Beziehungen heute - Mann hofiert die Frau?

vom 14.01.2014, 08:54 Uhr

Früher war es ja meistens so, dass der Mann quasi um die Frau werben musste. Das geschah mitunter dann natürlich auch mit unterschiedlichen Geschenken und Einladungen. Heutzutage hat sich da schon ein bisschen was verändert, auch Frauen ergreifen häufiger mal die Initiative und überlassen den Gang der Beziehung nicht einfach dem Mann. Dennoch ist es heute oftmals wie früher üblich, dass der Mann die Frau zu bestimmten Sachen einlädt, ihr also beispielsweise das Kino oder das Essen bezahlt.

In meiner ersten Beziehung ist das eigentlich nicht anders gelaufen, mein Freund hat mich meistens eingeladen und mir die meisten Sachen bezahlt. Er hatte in der Beziehung aber auch deutlich mehr Geld als ich und da wäre das anders herum auch nicht gegangen, beispielsweise ich hätte mich nicht so oft revanchieren können. In meiner aktuellen Beziehung ist es so, dass ich studiere und nicht so viel Geld habe, mein Freund schreibt dieses Jahr sein Examen und hat nur geringfügig mehr Geld, als ich.

Mir kam es daher schon zu Beginn der Beziehung komisch vor, mich von ihm zu allem möglichen einladen zu lassen, so dass ich ihn dann regelmäßig eingeladen habe, damit sich das Ganze mehr oder weniger in der Waage hielt und keiner finanziell unter der Beziehung leiden musste. Ich kenne aber Beziehungen da ist das anders, da zahlt der Mann, auch wenn er knapp bei Kasse ist und oftmals interessiert das die Frau nicht mal sonderlich, einfach weil sie es gewohnt ist, hofiert zu werden und weil für viele Frauen der Mann einfach der ist, der alles bezahlt.

Ich habe das zwar in meiner ersten Beziehung auch so gemacht, aber da hatte ich auch keine Gewissensbisse, weil ich wusste, dass mein Freund sehr viel Geld hatte und es ihm nichts ausmachte. In meiner momentanen Beziehung würde ich so etwas niemals tun. Ich finde, in einer Beziehung sollten beide Partner gleichwertig sein, solche Dinge sollten nicht auf einem Partner lasten müssen und ich fühle mich in der Beziehung auch deutlich wohler, wenn ich weiß, dass wir beide uns gleichwertig an den Finanzen beteiligen.

Anders würde mir das inzwischen gar nicht mehr gefallen, weil ich mir dann schon fast minderwertig vorkäme. Stehe ich auf gleicher Stufe wie mein Partner kann ich mich auch genauso beteiligen wie er. Deswegen verstehe ich es oftmals nicht, dass viele Frauen in der heutigen Zeit zwar meckern, dass sie immer noch nicht gleichberechtigt wären, dann aber auf solche Dinge stehen und vom Mann hofiert und dauernd eingeladen werden möchten.

Ich kenne Beziehungen, in denen läuft es ähnlich wie in meiner, ich kenne aber auch Frauen, die erstmal die Stirn runzeln wenn sie zu hören bekommen, dass ich mir von meinem Freund nicht alles sponsern lasse. Einmal hieß es sogar, dass mein Freund mich nicht genug lieben würde. Nachvollziehen kann ich das nicht, zumal mein Freund mir auch erzählt hat, dass seine Exfreundin sich darüber keine Gedanken gemacht hat und es für ihn mitunter dann schon eine finanzielle Belastung war und man in der Beziehung nicht so viel unternehmen konnte, wie das jetzt möglich ist. Er hat es aber auch nicht übers Herz gebracht ihr zu sagen, dass sie auch mal selbst zahlen muss.

Mich würde interessieren wie ihr die Sache seht. Ich denke, dass viele Menschen älterer Generationen noch an dieses Bild gewöhnt sind und es meiner Großmutter vielleicht auch nicht so gefallen würde, dass ich mir mit meinem Freund bestimmte Kosten teile. Ich denke aber, dass das inzwischen normal sein sollte und man nicht mehr im Mittelalter leben muss, vor allem dann nicht, wenn die Frau auf die Gleichberechtigung besteht.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich kenne es von keiner meiner Beziehungen so, dass mir mein Partner immer alles bezahlt hatte. Das wäre auch gar nicht möglich gewesen, da mein erster Freund noch mitten in der Ausbildung war und nicht so viel Geld zur Verfügung hatte. Und mein nächster Freund war Student, genauso auch wie mein jetziger Freund. Als Student hat man natürlich nicht gerade viel Geld zur Verfügung und von daher habe ich mir ehrlich gesagt auch noch niemals Gedanken darüber gemacht, dass mein Freund mir alles bezahlen könnte.

