Sich immer krank zur Arbeit zwingen, um nicht zu fehlen

vom 16.01.2014, 17:01 Uhr

Es ist eigentlich egal was ich habe, ich gehe eigentlich immer arbeiten. Ich bin einfach niemand der krank macht. Und jedesmal wenn eine Kollegin mal wieder krank ist, und das kommt wirklich häufig vor, sage ich mir wieder selber, wie blöd ich doch eigentlich bin, das ich immer gehe.

Anderseits bekomme ich von meiner Chefin wirklich alles was ich möchte, und ich denke, das es auch etwas mit meiner Arbeitseinstellung zu tun hat. Ich mag es wirklich nicht, wenn man sich für jeden Mist gleich einen Krankenschein holt. Wie macht ihr das, geht ihr auch krank zur Arbeit, oder geht ihr direkt zum Arzt?

» laraluca » Beiträge: 1068 » Talkpoints: 9,76 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich gehe auch krank zur Arbeit, aber manchmal geht es einfach nicht und dann gehe ich auch zum Arzt. Momentan mache ich nur einen Nebenjob und bin wirklich sehr selten mal krank. Wenn es mich dann aber richtig erwischt und das Arbeiten auch nicht mehr möglich ist, dann muss man ja auch zum Arzt gehen, weil es sonst nichts bringen würde. Bei mir ist es aber auch so, dass einige Kollegen schon beim Schnupfen die Krankschreibung in der Hand haben und anderen muss man schon sagen, dass das nicht von alleine weggeht und sie mal zum Arzt müssen. Ich kenne beide Extreme.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Es ist lobenswert, dass du so eine Arbeitseinstellung hast. Ich finde jedoch, dass man zwischen "krank machen" und "krank sein" unterscheiden muss. Letzteres ist für mich eher eine Art von Schwänzen, indem man vorgibt, dass man krank ist, damit man zu Hause bleiben kann und sich auf den Krankenschein berufen kann. Natürlich meinst du das an dieser Stelle nicht, aber ich wollte es mal anschneiden.

Ich bin auch nicht der Typ, der bei jeder Kleinigkeit zu Hause bleibt. Bei einem Schnupfen oder etwas Husten gehe ich dennoch zur Arbeit oder zur Schule. Damit habe ich jetzt nicht so das Problem, auch wenn es nicht sehr angenehm ist. Wenn es wirklich so ist, dass ich selber sage, dass es mich zu sehr beeinträchtigt, dann gehe ich eben nicht. Hier muss dann am Ende natürlich jeder selbst abwägen, was er macht. Zum Arzt gehe ich also wirklich nur dann, wenn es mir wirklich mies geht oder keine Besserung eintritt.

Aus Sicht des Arbeitgebers ist es schon nicht ganz schlecht zu sehen, wenn ein Arbeitnehmer zur Arbeit kommt, auch wenn es ihm mal nicht so gut geht. Am Ende muss man aber auch mal eine Ecke weitergehen. Ich kann mich noch an einen Fall erinnern, bei dem eine Kollegin ordentlich erkältet war und bei uns im Büro quasi alles verpestet hat, weil sie nur noch am Husten war. Das war einfach nicht schön und nach ein paar Tagen waren fast alle davon angesteckt. Hier hat dann sogar der Chef gemeint, dass sie doch zu Hause bleiben und sich auskurieren soll. Bei solchen Sachen sollte man also auch mal an die Kollegen denken.

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» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich denke eher nein, denn wenn man ernsthaft krank ist, schadet man nicht nur seiner eigenen Gesundheit, sondern man hat auch das Potenzial, andere Kollegen anzustecken. Dies habe ich auch schon erlebt und dann erzeugt man nur noch Folgekrankenstände. Daher ist es besser, sich möglichst auszukurieren und dann erst wieder arbeiten zu gehen! :oops:

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Ich habe genau das gemacht und ich kann sagen: es war keine gute Idee. Ich bin auch krank zur Arbeit gegangen. Zum einen ist das für einen selbst unter Umständen nicht optimal und man kann ja schließlich auch seine Kollegen anstecken und besonders sozial ist das nicht. Und da ist ein Chef weniger gut drauf zu sprechen, wenn alle fehlen, als wenn nur einer fehlt.

Fakt ist, dass man dann aber auch krank sein sollte. Ich finde es unter aller Würde, wenn man entweder gar nicht krank ist oder aber nur Flatulenzen oder Schnupfen hat. Man sollte schon ernsthaft krank sein. Mich hat es dann übrigens insgesamt gut 8 Wochen richtig entschärft. Ich war zwischenzeitlich nochmal zwei Tage auf einer Weiterbildung und das hat mich dann eher noch einmal zurück geworfen.

