Markus Lanz - Shitstorm per Online-Petition
Sicher haben einige von euch vor einigen Tagen den Talk mit Lanz gesehen, bei dem u. a. Sahra Wagenknecht und Hans-Ulrich Jörges vom “Stern“ zu Gast waren. Lanz hat in seiner unnachahmlichen Art Frau Wagenknecht versucht zu diskreditieren und das im Konzert mit Jörges, dem schon fast der Schaum vor dem Mund stand. Frau Wagenknecht blieb dabei ungemein ruhig, kam aber letztlich überhaupt nicht sinnvoll zu Wort. Lanz und Jörges verhinderten jede Art von Gespräch.
Lanz ist schon häufiger dadurch aufgefallen, dass er Gesprächspartner nicht immer fair behandelt. Vor allem tritt das offen zutage, wenn es um Personen aus dem nichtliberalen oder nichtkonservativen Lager geht. Dieser Talk war allerdings die Krönung dessen, was man sich als Moderator gegenüber einem Gast erlauben kann. Es hätte nur noch gefehlt, er hätte Frau Wagenknecht rausgeworfen. Man fragt sich natürlich, warum er solche Gäste dann überhaupt einlädt?
Offensichtlich sind viele dieser Meinung, denn inzwischen gibt es eine Online-Petition gegen Lanz. Er soll sozusagen raus aus der Rundfunkgebühr, denn schließlich zahlen wir fast alle für ihn. Die Petition lief langsam an, aber als dann einige Medien auf den Zug sprangen, war die Resonanz enorm. Inzwischen haben sich schon über 86000 Menschen bei der Petition eingetragen und vermutlich wird heute oder morgen der 100.000ste unterschreiben. Und ich denke, das ist schon ein ganz schönes Wort.
Das ZDF hat sich lauwarm bei Frau Wagenknecht entschuldigt, aber nicht für das Verhalten von Lanz, sondern dafür, dass sie veröffentlicht hatten, dass sie den Eindruck gehabt hätten, Frau Wagenknecht wäre im Nachgang mit dem Gespräch zufrieden gewesen - was sie selbstverständlich nicht war.
Die Sendung findet ihr überall im Netz, die Petition ist auch ohne Probleme zu finden. Wie steht ihr dazu? Ist euch dieses Verhalten von Lanz auch früher schon aufgefallen? Ich dachte immer, ich wäre der einzige, der diesen Schwiegersohntypen seltsam fand, offensichtlich ist dem nicht so. Empfindet ihr den jetzigen Shitstorm als gerecht?
Das Wort "gerecht" macht im Zusammenhang mit Shitstorm keinen Sinn. Ich empfinde die Kritik an dieser Sendung auch nicht als Shitstorm, weil sie - zumindest in den Medien, die ich lese - relativ sachlich ist.
Ich ärgere mich auch immer wieder über den Moderator Lanz, schaue mir die Sendung aber trotzdem des öfteren an, weil er manchmal hochkarätige Gäste hat und die Themen relativ offen sind. Die Moderation ist allerdings eine komplette Fehlbesetzung, weil Herr Lanz in meinen Augen zu den meisten Themen kein Hintergrundwissen besitzt und nicht differenziert fragt und kommentiert. Er denkt nur Schwarz-Weiß, beziehungsweise in Ja- und Nein-Kategorien.
Ich habe die Onlinepetition unterschrieben (nicht zu verwechseln mit wirklichen Petitionen, die man ja mittlerweile auch online unterschreiben kann!), weil es mich ärgert, dass solche nach meinem Urteil einfach gestrickten und inkompetenten Herren wie Lanz von meinem Geld leben. Ich erwarte von den ÖR, dass sie die Gäste in ihren Talkshows ihre Argumente darlegen lassen und nicht dauernd unterbrechen. Solche Sendungen sind zur Meinungsbildung und/oder Unterhaltung gedacht. Wenn Herr Lanz eh nicht vorhat, Frau Wagenknecht ausreden zu lassen, frage ich mich, warum er sie überhaupt einlädt. Er hat jedes Mindestmaß an Höflichkeit in dieser Sendung unterschritten.
