zum Auffinden der Plagiate, die uns die Universität zur Verfügung stellt; wenn der Test unauffällig ist, beruhigt mich das. Ansonsten bin ich sehr akribisch bei der Angabe der Fußnoten und der Erstellung eines Literaturverzeichnisses. Dinge in eigenen Worten zu formulieren fällt mir nicht schwer, daher bin ich mir immer recht sicher, nicht zu viel aus meiner Literatur übernommen zu haben. Und wenn einzelne Sätze in mir nicht bekannten Büchern gefunden werden, dürfte das auch kein Beinbruch sein, wenn die Software sie nicht gefunden hat.
Was sind denn das für komische Hausarbeiten bzw. was für ein Studium? Zu meiner Zeit hätte man so eine Arbeit gleich nochmal schreiben dürfen oder eine 6 bekommen, wenn man einfach nur Texte von anderen Personen in eigenen Worten zusammenfasst. Bei einer Hausarbeit geht es doch darum seine EIGENEN Gedanken zu schreiben und nicht die anderer Leute. Von daher hatte ich nie eine Plagiatsangst, kenne auch niemanden dem es so geht.
Auch ich bin zur Zeit in der Situation, dass ich eine Hausarbeit verfassen muss und das über die vorlesungsfreie Zeit. Und ich muss sagen, dass ich eigentlich nicht so eine Angst habe, ein Plagiat abzugeben. Wobei ich sagen muss, dass meine Uni dort auch sehr streng ist. Bei mir gab es ebenfalls einen Vorfall, wo ein Student aufgrund eines kompletten Plagiats exmatrikuliert wurde und nur knapp an einer Anzeige vorbei kam. Man darf es also nicht auf die leichte Schulter nehmen, aber das sollte man ja allgemein nicht, denn es heißt nicht umsonst, eine Hausarbeit.
Ich mache mir jetzt aber nicht nur komplette Gedanken über ein mögliches Plagiat. Erst einmal muss ich sagen, dass ich ein ganzes Semester über das "wissenschaftliche Arbeit" aufgeklärt wurde. Es wurde Tipps gegeben und sonst geholfen, wo man nur konnte. Darüber hinaus, habe ich jetzt vor der Hausarbeit auch noch ein wissenschaftliches Seminar, indem noch einmal alles Wichtige wiederholt wird. Auch Tipps werden zahlreiche gegeben.
Wobei ich sagen muss, dass es manchmal schwierig ist darauf aufzupassen. Manchmal findet man einfach keine anderen Worte mehr, als die Personen selbst. Am besten ist es sowieso, dass man sich in ein Thema einübt und das einfach komplett selbst von sich gibt. So ist die Qualität zwar nicht die Beste, aber immerhin hat man es auf jeden Fall mit seinen eigenen Worten wiedergegeben. Aber wie jemand anders auch schon sagte. Zum Korrigieren sind max. 30 Minuten pro Hausarbeit da, da wird nicht nach jedem Wort geschaut, ob es ein Plagiat ist oder nicht. Wenn es auffällig wird, merkt man es natürlich. Also Vorsicht ist schon geboten!
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-232119.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung 1078mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Triops · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung
- Gartenbambus im Treppenhaus überwintern? 1134mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: ZappHamZ · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Gartenbambus im Treppenhaus überwintern?
- Intimrasur - Bekomme immer Pickel! 1503mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Wifey · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Intimrasur - Bekomme immer Pickel!
- Anleitung für Star Frisur 1129mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Osterhasi · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Anleitung für Star Frisur
- Ist Sprühwachs für die Haare schädlich? 2312mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: winny2311 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Ist Sprühwachs für die Haare schädlich?