Mir war von Anfang an klar, dass ich mich genauso an gemeinsamen Ausflügen beteilige und mir wäre es gar nicht in den Sinn gekommen, einfach abzuwarten, bis mein Freund bezahlen würde. Immerhin haben wir ja auch beide wenig Geld und von daher ist es für mich völlig selbstverständlich, dass wir uns beide zu gleichen Teilen an den Kosten beteiligen. Immerhin wäre es ja auch völlig schwachsinnig, wenn mein Freund in finanzielle Not geraten würde, nur weil er meinen würde, er müsse mir immer alles bezahlen. Das würde ich auch gar nicht wollen.

Ich denke, dass es anders ist, wenn der Partner wirklich sehr viel mehr Geld als man selbst verdient. In so einem Fall ist es absolut nicht schlimm, wenn man sich ab und zu etwas bezahlen lässt. Immerhin macht es dem anderen ja in so einem Fall wahrscheinlich nichts aus, öfters bezahlen zu müssen und wenn er ohnehin genug Geld zur Verfügung hat, dann muss er sich trotzdem in keiner Weise einschränken, auch wenn durch die Beziehung zusätzliche Kosten auf ihn zukommen. Dabei ist es jedoch anders, wenn beide sehr wenig Geld zur Verfügung haben und in so einem Fall sollte man schauen, dass man die Kosten etwa gleich aufteilt, was für mich jedoch nicht bedeutet, dass man alle Einkäufe immer ganz genau durch zwei teilt. Stattdessen sollte man einfach schauen, dass es ausgewogen bleibt und man sich beim Bezahlen einfach abwechselt.

Mir ist es außerdem auch sehr wichtig, dass ich unabhängig bin und ich könnte es mir nie vorstellen, mir alles immer von meinem Freund bezahlen zu lassen. Immerhin habe ich ja auch selbst Geld, von dem ich mir das kaufen kann, was ich möchte. Dabei finde ich es jedoch nicht schlimm, wenn mein Freund mich hin und wieder zum Essen einlädt, wobei ich jedoch auch selbst ganz gerne die Kosten beim Einkaufen übernehme. Das heißt, dass ich meinem Freund auch hin und wieder gerne etwas ausgebe und auch wenn es bei meiner Beziehung vermutlich so ist, dass ich etwas mehr Geld als mein Freund für uns ausgebe, weil ich einfach mehr Geld zur Verfügung habe als er, mache ich mir darüber keine Gedanken. Wichtig ist mir eigentlich nur, dass sich beide beteiligen und dass wir beide gut mit dem Geld auskommen.

Dabei ist es für mich jedoch völlig selbstverständlich, dass ich mich später genauso an den Kosten beteiligen werde, wenn wir zusammen ziehen. Ich würde das Gefühl einfach nicht wollen, von meinem Freund abhängig zu sein und ich denke, dass mich das auch gar nicht erfüllen würde, ständig alles bezahlt zu bekommen. Immerhin will ich auch das Gefühl haben, dass meine Arbeit gebraucht wird und dass ich eben auch etwas tun muss, um mir einen gewissen Standard leisten zu können.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


So alt bin ich noch gar nicht, dass ich jetzt in einer komplett anderen Zeit mit anderen Sitten groß geworden wäre, aber ich kenne es von Verabredungen her schon so, dass eher der Mann bezahlt. Meistens ist das bei den Herren so selbstverständlich verankert, dass die eben ohne zu zögern für mich mitbezahlt haben, wenn wir etwa im Kino waren und es da auch irgendwie gar keinen Punkt gab, wo ich hätte sagen können „Nein, ich bezahle“.

Das hat aber meiner Meinung nach nichts mit Gleichberechtigung oder gar dem Mittelalter zu tun. Gleichberechtigung bedeutet ja, dass man die gleichen Chancen und Möglichkeiten hat, von niemandem an etwas gehindert wird usw. Und das ist bei den meisten Beziehung ja durchaus der Fall. Deswegen müssen sich Mann und Frau aber nicht komplett gleich verhalten.

