Wenn Partner mehr Geld hat seine finanzielle Lage ausnutzen?

vom 21.01.2014, 22:45 Uhr

Mein Freund macht momentan seinen Doktor in Jura und wenn er damit fertig wird, wird er auch sehr schnell in den Beruf einsteigen und verdient dann natürlich auch deutlich mehr Geld, als vorher. Ich freue mich dann natürlich sehr für ihn, zumal er jetzt auch lange studiert hat und man da ja eigentlich mehr oder weniger die ganze Zeit über in einer Art Engpass lebt und immer aufpassen muss, wo das Geld bleibt. Wenn man dann erstmal richtig viel Geld verdient, freut man sich natürlich und möchte das auch erstmal genießen.

Nun ist es so, dass mein Freund auch gerne darüber redet und erzählt, dass er sich natürlich auf die Zeit freut, wo man sich mal wieder richtig was leisten kann. Er sagt dann auch, dass wir dann dort und dorthin in den Urlaub fahren können und redet von anderen Dingen, die man dann unternehmen kann. Auch möchte er, dass wir dann zusammen ziehen und hat auch schon genauere Vorstellungen davon, wie die Wohnung mal aussehen soll.

Ich unterbreche ihn dann in seinen Vorstellungen nicht und finde auch sehr schön, dass er sich so sehr darauf freut, aber manchmal denke ich mir, dass mein Freund daneben dann eben vergisst, dass ich während dieser Zeit immer noch nichts verdienen werde. Ich habe ihn auch mal in einer anderen Situation auf dieses Thema angesprochen und mein Freund meinte dann, dass das doch gar kein Thema sei, weil man eben in einer Beziehung sei und da würde er natürlich kein Problem darin sehen, dass er dann alles bezahlt, weil er dann das Geld hat. Und ich würde nach meinem Doktor dann ja auch ordentlich was verdienen.

Ich selbst komme damit aber eigentlich nicht klar. Ich habe mich auch schon mal mit einer guten Freundin unterhalten, ihr Freund hat eine Ausbildung und verdient momentan auch Geld und wird nach seiner Fortbildung vielleicht auch etwas mehr verdienen, als dies aktuell der Fall ist. Sie selbst meint, dass sie eigentlich kein Problem damit hat, dass ihr Freund alles bezahlt, weil sie eben noch nichts verdient. Sie meint auch, dass sie ihren Freund häufiger um Geld fragt, wenn sie was zum Anziehen braucht weil sie sich eben nicht doof dabei vorkommen möchte, wenn er Markenkleidung trägt und sie nicht, weil sie sich keine leisten kann.

Ich denke nicht, dass ich meinen Freund jemals um Geld bitten würde und ich bin mir auch sicher, dass ich Probleme damit haben werde, wenn mein Freund auf einmal meint, er wolle mit mir in den Urlaub fahren, obwohl ich dazu momentan kein Geld habe. Dass er das alles bezahlt, würde ich auf keinen Fall wollen und ich würde mich sehr unwohl dabei fühlen, zu sowas eingeladen zu werden. Natürlich weiß ich, dass wir in einer Beziehung sind und es da eigentlich nicht schlimm sein sollte, aber wenn es sich um solche großen Summen Geld handelt, würde ich das ehrlich gesagt nicht annehmen wollen. Auch würde ich es nicht genießen können, wenn mir mein Freund dann irgendwelche größeren Geschenke macht oder so.

Im Grunde finde ich den Gedanken sehr befremdlich und es wundert mich auch, dass es offensichtlich viele Frauen gibt, die kein Problem damit haben, auf die Kosten des Mannes zu leben, so wie beispielsweise eben meine Freundin oder die ganzen Hausfrauen, die es ja immer noch gibt und die meist ja auch nach der Erziehung der Kinder noch zu Hause sitzen und kein Geld heim bringen, aber dennoch gerne das ihres Mannes ausgeben. Es beruhigt mich auch nicht, dass der Mann das dann gerne macht oder so, ich hätte einfach Schuldgefühle sowas zu machen. Genießen könnte ich das nicht.

