Was haltet ihr von den neumodischen Babynamen?

vom 18.01.2014, 16:52 Uhr

Heutzutage werden die Namen für die kleinen ja immer individueller und auch verrückter. Manchmal muss ich sagen, schüttle ich aber nur den Kopf, weil ich einfach nicht nachvollziehen kann, warum man den Kindern so was antut.

Gestern ist ein neues Kind zu unserem Sohn in den Kindergarten gekommen. Als mein Sohn erzählte, dass er Luzifer heißt, habe ich nicht schlecht geguckt. Das geht meiner Meinung nach gar nicht und ist für das Kind doch eine echt Strafe oder nicht? Immer wieder haben die Kinder Namen die man nicht aussprechen kann oder die einfach nur jenseits von gut und böse sind. Empfindet ihr das auch so, oder ist das in euren Augen einfach der Lauf der Zeit?

» timbo007 » Beiträge: 950 » Talkpoints: 1,27 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Mein nicht geplantes Kind wird wahrscheinlich auch einen Namen bekommen, den keine Sau hier aussprechen kann. Da ich aber den Wunsch hege, dass meine Kinder zumindest als Zweitnamen einen Namen aus meinem Herkunftsland tragen sollen, hat mein Partner sich damit auch einverstanden erklärt. Luzifer geht doch wirklich noch, natürlich bringen viele den Namen mit Teufel oder Satanismus in Verbindung, aber er lässt sich noch halbwegs tragen und ist nicht ganz so schlimm.

Diese neumodischen Namen wie zum Beispiel "Jason-Madison-Mischelle", die dann auch noch so geschrieben werden, wie man sie ausspricht, finde ich persönlich deutlich schlimmer. Deswegen haben die Namen bei mir auch den Ruf des "Asi-Namens", weil gerade viele aus sozialen Brennpunkten diese Namen wählen. Wenn die Eltern den Namen nicht mal aussprechen können, dann sollten sie vielleicht die Finger davon lassen. Ich achte zukünftig darauf, dass ich die Namen zumindest aussprechen kann, auch wenn es ausländische Namen sind, was der Fall sein wird.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12582 » Talkpoints: 9,16 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Luzifer finde ich als Namen eigentlich schon komisch und um ehrlich zu sein kann ich mir gar nicht vorstellen, dass ich einen Menschen treffe und man sich gegenseitig vorstellt und dieser anschließend sagt, dass er Luzifer heißt, das finde ich komisch und ich kann mich auch nicht an den Gedanken gewöhnen, dass eine Person ernsthaft Luzifer heißt und das genauso im Personalausweis dieser Person steht. Ich finde es auch sehr merkwürdig, wenn Prominente ihre Kinder zum Beispiel Apple nennen, das sind für mich eigentlich keine richtigen Namen.

Ob man einen Namen aussprechen kann oder nicht, hängt natürlich auch von der Sprache ab und ich glaube, dass man sich einfach an eine deutsche Aussprache gewöhnen muss, wenn man seinem Kind schon einen ausländischen Namen gibt, was ich eigentlich auch gar nicht so schlimm finde. Um ehrlich zu sein finde ich auch nicht gefallen an jeden Namentrend, aber so ist das eben, die Mode ändert sich ja auch nicht nur in den Klamotten, sondern eben auch bei anderen Dingen wie zum Beispiel die Einrichtung der Wohnung oder eben auch Namen, aber nur weil es sich um einen Trend handelt, muss man diesem ja auch nicht sofort folgen.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9228 » Talkpoints: 24,02 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Also "Luzifer" und "geht doch noch" werde ich nicht gemeinsam in einen Satz packen. Das geht überhaupt nicht. Es erinnert zum einen an Teufel, zum anderen klingt es wegen der Ähnlichkeit zu "Jennifer" dann aber auch wie ein Mädchenname. Und überhaupt ist das einfach kein Name. Also ich würde das meinem Kind sicherlich nicht antun. Ich habe eine Freundin, die ihrem Sohn einen sehr normalen Namen gegeben hat, aber als Zweitname hat er etwas Ausgefallenes. Gerade als Jugendlicher wird er sich womöglich lieber mit dem coolen Zweitnamen anreden lassen.

Man muss halt auch bedenken, dass das Kind nicht immer Kind bleibt. Das finde ich gerade bei so niedlichen Namen schwierig. Letztens bin ich einem kleinen Mädchen mit dem Namen "Arielle" begegnet. Den wird sie auch noch haben, wenn sie 40, 50 oder 80 Jahre alt ist. Andererseits hatte meine Nichte vor einigen Jahren einen Freund namens "Wolfgang", was ich für einen 5jährigen auch echt hart fand. Aber dann passt es später mal, wenn er 60 ist.

