Ungewöhnliche Tätigkeiten oder Berufe für Hunde

vom 07.01.2014, 05:20 Uhr

Dass verschiedene Hunderassen unter Anderem als Rettungshunde oder auch als Polizeihunde "verwendet" werden, ist sicherlich allgemein bekannt. Ebenso gibt es natürlich Blindenhunde und seit einigen Jahren auch Therapiehunde, beispielsweise für Senioren oder für behinderte Kinder und Jugendliche. Aber was für "Berufe" können Hunde noch haben, und welche Tätigkeiten gab es für Hunde früher, die heute nicht mehr bekannt sind?

Als Erstes denkt man vermutlich daran, dass Hunde bei der Jagd wichtig waren, und dass sie dabei halfen, Höfe und Wohnhäuser mäusefrei zu halten. Auch Ratten wurden von Hunden gejagt. Aber weniger bekannt ist schon, dass in Frankreich angeblich Hunde in der Kanalisation irgendwelche Tätigkeiten durchführten. Ebenso gab es "Grubenhunde", die im Bergbau Wagen zogen. Allgemein war das Ziehen von Wagen durch Hunde noch vor 100 Jahren weitaus üblicher, als es das heute noch ist. Beziehungsweise wüsste ich gar nicht mehr davon, dass Hunde heute noch zum Lastentransport regulär eingesetzt würden. Früher hingegen war das absolut üblich.

Vor einigen Tagen habe ich dann auch noch von einer historischen Hunde-Tätigkeit gelesen, die ich sehr kurios fand und von der ich bisher wirklich gar nichts wusste. Es ging um den "Turnspit Dog", über den es auch einen Wikipedia-Artikel gibt. Dieser Hund lief tatsächlich in einem Laufrad, um damit einen Bratenspieß in Gaststätten zu drehen. Tatsächlich bedeutet sein Name ins Deutsche übersetzt auch einfach nur "Spießdreh-Hund". Die Idee, einen Bratenspieß durch einen Hund in einem Laufrad zu drehen, kommt mir schon ziemlich seltsam vor. Ein wenig frage ich mich schon, wie man auf diesen Gedanken überhaupt kommt.

Kennt Ihr noch weitere derartige ungewöhnliche Tätigkeiten für Hunde, die es mal gab oder die es vielleicht heute noch gibt?

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



In den letzten Kriegen wurden Hunde als Melde- und Sanitätshunde eingesetzt, hierzu wurden alle geeigneten Hunde eingezogen. Einige der neueren Ausbildungsmethoden über positive Verstärkung wurden in Amerika im zweiten Weltkrieg entwickelt um Hunde schnell und effektiv ausbilden zu können. Vorrangig ging es hier um "Minenhunde", die mit einem Sprengsatz auf dem Rücken unter fahrende Panzer liefen, dort wurde der Sprengsatz dann gezündet. Schon in der Antike wurden Hunde für Kriegszwecke eingesetzt, als Angriffshunde mit Panzerung, aber auch zur Verteidigung gegen Angreifer. Diese Hunde stürmten in die Reihen der Angreifer und brachten sie durcheinander, dadurch konnte der eine oder andere Schlag angebracht werden.

Vom Mittelalter an gab es Karren- und Kutschenbegleithunde, die bekanntesten sind die Dalmatiner, aber auch die Deutsche Dogge wurde hierfür eingesetzt. Die Karrenhunde begleiteten die Gefährte zur Sicherung; in Gebieten mit starkem Verkehr lief der Hund unter dem Karren mit um nicht unter die Räder zu kommen. In ihrer Funktion als Kutschenbegleithunde scheuchten sie Wanderer von den Straßen damit die Kutschen ungehindert passieren konnten. Später wurden Dalmatiner auch gern für den Schutz von Feuerwehrgespannen genutzt; oft wurden die Pferde gestohlen während die Feuerwehrleute im Einsatz waren.

Heute retten Hunde Menschenleben in Kriegsgebieten indem sie verborgene Minen aufspüren. Es gibt Diabetikerwarnhunde die ihre Menschen vor einem Anfall warnen können, auch Epileptikerhunde gibt es, die vorrangig ihren Menschen bei einem Anfall schützen indem sie sich auf ihn legen. Einige Hunde können auch einen epileptischen Anfall voraussagen und so ihrem Menschen wertvolle Zeit für den Eigenschutz verschaffen. In letzter Zeit gibt es Schimmelspürhunde die Schimmelbefall in Wohnungen anzeigen, Erdnussspürhunde die sogar Erdnussgene riechen können und ihre Besitzer vor einem allergischen Schock bewahren können. Einige wenige können sogar Krebs bei Menschen aufspüren.

Hunde spüren Menschen, Drogen, Geld, Handys, Trüffel, verletztes Wild auf, worauf sie eben ausgebildet werden. Da Hunde nicht den Gegenstand sondern immer ihre Belohnung suchen ist es für sie gleich wonach sie suchen. Für Gehörlose gibt es ausgebildete Hunde die auf Türklingel oder Telefon hinweisen oder bei Spaziergängen vor von hinten kommenden Radfahrern warnen.

Hunde ohne Funktion gab es früher kaum, selbst die Schoßhündchen dienten als Wärmflasche, als Seelentröster, sie vertilgten Ungeziefer und Mäuse und sie ersetzten den Ehemann, was ihnen einen sehr unflätigen Spitznamen gab den ich hier sicher nicht schreiben werde. Zirkushunde gibt es schon lange, und einige Menschen kamen auf die Idee, ihre Hunde auf Gold und Silber abzurichten und diese auf Marktplätzen nach Münzen suchen zu lassen. Die Münze wurde gegen ein Stückchen Kuchen eingetauscht.

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» Karteileiche » Beiträge: 259 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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