Wie ist das bei euch, würdet ihr euren Freund für etwas zahlen lassen, was ihr euch nicht leisten könnt, er aber schon? Hättet ihr ein Problem damit, wenn eure Freund euch Dinge kauft, bei denen ihr wisst, dass ihr euch so schnell oder vielleicht gar nicht, nicht revanchieren könntet.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich finde es ehrlich gesagt wirklich peinlich, wenn man in einer Beziehung immer darauf achtet, alle Kosten genau aufzuteilen. Dabei ist es selbstverständlich für mich, dass man sich als Frau nicht immer alles vom Partner bezahlen lassen sollte, wobei ich finde, dass man sich ganz einfach mit dem Bezahlen abwechseln kann. Und wenn einer dann öfters etwas hintereinander bezahlt als der andere, weil er ganz einfach gerade mehr Geld zur Verfügung hat, dann macht das doch überhaupt nichts, da ja sicherlich noch weitere Gelegenheiten kommen werden, in denen man sich finanziell revanchieren kann. Dabei muss man sich ja auch nicht immer mit Geld revanchieren, sondern man kann für den Partner als Gegenleistung ja auch einmal kochen oder ihn massieren. Aus diesem Grund würde ich auch nie darauf achten, wer in der Beziehung wie viel Geld ausgibt.

Dass du nicht immer alles annehmen möchtest, was dein Freund dir schenken, beziehungsweise bezahlen will, kann ich gut verstehen, wobei ich sicherlich nicht alles Anschlägen würde. Immerhin meint dein Freund es ja nur gut mit dir und er will dir auch eine Freude damit machen. Zudem kannst du dich eben auch revanchieren, indem du für deinen Freund kochst und ihn massierst oder andere kleine Geschenke machst, die nicht teuer sind, die dafür aber von Herzen kommen. Dabei investiert du ja auch viel in die Beziehung, auch wenn es sich nicht um Geld handelt. Trotzdem steckt du dann ja Arbeit und Mühe hinein und das zeigt ja auch, dass du deinen Freund nicht ausnutzt, sondern dich revanchierst, soweit es deine Mittel eben zulassen. Und solange überhaupt eine Revanche vorhanden ist, würde ich mir über das Thema auch keine Gedanken machen.

Wenn du der festen Überzeugung bist, dass du in einigen Jahren wirklich wahnsinnig viel verdienen wirst, dann ist es doch auch kein Problem, dass dein Freund dich in nächster Zeit öfters einlädt. Immerhin kannst du ja dann erst einmal die Kosten für euch beide übernehmen, wenn du dann auch so viel verdienst. Immerhin ist es doch auch egal, wann wer was bezahlt und solange du dich eben überhaupt bei ihm revanchierst, macht es doch nichts aus, wenn das erst zu einem späteren Zeitpunkt stattfindet.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Wenn ihr eine gute Beziehung habt und er, was ich mal annehme, kein sexistischer Macho ist, der meint, dich damit kaufen zu können, finde ich das völlig unproblematisch. In vielen Partnerschaften verdient doch einer besser als der andere. Manchmal ist es ja auch die Frau, die mehr verdient. (Meine Schwester zum Beispiel.)

Natürlich gibt es Menschen, die damit nicht umgehen können und den Partner mit Geld abhängig machen wollen. Und es gibt auch Leute, die nicht ertragen können, auch mal eingeladen oder beschenkt zu werden, weil sie sich dann minderwertig oder wie ein Schmarotzer fühlen. Vielleicht bist du ja so eine? Wenn aber weder du noch er die Situation ausnutzt und ihr euch aufrichtig liebt und vertraut, spricht doch nichts dagegen. Was nützt ihm denn der teuerste Urlaub, wenn du nicht dabei bist? Er träumt eben davon, sein Geld mit dir zusammen auszugeben und rechnet eben nicht wie ein Buchhalter alles gegeneinander auf. Wahrscheinlich betrachtet er euch schon als so eine Art Einheit und nicht mehr als zwei getrennte Personen mit getrennten Kassen.

