Aus Tradition den Glauben an Feen und Elfen bewahren

vom 19.01.2014, 01:53 Uhr

Ist Island eine Insel, deren Bewohner den kindlichen Glauben an Feen und Elfen aufrecht erhalten und ihn als wahr ansehen? Elfen und Feen sind in vielen Sagen und Märchen zu finden und es sind meist angenehme und überaus freundliche, den Menschen zugetane Wesen. Ich jedenfalls habe diese Geschichten verschlungen und ich fand sie toll.

Aber wer hat diese Wesen erfunden, die durch die Geschichten geistern? Sie wurden nicht nur in Büchern verewigt, sondern auch in Gemälden und Filmen.

Nun soll die isländische Behörde die einzige auf der Erde sein, die Rücksicht bei Straßenbauprojekten auf diese Wesen - die Elfen - nimmt. Wenn im Volksglauben die Siedlungen der Elfen bekannt sind und die Orte klar benannt sind, bekommen sie den Rang eines Naturschutzgebietes. Die Straße wird dann im Bogen herum gebaut. Man kann es als Pflege einer isländischen Tradition sehen.

Das zeigt, dass diese Menschen sich den Glauben an Feen und Elfen bewahrt haben und diese Tradition auch nicht aufgeben wollen, obwohl sie wissen, dass es diese Wesen eben nur in Sagen und Märchen gibt. Habt ihr Verständnis für diese Tradition? Oder findet ihr, dass es albern ist, als erwachsene Menschen noch so zu handeln?

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



In Deutschland wird ja z.B. auch nicht der Glaube an sprechende, Großmütter fressende Wölfe oder an Tauben, die einem bei der Hausarbeit helfen, aufrechterhalten. Unsere Märchen sind einfach Geschichten, von denen klar ist, dass sie erfunden sind. Sie werden Kindern vielleicht mal zum Einschlafen vorgelesen.

Aber ich denke, da gehen die Isländer auch einen Schritt weiter und die Kinder erfinden z.B. eigene Geschichten über Elfen und man redet darüber, wenn man einen Spaziergang macht. Wie du schon schreibst, es gibt diese Orte in Wäldern, wo Elfen leben. In Deutschland liest man die Geschichte vor, klappt das Buch zu und die Geschichte ist vorbei. In Island ist sie viel mehr Teil des Alltags. Die Elfen sind ja auch viel freundlicher als Wölfe und böse Stiefschwestern und Königinnen.

Ich denke, die erwachsenen Isländer wollen nicht, dass ihre Kinder ohne diese phantasievolle, freundliche Welt aufwachsen, die in hunderten von Jahren rund um die Elfen geschaffen wurde. Es wäre wirklich ein Verlust. Und das kann ich sehr gut nachvollziehen. Daran finde ich nichts Albernes. Als sehr nüchtern denkender Mensch, finde ich das natürlich erst mal seltsam. Aber wenn man sich ein wenig reinversetzt, wie alle Kinder dort sehr eng mit diesen Geschichten großwerden, kann ich es sehr gut nachvollziehen.

Außerdem hat Island wirklich eine wunderschöne Natur. Wenn die Behauptung, dort lebten Elfen sie bewahren kann, ist das doch großartig. Schön, wenn es so einfach ist. Es ist aber auch so einfach, weil sie dort wirklich noch viel Platz haben. Wäre es problematisch, teuer oder würde dem Fortschritt im Weg stehen, würden die Behörden ganz schnell anders handeln. Aber es ist eben ganz einfach möglich, also warum nicht.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich glaube nicht, dass die Gegenden, die aufgrund der angeblichen Anwesenheit von Elfen zu Naturschutzgebieten erklärt werden, gefährdet wären, würde man nicht auf diese Weise vorgehen. Vermutlich wachsen dort doch sowieso wertvolle Pflanzen oder es leben seltenere Tierarten dort. In Deutschland sind das häufige Gründe, welche bestimmte Gebiete als geschützt gelten. Auf Island würde das sicher auch so gehandhabt werden. Ich weiß gar nicht, ob es nicht möglicherweise sogar in internationalen Artenschutzrichtlinien so vorgegeben ist.

Abgesehen davon "gibt" es übrigens nicht nur nette Feen und Elfen. Es gibt auch richtig schauerhafte Geschichten über Feen, die Kinder entführen oder Menschen verfluchen würden. Gut, die kenne ich jetzt weniger aus Island, mehr aus dem irischen Raum. Aber auch dort gibt es einen ausgeprägten Feenglauben. In Norwegen soll es so etwas auch geben, wobei man sich da auch noch etwas mehr Gedanken um Trolle macht. Die sind schließlich auch wichtig und man sollte sie nicht verärgern. ;)

Ehrlich gesagt finde ich so einen nach außen praktizierten Feenglauben schon ziemlich seltsam. Aber solange das niemandem schadet, ist das doch nicht schlimm. Auch, wenn ich es schon ein wenig verstehen kann, wenn Menschen es fragwürdig finden, wenn in einigen Ländern Feen und Elfen sogar in der Gesetzgebung und in anderen offiziellen staatlichen Angelegenheiten als real existent betrachtet und beschrieben werden.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Als ob man in Deutschland an alle Wesen glaubt, die sprechen können oder darin vorkommen. In Aschenputtel kommt je nach Version auch eine gute Fee vor und trotzdem glaubt niemand an gute Feen. Oder Hexen, siehe Walpurgisnacht. Daran glaubt auch niemand so wirklich. Nicht zu vergessen Meerjungfrauen. Ich finde, nur weil etwas in einer Geschichte vorkommt und die Geschichte beliebt ist, wird doch nicht blind alles geglaubt, was darin passiert. Da sollte man schon differenzieren können wie ich finde.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



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