Ich dachte auch: mit so ein bisschen Halsweh, Husten, Schnupfen und leichtem Fieber kann man ruhig arbeiten gehen. Das das dann aber schon Richtung Pneumonie ging, habe ich verkannt oder wollte es einfach nicht wahr haben. Außerdem war eh eine stressige Zeit und da dachte ich, dass ich nicht ne Woche fehlen kann. Nur hätte ich die Woche schon fehlen können. Besser als dann die acht Wochen.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Ein Arbeitnehmer, der wirklich krank ist, sollte zu hause bleiben und nicht noch andere Kollegen mit Bakterien anstecken. Ich spreche nicht von einem kleinen Schnupfen oder Husten, der nach drei Tagen wieder verschwunden ist. Aber leider ist das nicht immer so. Es gibt Menschen, die eine Krankheit vorschieben, weil sie einfach keine Lust haben und mal zu hause bleiben möchten. Aber die sind heute nicht mehr so zahlreich, wie noch vor ein paar Jahren.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Krank ist nicht gleich krank und deswegen kann ich auch nicht genau sagen, was ich an deiner Stelle machen würde und ob ich eher daheim bleiben würde, da ich nicht einschätzen kann, wie stark krank du immer noch zur Arbeit gehst.

Wenn man wirklich krank ist, sprich fiebert , extrem hustet oder rotzt, ist es meiner Ansicht nach unverantwortlich, zur Arbeit zu gehen. Zum einen sich selber gegenüber, wer die Konsequenzen einer verschleppten Krankheit tragen musste, weiß was ich meine - das kann sehr böse enden. Es nützt auch dem Arbeitgeber nichts, wenn man krank zur Arbeit geht, dort sowieso nicht die volle Leistung bringen kann und am Ende im Krankenhaus landet und für Wochen ausfällt. Auch den Kollegen gegenüber ist es nicht richtig, wenn man sie nämlich dann allesamt ansteckt. Von Kundenkontakt will ich gar nicht reden, ich finde es extrem unangenehm, wenn ich in ein Amt oder einen Laden gehe und die Angestellte / der Angestellte mir gegenüber rotzt oder hustet mich an.

Als ich seinerzeit als Bibliotheksleiterin anfing, klärte mich meine Mitarbeiterin darüber auf, dass meine Vorgängerin nie krank daheim blieb und auch sie selbst mit 39 Grad Fieber immer arbeiten würde. Ich sagte ihr als Chefin daraufhin klipp und klar, dass ich sie stehenden Fußes wieder nach Hause schicken würde, wenn sie es wagen würde mit Fieber, dauerhustend oder extremer Triefnase in der Bibliothek zu erscheinen. So etwas kann man der Kundschaft doch nicht zumuten.

Es dankt dir niemand, wenn du letztendlich mit Lungenentzündung oder gar einer Herzmuskelentzündung längere Zeit ausfällst, nur weil du nicht eine Woche daheim geblieben bist, als du krank warst. Wohlgemerkt: von "krank machen", das heißt jedes Wehwehchen für einen Extraurlaub auszunutzen ist hier nicht die Rede.

» kerry3 » Beiträge: 892 » Talkpoints: 18,22 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Vor einiger Zeit war es mir auch noch egal und ich habe mich teilweise mit Fieber und Schweißausbrüchen zur Arbeit geschleppt, weil ich das Gefühl hatte, dass die Arbeit liegenbleibt. Ich würde es nicht mehr tun. Über Weihnachten hat sich mein Zustand dann verschlimmert und diese Woche wurde es so schlimm, dass ich mich nicht mehr auf den Beinen halten konnte und ich habe die Reißleine gezogen.

Du arbeitest in einer Arztpraxis oder habe ich mich da irgendwo mal verlesen? Gerade dann solltest du dir und deinen Kollegen soviel Verantwortung gegenüber zeigen, dass du wenn du richtig krank bist, zu Hause bleibst. Ich gehe zum Arzt, wenn ich krank bin, damit meine richtig krank. Ein bisschen Rotznase ist nicht schlimm, schlimm bedeutet bei mir, wenn Halsweh, Fieber und Schwäche dazukommt. Denk dran, es läuft notfalls auch mal ohne dich, wenn du krank bist, solltest du dich lieber schonen und lieber nach der Erkrankung wieder fit zur Arbeit gehen.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ich bin selber eher so, dass ich auch noch krank zur Arbeit gehe, weil ich nichts davon halte, wegen jeder Kleinigkeit direkt zu einem Arzt zu gehen. Aber es kommt eben einfach darauf an, was man hat. Wegen einer leichten Erkältung würde ich nicht zu einem Arzt gehen und dann gehe ich lieber zur Arbeit, auch wenn ich mich nicht komplett fit fühle. Aber bei einer schlimmeren Sache, wie einer heftigen Erkältung oder Magen-Darm-Problemen würde ich nicht zur Arbeit gehen und lieber einen Arzt aufsuchen.

Dabei geht es mir dann um mehrere Dinge, warum es unverantwortlich ist, bei schweren Beschwerden zur Arbeit zu gehen. Zum einen finde ich es unverantwortlich sich selber gegenüber, weil es nicht so gut ist, eine Krankheit nicht auszukurieren und eventuell zu verschleppen. Zum anderen ist es auch den Kollegen gegenüber nicht fair, die ja nicht ausweichen können und sich eventuell anstecken.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Das habe ich auch gemacht und es war in der Arbeit nicht ordentlich eingeheizt und ich habe mich zusätzlich verkühlt. Sobald man Fieber hat, sollte man mal ein bisschen zu Hause bleiben, denn das kann sich schnell verschlimmern, was ich auch schon am eigenen Leib erlebt habe. Außerdem wollen auch nicht andere unbedingt krank daheim im Bett liegen, sondern ihrer regulären Arbeit nachgehen.

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


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