Weihnachtspaketdrama in den USA wegen Fedex

Auf CNN wurden etliche weinende Frauen gezeigt, die ein echt großes Problem hatten. Wegen Wetterkapriolen konnte Fedex nicht fliegen und dadurch kamen etliche Weihnachtspakete erst nach Weihnachten an. Eine Frau meinte, sie wäre nervlich am Ende, weil sie ihrer sechsjährigen Tochter nicht erklären könnte, warum Santa Claus der Nachbarstochter ein Paket bringen konnte und ihrem eigenen Kind nicht.

Wie würdet Ihr mit so einer Situation umgehen? Seht Ihr da ein echtes Problem darin oder sollte der Santa Claus Wahn in den USA mal etwas abnehmen? Ist diese Santa Claus Rummel überhaupt gut für die Kinder oder eher eine Volksverblödung?

Wieso sollte es Volksverblödung sein, wenn man einem sechsjährigen Kind erzählt, dass es den Weihnachtsmann oder in diesem Fall Santa Claus wirklich gibt? Mein fast fünfjähriger Sohn glaubt auch noch an das Christkind und deshalb verdummt er nun auch nicht. Lass doch die Leute das glauben und sagen, was sie möchten und vor allem lass doch die Kinder noch an den Weihnachtsmann glauben, solange sie es können. Was wäre das für eine Welt, wenn noch nicht einmal mehr kleine Kinder an Sachen glauben, die es vielleicht nicht in Wirklichkeit gibt?

Mal wieder zurück zum Thema. Ich finde das Problem, was die Mutter hatte wirklich problematisch. Das hat nichts mit einem Hype um Santa Claus zu tun. Es ist wirklich unglücklich, wenn das eigene Kind nichts geschenkt bekommen hat, obwohl das Nachbarskind etwas bekommen hat. Glauben die Kinder an Santa Claus, möchte ich auch nicht unbedingt in der Haut der Mutter stecken, wo das Paket sozusagen im Schnee stecken geblieben ist.

Also ich denke, dass jedes Kind enttäuscht wäre, wenn kein Geschenk für es da gewesen wäre. Das hat man nicht nur in den USA, sondern bestimmt auch in Deutschland. Es muss ja nicht mal ein großes Päckchen gewesen sein, aber es ist bestimmt wirklich enttäuschend für ein Kind, wenn Santa Claus oder bei uns das Christkind nicht an es gedacht hat. Und wenn das Nachbarkind auch noch sein Geschenk präsentiert, dann kann ich es durchaus verstehen, wenn ein Kind rumzickt.

Das hat nichts mit Wahn zu tun, aber ich denke, dass viele Kinder es noch nicht verstehen, dass die Pakete doch noch nicht von Santa gebracht werden, sondern von Fedex. Hier in Europa glauben doch auch viele Kinder an den Weihnachtsmann, das Christkind oder Ähnliches. Und sie tragen in Zukunft keine psychischen Schäden davon, nur weil sie an eine Fantasiegestalt glauben. Und ich denke, dass jedes Kind sich auf Geschenke freut und sich bestimmt auch bildlich vorstellt, wenn der alte Mann mit dem Schlitten die Geschenke unter den Baum legt. Aber das verstehen wir Erwachsene oftmals nicht mehr, dabei waren wir oft auch so.

Ich finde schon auch, dass Kinder ruhig an den Weihnachtsmann, das Christkind oder Santa Claus glauben dürfen. Das schadet nicht und ich würde da nicht von Volksverdummung reden. Es geht doch um Kinder und nicht um das Volk als Ganzes oder auch nur eine Mehrheit des Volkes. Die erwachsenen Amerikaner glauben doch hoffentlich nicht mehr an Santa Claus.

Aber so unglücklich das gelaufen ist, ich finde nun nicht, dass die Frau "ein echt großes Problem" hatte. Ich würde mich deshalb nicht vor Kameras stellen und losheulen. Das ist wirklich etwas übertrieben. Zum einen finde ich es ein wenig selber schuld, wenn man das Geschenk so kurz vor knapp kauft. Man hört immer wieder von Verspätungen bei Paketen und da bestellt man einfach nicht so spät, wenn es zu einem festen Termin da sein soll. Es tut ja nicht weh, wenn das Geschenk ein paar Wochen im Schrank auf Weihnachten wartet.

Zum anderen würde ich einfach ins nächste Spielzeuggeschäft gehen und meiner Kleinen etwas kaufen. Wenn das Kind nicht verzogen ist, muss es auch nichts großes und teures sein und so kann man die Zeit bis zum Eintreffen des echten Geschenkes doch gut überbrücken. Also ein "echt großes Problem" sieht anders aus.

Im Fernsehen wurde der Frau geraten, das Ganze mit Humor zu nehmen. Sie könnte den Kindern erzählen, dass sich eines der Rentiere beim Ausliefern den Fuß verknackst hatte. Das Kind solle einen Brief ans Rentier schreiben und ihm baldige Besserung wünschen. Meine Meinung zu dem Santa Claus Blabla behalte ich aber für mich.

In Deutschland erzählt man den Kindern ja auch vom Christkind oder dem Weihnachtsmann, vom Osterhasen und manche auch von der Zahnfee. Ich finde es überhaupt nicht schlimm, wenn die Kinder daran glauben. Im Gegenteil, denn das zeigt ja, dass sie Fantasie haben und die brauchen Kinder.

Würde es mich persönlich betreffen, dass die Geschenke nicht rechtzeitig geliefert werden können, was eigentlich eher unwahrscheinlich ist, wenn man so wie ich niemals kurz vor knapp noch bestellt, dann würde ich einfach noch schnell loslaufen und meinem Kind in der Stadt noch wenigstens ein schönes Geschenk besorgen, damit es an Heiligabend nicht leer ausgeht. Wenn der Rest dann erst nach Weihnachten eintrudelt, kann man sich ja immer noch eine Geschichte überlegen, warum das so gekommen ist.

Ich finde es auch nicht schlimm, dass man den Kindern in den USA die Geschichte von Santa Claus erzählt, hier erzählt man ja auch den Kindern, dass die Geschenke vom Nikolaus oder Christkind kommen. Darum kann ich es schon verstehen, dass die Frau nicht wusste, was sie ihrem Kind sagen sollte. Allerdings sehe ich es auch so, dass ich in der Situation einfach noch etwas in einem Geschäft kaufen würde, wenn eines geöffnet hätte. Das Paket kann man ja wieder zurück schicken.