Diese "Assi-Namen" finde ich auch ganz schlimm. Als ich letztes Jahr im Krankenhaus lag, hatte ich eine Schwangere als Bettnachbarin, Zwillinge. ich habe den Fehler begangen zu fragen, wie die Jungs heißen werden. "Alexandro-Fabienne" und "Luca-Pascal". Ich bin dann auch echt nicht dazu fähig, ein freundliches Gesicht zu machen. Da setzen die Manieren einfach aus. Grauenhaft. Ich hab sogar mal einen Autoaufkleber gesehen, da stand "Calvin-Pascal" drauf. Keine Ahnung, ob die Eltern Physiker waren oder einfach nur doof. Vielleicht hießen sie ja auch "Newton" mit Nachname.

Ich würde meinem Kind jedenfalls so etwas nicht antun. Lieber zu langweilig als zu ausgefallen. Und was in der Aufregung über ein neues Kind noch lustig sein kann, muss es nicht 80 Jahre lang sein und vielleicht nicht mal zwei. Man kann ja in der Mode bei Klamotten und Haaren gerne alles mögliche ausprobieren. Das kann man in kürzester Zeit wieder ändern, aber so ein Name bleibt. Da ist Experimentieren und auf Mode und Launen achten einfach nicht angebracht.

Wobei ich ausländische Namen, wenn dort die Eltern herkommen, überhaupt nicht in diese Kategorie zählen würde. "Jaqueline" ist natürlich auch irgendwann mal französisch gewesen, aber ohne französische Wurzeln ist es eben ein "exotischer" Name. Wenn man allerdings aus Frankreich kommt und seinem Kind einen französischen Namen geben will, ist das doch was ganz anderes. Dann würde ich einfach nur darauf achten, dass er auf Deutsch nichts anderes heißt oder leicht abgeändert an etwas erinnert.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Wie kann man denn sein Kind Luzifer nennen? Das finde ich persönlich einfach nur schrecklich, weil man die Zukunft des Kindes total verbaut. In christlichen Einrichtungen wird er schon mal nicht mehr arbeiten können und auch sonst dürfte der Name bei einer Bewerbung nicht besonders gut ankommen.

Neumodische Namen sind insofern in Ordnung, wenn sie auch einen Hintergrund haben. Wenn die Eltern beispielsweise englischsprachig sind, dann macht ein englischer Name schon eher Sinn, als wenn die Eltern aus Deutschland kommen und noch nie im Ausland waren. Oftmals ist es so, dass die Eltern einen sozial schwachen Hintergrund haben und dann eben auch die Namen nicht mal richtig schreiben, sondern so, wie sie ausgesprochen werden. Ich finde das dann eher schade. Ein Name muss eben irgendwie auch passen und nicht absolut fehl am Platz sein. Mit einem schlechten Namen hat ein Kind ja auch immer zu kämpfen und ich denke nicht, dass das Eltern machen sollten, weil sie es lustig oder cool finden, dass ihr Kind so heißt.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll, wie man einem Kind einen solchen Namen geben kann. Dieser Name soll es nun ein ganzes Leben lang begleiten. Mit dem Namen wird der Junge bestimmt große Probleme in der Schule bekommen. Die einzige Möglichkeit wäre, dass er sich einfach Luz rufen lässt.

Was ich nicht verstehe ist, warum jeder Namen beim Standesamt akzeptiert wird. Meist sind es sozial schwache Familien, die ihren Kindern ausländische Namen geben oder Namen, die sie bei irgendwelchen Schauspieler-Kindern gehört haben. Bei der Aussprache hapert es und den Namen zu schreiben, muss lange geübt werden. Im Namen der Kinder, die später sehr darunter leiden, sollte es einfach nicht gestattet sein. Was wäre, wenn dieser Junge später mal Priester werden möchte?

Was denken sich die Eltern beim Aussuchen eines Namens für ihr Kind eigentlich bei Luzifer? Vielleicht haben sie überhaupt keine Ahnung, dass so der Teufel genannt wird. Es gibt doch auch Paten für jedes Kind. Wahrscheinlich gehören die zur gleichen Sorte Mensch, wie die Eltern, sonst hätten sie doch dagegen protestiert. Gegen Luzifer ist es ja direkt noch angenehm, ein Kind Apple zu nennen, obwohl das überhaupt kein Name ist.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Stellvertretend für alle komischen Namen, die ich hier aufzählen könnte, empfehle ich die Lektüre dieses Blogs - Chantalismus. 122 Seiten mit lustigen Namen, die sehr wahrscheinlich alle zu echten Kindern gehören.