Ich habe diese Sendung nicht gesehen und der Shitstorm oder was auch immer es sein mag, ist auch völlig an mir vorbei gegangen. Auch von der Petition habe ich noch nichts gehört oder gesehen, wobei ich geneigt wäre, meine Unterschrift dafür herzugeben. Ich bin nämlich generell kein Fan von Markus Lanz. Ich finde seine ganze Art und Weise unglaublich penetrant und einfach nur störend.
Ich habe davon gehört, auch wenn ich die Sendung selbst nicht gesehen habe. Mit Markus Lanz habe ich kein Problem; wenn ich mir seine Shows angeschaut habe, fand ich die eigentlich immer ganz ok. Mag sein, dass er auch mal die eigene Meinung durchblicken lässt, meine Güte. Wem das nicht gefällt, der soll es sich eben nicht ansehen. Es wird ja auch keiner gezwungen, in die Show zu gehen. Wenn bekannt ist, dass er ein Problem mit nicht-konservativen Einstellungen hat, dann weiß ja der Nicht-Konservative, was auf ihn zukommt und kann absagen, wenn er das nicht will. Das ist genauso, wie sich früher die Leute, die bei Stefan Raab eingeladen waren, darüber aufgeregt hatten, dass er zu frech war.
Ich habe nur einen Ausschnitt dieser Sendung gesehen und obwohl ich Sarah Wagenknecht eigentlich nicht sonderlich sympathisch finde hatte sie meine Sympathien, in dieser Runde, in der sie von zwei geifernden, mittelalten Männern tot gequatscht wurde. Wenn man seinen Gast nicht mag ist es ziemlich dumm wenn man sich auf eine Art benimmt, die diesem Gast Sympathien einbringt, denn genau das möchte man ja eigentlich nicht.
Zitronengras hat geschrieben:Wem das nicht gefällt, der soll es sich eben nicht ansehen. Es wird ja auch keiner gezwungen, in die Show zu gehen.
Wir werden aber alle gezwungen dafür zu bezahlen und deshalb hinkt der Vergleich mit einer Sendung auf Pro7 auch. Die öffentlich-rechtlichen Sendern werden von allen Bürgern, die Rundfunkgebühren bezahlen, finanziert und genau deshalb kann man von ihnen auch eine ausgewogene Berichterstattung erwarten.
Es kann nicht angehen, dass man sich bestimmte Sendungen nicht anschauen kann, weil der Moderator nicht in der Lage ist sachlich und fair mit allen Gästen umzugehen. Und es kann erst recht nicht angehen, dass man von bestimmten Politikern erwartet, dass sie bestimmte Sendungen halt meiden sollen, wenn sie nicht damit klar kommen, dass der Moderator sie nicht ordentlich behandelt. Die Gebührenzahler haben ein Recht darauf, dass alle politischen Positionen, zumindest sofern sie aus dem demokratischen Spektrum kommen, gleichberechtigt vertreten werden.
Es kann nicht angehen, dass man sich bestimmte Sendungen nicht anschauen kann, weil der Moderator nicht in der Lage ist sachlich und fair mit allen Gästen umzugehen. Und es kann erst recht nicht angehen, dass man von bestimmten Politikern erwartet, dass sie bestimmte Sendungen halt meiden sollen, wenn sie nicht damit klar kommen, dass der Moderator sie nicht ordentlich behandelt. Die Gebührenzahler haben ein Recht darauf, dass alle politischen Positionen, zumindest sofern sie aus dem demokratischen Spektrum kommen, gleichberechtigt vertreten werden.
Mit der gleichen Argumentation könnte man aber auch zahlreiche andere Sendungen im öffentlichen Fernsehen anklagen. Der Musikantenstadl gefällt bestimmt nicht allen und da werden alle Musikrichtungen nicht gleichberechtigt vertreten. Hat der Gebührenzahler nicht auch ein Recht darauf, dass auf ARD und ZDF neben Schunkelmusik auch House und Techno laufen? Skandal!
Dann ist Lanz eben nicht unvoreingenommen – na und? Wenn man neutrale Infos sehen will, kann man doch die Nachrichten anschauen, Dokus auf Phönix oder Maischberger bzw. eine der zig anderen Politikshows. Es gibt so viele öffentlich-rechtliche Sender und eine riesige Vielzahl an Sendungen dort und wenn es dann mal eine Sendung gibt, die vom klassischen Schema abweicht, dann wird gleich eine Petition gestartet? Ist das nicht ein wenig übertrieben?
