Könnt ihr euch in Filme richtig hineinversetzen

Ich muss sagen, dass es mir noch nie passiert ist, dass ich mich in einen Film so richtig hinein versetzen kann, so dass ich so gefesselt war, dass ich nicht mal ansprechbar bin. So jedenfalls geht es einigen aus meinem Bekanntenkreis. Wenn sie Filme schauen, die sie wirklich interessant werden, dann sind sie mit Eifer dabei und man darf sie nicht stören. Man hat den Eindruck, dass sie quasi mit spielen.

Bei welcher Art von Filmen seid ihr wirklich so gefesselt, dass ihr euch richtig hinein versetzen könnt und wo ihr selber das Gefühl habt am Drehort dabei zu sein?

Bei mir ist das oftmals bei Filmen mit komplexer Handlung so. Man denkt mit, versucht alles zu erkennen und dann ist man eben auch nicht mehr wirklich abzulenken. Auch bei Filmen wie Harry Potter bekommt man ein Gefühl, als wäre man Teil des Filmes. Es ist einfach auch ein guter Film, der einen denken lässt, dass man Teil der Handlung wäre.

Vom Genre ist es nicht abhängig. Grundsätzlich sind spannende Filme natürlich eher dazu geeignet, einen in den Bann zu ziehen. Aber auch sehr traurige Filme. Dann bin ich auch mittendrin. Es hängt vor allem davon ab, ob der Film gut gemacht ist. Wenn es immer wieder längere Strecken gibt, die sehr langweilig sind, schweifen die Gedanken natürlich vom Film ab. Aber wenn die Story durchgängig ist, man als Zuschauer immer wieder gefordert ist - entweder zum Nachdenken oder gefühlsmäßig - dann bekommt der Film meine ganze Aufmerksamkeit.

Und auch nach dem Film kann ich nicht gleich abschalten, sondern denke noch über den Film nach und kann die Stimmung nicht gleich wieder umstellen. Das ist aber bei Büchern bei mir nicht anders. Wenn ich ein gutes Buch lese, bin ich ebenso unansprechbar. Meinen Mann nervt das ziemlich, weil er mit mir spricht und ich danach nichts davon weiß. Aber dem muss er sich halt anpassen. Man muss halt warten, bis man meine ganze Aufmerksamkeit hat und sich dessen auch versichern. Einfach quatschen bringt nichts.

Beim mir passiert es hin und wieder, dass ich mir vorstelle wie es wäre wenn ich die Person im Film wäre. Ich kann mich aber erst in eine Rolle versetzen wen diese Szene auch wirklich passieren könnte, also nicht in Fantasy-Filmen. Vor allem bin ich gefesselt bei einem Drama wie bei dem Film "Titanic" oder ab und zu auch in Actionfilmen wenn diese nicht all zu unrealistisch sind.

Bei meinen Eltern oder meiner Schwester merke ich auch oft, dass sie so von einem Film fasziniert sind, dass sie überhaupt nicht gestört werden wollen. Meistens passiert es ihnen bei diesen Film - Genres genau wie bei mir.

Mir fällt es ehrlich gesagt sehr schwer. mich in Filme richtig hinein versetzen zu können. Immerhin kann ich mit Filmen einfach nicht so viel anfangen, wie mit Büchern. Während ich alles um mich herum vergessen kann, wenn ich ein Buch lese, ist das bei Filmen nicht so. Wenn ich ein Buch lese, dann muss ich die ganze Zeit dabei sein, da ich es sofort merke, wenn ich mit den Gedanken abschweife. In so einem Fall muss ich die Passage dann noch einmal lesen und deshalb weiß ich immer genau, worum es geht und deshalb kann ich mich auch richtig in die Geschichte hinein versetzen. Ich kann die Emotionen dann auch viel besser nach empfinden und mich fesselt die Geschichte dann auch mehr, während das bei Filmen leider nicht der Fall ist. Dabei erwische ich mich immer wieder, wie ich mit den Gedanken abschweife und nicht mehr bei der Sache bin. Das fällt mir meistens auch erst einige Zeit später auf und leider ist es dabei nicht immer möglich, die verpasste Stelle noch einmal zu schauen, weshalb es schnell passiert, dass ich nicht mit komme.

Bei Filmen fällt es mir auch schwer, einfach nur da zu sitzen und mich zu konzentrieren. Ich habe dann immer das Gefühl, dass ich nebenbei etwas anderes machen muss, da ich sonst schnell unruhig werde und mich unterfordert fühle. Von daher mache ich meistens noch etwas anderes nebenbei, wobei mich der Film dann natürlich auch nicht so richtig fesseln kann. Zwar kann ich durchaus auch bei Filmen lachen oder weinen, wobei das jedoch nicht so oft vorkommt und meistens sind die Emotionen bei Büchern einfach stärker.

Mein Freund ist in dieser Hinsicht ganz anders als ich. Wenn wir uns gemeinsam einen Film anschauen, dann ist er in dieser Zeit absolut nicht ansprechbar und wenn ich etwas sage, dann registriert er das auch gar nicht. Das wundert mich dann auch immer sehr, da ich mir so etwas einfach nicht vorstellen kann. Ich nehme immer meine Umgebung wahr, weshalb ich mich leider auch immer sehr schnell ablenken lasse. Dabei kann ich mich auch nicht so lange am Stück konzentrieren, weshalb Serien eher etwas für mich sind, da diese meistens nur etwa eine halbe Stunde gehen und das ist dann eigentlich immer ideal für mich, weshalb ich zur Zeit auch viel lieber Serien als Filme schaue.

Bei mir ist es nicht wirklich so, dass ich mich in Filme hinein versetze und das Gefühl habe, selber mitzuspielen. Aber trotzdem gibt es auch bei mir Filme, bei denen ich es nicht so schön finde, wenn ich gestört werde, wenn ich sie mir anschaue. Dabei geht es gar nicht um bestimmte Genres, sondern einfach darum, dass ich mich nur auf eine Sache konzentrieren kann und nicht auf mehrere Dinge. Darum möchte ich bei komplexen Filmhandlungen einfach nicht gestört werden, weil ich sonst später Schwierigkeiten habe, der Handlung weiter zu folgen.

Ich gucke am liebsten Komödien und Dramen. Bei den Dramen könnte ich jedesmal weinen, weil mich diese Geschichten immer persönlich mitnehmen. Ich fühle dann automatisch mit den Schauspielern. Bei manchen Filmen, sehe ich mich wieder und kann mich damit indentefizieren. Aber auch bei Dokumentationen kann ich mich gut in die Menschen hinein versetzen.