Geht euch das Verschwinden eines Kindes auch so nahe?

vom 11.01.2014, 21:30 Uhr

Bei uns in der Stadt war vorgestern ein siebenjähriges Kind spurlos verschwunden. Diese Nachricht kam jede Stunde in den Nachrichten. Das Mädchen kam nicht wie mit der Mutter besprochen um 20 Uhr nach Hause. Die ganze Nacht wurde das Mädchen von der Polizei gesucht, aber nicht gefunden. Ich habe die Nachricht vom Verschwinden des Mädchens mit Entsetzen gehört und mir kamen beim Gedanken an das Mädchen schon beinahe Tränen, denn ich habe mir vorgestellt, wie es wohl den Eltern gehen muss und natürlich auch dem Mädchen. Ebenso habe ich mir meine Kinder an Stelle des Mädchens vorgestellt, was für mich der absolute Horror wäre.

Zum Glück gab es am nächsten Morgen nur noch einmal die Nachricht vom Verschwinden des Mädchens. Bereits eine Nachrichtensendung später wurde Entwarnung gegeben, da das Mädchen wieder zu Hause war. Es hatte nur bei einer Freundin übernachtet und hatte vergessen, es der Mutter am Vorabend zu sagen.

Geht euch bei solchen schlechten Nachrichten ein solches Schicksal auch so nahe? Ist das schlimmer, wenn man selber Kinder hat und versetzt man sich dann auch automatisch irgendwie in die Lage der betroffenen Familie? Ich kann mich erinnern, dass ich solche Nachrichten früher ohne Kinder zwar schlimm gefunden habe, mir aber weiter keinen Kopf darüber zerbrochen habe. Wie ergeht es euch?

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich habe keine Kinder aber es geht mir dennoch nah. Ich kann mich da schlecht distanzieren und versetze mich in die Eltern hinein und ihre Unruhe. Solange das Kind nicht gefunden ist malen sich die Eltern alle möglichen Szenarien aus. Vielleicht liegt es bei mir daran dass, als ich Jugendliche war, ein Mädchen aus unserem Dorf verschwand und später ermordet aufgefunden wurde. Es hätte damals jede von uns treffen können und solange der Täter nicht gefasst war war an ein normales Leben nicht zu denken. Und wir erlebten hautnah das Leid der Eltern, deren Leben danach komplett zerstört war.

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» Karteileiche » Beiträge: 259 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich denke mal es macht schon einen Unterschied aus, ob eben ein Kind aus der eigenen Stadt verschwindet oder ein Kind von irgendwo anders her. Wenn ich nur in den Nachrichten sehe, dass ein Kind verschwunden ist, dann berührt ich das zwar aber auch nicht extrem stark. Sollte es jedoch ein Kind aus der Nähe sein, dann würde dies einen sicher viel mehr berühren und betreffen, da es dann ja im eigenen Umfeld passiert ist.

Allerdings ist es glaube ich sowieso schwerer so richtig mit zu fühlen, wenn man selbst noch keine Kinder hat. Du stellst dir ja vor es wären deine Kinder und deswegen betrifft es dich ganz besonders stark. Wenn man selbst aber keine Kinder hat, dann hat man diesen Gedanken eben nicht so ausgeprägt.

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» pichimaus » Beiträge: 2016 » Talkpoints: 6,99 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Mir geht so was eigentlich nicht nahe. Ich bin dann immer nur froh, dass ich keine Kinder habe und mir so was nicht passieren kann. Mir tun dann auch weniger die Eltern leid als viel mehr das Kind, dem möglicherweise etwas sehr Schlimmes zustößt.

» Sternenbande » Beiträge: 1860 » Talkpoints: 70,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Doch, mir geht so etwas schon nahe, zumindest, wenn es direkt um die Ecke, praktisch vor der eigenen Haustüre passiert.

Wobei in dem geschilderten Fall würde ich mir über die Eltern auch Gedanken machen, denn was bitte macht ein erst 7-jähriges Mädchen zu der dunklen Jahreszeit abends überhaupt noch draußen? Das finde ich dem Alter einfach viel zu spät und somit auch zu gefährlich, da es dunkel ist.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Solche Nachrichtenmeldungen belasten mich ehrlich gesagt nicht so enorm emotional. Oder jedenfalls auch nicht mehr als sonst, nur, weil es um ein Kind geht. Denn ob es ein Kind ist, oder ob Erwachsene ermordet worden sind, oder ob bei einer Naturkatastrophe Hunderte oder Tausende von Menschen verschiedenster Altersstufen starben, ich finde das alles einfach schlimm. Aber auch nicht so, dass es mich völlig fertigmachen würde. Sonst käme man ja sein gesamtes Leben lang nicht mehr aus dem Trauern und Weinen heraus.

