Light Lebensmittel wirklich alle schlecht und ungesund?

Ich mag keine normale Cola und trinke nur Cola light oder Zero. Auch esse ich gerne Halbfettbutter oder eben auch Käse wo Light drauf steht. Bisher habe ich noch nie groß darüber nachgedacht und habe es gegessen und fühle mich damit auch wohl. Allerdings hört man ja immer wieder, dass Light Lebensmittel schlecht und ungesund sind.

Kann man davon ausgehen, dass alle Light Lebensmittel schlecht sind und dass man darauf wirklich gänzlich verzichten sollte? Esst ihr gerne Light Produkte oder lasst ihr die Finger davon?

Ich habe vor einigen Tagen eine Sendung über Light-Lebensmittel gesehen, in der gesagt wurde, dass diese Lebensmittel allgemein besser sind als ihr Ruf. Man sollte eben nur darauf achten, was man zu sich nimmt. Wenn man diese Lebensmittel zum Beispiel isst, um abzunehmen, dann sollte man genau schauen, ob man bei den Light-Produkten auch Kalorien spart. Das ist nicht bei allen Lebensmitteln wirklich der Fall. Bei solchen Dingen wie Butter wurde gezeigt, wie diese hergestellt wird. Dabei wird die Hälfte der Butter durch Wasser ersetzt. Allerdings werden auch noch Farbstoffe und Emulgatoren zugesetzt, damit es mehr wie Butter aussieht und zusammenhält.

Das ist eben das Problem bei den Lebensmitteln, dass oft Chemikalien zugesetzt werden, damit ein Light-Produkt genauso aussieht, wie das Original mit mehr Fett. Das gefällt mir bei den Produkten nicht so wirklich. Es ist nicht gesundheitsschädlich, aber trotzdem muss es nicht sein und ich esse und trinke lieber die Dinge mit Fett und Zucker und dann eben nur in Maßen. Gerade bei Zuckeraustauschstoffen ist es bei mir oft so, dass ich diese nicht gut vertrage und schnell Durchfall davon bekomme.

Für mich sind Light-Lebensmittel vom Prinzip her Mogelpackungen. Die Menschen wollen schön schlank sein, aber weder weniger noch gesünder essen. Das ist wohl nur allzu menschlich, aber eben auch ein Wirtschaftsfaktor und eine Geldquelle für Lebensmittelkonzerne, die sich immer neue Tricks einfallen lassen, um Bedürfnisse zu wecken und zu befriedigen. Dieses ganze System stößt mir sauer auf, wie man so schön sagt.

Auch ich habe schon aus den Medien erfahren, dass viele Light-Produkte mit Zusatzstoffen angereichert sind, die nicht unbedingt natürlich sind und die auch nicht jeder verträgt. Fett ist nun mal ein Geschmacksträger, und wenn man Kalorien sparen will, muss man die Nahrungsmittel im Labor so "designen", dass sie trotzdem gut schmecken und eine cremige Konsistenz haben und sich nicht entmischen und so weiter. Mir persönlich sind möglichst naturbelassene Nahrungemittel deshalb lieber. Bevor ich fettreduziertes Käse-Imitat esse, greife ich lieber zum vollfetten Camembert und genehmige mir lieber nur ein oder zwei Eckchen auf einmal.

Regelmäßig schwach werde ich nur bei Cola Light. Natürlich weiß ich, dass die braune Brühe nur Chemie enthält, aber die zuckerhaltige Alternative ist auch nicht gesünder und schmeckt mir bei Weitem nicht so gut. Man kann eben nicht immer bis zum Letzten konsequent sein.

Allgemein würde ich einen Blick auf die Zutatenliste empfehlen. Wenn es dort vor Abkürzungen nur so wimmelt, ist das in meinen Augen eher ein schlechtes Zeichen. Da fettreduzierte Nahrungsmittel zudem gerne mehr Zucker enthalten, sollte man auch auf den Brennwert achten. Oft ist es ja so, dass sich die Verbraucher auf das Label "Light" blind verlassen und doppelt so viel von einem Produkt essen, das nur zwanzig Prozent weniger Kalorien hat als das "ungesunde" Original.

Ich glaube nicht, dass Light-Produkte so gesund sein sollen. Denn die Stoffe wie Fett oder Zucker, die reduziert werden müssen ja irgendwie ausgeglichen werden, um Haltbarkeit und Geschmack zu stabilisieren und allein das wird schon ein Problem geben. Ich persönlich finde nicht, dass Light-Produkte unter den Milchprodukten irgendwie schmecken, aber bei Fleisch merke ich da keinen Unterschied. Light-Produkte führen doch nur dazu, dass man sich auf der sicheren Seite fühlt und manche Menschen dann direkt mehr davon essen.

Es kommt immer darauf an, wie das Zuckerdefizit bei diesen Light-Lebensmitteln ausgeglichen wird. Die meisten Produkte ersetzen den Rohrzucker schlicht und ergreifend durch diverse Süßstoffe, deren Wirkung auf den Körper - insbesondere auf lange Sicht - noch nicht ausreichend erforscht sind, um aussagen zu können, ob sie gesünder oder ungesünder als herkömmlicher Haushaltszucker sind.

Man spart damit zwar effektiv recht viele Kalorien ein, riskiert aber unter Umständen andere schädliche Folgen. Wird der Zucker hingegen durch natürliche Süßungsmittel wie Honig, Agavendicksaft und Co ausgetauscht, dann hat man zumindest eine angenehme Süße ohne den Einsatz von viel Chemie. Allerdings macht auch hier die Dosis das Gift, und eine Packung Agavendicksaft ist vermutlich auch nicht viel unbedenklicher als 500 Gramm Zucker.

Immer öfter werden aber auch Lebensmittel verkauft, bei denen der Zuckergehalt einfach nur reduziert wird, ohne dass dafür andere Zusätze beigemischt werden. So gab es bei Rewe vor einiger Zeit einen Schokopudding in vier verschiedenen Süßestufen zu kaufen, wobei der Zucker von Packung zu Packung um 10% reduziert wurde. Das ganze war Teil eines Projekts, das für gesunde Ernährung sensibilisieren und den Konsumenten vor Augen führen wollte, dass auch ein Pudding mit 40% weniger Zucker noch ganz okay schmecken kann. Solche Light-Lebensmittel sind zweifellos gesünder als das Original, weil nun mal ein relevanter Anteil des Zuckers einfach wegfällt.