Ich würde es vielleicht mal ganz offen ansprechen und deine Bedenken darlegen. Wenn er dann aber sagt, dass er das gerne für dich tut, würde ich es auch annehmen und mir nicht mit überflüssigen Grübeleien den Kopf zerbrechen. Mit einem geliebten Menschen teilt man gern. Voraussetzung ist, dass man so etwas nie an Bedingungen knüpft oder später (egal in welcher Situation) mal zum Vorwurf macht. Geschenke sollten freiwillig und von Herzen kommen und niemals mit einer Erwartungshaltung, einem Ziel oder der Hoffnung auf eine Gegenleistung verbunden sein. Dann bereut man sie im Nachhinein auch nicht. Als Jurist kennt er ja den Unterschied zwischen einer Schenkung und einem Kaufvertrag. :wink:

» ANNA67 » Beiträge: 114 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Wenn ich deinen Beitrag lese, dann bekomme ich es schon wirklich mit der Angst zu tun. In meinem Kopf entsteht ein Bild eines Paares, was sich jeden einzelnen Kassenbon aufhebt und dann alles in ein Buch einträgt, dass auch keiner im Vorteil ist. Natürlich wird das übertrieben sein, aber ich finde deine Meinung und Stellung zu dem Thema schon sehr extrem und auch weltfremd.

Meiner Meinung nach kann man in einer Beziehung nicht von meinem oder deinem Geld sprechen. Immerhin ist man zusammen und da muss das auch alles aus einem Topf bedient werden, wer da nun hinein tut ist doch egal. Wenn der Mann nun erheblich mehr verdient, ist es doch kein Problem, dass man als Frau zu Hause bleibt und sich um den Nachwuchs kümmert, der sonst nur fremdversorgt sein würde. Ich finde es auch eher unangenehm, wenn Kinder den ganzen Tag in der KITA oder Schule sitzen und die Eltern sich den Buckel krumm arbeiten, um Geld zu horten, was man nicht mal mehr ausgeben kann. Es kommt immer darauf an und wenn man sich den Luxus leisten kann zu Hause bleiben zu können und die Kinder zu betreuen sollte man dies tun. Ich denke, dass du das nicht verstehen kannst, weil du keinen Kinderwunsch hast.

Eine Beziehung sollte immer gemeinsam passieren. Das heißt man muss zusammen Rechnungen bezahlen und da ist es auch nicht schlimm, wenn jemand, der gerade mehr hat auch mal etwas ausgibt, weil man ja kein Single ist, sondern ein Paar mit quasi gemeinsamen Einkommen. Wenn sich Paare nur erzählen, was sie verdienen und sich nichts ausgeben lassen wollen finde ich es schade, weil es für mich ein Zeichen ist, dass man noch nicht ganz in der Beziehung angekommen ist. Ich denke, dass dir da der entscheidende Schritt im Denken noch fehlt.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich kann dich gut verstehen. Bei uns ist es auch so, dass mein Partner der Mehrverdiener ist. Ich bin nur froh, dass ich schon etwas eigenes Geld habe und ihn nicht dauernd fragen muss, ob er mir etwas Geld gibt oder dieses und jenes zahlen kann. Wir sind damals erst richtig zusammen gezogen und haben uns eine eigene Wohnung gemietet, als ich auch Geld bekommen habe.

