Vertrauen in ADAC durch Manipulationsskandal erschüttert?

Derzeit muss sich ja der ADAC massiven Manipulationsvorwürfen in punkto seiner eigens erstellten Statistiken erwehren. Dabei geht es wohl um das Lieblingsauto der Deutschen, um verfälschte Pannenstatistiken und einiges mehr. Ich persönlich halte ja immer noch große Stücke auf den ADAC, weil deren Vorteile ja wohl doch überwiegen.

Was haltet ihr denn von den derzeitigen Manipulationsvorwürfen? Ist das für euch ein Grund eure Mitgliedschaft beim ADAC zu kündigen oder vielleicht gar nicht erst beizutreten?

Ich war nie im ADAC und habe auch nicht vor, einzutreten. Das hat sich aber nicht erst durch den Manipulationsskandal geändert, sondern war schon immer so und hat sich durch eine ganz andere Sache verstärkt. Mein Sohn bekam mit dem Führerschein das Angebot, ein Jahr kostenlos den ADAC zu testen, danach sollte die Mitgliedschaft automatisch enden, wenn er sich nicht erneut anmelden würde. Er fragte da sogar nochmal extra nach und bekam diese Aussage bestätigt. Als das Jahr vorbei war, kam eine Rechnung für die weitere Mitgliedschaft, weil er nicht rechtzeitig gekündigt hatte - also genau das Gegenteil von dem, was ihm damals zugesagt worden war. Mit viel Ärger konnte er dann die Mitgliedschaft dann doch beenden, aber so eine Vorgehensweise ist für ihn und mich ein absolutes No-Go.

Ansonsten finde ich, dass man zwischen dem ADAC allgemein und dem Pannendienst unterscheiden muss. Welches Auto das beliebteste des Jahres ist, interessiert mich sowieso nicht. Etliche Freunde haben dagegen mit dem Pannendienst schon sehr gute Erfahrungen gemacht.

Ich bin seit rund 20 Jahren im ADAC und für mich zählt nur, dass ich auf seine Hilfe hoffen kann, wenn ich mit dem Auto liegen bleibe. Das hat bisher toll geklappt und ich kann mich über niemanden dabei beschweren. Im Gegenteil, bei meiner letzten Panne im Winter 2010/11 wurden wir super betreut. Die Kinder durften dem Mitarbeiter Löcher in den Bauch fragen, der die Einsätze koordiniert hat und man versorgte uns auch prima mit allen was nötig war.

Meine Mitgliedschaft werde ich wegen diesem Skandälchen mit Sicherheit nicht kündigen. Außerdem gebe ich eh nichts auf solche Tests, da mir seid Jahren bekannt ist, dass meist die Autos gut abschneiden, wo die Hersteller mal großzügig Spenden verteilen.

Der ADAC bietet seinen Mitgliedern inzwischen so viel, dass die Informationssparte in meinen Augen oder für meine Belange einen verschwindend geringen Teil derer einnimmt. Jedenfalls sind für mich die Informationen über Fahrzeuge und deren Eigenschaften für mich keine, die ich über den ADAC beziehe. Natürlich habe zwar auch ich in der Vergangenheit schon den einen oder anderen Test über ein Fahrzeug beim ADAC gelesen, der mich interessiert hat, aber Pannenstatistiken gehörten beispielsweise nicht zu meinem üblichen Lesestoff und insofern fühle ich mich auch nicht total übers Ohr gehauen, auch wenn solch eine Manipulation natürlich grundsätzlich ein Ding der Unmöglichkeit sein sollte.

Vor allem kann ich aber von mir behaupten, dass ich den ADAC im Rahmen meiner Mitgliedschaft eigentlich nur als Hilfe in einer Notsituation nutzen möchte, nämlich wenn ich selbst eine Autopanne habe. Das ist mir in erster Linie wichtig und dabei interessiert es mich wiederum herzlich wenig, ob der ADAC Pannenstatistiken manipuliert hat oder nicht.

Auch waren wir einige Zeit Mitglied der ADAC-Rechtsschutzversicherung, die auch wirklich gute Dienste im Verkehrsrechtsschutz geleistet hat und an der ich nichts auszusetzen habe, was mit der Manipulation irgendwelcher Statistiken zu tun hat.

Sicherlich sollte ein Unternehmen wie der ADAC, das nun keine kleine Nummer ist, sich nicht zu derartigen Methoden hinreißen lassen, weil darunter ein wirklich guter Ruf leiden kann. Dennoch ist für mich eine eventuelle Manipulation weniger ausschlaggebend in Bezug auf die Leistungen, die ich vom ADAC zu nutzen vorhabe, sofern ich sie denn irgendwann einmal nutzen muss.