Wenn es Männern gefällt, die Frau einzuladen, wenn sie dann gewissermaßen „ihr Held“ sein dürfen oder eben derjenige, der um die Frau wirbt – was ist daran so schlimm? Das muss ja nicht immer der Fall sein. Ein Immer-Alles-Bezahlen würde ich auch merkwürdig finden, denn das würde ja bedeuten, dass die Frau nie etwas selbst bezahlt und komplett gesponsert wird. Das gibt es sicherlich auch gar nicht mehr so oft, aber dass zumindest bei bestimmten Dingen eher der Mann die Frau einlädt als andersherum, finde ich weder ungewöhnlich noch problematisch.

Es macht auch einen Unterschied, ob man zusammenwohnt oder nicht. Da ich noch nie mit einem Mann zusammen gewohnt habe, haben wir immer getrennt eingekauft. Er sein Zeug; ich meins und wir haben dann auch getrennt bezahlt. Aber trotzdem wurde ich dann manchmal ins Kino oder zum Essen eingeladen.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich denke, es kommt immer auf den Mann drauf an. Es gibt solche, wie meinen ersten Partner, der mich oft eingeladen hat und auch darauf bestanden hat, dass er für uns beide zahlt. Sicherlich sollte Finanzielles bei der Liebe keine Rolle spielen, aber ich finde schon, dass man bei ihm gemerkt hat, dass er mir mit den Einladungen einfach zeigen wollte, wie wichtig und wertvoll ich für ihn bin. Das fand ich natürlich schmeichelhaft. Wobei auch kleine Gesten gereicht hätten, dazu hätte er mich nicht gleich ins Kino oder zum Essen einladen müssen. Aber nun war es so und darüber möchte ich mich auch nicht beklagen. Er war auch sonst ein toller Typ, der absolut verlässlich war, mit dem man über alles reden könnte und mit dem ich mich einfach wohlfühlte. Wäre das nicht so gewesen, hätten auch Einladungen natürlich nichts gebracht.

Und dann hatte ich auch mal jemanden, mit dem hatte ich zwar noch keine richtige Partnerschaft, aber wir trafen uns einige Male. Der benahm sich meiner Meinung nach so daneben, dass das letztendlich auch der Grund war, wieso ich mit ihm schnell nichts mehr zu tun haben wollte. Und nein, das liegt nicht daran, dass ich von ihm nichts geschenkt bekommen habe. Sondern daran, dass er Versprechungen nie einhielt.

Da hieß es dann nämlich mehrfach, er lade mich ins Cafe oder zum Essen ein, und zum Schluss musste ich doch zahlen, weil er nach eigenen Angaben sein Portmonee oder seine Bankkarte zuhause vergessen habe und demnach nicht genug Geld für uns beide bei sich hatte. Vielleicht war er wirklich vergesslich, aber mich mehrfach vorgeblich einzuladen, was dann aber damit endete, dass ich doch jedes Mal alles selbst zahlen musste, kam mir schon ziemlich erbärmlich vor. Zumal er zu dem Zeitpunkt weitaus mehr verdiente, als ich, und das wusste er auch. Von daher war die Sache für mich schnell wieder gelaufen. Hätte er mir von Anfang an gesagt, dass er kein Geld hat, mich einzuladen, wäre das gar kein Problem gewesen. Dann hätte ich wenigstens gewusst, was Sache ist. Aber erst einzuladen, und dann doch nicht, das ist meiner Meinung nach einfach absolut daneben.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Mir ist auch schon aufgefallen, dass die meisten Männer dieses Grundbedürfnis zu haben scheinen, eine Frau einzuladen bzw. ihr etwas zu spendieren.

Ich muss dazu sagen, dass ich als Frau ein derartiges Verhalten überhaupt nicht leiden kann und immer für getrennte Rechnungen kämpfen musste. Die Männer haben das oftmals auch gar nicht verstanden, was mir aber ziemlich egal war. Ich mache das nicht vom Einkommen des Mannes oder meinem Einkommen abhängig. Ich verdiene als Studentin eben nicht viel, mein Freund verdient mehr als dreimal so viel wie ich und trotzdem bestehe ich immer auf getrennte Rechnungen wenn wir ins Kino oder etwas essen gehen. Das habe ich ihm damals schon beim dritten Date gesagt und er war einverstanden damit.

Natürlich kommt es mal vor, dass ich mir von ihm beispielsweise eine Limonade oder Schokolade bezahlen lasse, auch wenn es nicht oft vorkommt. Aber da achte ich auch gleich auf Ausgleich und revanchiere mich dafür auch. Ich mag eben kein Ungleichgewicht, egal in welcher Form.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich bin in meiner Beziehung mit meinem Partner auch gleichgestellt. Allerdings ist es auch so, dass mein Partner, wenn er Geld hat auch gerne mal mehr Geld für mich als für sich ausgibt und mir dann eben mehr ausgibt. Wir stehen aber auf einer Stufe und ich lasse mir auch nicht alles ausgeben, weil ich es nicht für nötig halte.

