Mutter wirft mir vor, meine Zeit mit Freund zu vergeuden

Dass man die Sprüche der meckernden Mutter automatisch glaubt, wenn man sie nur lange genug hört, würde ich aber nicht unbedingt sagen. Tatsächlich kann auch genau das Gegenteil passieren, nämlich, dass man sich mehr seinem Partner zuwenden, umso größer die Kritik seitens der Eltern wird.

Das sieht man schon bei Teenagern, wenn vielleicht tatsächlich ein schädlicher Freund vorhanden ist. Sobald die Eltern meckern, denken sich einige "Jetzt erst Recht!", und das kann in so einem Fall die Situation teilweise nur noch verschlimmern. Aber auch bei Erwachsenen kann es gut sein, dass man sich erst Recht angespornt fühlt, an der Beziehung zu arbeiten und mit seinem Partner zusammen Dinge zu unternehmen, wenn man von den Eltern andauernd zu hören bekommt, dass das doch sowieso nichts würde und dass man lieber einen anderen Partner suchen sollte.

Ja, das ist auch Fremdbeeinflussung, aber ich denke, vielen Menschen passiert so etwas, auch, wenn es so sein sollte, dass Erwachsene selber über ihr Leben bestimmen und sich nicht durch jemand Anderen beeinflussen lassen. Aber Einflüsse gibt es immer und überall. Wenn es der Beziehung aber nicht schadet, sondern, im Gegenteil, eher gut tut, dann ist das aber wohl auch nicht so schlimm.

Ich gehe mal davon aus, dass man in dem Alter, wie laraluca ist, aus der Phase raus sein sollte, wo man etwas aus Trotz vorantreibt. Im Gegenteil, man sollte da schon soweit sein, dass man zumindest über die Kritik nachdenkt und auch mal die Gründe dafür hinterfragt. Und wenn ich mir die ganze Situation anschaue, die in verschiedenen Threads beschrieben wurde, kann ich eben auch die Sicht der Mutter teilweise verstehen.

Auch die Argumente, dass eine gemeinsame Wohnung mit dem Partner, auch einen Schulwechsel für die Kinder bedeuten würde, halte ich für eine Ausrede. Selbst wenn man sich dabei an den Schulkreisen orientieren muss, wird sich in deren Region auch eine entsprechende Wohnung finden lassen, wenn man das will. Vor allem, aber sehe ich auch die Probleme durch die Familie des Partners, die eine gemeinsame Zukunft eher in Frage stellen, als ihr eine Chance geben.

Es gibt auch noch trotzige Vierzigjährige, das ist weniger vom körperlichen Alter, als vom Charakter einer Person abhängig. Wobei ich Dir zustimme, dass Erwachsene eigentlich schon so vernünftig sein sollten, dass sie Kritik vielleicht auch einmal möglichst objektiv und offen anhören und sich dann auch überlegen, ob die Kritik nicht möglicherweise berechtigt sein könnte.

Was aber auch nicht heißt, dass Kritik wirklich immer irgendeinen sinnvollen Grund hätte. Menschen, die nur durch Vorurteile beeinflusst sind und allein deswegen kritisieren, gibt es leider auch genug. Und das, obwohl ein vernünftiger, nachdenkender erwachsener Mensch eigentlich auch keine heftigen Vorurteile haben dürfte. Aber ein Mensch besteht nun einmal nicht nur aus Vernunft, sondern auch aus Emotionen. Aber das ist noch einmal ein ganz anderes Thema.

Wie es nun genau bei der Erstellerin dieses Threads aussieht, weiß ich nicht. Deswegen möchte ich auch nicht direkt über diese Situation hier urteilen, aber schon anmerken, dass es durchaus sein kann, dass einige Dinge diesen Zusammenzug derzeit etwas blockieren, und zwar Dinge, die über die Qualität der Beziehung nichts aussagen. Und auch nichts darüber, ob der Partner gut ist, oder nicht.

Dass man aber möglicherweise nicht gleich zusammenziehen will, weil das für die Kinder einen Verlust ihres gesamten bisherigen Umfelds bedeutet, kann ich schon verstehen. Kinder haben oft enge Bindungen an ihr schulisches Umfeld und an ihre Nachbarschaft, und an Freunde in der Gegend sowieso. Ich würde keinen Umzug riskieren, wenn die Sache möglicherweise sowieso scheitert, und dieser Verlust, den die Kinder dadurch erlitten haben, dadurch komplett sinnlos würde. Also gut überlegen muss man sich das meines Erachtens den Kindern zuliebe schon.

Ebenso kann es gut sein, dass man in bestimmten Gegenden schwer eine passende Wohnung findet. Ich weiß nicht, wo laraluca lebt, aber gerade in kleineren Städten gibt es teilweise Wohnungsmangel. In Großstädten wie Berlin findet man immer mal irgendwo etwas, würde ich sagen. Aber in Kleinstädten oder gar eher ländlicher Umgebung ist das nicht so leicht.

Und ja, sicherlich kann es die Sache erschweren, wenn die Eltern gegen den Partner sind. Aber erwachsene Menschen sind letztendlich ihres eigenen Glückes Schmied und sollten sich durch Eltern auch nicht mehr so beeinflussen lassen. Ich kann da nur von mir selber sprechen. Ich hatte eine Beziehung, bei der sowohl meine Eltern meinen Partner nicht leiden konnten, als auch seine Eltern mich nicht leiden konnten. Trotzdem haben wir acht absolut glückliche Jahre zusammen gelebt und letztendlich lag es nicht an den Eltern, dass sich unsere Wege wieder trennten.

Ob es nun gründe gibt, oder nicht, wenn man sie Geäußert hat, dann sollte es doch reichen, und man sollte sich nicht weiter einmischen, ich Sage ihr ja auch nicht, wie sie es richtig machen soll. Ein Umzug wäre jetzt auch viel zu kostspielig im Moment, da das eigentliche Ziel woanders ist. Und eigentlich bin ich auch noch ganz froh das wir noch nicht zusammen wohnen. Wir man weiß, hatten wir einige Probleme, und das funktioniert jetzt gerade erst so richtig, das es anfängt zu laufen. Aber sie weiß auch, das ich ihn unglaublich liebe, und er alles für mich ist. Im Grunde, macht sie sich einfach jegliche Beziehung zu sich kaputt.