Ausschlusskriterien beim Kennenlernen

Gibt es bei euch bestimmte Verhaltensweisen oder Eigenschaften bei Personen, mit denen sie sich bei euch von vorn herein und unwiderruflich ins Aus katapultieren? Ich meine damit Dinge, die euch sofort auf Abstand halten und eine nähere Bekanntschaft, Freundschaft oder auch nur ein weiteres Kennenlernen ein für alle mal ausschließen.

Wenn ja, welche sind das?

Also was mich total abschreckt, sind so Menschen, die eine absolute Arroganz und Überheblichkeit ausstrahlen und sich grundsätzlich für was bessers halten als andere Menschen. Mit solchen Leuten hatte ich bisher genug zu tun und es kostet mich nur Nerven. Ich kann sowas echt nicht haben, wenn Menschen grundsätzlich "von oben herab" handeln, egal ob das jetzt gegen mich ist oder gegen jemand anderes. Mich schreckt sowas total ab und ich gehe auf Distanz.

Ansonsten schreckt es mich ab, wenn ich das Gefühl habe, dass man mich ignoriert und nicht respektiert. Ein Beispiel: Wenn ich beispielsweise beim ersten Date sage, dass ich getrennte Rechnungen bevorzuge und der Mann bezahlt dann trotzdem für mich obwohl er weiß, dass ich das nicht möchte, dann fühle ich mich nicht Ernst genommen und ich habe keinerlei Interesse das weiter zu vertiefen. Ich meine, wenn man schon bei solchen Kleinigkeiten nicht Ernst genommen wird, dann wird es bei größeren Dingen nicht anders sein oder zumindest ist das meine Meinung.

Grundsätzlich bin ich recht tolerant und nehme auch viel hin. Aber bei diesem Thema fiel mir gleich eine Person ein, wo ich sagen würde, dass ich unter "normalen" Umständen sofort auf Abstand gegangen wäre. Ich habe diese Person nun in einem beruflichen Umfeld kennen gelernt und konnte mich nicht distanzieren.

Nennen wir ihn mal A. A war bereits Mitte zwanzig und hatte absolut kein Benehmen und war vor allem in der Öffentlichkeit richtig peinlich. Wenn beispielsweise im Bus in der Sitzreihe vor A eine ihm völlig fremde Person dem Nachbarn ein Bonbon gab, dann tippte A ihm auf die Schulter und hielt die Hand auf, weil er auch ein Bonbon verlangte. Dieses geschah immer wieder. Wo immer er sah, dass jemand Bonbons, Kaugummis oder dergleichen jemand anderem gab, kam er sofort an und verlangte richtiggehend auch etwas. Dieses Verhalten alleine wäre für mich ein Ausschlusskriterium.

Dazu kam, dass A keinerlei Tischmanieren hatte. Ich kann es nicht besser sagen: Er fraß am Tisch wie ein Schwein. Ihm hingen die Nudeln oder das Gemüse aus dem Mund, er schmatzte mit offenem Mund, sodass auch Dinge wieder herausspritzten, rülpste laut usw. - und das ganz öffentlich im Restaurant! Als ich dies das erste Mal gesehen habe, habe ich mich wirklich geekelt. Da war es noch vergleichsweise harmlos, dass er sich von meinem Teller ungefragt Pommes etc. nahm. Bei den folgenden Malen, wo ich nicht herum kam, setzte ich mich so, dass ich ihn wenigstens nicht angucken musste. Aber auch das wäre für mich ein Ausschlusskriterium.

Ansonsten sind es eher grundsätzliche Dinge. Wenn derjenige zuviel Alkohol trinkt, gehe ich eher auf Abstand. Ich rede hierbei nicht von einem Glas Wein oder mal einem Besäufnis. Ich meine eher das Besäufnis jedes Wochenende oder den täglichen Liter Bier. Drogen sind für mich ebenfalls ein absolutes Ausschlusskriterium, egal welche und in welcher Menge. Damit will ich gar nichts zu tun haben.

