Wer oder was lässt euch in Erinnerungen schwelgen?
An Silvester haben wir hier zu hause gefeiert und irgendwie wurden da einige melancholisch. Sie dachten an vergangene Zeiten. An Freunde, die einfach weg gezogen sind nach der Schulzeit und auch an vergangene Lieben und auch Musik, die wir damals gehört haben. Es waren auch ältere Freunde dabei, bei denen die Erinnerung noch weiter reicht und irgendwie wurde es dann ein Austausch von Erinnerungen.
Wer oder was lässt euch in Erinnerungen schwelgen? Habt ihr manchmal solche Punkte, wo ihr in Erinnerung schwelgt? Wann ist das und welcher Auslöser muss es dann geben, dass ihr in Erinnerung schwelgt?
Ich denke in der letzten Zeit oft über die schönen Erinnerungen von mir und meiner Ex-Verlobten nach. Doch leider geht es mir dabei gar nicht gut, da sie mir sehr fehlt. Oftmals sind es Kleinigkeiten wieso ich an diese Erinnerungen denken muss. Teilweise denke ich, dass ich sie sehe, und denke in solchen Momentan intensiv über die Trennung nach.
Auch auf der Arbeit kommt es hin und wieder vor, dass verschiedene Erinnerungen auftauchen, die nicht immer schöne Seiten an sich haben. Vor allem wenn ich traurig bin denke ich über die Liebe nach, die nach wenigen Monaten zerbrochen ist. Aber nicht nur die Erinnerungen an meine alte Liebe tauchen hin und wieder auf. Auch die schönen Erinnerungen aus meiner Kindheit verschönern mir hin und wieder den Alltag.
Allerdings weiß ich nicht, welchen Auslöser ich dafür brauche. Ich denke eher, dass ich vor allem in traurigen Situationen an meine Ex-Verlobte denken muss. Oder dass ich an meine Kindheit denke wenn ich typische Situationen sehe, die ich selbst als Kind erlebt habe.
Ganz eindeutig, da gibt es nichts anderes was bei mir heranreicht, die glorreichen Zeiten von Stahl Thales Fußballern. Gut, den wenigsten wird das etwas sagen, aber zumindest die älteren Ossis werden wissen dass es sich dabei um einen kleinen Traditionsverein aus Sachsen-Anhalt handelt der sogar schon einmal vor unendlich langen Zeiten den FdGB-Pokal gewonnen hatte. Für mich gab es immer nur eins, ich lebte für den Fußball. Schon am Montag auf Arbeit fieberte ich dem Samstag entgegen. Ich hatte einfach nichts anderes im Kopf, dafür lies ich alles stehen und liegen.
Dieser Fußballverein hatte schon immer eine riesige Fanszene und es kamen Zuschauer aus dem großen Umfeld. Ich kann mich an Liga-Zeiten in den Achtzigern erinnern wo fast
10 000 Zuschauer auf den Rängen standen und selbst wenn sie wieder einmal eine Klasse tiefer spielten wackelten die Wände bei 2000 bis 3000 Zuschauerdurchschnitt. Um 15:00 Uhr war meistens Anstoß, ich stand so ab 12.30 Uhr auf dem Sportplatz und wartete auf meine Freunde und ein paar gegnerische Fans die man ja ein bisschen ärgern konnte.
Bei Auswärtsfahrten füllten wir halbe Züge, ein Auto hatte ja kaum jemand. Abfahrt war immer 6:24 Uhr, egal wo es hin ging. Das erste Bier gab es gleich im Zug und das zweite Bier in der Mitropa (Bahnhofsgaststätte) eine halbe Stunde später wo grundsätzlich immer umgestiegen werden musste. Weiter ging es mit Bummelzügen zum Ziel und je nach Entfernung waren wir meistens gegen Mittag am Ort. Dort machten wir dann regelmäßig die Stadt unsicher, wir besuchten aber auch irgendwelche attraktiven Ziele wie den Zoo oder auch mal eine Burg. Das Spiel und die Unterstützung unserer Mannschaft war aber für uns immer Hauptsache, an Randalen hatten wir kein Interesse. So etwas kam natürlich auch öfters vor, aber dann war es auch nicht zu verhindern. In Thale waren wir wieder mit dem letzten Zug oder Bus kurz vor Mitternacht, manchmal auch erst am frühen Morgen.
Was ich damals so gut fand war der Zusammenhalt, genau wie bei den Musketieren. Wir achteten schon in der Gruppe darauf dass niemand zu besoffen war oder verloren ging. Auch wurde jeder geachtet und in der Gemeinschaft auch akzeptiert. Da waren etliche dabei die körperlich und auch geistig behindert waren. Wir hatten auch verschiedene Fanclubs mit allem was dazu gehörte wie Fahnen und Banner und die entsprechenden Fanwesten und natürlich die Schals.
Heute gehe ich immer noch regelmäßig auf den Fußballplatz auch wenn nur noch knapp über einhundert Zuschauer kommen und die Mannschaft etliche Klassen tiefer spielt. Meine Freunde von damals stehen immer noch auf demselben Platz wie vor 35 Jahren. Alle sind natürlich älter geworden, aber ihre Leidenschaft für die Mannschaft ist immer noch da. Auswärtsspiele besuchen wir immer noch ab und an, aber dann nur noch mit dem Auto. Das macht zwar nicht so viel Spaß wie früher, aber man ist ja auch etwas in die Jahre gekommen.
Mich lassen immer wieder Bilder in Erinnerungen schwelgen. Dabei habe ich eine riesige Sammlung verschiedener Fotos auf meinem Handy und auch auf dem Computer. Diese Bilder schaue ich mir regelmäßig an, wobei ich dann auch ganz gerne die Zeit dabei vergesse. Immerhin finde ich es einfach wundervoll, mir alte Fotos anzuschauen und manche Bilder haben einfach so viele Erinnerungen in sich, dass ich dann erst eine ganze Weile darüber nachdenken muss. Dabei erfüllen mich manche Bilder auch manchmal richtig mit Glück und ich kann mich dann auch ganz genau an den Tag und an den Moment erinnern, in dem die Bilder gemacht wurden.
Oftmals ist es auch so, dass ich beim Thema Urlaub auch gleich in Erinnerungen schwelgen muss. Sobald es nämlich auf den Sommer zugeht und die ersten meiner Freunde in den Urlaub gehen, muss ich automatisch immer an meine vergangenen Reisen denken. Ich denke dann immer daran, wo ich bereits war und welche Länder ich noch bereisen möchte.
Wenn ich Zug fahre, dann werde ich eigentlich ganz oft melancholisch. Irgendwie komme ich im Zug immer dazu, so richtig gründlich nachzudenken und da ich jeden Tag etwa zwei Stunden mit dem Zug unterwegs bin, habe ich natürlich auch genügend Zeit dafür. Dabei denke ich dann an nichts Bestimmtes, wobei ich bereits nach kurzer Zeit von ganz alleine mit den Gedanken abschweife und an alles Mögliche denke.
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