Sparkasse speichert ungefragt Überweisungsdaten
Als ich von meiner bisherigen Bank zur Sparkasse wechselte, musste man am Bankautomaten, über den man auch Kontoauszüge ausdrucken und Überweisungen tätigen kann, bei Überweisungen jedes Mal alle Daten von Neuem eingeben, also Name, Kontonummer und Bankleitzahl des Empfängers, und so weiter.
Nach einigen Monaten allerdings wurde wohl die Software dieser Automaten ausgetauscht. Möglicherweise wurden auch weitere Dinge verändert, aber darüber weiß ich nichts Genaues. Jedenfalls ist es nun so, dass man, wenn man "Überweisungen" auswählt, direkt eine Liste der letzten fünf Überweisungen, die man gemacht hat, angezeigt bekommt, neben der Option, ein komplett leeres Überweisungsformular aufzurufen. Man kann die bei den letzten gemachten Überweisungen eingegebenen Daten direkt wieder aufrufen. Alles wurde abgespeichert, lediglich der Betreff und der Überweisungsbetrag fehlen und müssen neu eingegeben werden.
Praktisch finde ich es ja schon, dass ich so bei regelmäßigen Überweisungen nicht mehr alles neu eintippen muss, sondern lediglich den Zahlungsbetrag und den Verwendungszweck. Andererseits stelle ich mir schon die Frage: Ist es eigentlich rechtens, diese Überweisungsdaten abzuspeichern, ohne, dass man darauf vorher hingewiesen wurde? Ich lese ja jeden Brief, den ich von der Sparkasse erhalte, aufmerksam durch, und ich kann definitiv sagen, dass über diese Neuerung keine Information erfolgt war.
Klar hat die Bankgesellschaft sowieso alle Daten, die man bei bisherigen Überweisungen eingegeben hatte, abgespeichert. Mir geht es auch nicht um irgendeine Geheimnistuerei gegenüber der Bank, das wäre ja schwachsinnig. Aber bei diesem Zugriff auf die letzten fünf Überweisungsdaten am Automaten ist nichts durch eine PIN gesichert. Die muss man erst eingeben, um eine Überweisung zu tätigen. Um zu sehen, was für Überweisungen ein Karteninhaber in der letzten Zeit gemacht hat, muss man wirklich nur die Bankkarte in den Automaten stecken, schon kann man ohne irgendwelche weiteren Sicherheitsmechanismen alles lesen. Also wenn jemand beispielsweise eine Bankkarte finden oder stehlen würde, könnte er sofort sehen, welchen Personen oder Firmen der Karteninhaber Geld überweist, inklusive der dazugehörigen Bankdaten.
Sicherlich sind die Bankleitzahlen und Kontonummern von Privatpersonen und Firmen nicht unbedingt "geheim". Aber in Zeiten, wo das Thema Datenschutz sehr präsent ist und als sehr wichtig gilt, kommt es mir schon etwas komisch vor, dass man nun von den Bankkarten direkt auslesen kann, an wen in letzter Zeit Überweisungen gemacht worden sind. Letztendlich widerspricht das ja doch auch der Privatsphäre, oder nicht? Es muss ja nicht jeder wissen, bei welchen Online-Shops man einkauft und dabei per Überweisung zahlt, oder zu welchen Personen man auch finanziellen Kontakt hat.
Sicher weiß ich, dass man bisher auch schon Überweisungsdaten speichern konnte. Aber das tat man meines Wissens gezielt, und musste die Speicherung der Daten dann auch bestätigen. Und war es nicht so, dass man zum Zugriff auf diese Formulare dann auch die PIN brauchte?
Ich weiß ja nicht, bei welcher Sparkassen-Filiale du bist, aber bei uns ist das so, dass die Überweisungsdaten nur dann gespeichert werden, wenn man nach einer Überweisung auf diesen Automaten auf "Speichern" klickt. Es werden also nicht die Daten der fünf letzten Überweisungen gespeichert, sondern nur die, die man explizit speichern möchte. Eine Änderung, wie du sie beschreibst, habe ich zuvor noch nie gesehen und auch noch nie davon gehört.