Der Vergleich mit der Musik hinkt leider auch. Wenn ich Musikantenstandl anschalte weiß ich, was mich erwartet und wenn ich mir auf ZDF Kultur eine Übertragung vom Wacken Festival anschaue weiß ich auch, was ich erwarten kann. Da sehe ich direkt im Programm Schunkelmusik / Metall und kann die entsprechende Sendung dann meiden, wenn das nicht meine Musik ist.
Wenn ich jetzt aber im Fernsehprogramm sehe "Talkshow mit Sarah Wagenknecht als Gast" dann steht da nicht dabei, dass es sich um einen Moderatoren handelt, der genau diesem Gast gegenüber voreingenommen ist. Das erwartet man von einem öffentlich-rechtlichen Sender eben auch nicht, weil diese ja eigentlich politisch neutral sein sollten (während es "musikalisch neutral" schon mal gar nicht gibt). Und die Talkshows stimmen sich ja in der Regel bei den Gästen auch aufeinander ab, damit es nicht zu Überschneidungen kommt. Wenn ich mich also dafür interessieren würde was Sarah Wagenknecht zu sagen hat dann hätte ich nicht die Chance eine andere Talkshow zu wählen.
Ist die Petition übertrieben? Nun, die Anzahl der Unterschriften zeigt schon, dass man damit einen Nerv getroffen hat, Ich finde solche Aktionen, bei denen jemand öffentlich mit Dreck beworfen wird, nie gut und denke mir immer, dass man so etwas auch anders lösen kann. Auch wenn man wie in diesem Fall in der Sache eigentlich völlig recht hat.
Auf der anderen Seite war das wahrscheinlich der einzige Weg für die Zuschauer um auf das Problem Lanz aufmerksam zu machen. Es ist bei ihm ja fast normal, dass er den Gästen mit völlig blödsinnigen Zwischenfragen ins Wort fällt und es hat sich anscheinend nie ein Verantwortlicher beim Sender gedacht, dass das für die Quote nicht gut sein kann, wenn ein Gast keinen Gedanken zu Ende formulieren kann.
Ich habe diese Sendung auch nicht gesehen, aber das Thema hat mich schon sehr interessiert. Von daher habe ich mich mal auf die Suche begeben um mir mal eine Aufzeichnung oder Mitschnitt der Sendung zu sehen.
Bei Youtube habe ich dann diese „Talkrunde“ gefunden und war schon auch ein wenig über das Auftreten von Lanz und Jörges geschockt. So führt man einfach keine Talkrunde und scheint mir schon ganz schwer im Vorfeld so abgesprochen. Schaut es euch mal an, einfach das Letzte dieser Auftritt, so habe ich den Lanz auch noch nie erlebt.
Ich habe die Sendung auch nicht gesehen und bin auch kein großer Fan von Markus Lanz. Soweit ich weiß, scheint er aber doch ein paar Anhänger zu haben. Und wenn ich so lese, dass gerade mal 160.000 diese seltsame Petition unterschrieben haben, beeindruckt mich das auch nicht so, dass ich sage, er muss unbedingt weg. Wer weiß, ob da nicht einige Personen auch mit verschiedenen Accounts unterschrieben haben.
Ich denke, die öffentlich-rechtlichen Sender haben noch einen anderen Auftrag als die privaten Sender. Und ich bin mit vielem nicht einverstanden, wofür die GEZ-Gebühren ausgegeben werden. Ich war auch mit Thomas Gottschalk nicht einverstanden und bin es aktuell mit dem Einkauf von Inka Bause und Christian Rach auch nicht. Aber ich glaube, auch für diese Leute gibt es ein Publikum. Und da passt irgendwo auch ein Lanz hinein, der immerhin nicht ganz so intellektuell ist wie einige andere Polittalks und auch mal polarisiert.