Und dann sind es noch gewisse Denkweisen. Schon eine nähere Bekanntschaft mit jemandem, der etwa keine Tiere mag oder abwertende Sprüche gegen Behinderte, Menschen mit Migrationshintergrund oder dergleichen abgibt, ist für mich undenkbar. Das läuft meiner eigenen Denkweise so zuwider, dass es da keine sinnvollen Gesprächsgrundlagen geben kann. Mit solchen Menschen will ich mich auch nicht unbedingt unterhalten.

@Olly173: Überheblichkeit gegenüber anderen finde ich auch sehr unsympathisch. Vor allem werde ich das Gefühl nicht los, dass arrogante Menschen unter starken Selbstwertprobleme leiden und innerlich unausgeglichen sind. Das macht sie für mich uninteressant.

@Sonja: In deinem Beitrag konnte ich mich sehr gut wiederfinden. Mich stoßen eigentlich genau die gleichen Sachen ab. Was ich auch nicht mag, ist Distanzlosigkeit. Ich saß mal in einem Kurs neben einem Mann, der absolut kein Gefühl dafür zu haben schien, wie groß der Mindestabstand zwischen ihm und einer nur zufällig neben ihm sitzenden Frau sein sollte. Ich wollte ihn schon fragen, ob er vielleicht auf meinen Schoss kommen will. Später setze ich mich um und dann ging es anderen Frauen mit ihn genau so. Dazu stank er noch dermaßen, dass ich mich kaum noch auf den Dozenten konzentrieren konnte. Mir war richtig schlecht. Anfangs mochten wir ihn sogar, aber mit diesem Verhalten machte er sich extrem unbeliebt. Niemand wollte mehr neben ihm sitzen.

Mir sind arrogante Angeber ein Gräuel. Wenn jemand besitzergreifend ist, mag ich das ebenso wenig, wie auch Sprücheklopfer. Auch Langweiler können einem den Augenblick oder das Leben vermiesen, dagegen bin ich auch allergisch. Tierhasser und solche, die gewalttätig gegen Tiere sind, hasse ich und oft habe ich das Gefühl, dass ich sie selbst umbringen könnte. Zum Schluss möchte ich noch erwähnen, das stinkige Menschen, die nichts um sich und ihre Kleidung geben, zum Abgewöhnen sind, besonders dann noch, wenn sie faulige Zähne haben. Nein, danke!

Ich störe mich eigentlich hauptsächlich an Menschen, die rassistische Äußerungen machen oder Menschen, die absolut kein Benehmen haben. Gerade wenn man keine richtige Umgangsformen kennt und sich nicht zu benehmen weiß, wenn man gemeinsam weggeht finde ich das schon nicht in Ordnung und eher peinlich. Das brauche ich dann ehrlich gesagt nicht.

Menschen, die nur im Vordergrund stehen wollen und arrogant wirken, sind es meistens nicht, wenn man sie näher kennenlernt und ihnen auch zeigt, dass sie es nicht sein müssen. Wenn solche Leute aber nicht ihr Verhalten ändern, mag ich so etwas auch nicht. Ich finde, dass man sich auf einer Ebene begegnen muss und sich auch gegenseitig akzeptieren muss und da kann man in der Gruppe nicht den Hahn im Korb geben.

Das, was mich an anderen am meisten stört, kann man wahrscheinlich ganz gut unter der Kategorie "dumm und ungebildet" zusammen fassen. Darauf basiert ja zum Beispiel ein intolerantes Verhalten oder mangelnde Manieren, aber auch wenn jemand nicht direkt negativ auffällt kann ich halt trotzdem nichts mit der Person anfangen, wenn man sich mit ihr dauerhaft nur über oberflächliche Themen unterhalten kann. So etwas ist auf einer Party mal ganz nett, wenn eh nur Smalltalk möglich ist, aber eine Freundschaft wird daraus niemals werden können.

Direkt auch Abstand gehe ich auch bei Leuten, die gewaltbereit sind oder durch übermäßigen Alkoholkonsum oder Drogenkonsum auffallen. Also ich finde es jetzt nicht schlimm, wenn jemand auf einer Party mal ein bisschen zu viel trinkt, aber es gibt ja schon einen Unterschied zwischen ein, zwei Cocktails zu viel und maßlosem betrinken.

