Was als Angehöriger machen, wenn Pflegeheim schlecht betreut

Großtante A wird nach Angaben der Cousine B und der Tante C in einem Pflegeheim schlecht betreut. Sie hat immer einen aufgelegenen Rücken, bekommt oft das Essen nicht geschnitten hingestellt und muss sehen, wie sie nach einem Schlaganfall das Essen zerkleinert bekommt. Essen kann sie alleine, wenn das Essen klein geschnitten ist.

Tante C hat mit dem Pflegepersonal gesprochen. Die sind aber heillos überfordert. Was kann man als Angehöriger noch machen, wenn man sieht, dass das Pflegeheim nicht gut betreut?

Ich würde mich an die Pflegeleitung wenden und wenn das nicht fruchtet würde ich mich an den Träger wenden. Wenn das alles nichts bringt, muss man eben nach einer anderen Einrichtung suchen. Es liegt leider oftmals wirklich am Zeitmangel den man in der Pflege hat und die Angestellten können da wirklich nur wenig für. Dennoch muss die Leitung merken, dass es so nicht geht und man noch jemanden einstellen muss.

Ich erlebe es leider auch immer wieder, dass in den Pflegeheimen das Personal immer knapper wird und dass die Pfleger, die noch da sind, mit der Arbeit einfach überfordert sind. Das ist nun wirklich nicht schön, wenn von solchen Problemen dann die eigenen Angehörigen betroffen sind. In so einem Fall würde ich mich nach einem anderen, besser betreuten Heim umschauen.

Da das ja leider immer dauert, bis man einen Platz in einem Heim sicher hat, würde ich parallel auch noch versuchen, mit der Heimleitung zu reden und vielleicht über eine Beschwerde dort etwas zu erreichen. Wenn das dann funktioniert, braucht man den neuen Platz vielleicht gar nicht, aber es ist auf jeden Fall gut, etwas in der Hinterhand zu haben, wenn es denn nicht funktioniert.

Leider gibt es in solchen Situationen nicht so viele Wege, die man gehen kann. Mit den Pflegekräften scheint ihr also schon gesprochen zu haben und, das hat anscheinend nicht geholfen. Vielleicht solltet ihr euch an die Leitung wenden, vielleicht kann die Leitung etwas unternehmen, damit der Großtante A geholfen werden kann. Wenn die Leitung auch nichts unternimmt, dann sollte man sich an den Träger oder desgleichen wenden und sich nach einer neuen Einrichtung umschauen, wenn das möglich ist.

Leider liest und hört man immer des Öfteren, dass das Pflegepersonal die zu Pflegenden vernachlässigen. Meist liegt das aber daran, dass das Alten- und Pflegeheim unterbesetzt ist und die Pfleger oder das Personal einfach überfordert ist.

Das ist in vielen Heimen ein grundsätzliches Problem: es gibt einfach zu wenig Personal. Sicherlich kann man sich beschweren und das sollte man auch. Die Personalstruktur wird sich erstmal nicht verändern. Aber wenn sich genug Leute beschweren, dann kann das schon etwas bewirken. Und wenn man sich eben 10 mal beschweren muss, bis sich etwas ändert.

Und das sind wirklich Sachen, die gehen gar nicht. Es muss auf ausreichende Nahrungsaufnahme geachtet werden und einen Dekubitus hat auch keiner zu bekommen. Ansonsten sollte man vielleicht auch einen Wechsel in Betracht ziehen.

Wenn man die Zeit hat, dann empfiehlt es sich auch immer, möglichst viel selber zu machen. Klar, die Zeit hat fast keiner, aber immerhin kann man so einigermaßen sicher stellen, dass der Angehörige entsprechend versorgt wird. Wenn vielleicht auch nur 2 Stunden täglich.

Normalerweise ist der kassenärztliche Dienst oder das entsprechende Landesministerium dafür da. Allerdings scheint dies relativ wenig zu nutzen und erst wenn es die entsprechende Pressemeldungen gibt, scheint sich da etwas zu ändern.