Bücher fürs Studium gebraucht kaufen trotz Bücherzuschuss?
Ich studiere jetzt seit fast zwei Jahren Chemie und Chemie ist sowieso ein Fach, in dem die Literatur enorm teuer ist. Aufgerundet bekommt man bei uns eigentlich kein vernünftiges Lehrbuch, welches unter hundert Euro kostet und nicht selten zahlt man auch bis zu zweihundert Euro. Als ich mit dem Studium angefangen habe, habe ich mir auch schon zwei Bücher selbst gekauft, damals hatte ich auch noch einiges an Geld über und habe das gerne in mein Studium investiert.
Natürlich gibt es immer einige Studenten, die sich ihre Bücher nur in der Bibliothek ausleihen, für die meisten jedoch ist das auf die Dauer einfach keine Lösung, weil man die Bücher dann dauernd neu ausleihen muss. Bei uns zum Beispiel darf ich ein Buch zwei Wochen lang ausleihen und manchmal darf ich es dann verlängern lassen, das geht aber auch nicht telefonisch oder über das Internet, sondern ich muss da hin gehen. Bei einem Studium mit dem Zeitaufwand überlegt man sich das dann doch nochmal und die meisten haben sich die Lehrbücher dann inzwischen auch gekauft.
Bei der Anschaffung der Lehrbücher darf man ab dem zweiten Semester Bücherzuschuss beantragen, so ist das zumindest an meiner Universität. Man bekommt man 50% des Kaufpreises erstattet, was meiner Meinung nach schon nicht wenig ist. Insgesamt darf man für zwei Bücher pro Semester diesen Bücherzuschuss beantragen. Das funktioniert dann aber so, dass man sich das Buch erstmal selbst kauft und anschließend kann man dann einen Überweisungsträger sowie die originale Rechnung einreichen. Das Geld bekommt man dann aber erst einige Monate später zurück. Ich habe letztes Jahr im September einen Zuschuss beantragt und habe das Geld bisher noch nicht bekommen.
Ich habe mich zu diesem Thema letztens auch mit einer Kommilitonin unterhalten und diese meinte, dass sich das für sie nicht lohnen würde. Den Bücherzuschuss bekommt man nur, wenn man sich die Bücher neu und nicht gebraucht kauft und daran kann es mitunter schon scheitern, denn nicht jeder Student kann man eben 100- 200 Euro locker machen für ein Buch, vor allem nicht, wenn man über das Semester mehrere davon benötigt. Meine Kommilitonin meinte dann auch, dass sie sich die Bücher dann lieber gebraucht kaufen würde. Das Problem bei gebrauchten Büchern in der Naturwissenschaft ist meistens aber ja das, dass sie nicht wesentlich günstiger sind.
Kommt beispielsweise eine neue Auflage eines Buches heraus, dann bekommt man die alte Auflage von Privatpersonen vielleicht maximal 10-20 Euro günstiger. Bei älteren Auflagen kann man mitunter dann vielleicht schon mal die Hälfte des Preises sparen, es fragt sich dann aber oft, ob man damit dann noch was anfangen kann. Gerade in der Organischen Chemie ändert sich ja dauernd etwas, wenn es beispielsweise um die Nomenklatur geht und ich weiß nicht, warum ich mir dann ein altes Buch kaufen sollte, wenn ich diese Kapitel daraus dann schon mal nicht verwenden kann.
Abgesehen davon kommt es im Endeffekt ja dann doch auf das gleiche hinaus, denn ob ich mir jetzt eine alte Ausgabe für die Hälfte des Preises kaufe oder ob ich mir eine neue Auflage für den vollen Preis kaufe, dann aber die Hälfte erstattet bekomme, macht in der Hinsicht keinen Unterschied, nur muss man dann eben entsprechend lange warten und das Geld vorstrecken, letztendlich aber hat man mehr von seinem Geld. Ich habe daher bisher nur Neuauflagen gekauft, immerhin wird man die Bücher auch noch sehr lange brauchen und es handelt sich nicht um Literatur, die man vielleicht ein oder zwei Semester lang verwenden kann.
Wie ist das bei euch, bietet eure Universität einen Bücherzuschuss an und wenn ja. nutzt ihr ihn? Würdet ihr euch lieber ein gebrauchtes Buch kaufen, weil ihr es günstiger bekommt, obwohl ihr für eine Neuanschaffung einen Teil des Betrags erstattet bekommen würdet?
Ich kenne das aus der Biologie. Da sind die Bücher auch so teuer. Ich habe es aber nur im Nebenfach studiert und daher war mein Bücherbedarf sehr viel kleiner. Ich habe mich daher auch nie informiert, ob es einen Bücherzuschuss gibt.
Es gibt da noch eine dritte Variante zu Kaufen und Ausleihen. Nämlich kopieren. Mein Mann hat einige Bücher kopieren lassen, als er sich zur Imkerei informiert hat. Die Bücher gab es gar nicht mehr auf dem Markt. Wir konnten sie nur in Bibliotheken ausleihen. Er hat dann einen sehr günstigen Kopierladen gefunden. Dort hat er die Bücher abgegeben und ein paar Tage gebundene Kopien bekommen.
