Immer überrascht wie unterschiedlich Praktikanten sind

Wir haben heute mal wieder eine neue Praktikantin, und ich hatte, wenn ich ehrlich gesagt bin, keine große Lust auf sie, da wir schon öfter echte Trantüten hatten. Besonders die letzte war wirklich sehr faul.

Heute bin ich allerdings positiv überrascht wie motiviert die Praktikantin ist, und hat sich auch farblich auf uns abgestimmt. Außerdem übernimmt sie selbstständig Aufgaben, und führt sie auch durch, und hat auch sichtlich Freude an der Arbeit. Das macht mir dann auch Freude ihr was zu zeigen.

Welche Erfahrungen habt ihr denn mit Praktikanten gemacht? Nehmen eure Betriebe überhaupt Praktikanten auf, da viele Betriebe das ja auch gar nicht mehr machen.

Wir haben auch regelmäßig Praktikanten und die Erfahrung lehrt einen, dass man nie jemanden vorher verurteilen sollte, wenn man ihn noch nicht kennt. Ich finde es sehr spannend, denn die Menschen sind eben sehr unterschiedlich.

Man sieht, aus wem etwas werden kann und aus wem nicht. Die besonders faulen Praktikanten werden von mir immer eine Standpauke bekommen, dass sie ihre Beine in die Hand nehmen sollen, wenn sie etwas erreichen wollen. Bei denen ist es schwer, am Ende eine vernünftige Beurteilung abzugeben. Umso mehr macht es bei den fleißigen Praktikanten Spaß!

Ich hatte noch nie eine Praktikantin unter meinen Fittichen, aber früher war ich ein paar mal eine oder auch eine Ferienjobberin. Ich war immer der Ansicht, wenn ich schon etwas mache, dann mache ich es richtig und außerdem geht die Zeit doch viel schneller rum, wenn man engagiert arbeitet als wenn man nur dumm rum hängt. Egal er mich zu betreuen hatte, von mir waren immer alle begeistert und letztendlich hat mir das dann ja auch gut getan, da freut man sich doch und ist stolz.

Aber es gibt wie auch später im "normalen" Berufsleben solche und solche: manche sitzen eben ihre Zeit ab und tun nur das Nötigste, andere setzen sich ein und wollen ihre Sache gut machen. Mit Glück bekommt man Praktikanten der zweiten Kategorie. Die Tochter meiner Freundin und deren Freundin sind so und haben nach Praktika dann eben auch sofort eine Lehrstelle bekommen. Es zahlt sich aus.

Wir hatten auch schon des Öfteren Praktikanten. Ich versuche diesen immer neutral gegenüber zu treten, weil ich mich sehr oft dabei erwischt habe, dass man dann doch nach dem Äußeren oder den ersten zwei Sätzen sein Urteil fällt.

Unsere Praktikanten sind unterschiedlich lang bei uns. Es gibt die Praktikanten die für ein Jahr da sind, oder für lediglich ein paar Wochen. Unser Betrieb versucht hier vielen Jugendlichen eine Chance zu geben, wenn es sich zeitlich einrichten lässt.

Die Erfahrungen die wir gemacht haben sind jedoch sehr unterschiedlich. Es gab wenige die uns überzeugen konnten, was ich sehr schade finde. Bei vielen war die Auffassungsgabe sehr schlecht und sie waren einfach nur faul. Das hat den Chef immer sehr enttäuscht und er wurde auch dementsprechend schlecht bewertet, nachdem auch Hinweise und Gespräche nicht viel gebracht haben!

Der letzte Praktikant den wir hatten, der war das ganze Gegenteil. Dieser hat sich engagiert, war fleißig und sehr ordentlich und genau in seiner Arbeit. Dieser Praktikant hat als Anerkennung dann auch einen Obolus erhalten. An diesem Beispiel merkt man wieder, harte Arbeit zahlt sich aus.

Ich verstehe schon, dass bei einigen die Motivation nicht so groß ist, da es meistens unentgeltlich ist. Jedoch ist es eine wichtige Erfahrung fürs Leben und man lernt das Berufsleben kennen.

Mein Chef fand es eine Weile ganz toll mir Schülerpraktikanten anzuschleppen. Den Zahn habe ich ihm gezogen, weil das Mehrarbeit für mich ist, auch wenn ich über Motivation und so weiter nicht klagen konnte. Aber jemand was zu erklären und ihn so zu beschäftigen, dass es für ihn Sinn macht, kann schwierig und zeitraubend sein.

Tolle Praktikanten hatten wir aus einer Maßnahme für Wiedereinsteigerinnen. Die hatten ihren Job mal gelernt und waren halt lang in der Kinderpause. Das waren Topleute. Eine haben wir sogar übernommen. Da hat man aber auch nur sagen müssen, das und das und so und so und teils kamen dann sogar noch Verbesserungsvorschläge.

Ein dritter Typus war der, der dann schon mal auf dem Schreibtisch eingepennt ist oder nicht gemerkt hat, dass Montag war. Der konnte direkt nach Hause gehen.

Ja, Praktikanten das ist so ein Thema. Ich habe auch meistens die Erfahrung gemacht dass es die Leute nicht wirklich interessiert. Sie stehen dann irgendwann herum und machen alles was man ihnen sagt nur widerwillig. Nur ein einziges Mal habe ich so ein Exemplar wie du es beschreibst erwischt und das hat echt Spaß gemacht. Sicher konnte sie nicht alles aber man konnte ihr viel zeigen und sie war motiviert. Solche Praktikanten nehme ich gerne, die anderen eigentlich nur weil wir oft welche aufnehmen müssen oder sollten.

