Wer verwaltet bei euch das Geld in Partnerschaft oder Ehe?
In vielen Partnerschaften ist es so, dass nur einer das Geld verwaltet. Der andere aber dennoch über das Geld mit verfügen kann. Bei uns ist es beispielsweise so, dass mein Mann alle Geldgeschäfte macht, wie Überweisungen, Daueraufträge usw. Er führt sogar ein Haushaltsbuch, damit man eben auch weiß wo das Geld bleibt. Dennoch fragt er nicht wofür ich das Geld ausgebe, sondern einfach nur, wie viel ausgegeben wurde, damit man auch weiß was übrig ist. Er würde auch nie bemängeln, wenn ich mal mehr ausgebe. Dann sagt er nur, dass wir eben in diesem Monat etwas aufpassen müssen. Die Verwaltung übernimmt also quasi mein Mann.
Mein Mann ist auch im Prinzip Alleinverdiener, wenn ich mal über die paar Euro absehe, die ich verdiene. Und dieses Geld ist dann für das Sparkonto. Wer verwaltet das Geld bei euch? Sind es beide und verwaltet bei euch nur einer das Geld oder verwaltet ihr jeder euer eigenes Konto? Wie habt ihr dann einen Überblick?
Wir verwalten eigentlich gemeinsam die Finanzen. Bei uns hat keiner die alleinige Kontrolle über das Geld. Jeder hat sein Konto und wir teilen uns dann eben die Ausgaben. Jeder hat da seine und so zahlen wir eben gemeinsame Rechnungen. Das läuft so ganz gut. Wenn wir dann heiraten wollen wir aber ein gemeinsames Konto haben und dann kann das schon ganz anders aussehen. Ganz würde ich das finanzielle Ruder aber nicht aus der Hand geben wollen.
Die meisten Dinge laufen über meinen Namen, weil das Haus auf meinen Namen läuft. Also Strom, Wasser, die Versicherung, Telefon und all diese Sachen gehen über mich und mein Konto. Die Krankenversicherung hingegen läuft unter dem Namen meines Mannes, ich bin bei ihm familienversichert. Somit läuft die Krankenversicherung und ein paar andere Dinge über sein Konto.
Im Grunde könnten wir das alles mittlerweile vereinheitlichen. Aber ich habe nur ein Onlinekonto. Einzahlungen sind also nur gegen Gebühr bei anderen Banken möglich. Das war früher kein Problem, als ich einen monatlichen Geldeingang durch das Bafög hatte. Es ist aber so gekommen, dass wir nun keinen monatlichen Geldeingang haben, sondern viel auch in Bar reinkommt. Dafür benötigen wir auf jeden Fall das Konto meines Mannes.
Ich will mein Konto aber auch nicht aufgeben. Zum einen ist es bei einer ethisch handelnden Bank, was mir sehr wichtig ist. Zum anderen halte ich nichts davon, sich von seinem Partner so abhängig zu machen. Nicht, dass ich ihm nicht vertraue.
So verwaltet eigentlich jeder sein Konto. Aber den größten Teil verwalte ich und ich nehme schon auch mal Zugriff auf sein Konto. Und ich kümmere mich um alle Papiere, Rechnungen und all das Zeug.
Ich fände es sehr befremdlich, meine Finanzen nicht selbst zu regeln. Für mich sollte jeder selbst für seine Finanzen sorgen, ohne dass der Partner oder sonstige Leute sich da einmischen müssen. Es gehört für mich unbedingt zu einem eigenständigen Leben dazu, dass man sich nicht in eine solche Abhängigkeit begibt. Neben einem eigenen Einkommen ist ein eigenes Konto daher unbedingt erforderlich. Alles andere ist für mich keine Option.
Wenn dein Mann das Geld nach Hause bringt und du praktisch nicht viel beiträgst, ist es logisch, dass er die Ausgaben auch verwaltet, denn schließlich ist es alleine sein Geld, über das nur er verfügen sollte. Jemand, der vom Partner mit versorgt wird, hat da auch überhaupt kein Mitspracherecht, was der andere mit seinem Geld anstellt und kann dankbar und froh sein, dass er versorgt wird. Solche Konstellationen gibt es in der älteren Generation ja immer noch recht häufig, aber jüngere Leute wollen zum Glück meistens nicht mehr in einer solchen Abhängigkeit leben.