Meiner Meinung nach muss man sich heutzutage nichts mehr ausgeben lassen und kann auch nicht davon ausgehen, dass ein Mann das heutzutage noch macht. Immerhin sind wir doch alle modern, wollen gleichgestellt sein und dann kann man das auch in die Finanzen übertragen. Es ist schön, wenn man einen Partner hat, der einem auch mal etwas ausgibt und nicht so sehr am Geld hängt, aber immer nur nehmen und nicht geben ist doch nichts.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Dein Text erinnert mich sehr an meine eigene Beziehung. Ich und mein Freund, wir sind schon lange zusammen und sind beide am Studieren. Dadurch, dass ich babysitte, einen Nebenjob habe, die Wohnung von meinen Eltern gezahlt bekomme + 100€ im Monat habe ich mehr Geld zur Verfügung als mein Freund, der nur einen Nebenjob hat und die Wohnung zusammen mit seinen Eltern begleicht. Er lädt mich ins Kino ein, wenn wir essen, oder auch wenn wir mal abends weggehen, fast überall. Ich fühle mich jedes Mal unwohl, und obwohl ich ihm es jedes Mal wieder sage, besteht er darauf, weil er mir nur das Beste bieten möchte. Und das zeigt er mir nun mal so.

Ich würde mich auch wohler fühlen, wenn jeder immer seine eigenen Sachen bezahlt, aber irgendwie bekommen ich und mein Freund das nicht auf die Reihe. Egal wohin wir gehen, er bezahlt, und wenn ich mich einmische, dann wird er nur sauer und meint, ich soll ihn nicht als Armer darstellen.

Deswegen kann man auf keinen Fall sagen, dass jemand sich allzu gerne von seinen Freunden einladen lässt, weil es mit Sicherheit viele Jungs/Männer wie meinen Freund gibt. Er fühlt sich einfach gekränkt und als arm dargestellt, wenn er mich nicht einlädt und obwohl ich mich dabei unwohl fühle, habe ich es akzeptiert.

» PaulinO » Beiträge: 62 » Talkpoints: 0,36 »



Ich hatte bisher nur Partner, die in derselben Position waren wie ich selbst: also Schüler oder Studenten. Und diese haben nun einmal wenig Geld. Mein Partner, der auch Student ist, hat aber, im Gegensatz zu mir, seit Anfang des Studiums einen Nebenjob gehabt. Jedoch habe ich nicht von ihm erwartet, dass er mich deswegen einlädt. Aber er weiß auch, dass es von ihm nicht erwartet wird, da es mir unangenehm ist. Ab und an möchte er mich schon einmal einladen, weil er meint, dass es sich so gehört. Damit das aber nicht Überhand annimmt, fragt er mich immer, ob ich es okay finde, wenn er nun bezahlt und ich finde, das haben wir bisher auch ganz gut gehandhabt.

Aber im Endeffekt passiert das auch nur ganz selten und ich finde das auch vollkommen in Ordnung so. Ab und an schenken mein Partner und ich uns auch Kleinigkeiten - und entgegen des Männer-Frau-Klischées schenke ich meinem Partner auch Blumen, wenn mir danach ist. Oftmals stößt das bei meinen Bekannten, vor allen Dingen den weiblichen, auf Unverständnis, weil erwartet wird, dass mein Partner mir Blumen schenkt. Aber ehrlich gesagt ist es mir egal, was die anderen sagen. Aber natürlich freue ich mich auch darüber, wenn mein Partner mir Blumen schenkt, aber ich finde, es ist kein Muss.

Mein Partner und ich sind gleichberechtigt und zahlen oftmals getrennt, aber es gibt auch oft Fälle, bei denen er mich oder ich ihn einlade. Beispielsweise, wenn wir einen Kaffee trinken gehen oder Kuchen essen oder sonstiges. Und ich finde es auch schön so, wie es ist. Ich muss ehrlich sagen, dass ich, selbst wenn mein Partner mehr Geld als ich verdienen würde, es nicht erwarten würde, dass er mich einlädt. Da würde ich mir irgendwie ein wenig minderwertig vorkommen. Natürlich mag es darauf ankommen, wie viel mehr der Partner verdient, aber dazu kann ich dann doch erst etwas schreiben, wenn ich in Vollzeit arbeite.

» cupcake03 » Beiträge: 1152 » Talkpoints: 29,50 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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