Ich habe keine Ausschlusskriterien oder Sachen wo ich sage, dass geht gar nicht! Ich mache das immer abhängig, wenn ich jemanden gegenüber stehe und mich mit ihm unterhalte, dann merke ich ob eine gewisse Sympathie da ist oder nicht?

Leider muss ich aber sagen, dass ich sehr schnell entscheide und das innerhalb nur von Minuten, wenn die Person mir unsympathisch ist, dann hat sie auch keine Chance mehr. Also eigentlich ist es bei mir eher der erste Eindruck der zählt, als schlechte Angewohnheiten wie rauchen oder so. In meinen Augen sind das Sachen, die jeder selbst wissen muss!

Ich denke, dass es so Standard-Kriterien gibt, die zum Ausschluss beim Kennenlernen führen. Niemand mag Lügner, überhebliche Leute oder jemand, der absolut kein Benehmen hat. Das nehme ich zumindest einmal an. Ich glaube, ein Großteil mag auch keine Leute, die sich rassistisch äußern, aber das empfinde ich als durchaus legitim. Mich würde es auch stören, wenn Leute zu viel Alkohol trinken und damit noch angeben, dass sie jede Woche betrunken sind und sich an ihr Wochenende nicht mehr erinnern können. Das gibt es ja leider auch.

Ich bin froh, dass man oftmals schon beim ersten Treffen merkt, wie andere Leute drauf sind. Da kann man sich wirklich einige Reinfälle ersparen und auch gleich ein wenig Distanz von der Person wahren. Immerhin könnte ich mit keiner Person befreundet sein, die gegen irgendeine Bevölkerung eine Abneigung hegt oder Tiere nicht mag. Ich mag es auch nicht sonderlich, wenn Menschen sich nicht benehmen können und man sie schon gefühlte zehn Meter gegen den Wind hört. Was für mich noch ein Ausschlusskriterium ist, wenn ich mich für jemand "fremdschämen" muss. Natürlich ist die Schmerzgrenze bei jedem anders, aber ich würde sagen, dass ich eine äußerst hohe Schmerzgrenze habe, bis mir jemand peinlich ist. Aber das muss nun wirklich nicht sein.

Es gibt für mich drei absolut abschreckende Eigenschaften an einem Menschen. Zum einen wäre das mangelnde Hygiene. Es gibt kaum etwas schlimmeres für mich als einen absolut strengen Körpergeruch, Haare, die an Stellen sprießen, an denen sie nicht sein sollten (zum Beispiel in den Ohren oder auf den Schultern) oder ewig lange, gelbe Fingernägel. Damit gehe ich automatisch auf größtmöglichen Abstand zu der Person.

Die zweite absolut abschreckende Eigenschaft ist für mich Arroganz gepaart mit unendlicher Eitelkeit. Wenn jemand von sich denkt der schönste und tollste Mensch auf der Welt zu sein und daraus auch kein Geheimnis macht. Ich habe so eine Person in meinem Umfeld, habe jedoch leider keine Wahl dieser aus dem Weg zu gehen. Und das macht mich teilweise wahnsinnig. Sie redet schlecht über alles und jeden. Das kann man als normaler Mensch ja schlecht tolerieren. Also geht man auf möglichst großen Abstand, um Streitigkeiten zu vermeiden.

Die letzte abschreckende Eigenschaft für mich ist, wenn jemand schon von Anfang an unehrlich ist. Und das auch noch so ungeschickt, dass man es sofort bemerkt. Nichts ist schlimmer als nicht ehrlich zu sein, besonders wenn es um eine mögliche Beziehung gehen soll. Das Fundament einer stabilen Beziehung ist für mich die Ehrlichkeit. Wenn jemand jedoch von Anfang an kein großes Geheimnis daraus macht, dass er das nicht so streng sieht, dann ist derjenige für mich schnell unten durch.