Trotz Krankenversicherungspflicht viele nicht versichert?
Neulich war ein Bericht im Fernsehen, ich glaube, es war bei Galileo. Dort wurde gesagt, dass in Deutschland viele Menschen leben, die nicht krankenversichert sind. Ich meine doch mal gelesen zu haben, dass es eine Krankenversicherungspflicht hier in Deutschland gibt. Warum sind dann dennoch so viele Menschen nicht krankenversichert? Kennt ihr Menschen, die nicht krankenversichert sind? Wie kommt es trotz dieser Pflicht? Kann man die Pflicht nicht irgendwie durchsetzen?
Warum sind dann dennoch so viele Menschen nicht krankenversichert? Weil Krankenversicherungspflicht nicht heißt, dass eine Krankenkasse jemanden aufnehmen muss, sondern eigentlich, dass jeder Bürger verpflichtet wäre eine Versicherung für sich abzuschließen.
Um in eine gesetzliche Krankenversicherung zu kommen, gibt es gewisse Voraussetzungen und auch manchmal Ausschlussgründe. Falls das also nicht möglich ist, bleibt nur eine private Krankenversicherung. Diese muss man gegebenenfalls erst einmal finden und dann damit rechnen, dass sehr hohe monatliche Beiträge fällig sind. Viele können diese aber gar nicht aufbringen. Sich bei einer Krankenversicherung einzuklagen, kostet zudem ebenfalls sehr viel Geld und Nerven und dauert bei Gericht oft sehr lange. Vor allem bei Vorerkrankungen schreien die wenigsten Kassen freiwillig hier!
Das ganze Thema Krankenversicherungsrecht ist sehr komplex und hat viele Facetten. Die Frage ist also nicht so einfach und pauschal zu beantworten.
Ich kenne auch jemanden, der ist selbständig und nach seinen eigenen Angaben auch schon mehrere Jahre nicht krankenversichert und wenn er mal wirklich zum Arzt muss, dann bezahlt er alles eben immer selber. Das warum und wieso habe ich nicht hinterfragt, aber geben wird es das mit Sicherheit schon. Aber dass wirklich sehr viele Menschen betroffen sind, das glaube ich eher weniger.
Warum mindestens 80.000 Menschen in Deutschland keine Krankenversicherung haben, ist ganz einfach. Sie können es sich nicht leisten. Nehmen wir als Beispiel jemanden, dem seine private Krankenversicherung vor 2009 wegen Beitragsrückständen gekündigt hat. Bis dahin ging das, weil keine Versicherungspflicht bestanden hat. Jetzt ist er aber dummerweise über 55. Zurück in die Gesetzliche kommt er nicht, eine private Krankenversicherung kann er nicht bezahlen.
Und mit einer neuen Mitgliedschaft ist es nicht getan. Schließlich werden wegen der Versicherungspflicht rückwirkend Nachzahlungen fällig. Dazu kommen die nicht erfassten Menschen und EU-Ausländer, die theoretisch im Herkunftsland versichert sein müssten, aber es nicht sind.
Die 80.000 ohne Versicherung, die über den letzten Mikrozensus ermittelt worden sind, sind nur die Spitze des Eisbergs. In meiner Stadt mit rund 500.000 Einwohnern geht das Gesundheitsamt von 10.000 bis 20.000 Menschen ohne Versicherung aus und vermutet, dass die Dunkelziffer noch höher liegt.
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