Für mich kommt nur ein Partner in Frage, der finanziell unabhängig ist. Es versteht sich dann auch von selbst, dass jeder sein Geld selbst verwaltet und der andere sich da auch nicht einmischt. Ich finde nicht, dass es den Partner etwas angeht, wofür ich mein Geld ausgebe und auf der anderen Seite würde ich mich auch nicht in seine finanziellen Geschichten und Anschaffungen einmischen. Wenn man finanzielle Dinge aus der Partnerschaft herauslässt, ist das sicher auch für die Beziehung besser, weil doch oft Streitigkeiten entstehen, wenn sich einer um die Geldgeschäfte von beiden kümmert. So etwas kann man sehr leicht vermeiden.
Momentan wohnen mein Freund und ich noch nicht zusammen, weshalb es für uns klar ist, dass wir beide getrennt über unsere Finanzen verfügen. Daran wird sich aber auch nichts ändern, wenn wir zusammen ziehen werden. Immerhin werden wir es dann so machen, dass wir uns die Kosten für Miete, Strom und Internet teilen, so dass dann jeder genau die Hälfte bezahlt. Außerdem werden wir es so machen, dass wir immer abwechseln für die Einkäufe bezahlen werden, so dass wir da auch in etwa gleich viel Geld ausgeben werden. Immerhin sind wir auch beide Studenten und haben beide wenig Geld zur Verfügung und deshalb finde ich es gerecht, dass wir auch beide gleich viel bezahlen müssen. Dabei finde ich es auch gut, dass wir beide gleichermaßen für die Finanzen zuständig sind. So kann es auch keinen Streit geben und ehrlich gesagt würde ich es auch gar nicht wollen, dass mein Freund irgendwelche Ausgaben für mich regeln würde, auch wenn ich ihm natürlich vertraue. Ich würde mich jedoch ein wenig eingeengt dadurch fühlen.
Ich finde es immer am besten so, wenn jeder selbst für die Ausgaben zuständig ist und sich alle Kosten geteilt werden. Somit kann es nicht zum Streit kommen, dass einer mehr bezahlt als der andere. Zudem kann jeder mit seinem restlichen Geld machen, was er möchte und man muss dem anderen dann auch nicht immer erzählen, für was man sein Geld ausgegeben hat. Immerhin ist es dann auch meine eigene Sache, wofür ich mein Geld ausgebe und wenn ich jeden Monat shoppen gehen möchte, dann muss es mein Freund eben auch akzeptieren.
Ich finde es auch gut so, dass wir immer abwechseln für den Einkauf zuständig sind. Somit kann dann auch jeder das kaufen, was er möchte und es kann auch nicht zum Streit kommen, dass einer Geld für irgendwelche unnötigen Dinge ausgibt. Stattdessen kann jeder das kaufen, was er möchte und das finde ich gut so. Dabei finde ich es auch nicht so wichtig, dass man von den Kosten her immer exakt gleich bleibt. Ob der eine nun fünf Euro mehr oder weniger ausgibt, ist im Prinzip wirklich egal und darüber würde ich mir auch absolut keine Gedanken machen. Wichtig wäre mir nur, dass ich selbst jeden Monat gut über die Runden komme und dass ich von meinem Geld auch die Lebensmittel kaufen kann, die ich möchte. Ich hätte keine Lust darauf, dass mein Freund bestimmten würde, welche Lebensmittel ich kaufen soll. Immerhin kann er sich ja die Sachen kaufen, die er mag, wenn er mit dem Einkaufen dran ist. Dabei sollten natürlich trotzdem immer bei jedem Einkauf Lebensmittel dabei sein, die beide mögen.