Ich habe selber noch keinen Praktikanten engagiert, saß aber schon neben einigen. Ehrlich gesagt haben mich viele schockiert, und das, obwohl ich oftmals selber nur Praktikant dort war.

Für mich ist es vollkommen selbstverständlich, dass man aufmerksam ist, und zudem nicht nur tut, was einem gesagt wird, sondern auch mitdenkt. Natürlich sollte man interessiert sein und auch Fragen stellen. Das halte ich für vollkommen normal, aber offenbar scheint das es heute leider nicht mehr zu sein, aus welchen Gründen auch immer. Ich fand es ja schon sehr seltsam, als ich mal nach einem Praktikum direkt übernommen wurde und man mich sonstwie in den Himmel lobte, obwohl ich immer das Gefühl hatte, mich ganz normal verhalten zu haben. Aber dass es auch anders geht, habe ich ja auch erst danach vorgeführt bekommen.

So hatte ich mal eine Praktikantin mit im Büro sitzen, die ersthaft alle paar Minuten ihr Handy hervorkramte und SMS darauf tippte. Sie ging auch mal einfach so während der Arbeitszeit nach draußen, um dort zu telefonieren. Eine hatte ich auch mal, mit der ich mir mein Büro teilen musste, die mehr am Fenster stand und rauchte, als zu arbeiten. Wenn sie arbeitete, dann auch nur halbherzig. Wenn die Chefin vorbeikam und ihr neue Aufgaben auf den Tisch legte, tat sie nur so lange arbeitend, so lange die Chefin noch im Raum war. War sie weg, wurde der Papierstapel erst einmal beiseite geworfen und auf dem Handy gespielt, im Internet gesurft oder gegessen. Ich fand das jedes Mal unfassbar, einfach absolut respektlos.

In dem Betrieb, in dem ich arbeite, nehmen wir auch immer wieder mal Praktikanten auf und dabei habe ich auch schon einiges erlebt. Irgendwie war in meiner Erinnerung nur eine Praktikantin richtig gut. Diese Praktikantin hat auch selbst gemerkt, wenn etwas zu tun war und hat mit angepackt. Das erwarte ich ja noch nicht einmal. Einige wenige Praktikanten waren durchschnittlich und die meisten waren leider wirklich ziemlich faul und überhaupt nicht an dem Beruf interessiert. Eine Praktikantin ist nach einer Woche einfach nicht mehr aufgetaucht, obwohl es ein Schülerpraktikum war, wo man doch hin muss.

Eine andere Praktikantin hat freiwillig ein Praktikum in den Sommerferien angefangen, weil sie eine Ausbildung in meinem Beruf machen wollte. Mich hat dabei schon gewundert, dass sie kein Interesse zeigte. Sie stellte mir keine Fragen und wirkte abwesend. Als dann tolles Wetter war, hatte sie immer etwas anderes, weshalb sie nicht kommen konnte. Das war schon verdächtig. Irgendwann hat mein Chef dann gesagt, dass es keinen Sinn macht und sie nicht mehr kommen soll. Das war mir auch lieber so.

Am schlimmsten fand ich aber unsere letzte Praktikantin. Diese ist zu uns gekommen, weil sie in dem vorherigen Betrieb nicht zurecht kam und angeblich gemobbt wurde. Als sie dann da war, war auch schnell klar, warum das so war. Sie war sehr faul. Gerade dann, wenn der Chef aus dem Haus war, setzte sie sich hin und machte nichts mehr, außer im Internet zu surfen und auf ihrem Smartphone zu spielen. Das war schon ziemlich nervig.

Ich finde es eigentlich auch selbstverständlich, dass man als Praktikant Fragen zu dem Beruf stellt oder wenigstens Interesse dafür zeigt, was in dem Beruf alles gemacht wird. Wenn so jemand als Praktikant da ist, dann zeige ich demjenigen auch gerne alles und beantworte auch die Fragen. Dann macht es mir viel Freude, einen Praktikanten zu betreuen. Aber wenn jemand nur gelangweilt ist und nur widerwillig auf Anweisungen reagiert, wenn z.B. etwas kopiert werden muss, dann habe ich nicht lange Geduld dafür.

Ich sehe das Thema von der anderen Seite, da ich einige Male Praktikantin war, bevor ich nach dem Studium im Job angekommen bin. Ich wollte immer lernen, das wurde im Praktikum aber nicht immer zugelassen. Einige Male habe ich gar keine Verantwortung bekommen, obwohl ich mir die gewünscht hätte. Ohne Sinn und Verantwortung ist es aber sehr schwer sich zu motivieren.

Ich kann mir vorstellen, dass es Praktikanten gibt, die eigentlich keine Lust haben, aber deshalb sollte man nicht alle vorverurteilen. Wenn man ihnen keine Chance gibt, können sie auch nichts leisten. Wie immer im Leben - kommt es auf das Individuum an!

In meinem Betrieb werden Praktikanten meist angenommen, da sie sich einen Eindruck verschaffen können und somit auch eventuell später sich hier bewerben wollen. In meiner Abteilung haben wir bereits Erfahrung mit Praktikanten und wissen wie wir damit umgehen müssen. Das bedeutet, dass wir schon sehr viele Praktikanten hatten und somit auch schon viele, die nichts machen wollten, bzw. nur faul waren und wieder andere, die sehr viel Spaß hatten auch eigene Aufgaben zu übernehmen.

Allerdings finde ich es nicht sehr produktiv Praktikanten in die Arbeit einzubeziehen, da sie oftmals die Arbeit nur hindern, da man ihnen viel erklären sollte und sie auch mal selbst machen lassen sollte. Trotzdem ist es eine gute Erfahrung für alle, da wir so auch erfahren, welche Wünsche, Gedanken oder Berufsaussichten Jugendliche/Junge Erwachsene haben.