Wie sollte ein Einkommen bemessen sein?
@ Cloudy24: Solche Billigfriseure gibt es bei uns auch immer mehr. Da wird mit Haarschnitten für ab 10.- Euro geworben. Allerdings ist das dann auch wirklich ohne waschen, föhnen oder sonstigen Schnickschnack. Alles, was dazukommt, kostet extra. Die Friseurinnen, die da arbeiten, sind im allgemeinen blutjung. Ich möchte nicht wissen, für welchen Stundenlohn die da arbeiten.
Allerdings glaube ich nicht, dass die "typische Friseurbesucherin" da überhaupt hingeht. Ich denke, dass die Kundschaft, die allgemein großen Wert auf Äußerlichkeiten und Styling legt, nach wie vor die teureren Friseursalons besucht, die es ja nebenbei auch weiterhin gibt. Was so eine richtige "Tussi" ist, die geht doch nicht mit nassen Haaren auf die Straße oder färbt und föhnt sich die Haare selbst.
Die Billigfriseure ziehen eher ein jüngeres urbanes und auch nicht sonderlich wohlhabendes Publikum an, das ansonsten wahrscheinlich gar nicht zum Friseur gehen würde. Ich kenne zum Beispiel viele Studenten, die sich die Haare selbst oder gegenseitig schneiden. Viele tragen auch deshalb lange oder halblange Haare. Bei Kurzhaarfrisuren muss man nämlich regelmäßig zum Friseur, was für Leute mit wenig Geld eine zusätzliche Ausgabe bedeuten würde.
Diejenigen, für die ihr Aussehen sehr wichtig ist, würden garantiert auch bei höheren Preisen nicht am Friseurbesuch sparen. Und den Friseurinnen würde ich eine angemessene Bezahlung wirklich sehr wünschen. Dieser Job ist extrem anstrengend (das lange Stehen, die Launen der Kundinnen aushalten...). Ich finde auch, dass, entgegen den gängigen Klischees, ein guter Friseur auch viel können muss. Abgesehen vom handwerklichen Geschick und dem Fachwissen braucht es auch viel Kreativität und sogar künstlerische Begabung. Ein hohes Maß an Sozialkompetenz gehört ebenfalls dazu.
Außerdem ist das Friseurhandwerk auch extrem gesundheitsgefährdend. Von vielen wird unterschätzt, wie schädlich all diese Chemikalien ( Haarfarben, Styling-Produkte, Dauerwellen...) für die Mitarbeiter sind. Den ganzen Tag lang atmen sie das ein! Viele Friseurinnen leiden unter Asthma, Allergien und Hauterkrankungen. Für all den Einsatz sollten wirklich mehr als 5-6 Euro Stundenlohn drin sein!
ANNA67 hat geschrieben:Jemand, der sich (bzw. seine Familie) aber mit dem Job selbst finanzieren muss, wird wohl kaum täglich 8 Stunden und mehr nur aus Spaß an der Freude arbeiten. Wenn man sich seine Partner nicht nach der Größe des Geldbeutels aussucht und auch nicht dauerhaft auf Kosten der eigenen Familie oder des Amtes leben will, braucht man schon das, was ich unter einer "richtigen Arbeitsstelle" verstehe und keinen Studenten- oder Nebenjob. Kein Wunder, dass sich in der "Generation Praktikum" immer weniger Leute Kinder anschaffen.
Du machst hier nun allerdings den zweiten Schritt vor den ersten Schritt, denn in erster Linie kommt es immer auf die entsprechende Qualifizierung an. Nach den entsprechenden Berufsabschluss richtet sich auch stets die Bezahlung dafür. Und so sollte und muss ein generelles Einkommen auch bemessen werden. Gewisse Studentenjobs und auch Nebenjobs erfüllen dabei auch ihren realen Sinn.
karlchen66 hat geschrieben:Du machst hier nun allerdings den zweiten Schritt vor den ersten Schritt, denn in erster Linie kommt es immer auf die entsprechende Qualifizierung an. Nach den entsprechenden Berufsabschluss richtet sich auch stets die Bezahlung dafür. Und so sollte und muss ein generelles Einkommen auch bemessen werden. Gewisse Studentenjobs und auch Nebenjobs erfüllen dabei auch ihren realen Sinn.
Mit dem inzwischen aber bereits (und nicht umsonst) etablierten Begriff "Generation Praktikum" sind aber Menschen gemeint, die durchaus über eine gute / sehr gute Qualifikation verfügen, trotzdem aber nur unbezahlte oder extrem unterbezahlte Jobs angeboten bekommen. Ein Praktikum direkt nach dem Studium kann sicher sinnvoll sein, um Berufserfahrungen zu sammeln. (Viele Studenten arbeiten allerdings ja sowieso schon während des Studiums.) Es macht aber keinen Sinn, wenn ein "Praktikum" das nächste ablöst und die so genannten "Praktikanten" schon völlig gleichwertige Arbeit und jede Menge Überstunden leisten. Das ist nämlich zum Beispiel hier in Berlin absolut keine Seltenheit. Viele Arbeitgeber stellen kaum noch Leute mit normalem Arbeitsvertrag ein, sondern einen Praktikanten nach dem anderen.
Auch bei den von den Jobcentern mit Arbeitslosen besetzten MAE-Stellen handelt es sich oft um exakt die gleiche Arbeitsleistung, die allerdings bloß nicht entsprechend entlohnt wird. Wenn man ohne Weiteres Leute finden kann, die ohne oder nur für eine minimale Vergütung die gleiche Arbeit leisten, warum sollte ein Arbeitgeber dann überhaupt noch motiviert sein, Menschen zu akzeptablen Bedingungen und mit einem regulären Arbeitsvertrag einzustellen?
Meiner Meinung nach sollte jeder Mensch welcher Vollzeit arbeitet, soviel verdienen, dass er sich damit alleine finanzieren kann. Diese Finanzierung betrifft für mich eine Wohnung (mit einer angemessenen Größe, also keine 80 m2 für eine Person), ein Auto (auch 0815 und keine Luxuskarosserie) und natürlich andere Bedarfsgüter.
Dies sollte für mich eine Mindestanforderung sein, unabhängig von der Ausbildung. Ich spreche hier auch nicht von wahnsinnigen Luxusgütern, sondern von Dingen welche in der heutigen Zeit zum Leben dazugehören. Dazu zählen für mich teure Handys oder Tablets aber nicht.
Fakt ist, wenn man den falschen Job hat, kann es für eine einzelne Person sehr sehr schwer sein, am Leben teilzunehmen ohne stigmatisiert zu werden. Somit sinkt natürlich auch die Motivation um überhaupt einer Arbeit nachzugehen. Arbeit soll sich meiner Meinung nach lohnen. Nicht nur ein Arzt muss sich sein Leben finanzieren können, sondern auch der Verkäufer von nebenan. Es kann nicht sein, dass sich Menschen, leider meist Frauen, mit einer niedrigeren Ausbildung in eine Beziehung schmeißen müssen um einen gewissen Lebensstil zu führen. Damit meine ich, dass sie sich erst dann ein Auto bzw. teurere Lebensmittel leisten können. Dies führt ohnehin nur zu einer Abhängigkeit welche ganz schnell nach hinten losgehen kann.
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