Verstehen kann ich es aber auch, dass vielleicht insbesondere Eltern solche Meldungen wirklich schlimm finden. Sie stellen sich möglicherweise vor, wie es ihnen ginge, wenn ihr Kind betroffen wäre. Außerdem macht man sich natürlich besonders Sorgen, wenn der Täter in so einem Fall noch flüchtig ist und die Sache in der Gegend, in der man lebt, geschehen ist. Dann macht man sich sicherlich Sorgen, dass auch dem eigenen Kind etwas passieren könnte.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Mich berühren solche Nachrichten eigentlich gar nicht. Ich habe keine Kinder und habe auch sonst keinen Bezug zu Kindern. Grundsätzlich finde ich es auch nicht schlimmer, wenn einem Kind etwas zustößt, als wenn es sich um einen älteren Menschen handelt. Das Alter ist da für mich vollkommen egal, wobei mir auch Vermisstenfälle oder auch Todesfälle anderer Personengruppen nicht wirklich nahe gehen. Ich bin aber auch sonst nicht so emotional, wenn es um Menschen geht und verfolge solche Fälle auch nicht weiter. Bei „Aktenzeichen XY“ werden ja auch immer wieder verschwundene oder getötete Kinder gezeigt und manchmal finde ich die Fälle auch einfach interessant. Emotional involviert bin ich dabei aber nicht.

Ich denke schon, dass solche Meldungen jemandem, der eigene Kinder hat oder der allgemein gerne Kinder mag, eher nahe gehen. Ich kenne das in Bezug auf Tiere. Tierleid fand ich immer schon viel schlimmer als menschliches Leid, aber seit ich einen Hund habe, finde ich es noch unerträglicher. Das macht mich zeitweise richtig fertig. Ansonsten bin ich nicht so emotional und wehleidig. Hätte ich ein Kind und würde Kinder mögen, würde es mich sicher auch irgendwie berühren, wenn irgendwo ein Kind verschwindet, auch wenn es viel schlimmeres auf der Welt gibt, durchaus auch im Bezug auf Kinder.

Dass solche Geschichten einen berühren, wenn man einen persönlichen Bezug zu dem Thema hat, kann ich noch verstehen. Allerdings bringt es nichts, wenn man sich darüber wirklich den Kopf zerbricht. Gerade bei einem solchen Vermisstenfall kann man als Unbeteiligter ja auch überhaupt nichts ausrichten. Daher sollte man schon schauen, dass man sich davon nicht zu sehr runterziehen lässt. Die meisten Kinder werden ja ohnehin recht schnell wiedergefunden, so dass die Geschichte meistens für die Betroffenen glücklich ausgehen.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Es gibt nur ganz wenige Menschen, denen es gleichgültig ist, wenn ein Mensch verschwindet oder ein Kind. Ich empfinde das als sehr schlimm und mache mir auch Gedanken darüber. Auch wenn man keine Kinder hat, kann das doch nachempfunden werden, wie sehr die Eltern sich grämen und welche Ängste sie ausstehen müssen. Sie können nicht wissen, wie es dem verschwundenen Kind geht, was es durchmachen muss und malen sich alles aus, was passiert sein könnte. Allerdings muss ich in diesem sagen, dass ich die Eltern nicht verstehen kann, ein so junges Kind so lange in der Dunkelheit alleine draußen zu lassen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Mir gehen solche Meldungen auch immer sehr nahe. Ich habe selbst drei Kinder und ich versuche mir dann immer vorzustellen, was die Eltern in solch einer Situation empfinden müssen. Die Vorstellung alleine ist einfach grausam und mich nehmen solche Meldungen daher auch immer sehr mit, auch wenn ich die Kinder nicht persönlich kenne oder sie aus anderen Teilen Deutschlands kommen. Die Eltern gehen durch die Hölle und ich empfinde dann immer sehr großes Mirgefühl und hoffe einfach inständig, dass die Kinder wohlbehalten wiedergefunden werden. Leider gehen solche Meldungen ja meistens nicht so gut aus! :-(

Wie einem solche Meldungen komplett gleichgültig sein können, auch wenn man keine Kinder hat, kann ich nicht so wirklich nachvollziehen, aber da tickt eben auch jeder Mensch anders. Ich fand diese Meldungen auch damals schon schrecklich, als ich noch nicht selbst Mutter war. In unserer Stadt ist auch schon mal ein kleines Mädchen als vermisst gemeldet worden, das ich selbst vom Sehen her kannte. Das Mädchen wurde zum Glück gefunden und es war ihm nichts zugestoßen. Auch der Fall "Pascal", dessen Leiche nie gefunden wurde und der monatelang durch die Medien ging, hat sich in unserer Stadt angespielt. Wir haben sogar in der Nachbarstraße gewohnt und natürlich habe ich den Fall umso interessierter mitverfolgt. Aber wie gesagt gehen mir solche Meldungen generell nahe, auch wenn sie nicht unsere Umgebung betreffen.

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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