In meiner aktuellen Beziehung, die jetzt etwas über ein Jahr hält, haben wir getrennte Konten und wirtschaften auch völlig alleine. Zur Miete gibt jeder seinen Anteil ab, prozentual berechnet. Für seine Nahrungsmittel kommt jeder selber auf, für Hobbies und sonstige Anschaffungen ebenfalls. Gemeinsam genutzte Dinge werden auch preislich halbiert. Wobei das natürlich theoretisch, wenn es einmal zu einer Trennung kommen sollte, auch wieder Probleme verursachen könnte, nämlich bei der Frage, wer die Sache dann mitnehmen darf. Eine Kaffeemaschine, eine Waschmaschine oder einen Kleiderschrank kann man ja schlecht halbieren. Aber solche Probleme kann man wohl kaum umgehen. Alles zweimal zu kaufen, macht ja auch nicht unbedingt Sinn. Zumal hier im Haushalt für beispielsweise zwei Waschmaschinen weder das Geld, noch der Platz, noch der Bedarf vorhanden wäre.
In meiner vorherigen sehr langen Beziehung, die annähernd acht Jahre hielt und die auch eine Verlobung und Hochzeitspläne mit einschloss, war es so, dass wir für viele Dinge zusammenlegten, aber eben so, wie es finanziell gerade passte. Mal hatte mein Partner mehr Einkommen, mal hatte ich mehr. Wir legten einfach zusammen, sodass es passte. Anders hätten wir uns das Leben damals auch gar nicht finanzieren können. Verkehrt finde ich es bis heute nicht und bereue es auch nicht. Wir kamen eben über die Runden und hatten eine tolle Zeit, und genau das zählt heute noch, sonst nichts.
Aber trotz des Zusammenlegens hatten wir noch eigene Konten und kein gemeinsames, ganz einfach, weil ja jeder auch seine spezifischen Zahlungen bekommen hat und auch individuelle Ausgaben gemacht hat. Mit dem, was "übrig blieb", wenn alle Kosten gedeckt waren, konnte jeder natürlich machen, was er wollte. Vor geplanten Anschaffungen haben wir darüber natürlich gesprochen und dann hat jeder auch dafür gespart, aber das klappte bei uns eigentlich immer problemlos. Ein Haushaltsbuch haben wir übrigens geführt, für unsere kompletten Ausgaben, seine wie meine. Geschrieben habe ich es, darauf hatten wir uns anfangs geeinigt. Das heißt aber keineswegs, dass ich ihm irgendwelche Vorgaben zu seinen Finanzen hätte machen können. Ich habe lediglich, wenn man das so nennen kann, Protokoll geführt.
Aktuell schreibe ich übrigens auch wieder ein Haushaltsbuch, aber im Moment wirklich nur über meine Ausgaben, beziehungsweise meinen eigenen Anteil über gemeinsame Ausgaben, die wir uns halbiert haben. Ich glaube, diese Autarkie will ich in dieser Beziehung auch behalten, selbst, wenn wir irgendwann einmal heiraten sollten. Aber das kommt auch immer auf den Partner an, finde ich. Das heißt nicht, dass ich meinem jetzigen Partner weniger vertrauen oder zutrauen würde, als meinem damaligen, aber um wirklich zufrieden nur ein gemeinsames Konto zu haben und nur gemeinsam zu wirtschaften, muss man schon sehr gut zusammenpassen. Ich habe das Gefühl, dass ich weiß, mit wem es klappen kann, und mit wem es eher zu Streit führen könnte. Bei meinem aktuellen Partner empfinde ich es als sinnvoller, weiterhin jeder für sich alleine zu wirtschaften.
Im Moment wohne ich noch nicht mit meinem Freund zusammen, so dass eben jeder selbst schaut, wo das Geld bleibt. Wir teilen uns durchaus Kosten, die gemeinsam anfallen, aber es ist eben noch nicht so weit, als dass wir ein gemeinsames Konto haben müssten oder so. Bei meinen Eltern ist das so, dass meine Mutter sich um das Geld kümmert. Als ich und mein Bruder noch klein waren, war mein Vater quasi Alleinverdiener und auch da hat meine Mutter sich um die Finanzen gekümmert. Inzwischen arbeiten beide Elternteile. Wie genau das so gekommen ist, weiß ich eigentlich gar nicht, wahrscheinlich hat meine Mutter einfach eher das Händchen dafür.
Ich muss dennoch sagen, dass sich diese Frage für mich wahrscheinlich gar nicht stellen würde. Ich denke, ich würde meine Finanzen selbst übernehmen wollen, auch wenn ich mit meinem Freund verheiratet wäre oder so. Ich brauche diese Unabhängigkeit einfach und ich würde auch nicht wollen, dass einer von uns beiden mehr Geld ausgibt, als er eigentlich hat und somit einfach das Geld des Partners aus dem Fenster wirft. Ich würde meine Finanzen alleine führen und meinen Freund seine auch unabhängig führen lassen wollen.
