Ständig Probleme mit den Arbeitgebern aber selber nie Schuld

vom 14.01.2014, 15:36 Uhr

Meine Mutter ist Frisörin, und hat jetzt schon das dritte mal Probleme mit Arbeitgebern. Sie ist bereits von zwei Arbeitgebern gekündigt worden, und jetzt hat sie schon wieder Probleme mit dem Arbeitgeber. Sie selbst meint ja immer das sie unschuldig ist, und die beste Arbeitskraft, aber mal ehrlich, drei verschiedene Arbeitgeber, völlig unabhängig voneinander?

Ich hatte auch schon Chefs, mit denen ich nicht so gut zurecht kam, aber dann habe ich mir was anderes gesucht, sie scheint ja immer bis zur Kündigung zu warten. Findet ihr es auch seltsam, oder könnt ihr euch vorstellen, das sie absolut unschuldige an diesen Situationen ist?

» laraluca » Beiträge: 1068 » Talkpoints: 9,76 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich schlage mich mit diesen Gedanken auch herum. Bei mir geht es dabei um eine Cousine. Ihre Lehre hat sie wohl noch ganz anständig hinter sich gebracht und angeblich war man auch so begeistert von ihr. Gehen musste sie dann, weil die Ärztin ihren nichtsnutzigen Sohn in die Praxis nahm, der dort zum Zahntechniker ausgebildet werden sollte. Für eine fertige Praxisangestellte war angeblich kein Geld da.

Es folgte eine längere Zeit der Arbeitssuche. Unter anderem wurden währenddessen auch ein Praktikum angefangen. Dort wo auch ihr Bruder eines begonnen hatte, der auch gut klar kam. Sie wurde angeblich nur gemobbt.

Dann kam der große Wurf: ein Job in einer Zahnklinik, wie Welt strahlte, aller war schön. Für acht Monate, da wurde wohl irgendwas umstrukturiert und sie wurde schon wieder gemobbt.

Ein paar Monate später große Freude, man sollte im Dezember Probe arbeiten und ab Januar dann bei einer Zahnärztin eine Festanstellung bekommen. Juchhu - und was war das schön in der Praxis. Bis zum ersten Arbeitstag, da ist man dann wieder gemobbt worden, weil irgendwas mit der Chefin nicht ganz Friede Freude Eierkuchen war. Da war Schluss mit Arbeit.

Wenn man zwischen den Zeilen liest, wird denke ich deutlich, was ich davon halte. Da kommt mir einfach zu viel zusammen. Gerade wenn ich dann jedes Mal nur Mobbing höre, was ich nicht mal völlig ausschließe. Aber so oft hintereinander? Ich kenne das Mädchen nicht so gut, aber es gibt ja auch Mimöschen, da ist ein flapsiger Spruch schon zu viel.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Es gibt sicher immer Unstimmigkeiten untereinander, was ich selbst auch kenne und deswegen einmal den Job zu verlieren oder zu wechseln, kann ich durchaus nachvollziehen. Was mich jedoch wundert ist, dass es scheinbar öfter vorkommt. Das kann dann nicht immer nur an dem Arbeitgeber liegen. In diesem Fall würde ich mit ihr reden und versuchen zu hinterfragen was genau vorgefallen ist und sie bitten einige der Situationen zu schildern. Wenn dir aus dem Gespräch heraus auffällt, dass etwas nicht schlüssig scheint, dann würde ich ihr das auch genau so sagen!

Oft muss man einfach sagen, dass die Meinungen der Menschen in vielen Bereichen so weit auseinander gehen. Jeder denkt er ist im Recht und der Arbeitgeber ist nun einmal am längeren Hebel. Sie muss einfach lernen auch mal zurück zu stecken, sollte es doch an ihr liegen.

Du kennst doch deine Mutter sicher mit am besten, findest du denn persönlich, dass sie im privaten Ansichten hat, die du nicht teilst, oder das sie sich nicht fügt oder keine Lust hat gewisse Dinge zu machen? Das sind alles Dinge die du beurteilen kannst du vielleicht findest du so heraus was es sein könnte und dann würde ich in die Offensive gehen!

» timbo007 » Beiträge: 950 » Talkpoints: 1,27 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Bei 3 Jobs in der Art sollte man vielleicht auch bei sich selbst einmal überlegen, was man falsch macht. Vielleicht fehlte die Motivation oder es geht in eine passiv aggressive Richtung gegenüber den Chefs, wären einige Ideen. Vielleicht ist es auch nicht der Traumjob, die Bezahlung ist i.d.R. dort ja auch nicht so gut.