Vielleicht wurde auf diese Änderung hingewiesen, bevor du zur Sparkasse gewechselt bist. Demzufolge hast du dann eben keine Information dazu bekommen. Zumindest kenne ich es so, dass wirklich sehr langfristig bei den Banken gearbeitet wird und man teilweise schon bis zu einem Jahr vorher die Mitteilung bekommt, wenn man etwas Bankintern ändern will.
Ansonsten kann ich mir nur vorstellen, dass du eventuell unbewusst bei einer Überweisung der Speicherung zugestimmt hast. Das kann schon mal passieren, dass man ein Häckchen setzt ohne es wirklich zu bemerken, wenn es bei der normalen Überweisungsmaske vorhanden ist.
Das, was ich beschreibe, kommt bei der Sparkasse Berlin vor. Ob es anderwo so ist, weiß ich nicht. Ich glaube, mich erinnern zu können, dass ich diese abgespeicherten Daten nicht gesehen hatte, als ich nach Umstellung dieses Systems in Stralsund mal an einem Bankautomaten der Sparkasse war. Wobei die irgendwie sowieso eine gänzlich andere Software auf den Automaten hatten, als die, die hier in Berlin üblich ist. In Prenzlau übrigens dasselbe. Die haben auch wieder ein ganz anderes System auf den Automaten.
Dass ich nirgends ein Häkchen gesetzt habe, kann ich ziemlich sicher sagen. Ich überweise über immer die Automaten, und da gibt es keine Sachen zu bestätigen, sondern man kann wirklich nur die Daten in die jeweiligen Felder eintragen und die Überweisung dann "abschicken". Auf einen Speicher-Button habe ich definitiv auch nicht geklickt.
Punktedieb hat geschrieben:Vielleicht wurde auf diese Änderung hingewiesen, bevor du zur Sparkasse gewechselt bist.
Hätte das dann nicht in den Geschäftsbedingungen stehen müssen, die mir vorgelegt worden sind, als ich mein Konto dort eröffnet hatte? Die müssen doch auf dem neuesten Stand sein, oder nicht? Ich habe sie mir jedenfalls durchgelesen und meiner Erinnerung nach kam da auch nichts bezüglich einer automatischen Datenspeicherung drin vor. Die Unterlagen habe ich hier ja noch, ich kann gerne noch einmal nachlesen diesbezüglich. Aber ich bin mir jetzt schon ziemlich sicher, dass das im Vertrag nicht thematisiert worden ist.
Also ich finde, dass es wirklich größere Probleme geben könnte als solch eine Speicherung der Überweisungsdaten. Es ist ja schon so wie du sagst: Die haben ja sowieso alle Daten früherer Überweisungen. Insofern entsteht da ja kein Schaden bzw. handelt es sich nicht um eine zusätzliche (ungefragte) Speicherung von Daten.
Ich würde eher den Komfort im Vordergrund sehen, den solch eine Sache mit sich bringt. Ein(zusätzliches) Sicherheitsproblem stellt das sicher nicht dar.
Ich schrieb ja schon, dass ich mir keine Gedanken wegen der Bank selber mache, da diese die Daten natürlich ohnehin immer speichert und auch immer gespeichert hat. In ihren eigenen Datenbanken, und nicht einsehbar für Fremde.
Der große Unterschied bei der Situation, dass man gleich nach Einstecken seiner Bankkarte in den Automaten die Daten der letzten Überweisungen sehen kann, ist ja, dass hier theoretisch jeder, der irgendwie an die Karte gelangt, diese Sachen einsehen kann. Man muss seine PIN nicht eingeben, es gibt keine Sicherheitsmechanismen. Einfach die Karte in den Automaten stecken und schon sieht man die Namen und Kontodaten aus den letzten Überweisungen. Ich finde, das ist schon ein Unterschied.
So extrem schlimm finde ich es auch nicht, ich reagiere auch nicht panisch oder empört darüber. Ich wundere mich aber schon, wieso plötzlich so vorgegangen wird, obwohl Datenschutz sonst doch immer so ein enorm wichtiges Thema ist. Normalerweise geht so etwas doch nie, ohne, dass man vorher schriftlich darüber informiert wurde und auch mit Unterschrift so einer Veränderung zugestimmt hat.
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