Aktuell beziehen wir noch getrennte Wohnungen, wobei sich das in den nächsten Monaten ändern wird. Daher haben wir dementsprechend auch getrennte Konten, die wir auch so pflegen. Jeder ist für seine Finanzen selbst verantwortlich, da ja auch keine gemeinsamen Kosten für Miete etc. anstehen. Ich finde das auch besser so, gerade weil jeder auch sein eigenes Gehalt auf sein Konto ausgezahlt bekommt.
Sobald ich zu meinem Schatz gezogen sein werde, werde ich jeweils meinen Anteil an Miete und Lebensmitteln auf sein Konto überweisen. So geht es zwar von seinem Konto ab und wird von dort abgebucht, aber trotzdem ist jeder für sich selbst verantwortlich. Irgendwann werden wir uns ein gemeinsames Konto anschaffen, von dem Miete und Nebenkosten abgebucht werden, wo aber jeder trotzdem ein eigenes Konto behalten wird.
Ich finde es sehr wichtig, dass jeder seinen eigenen kleinen Bereich hat und autonom entscheiden kann, wofür er wie viel Geld ausgibt. Aber ich finde es auch wichtig, dass man sich gemeinsam um gewisse Finanzen kümmert. Daher ist dieser Mittelweg, mit einem gemeinsamen und zwei getrennten Konten, für uns durchaus ideal.
Mein Mann und ich haben nur ein Konto, und zwar meines, das auch nur auf mich läuft. Dorthin wird sein Gehalt überwiesen sowie meines, jedoch wird das Konto komplett von mir allein verwaltet. Mein Mann vertraut mir da vollkommen und wir handhaben das so, dass alles von unseren beiden Geldeingängen bezahlt wird. Je mehr einer von uns einbringt, desto besser. So haben wir auch einen besseren Überblick.
Das funktioniert ganz gut, da mein Mann nicht gerade ein sparsamer Typ ist, ich dagegen sehr auf unsere Ein- und Ausgaben achte. Auch entnehme ich mir regelmäßig eine bestimmte Menge Geld, die ich für das Einkaufen von Lebensmitteln ausgeben möchte. Mein Mann würde da einfach mehr nehmen und organisiert da nicht so wie ich.
Bei uns gibt es nicht sowas wie: mein Geld, dein Geld. Zwar ist mein Mann heute der Hauptverdiener, das war aber nicht immer so. Wir sorgen zusammen einfach dafür, dass genug Geld da ist, vor allem wenn einer ausfällt zum Beispiel wegen Arbeitslosigkeit oder wie jetzt Schwangerschaft. Dann arbeitet einer eben mehr.
Mein Mann und ich haben getrennte Konten. Das hat aber bei uns nichts mit mangelndem Vertrauen oder so zu tun, sondern wegen dem Finanzamt. Wenn ich da meine Buchungen nachweisen muss, müssen die Bearbeiter nicht die privaten Zahlungen von meinem Mann kennen. Aber insgesamt verwalten wir unser Geld mehr oder weniger jeder für sich.
Die Miete und die Mietnebenkosten laufen zwar auf meinen Namen, aber da bekomme ich jeden Monat per Dauerauftrag Geld von meinem Mann auf mein Konto. Alle anderen Kosten werden etwa hälftig übernommen. So bezahle ich eben mal ich den Einkauf und dann wieder mein Mann. Ich würde mich weder in der Rolle wohlfühlen, wo ich sämtliche Verwaltung abgebe, noch komplett übernehme.
Ich habe da erst vor einiger Zeit gestaunt, als eine Bekannte mir erzählte, dass sie gar keinen Zugang zum Onlinebanking hat. Das würde alles ihr Mann machen und sie kann da nicht mal allein nach dem Kontostand schauen, weil sie halt die Zugangsdaten nicht kennt. Aber sie haben ein gemeinsames Konto, wo eben auch ihr Gehalt ankommt. Das fand ich sehr befremdlich, dass sie so gar keinen Zugriff hat.
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