Die Steigerung eines Namens, den keine Sau aussprechen kann, ist übrigens ein Name, den selbst die Eltern nicht aussprechen können. Bei den französischen Namen ist man das ja fast schon gewohnt, dass aus der Jaqueline eine "Schacklin" wird, aber wenn man kein englisches th aussprechen kann sollte man sich vielleicht auch nicht unbedingt für Lilith entscheiden. Mir wäre es jedenfalls peinlich, wenn ich jemandem drei Mal sagen müsste, wie das Kind heißt um von dieser fremden Person dann gesagt zu bekommen, wie man den Namen richtig ausspricht.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Cid hat geschrieben:IWas ich nicht verstehe ist, warum jeder Namen beim Standesamt akzeptiert wird. Meist sind es sozial schwache Familien, die ihren Kindern ausländische Namen geben oder Namen, die sie bei irgendwelchen Schauspieler-Kindern gehört haben. Bei der Aussprache hapert es und den Namen zu schreiben, muss lange geübt werden. Im Namen der Kinder, die später sehr darunter leiden, sollte es einfach nicht gestattet sein. Was wäre, wenn dieser Junge später mal Priester werden möchte?

Was das Standesamt sich dabei denkt, verstehe ich langsam auch nicht mehr. Dabei ist das deutsche Recht da ja noch einigermaßen streng. "Apfel" würde hier jedenfalls nicht gehen. Ich dachte immer, der gewünschte Name für das Kind sollte irgendwo wirklich ein Name sein. Somit könnte es sein, dass "Luzifer" vielleicht im Spanischen tatsächlich ein Name ist.

Aber sozial schwachen Familien zu verbieten, ihren Kindern ausländische Namen zu geben, würde wohl zu weit gehen. Selbst wenn sie es nicht aussprechen können. Es muss auf dem Papier genehmigt werden. Also allzu große Eingriffe seitens der Behörden fände ich auch nicht gut.

Eigentlich sind die Regeln ganz in Ordnung. z.B. keine Fantasienamen. Dass es keine Namen sein sollen, wo das Geschlecht uneindeutig ist, ist mittlerweile teilweise verworfen worden. Aber vor allem darf der Name nicht mit dem Bösen verbunden werden. Somit sind "Kain" und "Judas" nicht erlaubt. Und darunter müsste eigentlich auch "Luzifer" fallen. Aber offensichtlich werden die Regelungen immer mehr aufgeweicht. Es waren schon immer keine sehr festen Regeln und eher im Ermessensspielraum der Richter. Aber der scheint sich zu weiten.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Bienenkönigin hat geschrieben:Aber vor allem darf der Name nicht mit dem Bösen verbunden werden. Somit sind "Kain" und "Judas" nicht erlaubt. Und darunter müsste eigentlich auch "Luzifer" fallen. Aber offensichtlich werden die Regelungen immer mehr aufgeweicht. Es waren schon immer keine sehr festen Regeln und eher im Ermessensspielraum der Richter. Aber der scheint sich zu weiten.

"Böse" sind solche Namen aber nur für Menschen, die an die christliche Mythologie glauben. Genauso wie nur Leute, die Harry Potter gelesen oder gesehen haben, Voldemort als "böse" erkennen. In Deutschland herrscht nun aber Religionsfreiheit und das beinhalte eigentlich auch die Freiheit sich keiner Religion zu verschreiben. Wenn ein Beamter nun einen Namen nicht erlauben würde, weil er diesen aufgrund seiner Religion als "böse" empfindet, würde er damit auf jeden Fall gegen die Religionsfreiheit verstoßen, weil er den Eltern seine Religion bzw. deren Mythologie aufdrängen möchte.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Cloudy24 hat geschrieben:"Böse" sind solche Namen aber nur für Menschen, die an die christliche Mythologie glauben. Wenn ein Beamter nun einen Namen nicht erlauben würde, weil er diesen aufgrund seiner Religion als "böse" empfindet, würde er damit auf jeden Fall gegen die Religionsfreiheit verstoßen, weil er den Eltern seine Religion bzw. deren Mythologie aufdrängen möchte.

Das ist nicht auf meinem Mist gewachsen. Aber die Regelungen zu den Vornamen von Kindern sind Gewohnheits- und Richterrecht. Sprich, sie wurden nicht als Gesetz verabschiedet und ins BGB geschrieben. Insofern hat man eventuell Erfolg, wenn man sich durch alle Instanzen klagt, weil man sein Kind unbedingt "Judas" nennen will. Aber grundsätzlich erachtet man das als Verstoß gegen das Persönlichkeitsrecht des Kindes, weil es damit Beschimpfungen ausgesetzt wäre.

Dass die Beispiele beide christlich waren, war nicht meine Idee. Ich bin total unchristlich. Ich nehme mal an, dass man in Deutschland einem Kind auch keine Namen aus der islamischen Geschichte, die mit dem Bösen verbunden werden, geben darf. Ich würde es aber nicht als Religionsfreiheit verstehen, sich einen eindeutig religiösen Namen zu wählen, wenn man gar nicht der Religion angehört. Das Kind wächst jedenfalls in einem christlich geprägten Land auf und da ist schon zu befürchten, dass es mit diesem Namen Nachteile erleben wird.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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