Vorher war es mal eine Zeitlang so, dass ich mehr Geld hatte. Ich habe dann meinem Partner auch einiges gekauft, was sonst nicht möglich gewesen wäre. Das war auch eigentlich nie ein Thema zwischen uns. Bei manchen Dingen sage ich ihm aber auch, dass ich nicht möchte, dass er mir das finanziert. Ich spare dann teils einfach, bis ich mir das gewünschte Leisten kann. Ich würde auch nicht gern in den Urlaub fahren wollen, wenn mein Partner dafür die Kosten komplett tragen würde. Aber wenn man irgendwann zusammenlebt, wird nicht mehr so stark in Deins und Meins unterschieden. Vielleicht kannst du ja etwas Geld sparen, um so auch was zum gemeinsamen Urlaub dazugeben zu können. Mit der Wohnung würde ich dann klar sagen, dass ich damit warten möchte, bis ich eben auch verdiene und auch die Hälfte oder einen Teil der Kosten übernehmen kann.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Warte doch erst mal ab, bis du ein bisschen länger mit dem Mann zusammen bist und bis er fertig ist mit dem Studium und einen Job gefunden hat. Jobs fallen für Juristen ja nun auch nicht gerade vom Himmel und vielleicht wirst du es dann sein, die erst mal mehr verdient, weil du einen bezahlten Nebenjob hast während er in einem unbezahlten Praktikum hängt.

Ich gehöre nun sicher nicht zu den Frauen, die sich von einem Mann aushalten lassen. Ich würde auch nie mein Konto mit meinem Partner zusammen legen oder meinen Job aufgeben um ihm hinterher zu putzen oder sonst irgendwas tun, mit dem ich meine finanzielle Unabhängigkeit aufgeben würde. Aber wenn man länger zusammen ist, ist es einfach normal, dass man für den anderen auch mal etwas bezahlt und das nicht alles gegeneinander aufrechnet.

Und was ist jetzt schlimm daran, wenn man ein Geschenk von seinem Partner annimmt, wenn das von ihm kommt, also wenn er nicht auf irgendeine Weise zum Schenken aufgefordert wurde? Ich mache gerne Geschenke und ich freue mich, wenn sich die Beschenkten darüber freuen, warum sollte ich es dann nicht genießen können, wenn ich auch mal beschenkt werde?

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Mein Freund macht momentan seinen Doktor in Jura und wenn er damit fertig wird, wird er auch sehr schnell in den Beruf einsteigen und verdient dann natürlich auch deutlich mehr Geld, als vorher. Ich freue mich dann natürlich sehr für ihn, zumal er jetzt auch lange studiert hat und man da ja eigentlich mehr oder weniger die ganze Zeit über in einer Art Engpass lebt und immer aufpassen muss, wo das Geld bleibt. Wenn man dann erstmal richtig viel Geld verdient, freut man sich natürlich und möchte das auch erstmal genießen.

Ich habe manchmal den Eindruck, dass Du ein wenig in einer Scheinwelt lebst. Nur, weil Dein Freund Jurist ist, heißt das nicht, dass er wahnsinnig viel Geld verdienen wird. Hattest Du nicht mal geschrieben, dass er Staatsanwalt werden möchte? Das wird man nicht einfach so. Das sind nur ganz wenige Juristen, die so eine Stelle bekommen und da muss dann meistens auch erst einmal jemand wegsterben, damit die Stelle frei wird (oder in Rente gehen). Natürlich kann es sein, dass er Staatsanwalt wird und dann 10.000 EUR im Monat verdient. Er kann aber auch als ganz normaler angestellter Jurist mit 3000 EUR brutto oder weniger bezahlt werden. Das hängt immer davon ab, ob man eine Stelle bekommt oder welche man bekommt bzw. ob man die auch behält. Es soll ja ebenfalls vorkommen, dass mal jemand gekündigt wird.

Ich finde, dass man es ruhig genießen kann, wenn man etwas geschenkt bekommt oder einem jemand was ausgibt. Schließlich macht der andere das, weil er einen Grund dafür hat. Vielleicht mag er es, seine Freundin zu überraschen. Vielleicht hat er generell Freude am Schenken. Vielleicht sieht er das als Dank dafür, dass Du bei ihm bist und ihn begleitest. Er wird ja nicht gezwungen, Dir etwas zu geben, er macht das von sich aus.