» mueller2 » Beiträge: 12 » Talkpoints: 1,62 »



Woran das nun bei deiner Mutter liegen könnte, weiß man nicht. Vielleicht hat sie ihren Beruf anders gelernt, als er heute ausgeführt wird und ist nicht bereit, sich umzustellen. Kann aber auch sein, dass sie sehr empfindlich ist, wenn ein rauer Ton herrscht. Als Außenstehender, der deine Mutter nicht kennt, kann man das schlecht beurteilen, woran es liegen könnte. Kann natürlich auch sein, dass sie mit den drei Chefs wirklich Pech hatte und dort die Mitarbeiter ständig wechseln.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Natürlich kann man ziemlich Pech haben und mehrmals hintereinander einen blöden Job erwischen. Gerade in Berufen, in denen es allgemein sehr rau zugeht, kann das doch schnell passieren. Trotzdem sollte man sich immer fragen, inwiefern man selbst für die Situation verantwortlich ist. Dabei geht es ja gar nicht um die Frage "Wer ist schuld?" sondern "Was kann ich verbessern, damit ich das nächste Mal besser klar komme?". Und man kann immer etwas besser machen.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich kenne auch so einige Heinis und Trinen, wo immer nur die anderen an allem Schuld sind. Sie selbst sind die reinsten Fleißbienchen und Sonnenscheinchen und die anderen die bösen Mobber.

Ich kenne die Situation aus beiden Positionen, denn ich war sowohl schon angestellt wie auch Arbeitgeber. Und der böse Arbeitgeber wird man recht schnell, nämlich bei einigen Personen sofort, wenn man ordentliche Arbeit einfordert, für die man ja auch bezahlt. Dabei fand ich es eigentlich mein gutes Recht als Arbeitgeber, wenn ich etwa freundlich und hinter verschlossenen Türen, sodass niemand anders etwas mit bekam, darauf hinwies, dass bitte ein bisschen mehr darauf geachtet wird, wie ein Schreiben raus geht.

Wenn in der Anrede eines Briefes etwa etwas von "Frau Regenbogen" steht, die gute Frau aber Schmidt heißt und ihre Firma Regenbogen, finde ich das nicht akzeptabel und möchte, dass der Brief neu geschrieben wird. Bei einigen Angestellten waren mir die reinen Tippfehler, die nichts mit neuer Rechtschreibung zu tun haben, auch einfach zu viel. Wenn dann noch eine patzige Antwort kommt, dass sie einfach keine Lust hat, alles nachzusehen, was die Rechtschreibkorrektur ihr rot unterkringelt, frag ich mich als Arbeitgeber auch, wofür ich eigentlich Geld bezahle.

Dazu kamen dann noch solche "Kleinigkeiten", dass Akten auf Nimmerwiedersehen im Aktenschrank verschwanden, weil der Buchstabe R einfach mal vor dem I einsortiert wurde. Oder es wurde die gesamte Tagespost aus vielen Briefen in eine einzige Akte eingeheftet und in den Schrank gehängt, obwohl es mir hätte vorgelegt werden müssen.

Ich habe mit den entsprechenden Mitarbeitern anfangs wirklich freundlich gesprochen und auch so, dass sonst keiner etwas mitbekam. Sie konnten vor den anderen also ihr Gesicht wahren. Ich weiß auch, dass Fehler passieren können, schließlich sind wir alles nur Menschen. Aber wenn danach keine Änderung eintritt und sogar abgestritten wird, dass man Fehler gemacht hat, dann wird der Ton eben rauer. Und da ändern auch Tränen nichts dran.

Und so heißt es dann leicht, dass nur der Arbeitgeber Schuld ist und dass er einen ja noch nie leiden konnte. Er würde einen mobben. Mir hat man das auch vorgeworfen, obwohl ich dazu gar keinen Grund hatte und auch nichts gesehen habe, was mir als Mobbing hätte ausgelegt werden können. Im Gegensatz zu meinen Angestellten habe ich mich ja wirklich hinterfragt, ob ich nicht vielleicht etwas anders hätte machen können und ob ich vielleicht ein schlechtes Arbeitsklima geschaffen habe etc.

Wie im übrigen Leben auch denke ich, dass man sich auch selbst mal hinterfragen sollte, wenn etwas schief läuft. Vor allem, wenn es immer wieder schief läuft, sollte man das tun. Einige sehen aber in ihrem Verhältnis zum Arbeitgeber immer nur ihre Rechte und vergessen, dass da auch Pflichten waren, an die sie sich zu halten haben.

» SonjaB » Beiträge: 2698 » Talkpoints: 0,98 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



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