Wohnungstür von Mietwohnung klemmt - was tun?
Ich bin vor etwa einem Jahr in einen renovierten Altbau gezogen. Es ist ein kleines Gebäude mit nur zwei Stockwerken und wenigen Mietparteien. Das genaue Baujahr habe ich nicht im Kopf, aber es war etwas in den 1920er oder 1930er Jahren. Renoviert wurde wohl ungefähr um das Jahr 2000 herum, also das ist noch nicht so lange her. Trotz Modernisierung ist hier aber einiges miserabel. Die Fenster sind undicht, es zieht, die Wasserhähne sind wohl auch nicht ganz so, wie es sein sollte, andauernd flackert das Licht, und die Wasserleitungen nach hier oben sind auch völliger Mist. Wir haben hier kaum Wasserdruck. Und das wären nur ein paar Beispiele von vielen.
Nun haben wir also noch ein weiteres Problem, und zwar klemmt die Wohnungstür. Sie geht kaum zu, beziehungsweise nur, wenn man sie wirklich mit Schwung zuschlägt. Nicht nur, dass das unnötig laut ist, es dürfte auch der Tür selbst nicht gut tun, aber anders geht sie einfach nicht zu. Und das Öffnen ist genauso schwierig, da muss man nämlich ziemlich zerren, damit man sie irgendwie aufbekommt. Irgendwie wirkt die Tür auf mich allgemein etwas schief, und der Türrahmen ist auch etwas gesplittert. Tür und Rahmen sind übrigens aus ganz normalem Holz. Wie alt beides ist, kann ich aber nicht sagen. Ich denke nicht, dass bei der Modernisierung wirklich alles im Haus ausgetauscht wurde, sondern nur einzelne Elemente. Ich glaube, die Tür ist schon etwas älter. Übrigens klemmt sie nicht nur, sondern irgendwie scheint das alles so deformiert zu sein, dass der Schlüssel oftmals im Schloss gar nicht mehr richtig greift.
Sobald es sich anbietet, will ich natürlich sowieso dringend von hier wegziehen, aber bis dahin würde ich gerne einen Weg finden, das Problem mit der klemmenden Tür irgendwie gelöst zu bekommen. Der Vermieter selbst ist völlig unkooperativ, antwortet auf Briefe nur, wenn er gerade Lust hat, und telefonisch ist er allgemein nicht zu erreichen. Eine E-Mail-Adresse oder Website hat er nicht.
Die Wohnungstür selbstständig auszutauschen, dürfte der Vermieter mir vermutlich nicht erlauben. Alles muss hier durch Handwerker gemacht werden, und der Vermieter besteht darauf, dass nur von ihm authorisierte Handwerker überhaupt etwas an diesem Gebäude machen dürfen. Das heißt, man kann nicht einfach mal einen Notdienst anrufen, wenn hier irgendetwas nicht funktioniert, sondern man darf sich wochenlang bemühen, den Vermieter irgendwie zu erreichen, damit der einen Termin organisiert. Das dauert meist Wochen, wenn nicht Monate. Ob das so rechtens ist, das wäre allgemein auch eine sehr gute Frage. Aber letztendlich befürchte ich so oder so, dass dieser Mensch am längeren Hebel sitzt, ganz einfach, weil er der Vermieter ist. Wenn ich hier aufmucke, dürfte er nicht begeistert sein und es könnte möglicherweise unschöne Konsequenzen geben. Einen Hausmeister haben wir hier übrigens auch nicht.
Besonders die Tatsache, dass die Wohnungstür sich regelmäßig nicht mehr öffnen lässt, wenn ich nach Hause komme und sie aufschließen will, treibt mich langsam aber sicher in den Wahnsinn. Besonders, wenn man Gepäck bei sich hat, ist das natürlich lästig. Aber nicht nur das, selbst mit abgestellten Taschen muss ich teilweise zwei, drei oder vier Minuten lang mit dem Schlüssel herumprobieren, damit die Tür endlich aufgeht. Irgendwie versperrt sich das Schloss manchmal von alleine, möglicherweise ja durch eine Deformation der Tür, aber ich weiß es selber nicht so genau. Jedenfalls ist es immer ein großer "Spaß", Ewigkeiten am Schloss herumzuprobieren, insbesondere, weil das Licht im Treppenhaus auch immer nach spätestens einer halben Minute wieder ausgeht, und der Lichtschalter sich am anderen Ende des Ganges befindet.
Übrigens ist er auch nicht mit einem Leuchtpunkt oder andersweitig markiert, sodass ich im dunklen Treppenhaus erst einmal den Lichtschalter suchen muss, sobald die Lampe wieder aus ist. Bis ich die Wohnungstür endlich geöffnet habe, muss ich meistens dreimals bis viermal zum Lichtschalter und zurück laufen. Ich sollte mir vielleicht eine Taschenlampe einstecken, wobei die Tür sich aber auch nur mit beiden Händen und einer Kombination und Ziehen und Rütteln öffnen lässt. Oder ich sollte vielleicht mal etwas Nachtleuchtendes auf den Lichtschalter kleben, damit ich den wenigstens im Dunkeln schnell wiederfinde. Ehrlich gesagt ist es mir mittlerweile auch egal, würde der Vermieter daran irgendetwas auszusetzen haben.