Vielleicht hast Du die Meinung, dass man als Mensch nur dann etwas wert ist, wenn man von sich aus viel Geld hat, wenn man sich etwas leisten kann und dass man gewissermaßen entwertet wird, wenn einem andere etwas bezahlen. Manche Deiner Äußerungen klingen wirklich danach. Die scheinen materielle Dinge sehr wichtig zu sein und Du betonst ja auch in anderen Beiträgen, dass Deine Familie viel Geld hat und teure Autos fährt usw. Für Dich ist das schon ein wenig gleichbedeutend mit menschlichem Wert. Und vermutlich fühlst Du Dich zurückgesetzt, weil Dein Freund momentan mehr verdient oder? Und wenn er Dir dann noch etwas ausgibt, dann fällt Dir das nochmal so richtig auf.

Ich muss zugeben, dass ich auch nicht so glücklich darüber wäre, wenn ich einen Freund hätte, der wesentlich mehr verdienen würde als ich. Das käme mir auch komisch vor. Aber dann hätte ich eher ein Problem mit der unterschiedlichen Bezahlung der Arbeitsleistung und weniger damit, dass er mir dann etwas ausgibt. Weil wenn mir jemand etwas von sich aus geben will, dann nehme ich das meistens auch. Warum auch nicht?

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Hat dein Freund denn nach seinem Doktor schon eine feste Anstellung in Aussicht? Es liest sich für mich zumindest so, als hätte er schon eine feste Anstellung in Aussicht, so dass er schon Träume schmiede? Wenn er aber noch nichts hat, sollte er keine Luftschlösser bauen. Aber ich denke, dass wissen du und er selber. Ich kenne einige Leute in meinem Umfeld, die ein abgeschlossenes Jura-Studium hinter sich haben, sich aber nur von einem Praktikum ins andere hangeln, da sie keine feste Anstellung kriegen. Ich hoffe für euch, dass es bei euch anders läuft.

Ich finde es nicht gut, wenn man die Kosten wirklich penibel aufteilt, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass man dadurch glücklich wird. Man achtet ja dann ständig darauf, dass man selbst nicht zu viel bezahlt und ich empfinde das dann als überhaupt nicht locker. Und eine lockere Stimmung ist in einer Beziehung doch schon äußerst wichtig. Natürlich kann ich verstehen, dass du dir beispielsweise keinen Urlaub von ihm bezahlen lassen möchtest. Aber das ist, denke ich, auch ganz normal. Ich würde mich auch nicht von meinem Partner zu einem recht teuren Urlaub einladen lassen wollen. Immerhin hätte ich dabei ein schlechtes Gewissen und könnte den Urlaub nur zur Hälfte genießen. Ich würde mir wohl auch weniger Erinnerungsstücke kaufen, immerhin wäre es doch unfair dem Partner gegenüber, wenn ich mir viele Erinnerungsstücke kaufe, aber keinen Cent zum Urlaub beitragen wollte.

Was ich nicht verstehen kann ist es, wenn man sich Geld vom Partner leiht um sich Markenkleidung zu kaufen, nur, damit man seinem Partner in nichts nachsteht, weil dieser solche Kleidung trägt. Das macht für mich wenig Sinn. Man muss sich in einer Beziehung doch wohl fühlen und das nicht wegen der Kleidung. Aber jeder so, wie es ihm gefällt. Für mich wäre so etwas aber auf gar keinen Fall ein Grund, mir Geld von meinem Partner zu leihen oder mir gar Kleidung schenken zu lassen, nur, weil dieser etwas verdient und ich nicht. Ich möchte nicht von jemandem abhängig sein und gehe dann immerhin selber arbeiten. Ich würde nie auf Kosten eines anderen Menschen leben wollen. Aber so wie andere schon geschrieben haben: wenn jemand mir etwas schenkt, nehme ich es doch dankend an. Aber man sollte nicht nur Nehmen, sondern auch Geben.