Ich denke in dem Fall liegt die Problematik nicht nur in der einen Sendung und ich muss dazu vielleicht ein wenig ausholen, um das zu erläutern, was ich meine. Dass Politiker der Linkspartei in Talksendungen der öffentlich rechtlichen Sendern seit Jahren besonders behandelt werden, sollte längst schon allen aufgefallen sein. Man denke an Sabine Christiansen. Die moderierte ja über viele Jahre erfolgreich und professionell eine bekannte Polit-Talkshow im Ersten. Auch da fiel schon auf, dass sie deutliche politische Präferenzen im Verhalten zeigte. Auch dort haben sich schon manche Linke aufgeregt, dass die linken Politiker auffällig kurze Redezeiten bekommen hatten und mehr oder weniger übergangen wurden. Oder gleich gar nicht eingeladen wurden. Auch Christiansen hat deutlich einige Positionen von Gästen kritisiert und versucht,die Politiker irgendwie aufs Glatteis zu führen, um deren Positionen zu entmystifizieren. Eine Meinungsäußerung des Moderators ist ja auch durchaus legitim. Aber sie moderierte tendenziell eher so, dass die Gäste sich gegenseitig demontiert haben und sie eher im Hintergrund blieb und dort die Strippen zog, das erwartet man ja eigentlich auch von einem Moderator. Und das ist auch mein erster Kritikpunkt an Lanz, dass er sich so sehr in den Vordergrund spielt. Das ist meines Erachtens nicht die Aufgabe eines Moderators einer seriösen Gesprächsrunde. Dann soll er halt Politsatire machen und nicht eine Talkshow. In dieses Genre gehört das dann auch hin, dass man andere der Lächerlichkeit preis geben will.
Wenn man als Gast vom Gastgeber ignoriert wird, ist das nicht höflich. Aber damals hat sie wenigstens die Gäste, auch ihr nicht so genehme Gäste, mal ein paar Sätze am Stück sagen lassen. Sprich: Sie hat auch zugelassen, dass eine Meinung tatsächlich geäußert wird, auch wenn sie ihr nicht gefiel. Die Gäste konnten sich wenigstens darauf einstellen und ein knackig kurzes Statement vorbereiten. Und sie hat es wesentlich deutlicher dem Publikum überlassen sich eine eigene Meinung zu bilden, was es von den Thesen der Gäste hält. Natürlich war auch so ein Vorgehen nicht wertfrei, denn das Licht, das ein Talkmaster auf einen Gast wirft beeinflusst automatisch das Publikum. Aber der Umgang mit den Gästen war ein deutlich respektvoller und erwachsener Umgang mit den Politikern. Und ich denke mal, dass die allermeisten, die sich Talkrunden mit Berufspolitikern als Gästen ansehen so intelligent sind, sich selbst eine eigenständige Meinung zu bilden oder längst gebildet haben. Da muss sich nicht ein Moderator hinstellen und ganz Oberlehrerhaft vorführen, was von einem Gast zu halten ist. Das ist nicht nur überflüssig. Man fühlt sich auch als Zuschauer nicht wertgeschätzt. Man kommt sich so vor, als ob einem eine Meinung eingetrichtert werden soll. So geht man nicht mal mit Kindern um, geschweige denn erwachsenen Zuschauern.
Die besagte Sendung von Lanz habe ich mir eigentlich nur wegen der Petition angesehen um heraus zu finden, was an dem Aufruhr dran ist. Als Moderator von "Lanz kocht!" fand ich ihn eigentlich recht sympathisch. Bekanntlich hat Lanz Frau Wagenknecht schon mal 2013 in seine Talkshow als Gast eingeladen. Wer das nicht mehr weiß, kann sich das auf Youtube ansehen. Auch damals war schon mancher Kommentar schon jenseits des guten Geschmacks. Er versuchte damals ziemlich offensichtlich Frau Wagenknecht dahingehend zu lenken, dass sie zugibt, als Berufspolitiker geistig zu verkümmert zu sein. Klar hat er eine ihrer Thesen als Steilvorlage benutzt, dass als Politiker in Vollzeitbeschäftigung die Gefahr gegeben sei. Aber gerade Frau Wagenknecht, die nicht allzu lange vor dieser Sendung damals gerade promoviert hatte, stand überhaupt nicht in der Diskussion, sich geistig nicht zu fordern. Da hat man sich damals schon gefragt, was das denn soll. Ein ziemliches Eigentor, wie ich finde.