Was ich problematisch finde, ist die Tatsache, dass es nicht nur nervig sein könnte, dass die Tür sich so schlecht öffnen und schließen lässt, sondern dass das ja konkret auch eine Gefahr sein könnte. Ich hoffe es natürlich nicht, dass man etwas richtig Schlimmes passiert, aber man weiß das ja nie im Voraus. Nehmen wir mal an, es würde im Haus brennen, da käme es auf jede Sekunde an. Undenkbar, wenn man erst fünf Minuten an der Tür herumfummeln muss, damit man sie öffnen kann. Zumal ich nicht weiß, ob man die Tür, wenn man in Panik gerät, überhaupt noch öffnen könnte. Abgesehen davon könnte ich mir vorstellen, dass eine deformierte Tür möglicherweise auch Einbrechern das Einbrechen irgendwie erleichtern könnte. Wir wohnen hier relativ abgelegen, direkt am Waldrand.
Die große Frage ist jetzt: Was mache ich am Besten? Gibt es etwas, was ich tun kann, bevor ich monatelang bloß darauf warte, dass der Vermieter vielleicht endlich mal aktiv wird? Oder etwas, was ich tun kann, falls der Vermieter gar nichts unternimmt, weil er keinen Handlungsbedarf sieht? Letzteres klingt sicher unglaublich, aber mich würde es hier nicht wundern. Hier ging die ersten paar Wochen die Toilettenspülung nicht, und das Einzige, was dem Vermieter dazu einfiel, war der Kommentar: "Dann schütten Sie eben nach Benutzung immer einen Eimer Wasser hinterher! Dann brauchen Sie keine Spülung!"
Weiß hier zufällig jemand, ob eine klemmende Wohnungstür, so unwahrscheinlich und seltsam das klingt, mit einer an der Wand angrenzenden, nach oben führenden Treppe zusammenhängen kann? Denn tatsächlich geht direkt neben meiner Wohnungstür die Treppe nach oben, also, die gewöhnliche Treppe vom Treppenhaus. Und nachdem ich neulich geschlagene 20 Minuten vor der verdammten Wohnungstür hockte und mir die Finger mit dem Wohnungsschlüssel schon fast wund gefummelt hatte, weil die Tür einfach nicht aufging, habe ich etwas Seltsames bemerkt.
Ich war da nämlich schon, weil mir auch nichts Besseres mehr einfiel, auf dem Weg nach oben, zu den anderen Nachbarn. Ein wenig blöd wäre ich mir vorgekommen, aber ich war schon kurz davor, mal dort zu klingeln, und zu fragen, ob der Nachbar die Tür nicht irgendwie öffnen kann, oder zumindest eine Idee hat, was ich tun könnte. Leider war aber zu dem Zeitpunkt kein Nachbar im Haus. Als ich die Treppe wieder hinunter ging, gab es ein langgezogenes Knarren auf der Stufe kurz vor der Wohnungstür.
Ich kann mir selbst nicht erklären, wie das geht, aber ich habe mittlerweile festgestellt, dass es hilft, einige Male auf den Treppenstufen herumzutrampeln, um die Wohnungstür auf zu bekommen. Tatsächlich poltert und knarrt das irgendwann, die Wand scheint irgendwie davon beeinflusst zu werden, und die eben noch heftig klemmende Tür springt danach ganz einfach wieder auf. Übrigens ist das gesamte Treppenhaus aus Holz. Ich weiß nicht, ob sich das möglicherweise bei den aktuellen Temperaturen zusammenziehen kann, sodass die Tür, die Wände und die Treppen verzerrt sind?
Vielleicht kann man ja mit dem Wissen eine gute Lösung für das Problem finden? Es kann ja wohl auch nicht sein, dass ich jetzt jeden Tag auf den Treppenstufen Himmel und Hölle spielen muss, damit ich meine Wohnung wieder aufschließen kann.
Kennst du einen Tischler den du Fragen kannst? Das wäre das einfachste wenn er sich das mal ansieht, da dein Vermieter ja schwer zu erreichen ist wie du sagtest. Sonst bleibt dir leider nichts übrig, als den Vermieter zu bitten den Mangel zu beseitigen. Schreibe diesen Brief am besten direkt an den Geschäftsführer und Teile auch mit, dass du in diesem Zug um die Genehmigung einer angemessenen Mietminderung bittest, da der Mangel schon so lange vorherrscht. Falls du dem Vermieter eine Einzugsermächtigung gegeben hast würde ich diese auch direkt mit widerrufen.
Das sind Sachen mit denen du einen Vermieter unter Druck setzen kannst. Solltest du die Miete bereits überweisen empfehle ich dir im Verwendungszweck zu vermerken: "unter Vorbehalt", somit hältst du dir die Tür zur nachträglichen Minderung offen. Aber wichtig ist, nicht einfach mindern, sondern immer beim Vermieter beantragen.
Einen Tischler kenne ich nicht persönlich. Einen zu beauftragen, würde sicherlich auch wieder Einiges kosten, oder? Mit welchen Kosten kann man denn für so eine reine Begutachtung theoretisch rechnen?
Abgesehen davon klemmt die Tür nun, wo es wieder etwas wärmer geworden ist, nicht mehr. Es scheint, wie ich vermutet habe, sehr von den Temperaturen im Haus abhängig zu sein. Wird es kühl, verzerrt sich das Holz und die Tür klemmt. Wird es wärmer, verschwindet das Problem wieder. Das ist natürlich keine Dauerlösung, sich jeden Winter, sobald eine bestimmte geringe Temperatur erreicht worden ist, über die klemmende Tür ärgern zu müssen. Also auf Dauer wird man etwas unternehmen müssen.
Nur weiß ich nicht, ob ein Tischler im aktuellen Zustand, wo die Tür wieder "normal" ist, überhaupt etwas sehen könnte? Da müsste man doch theoretisch mit der Begutachtung warten, bis das Problem wieder auftritt, oder ginge es auch so? Würde man Mängel am Holz auch bei den aktuellen Temperaturen erkennen können?
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