» cupcake03 » Beiträge: 1152 » Talkpoints: 29,50 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich kann dich wirklich gut verstehen und würde nicht wollen, dass ein Partner oder eine Partnerin mir den Urlaub oder sonstige Dinge finanziert, die ich mir gerade nicht selbst leisten kann. Auf der anderen Seite hätte ich auch keine Lust, den Partner zu sponsern, wenn ich deutlich mehr Geld verdienen würde als er. Grundsätzlich finde ich es sehr wichtig, dass jeder sein eigenes Geld nach Hause bringt und finanziell unabhängig ist. Vor einer Hausfrau, die wirklich nur zu Hause sitzt und das Geld ausgibt, das ich verdiene, hätte ich null Respekt und eine solche Konstellation würde mich auch wirklich ärgern, weil es sinnvollere Verwendungsmöglichkeiten für Geld gibt, als jemanden auszuhalten. Geld sollte in Beziehungen nicht zum Streitthema werden und ich finde, dass das am einfachsten geht, indem sich jeder selbst um seine finanziellen Angelegenheiten kümmert. Ich würde niemals alles in einen Topf geben, aus dem sich dann beide nach Herzenslust bedienen können, obwohl einer viel mehr dazu beigetragen hat.

In eurem Fall würde ich zunächst einfach abwarten. Überlegungen, die noch nicht in trockenen Tüchern sind, haben aus meiner Sicht keinen echten Wert. Erst wenn dein Freund eine anständige Stelle gefunden hat, was als Jurist eben auch nicht immer so einfach ist, kann man sich über die weiteren Schritte Gedanken machen. Wenn es aber soweit ist, fände ich es nicht richtig, sich von ihm die Urlaube und sonstige Ausgaben bezahlen zu lassen. Damit begibt man sich automatisch in eine Abhängigkeit und steht nicht mehr auf Augenhöhe mit dem Partner. Ich würde mir zumindest so vorkommen, wenn ich mir vom Partner Dinge ausgeben lassen würde und ein Ausgleich innerhalb kurzer Zeit nicht realistisch ist, weil man selbst noch im Studium oder in der Ausbildung steckt. Ich würde das nicht wollen und es besser finden, wenn der Partner dann alleine oder mit Freunden wegfährt.

Ich finde nicht, dass man in einer Partnerschaft jeden Cent gegeneinander aufrechnen muss. Das wäre wirklich übertrieben. Aber es sollte eben nicht darauf hinauslaufen, dass einer ständig mehr bezahlt und derjenige, der weniger Geld zur Verfügung hat, immer wieder auf Kosten des anderen lebt. Wenn jeder ungefähr die Hälfte bezahlt, ist das einfach die gerechteste Lösung. Man muss auch als Paar nicht immer alles gemeinsam unternehmen, wenn einer von beiden sich einen etwas teureren Urlaub beispielsweise nicht leisten kann.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich war einmal in einer ähnlichen Situation, als ich noch studiert habe und mein Freund schon arbeitete. Wir haben es dann so gelöst, dass wir die Kosten für gemeinsame Dinge anteilig aufgeteilt haben. Ich habe also den kleineren Anteil an der Wohnung und den Urlauben übernommen - soviel, wie ich mir leisten konnte. Trotzdem hatten wir für unsere persönlichen Dinge private Kassen, sodass er natürlich teurere Kleidung trug als ich. Man muss unterscheiden, ob man nur zusammen lebt oder verheiratet ist. Eheleuten gehört natürlich alles gemeinsam, egal wer wie viel verdient. Das ist ja rechtlich schon so geregelt, dass einer für den anderen einsteht. In einer Partnerschaft hätte ich da auch noch ein schlechteres Gewissen, mir alles bezahlen zulassen.

Dein Freund hat ja auch was davon, wenn du mit ihm zusammen wohnst und in Urlaub fährst. Er möchte ja wahrscheinlich nicht alleine verreisen. Allerdings wundere ich mich auch manchmal über eure doch recht konkreten Zukunftspläne. Warte doch erst mal ab, ob der erste Job wirklich so gut bezahlt ist. Ein Doktor ist keine Garantie dafür, außer wenn dein Freund in die Kanzlei seines Vaters oder eines anderen Verwandten einsteigen kann. Und einen Doktor in Chemie muss man doch mittlerweile machen, um überhaupt Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu haben.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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