Aber warum lädt er sie schon wieder ein, wenn er mit ihr anscheinend nicht warm wird? Oder war das einfach der verzweifelt gescheiterte Versuch seinerseits, eine geistig überlegene Frau zu demontieren? Schließlich ist Frau Wagenknecht eine der intelligentesten, eloquentesten und gebildetsten Frauen, die wir derzeit in der Politik haben. Ich habe mich auch schon gefragt, ob Lanz möglicherweise ein Problem damit hat, dass sie als Frau so erfolgreich ist. Herr Bleibtreu hatte ja scherzhaft angemerkt, dass er mittlerweile auch mal gerne putzt, weil ihm das gut tut. Aber als Moderator der einzigen Frau, in dem Fall Frau Wagenknecht nahe zu legen, auch mal mit Genuss zu putzen, das ist schon echt ewig gestrig. Ich dachte die Zeiten sind vorbei, wo man Frauen nahe legt, doch aus dem Vorgang des Putzens Befriedigung zu ziehen. Oder sollte das lustig sein?
Ich habe richtig Respekt, wie viel Selbstbeherrschung Frau Wagenknecht hat, dass sie trotz aller rhetorischer Tiefschläge so beherrscht und freundlich blieb. Da wäre manch anderer schon eskaliert oder unsachlich geworden. Seine Gesprächskultur ließ in dieser Sendung einiges an Erziehung vermissen. Und ich scheine nicht der einzige Zuschauer zu sein, der von einer Talksendung im öffentlich rechtlichen Fernsehen Niveau und Stil erwartet, wie die Petition zeigt. Es ist schließlich ein ernsthafter Talk und keine Satire wo ich schon beim Einschalten erwarte, dass man Leute durch den Kakao zieht. Wenn ich das aber nicht möchte, schalte ich da nicht ein. Wenn man eine Sendung wie Lanz aber damit eröffnet, dass man schon von Anfang an eine Respektlosigkeit nach der anderen abschießt, dann muss man sich nicht wundern, wenn es aus dem Wald, in den man hinein ruft auch respektlos zurückschallt. Und mit dem Musikantenstadl würde ich das auch nicht vergleichen. Diese Sendung ist zwar nicht mein Geschmack, aber sie scheint handwerklich zumindest so gut gemacht zu sein, dass die Freunde der Volksmusik dieses Format schon seit Jahren freudig konsumieren. Das ist es nämlich: Es muss gut gemacht sein! Eine Sendung, die jedem gefällt, das wird es sowieso nie geben. Von daher kann man nicht argumentieren, dass die Sendung nicht jedem Gefallen kann. Sie muss gut gemacht sein.
Eine Respektlosigkeit ist für mich ganz klar einen Talkshowgast nicht ausreden zu lassen. Und das permanent und trotz Hinweis des Gastes, dies zu unterlassen. Schon in der Grundschule lernen Kinder erfolgreich, solche elementaren Gesprächsregeln einzuhalten. Das ist aber doch eigentlich nicht zuviel erwartet, als erwachsener Gastgeber die Gäste auch reden zu lassen, wenn ich ihnen eine Frage gestellt habe. Und noch schlimmer, ständig die Frage zu wiederholen um den Gast zu einer Antwort zu drängen, die er dann nach zwei Wörtern auch wieder mit der Frage erneut ins Wort zu fallen. Zudem kommt für mich als Zuschauer da überhaupt nichts an! Ich warte als Zuschauer vielleicht auch auf die Antwort des Gastes auf die Frage des Moderators. Aber wenn der Gast spätestens nach drei Wörtern unterbrochen wird, und das systematisch, dann kann man als Gast nur mühsam Sinn entnehmend zuhören. Wenn dann auch noch zwei Herren auf Frau Wagenknecht gleichzeitig einreden, dann leidet enorm die Verständlichkeit und das Zuhören wird anstrengend. Das ist verdammt schlechter Service für den Zuschauer. Und wenn jemand die Sendung ansieht, um sich zu informieren, dann kann er sich das zusehen gleich sparen, weil für die eigentlichen Inhalte kaum noch Raum bleibt.
Ich kann durchaus verstehen, wenn einige das nicht im öffentlich rechtlichen Fernsehen sehen wollen. Ich frage mich aber auch, ob es hier nur um die Frage Lanz oder nicht Lanz geht! Geht es hier vielleicht generell darum dass immer mehr Leute die Nase voll haben, dass in Talkshows so stark durch Moderatoren Meinungen beeinflusst werden sollen, statt die Themen und die Teilnehmer für sich sprechen zu lassen.
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