Chemie-Lehrbücher werden meistens sehr dick sein, was das Kopieren erschwert. Nicht, dass man die Buchmitte nie mit auf der Kopie hat. Aber die Bücher aus der Bibliothek sind meistens schon gut ausgeleiert und lassen sich leichter öffnen als ein neues Buch. Auf jeden Fall müsste man aus den Kopien mehrere Bindungen machen. Und Kapitel, die du gar nicht brauchst, kannst du beim Kopieren einfach weglassen.
Auf jeden Fall ist es eine sehr kostengünstige Variante, wenn man einen guten Kopierladen erwischt. Mein Mann war damals in dem nahe der Chemie-Fakultät.
@Bienenkönigin: Ich fürchte dass ich bei einer solch umfangreichen Kopie sicherlich auch nicht mit unter 50 Euro auskommen würde, einfach weil sich die Sachen da nicht in schwarz-weiß kopieren lassen. Die meisten Chemiebücher, wenn man jetzt vielleicht von den Werken der Physikalischen Chemie absieht, sind schon mit viel Farbe gedruckt und wenn man die ganzen Dinge in schwarz-weiß drucken würde, würde man ja gar nicht mehr durchblicken, dass kenne ich auch von Kommilitonen, die sich einzelne Sachen kopieren haben lassen.
Prinzipiell ist das sicher keine schlechte Idee, aber selbst wenn man den Preis bekommen würde, den es an der Universität gibt (2 Cent pro Seite), wäre man bei um die 30 Euro und da man das ganze in bunt braucht und einen so guten Preis nicht bekommen wird, landet man letztendlich auch wieder bei über 50 Euro und damit würde sich dann auch wieder der Bücherzuschuss und die Neuanschaffung lohnen.
Crispin hat geschrieben:Die meisten Chemiebücher, wenn man jetzt vielleicht von den Werken der Physikalischen Chemie absieht, sind schon mit viel Farbe gedruckt und wenn man die ganzen Dinge in schwarz-weiß drucken würde, würde man ja gar nicht mehr durchblicken.
Ja klar, wir haben natürlich alles in Schwarz-weiß kopieren lassen. Das ist definitiv ein finanzieller Unterschied.
Ich denke, an deiner Stelle würde ich auch lieber eine Neuanschaffung mit Bücherzuschuss ins Auge fassen. Vielleicht kann man von den Eltern einen Vorschuss bekommen, den man ihnen dann zurückzahlt, wenn der Zuschuss endlich genehmigt und ausgezahlt wurde.
Eigentlich wird es auch nur beim ersten Buch happig. Man investiert 100 Euro in ein neues Buch. In den Monaten bis zur Auszahlung spart man 50 Euro an. Das dürfte ja möglich sein über mehrere Monate. Wenn man dann den Zuschuss bekommt, hat man wieder 100 Euro für das nächste Buch. So kann man zumindest ein Buch pro Semester kaufen.
Ganz auf die Bibliothek würde ich eh nicht verzichten. Dort kann man die Bücher wenigstens schon mal antesten und so herausfinden, welche ihr Geld wirklich wert sind. Dass man nicht online verlängern kann, ist aber wirklich ärgerlich. Die Fachbücher sind auch immer so schwer! Bei uns ging wenigstens die erste Verlängerung noch online.
Bei uns gibt es, soweit ich weiß, keinerlei Bücherzuschuss, wobei ich mir dergleichen bei meiner Universität auch nicht vorstellen kann, besonders spendabel oder studentenfreundlich ist sie eher nicht. Daher stellt sich die Frage für mich nicht und ich halte in aller Regel nach gebrauchten Büchern Ausschau. Da ich mit Latein eine tote Sprache studiere und sich die Bücher in den letzten Jahren nicht maßgeblich verändert haben dürften, habe ich hier durchaus schon ansehnliche Schnäppchen gemacht. Bei meinen Geschichtsbüchern bin ich hingegen vorsichtiger und kaufe doch lieber die neueren Auflagen, weil sich Forschungsergebnisse und wissenschaftliche Meinungen ja auch verändern und ich nur in einem aktuellen Buch auch aktuelle Querverweise zu anderen Büchern finden kann.
Generell finde ich diesen Bücherzuschuss aber sehr sinnvoll und würde dann wohl auch ausnahmslos zu aktueller Literatur greifen, wenn ich den Kaufpreis zur Hälfte erstattet bekäme. Dass man sich bei der Auszahlung hingegen so viel Zeit lässt, erachte ich als wenig positiv und sehe es sogar als Hinderungsgrund für viele Studenten an, die eine unverzügliche Rückerstattung bräuchten und in Anbetracht der Verzögerungen vermutlich doch lieber ein kostengünstigeres und gebrauchtes Buch kaufen würden.
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