Was haltet ihr von Diät-Wettkämpfen?
Ich habe heute einer Mutter der Klassenkameradin meiner Tochter mitgeteilt, das ich so zugenommen habe, worauf sie mir dann sagte, das sie eigentlich das gleiche Abnehmen wollen würde wie ich, und wir ja eine Challenge machen könnten. Ich finde die Idee eigentlich ganz gut, das könnte doch etwas motivieren, besser und zügiger abzunehmen.
Allerdings kann ich mich auch noch an die magersüchtigen Zwillingsschwestern erinnern, die so lange einen Wettkampf gemacht haben, bis eine gestorben ist. Das würde bei uns aber wohl eher weniger passieren, wohl eher das einer von uns vermutlich nach sieben Tagen abbricht, nämlich ich.
Würdet ihr an so einer Challenge teilnehmen, und würde euch das motivieren, oder findet ihr das absolut blöd und kindisch?
Generell wird ja bei Vorhaben und Vorsätzen aller Art dazu geraten, sie möglichst publik zu machen, wenn man sie wirklich durchziehen will. Ich habe auch schon öfter gehört, dass es leichter fällt, sich beispielsweise zum Sport aufzuraffen, wenn man einen Trainingspartner hat, weil man sich nun mal keine Blöße vor anderen Leuten geben will. Quasi als zusätzlichen Motivationsschub kann ich mir diese Strategie schon vorstellen, es kommt aber auch auf den Charakter und die Persönlichkeit der Teilnehmer an.
Mich beispielsweise würde es nerven, wenn eine Bekannte oder Freundin meine Abnehm- oder Sporterfolge verfolgt und ich mich regelmäßig darüber auslassen müsste, ob ich jetzt schon 3,5 oder 3,7 kg verloren habe. Es gibt für mich wahrhaft interessantere Gesprächsthemen. Außerdem sollte die Aussicht auf die gesundheitlichen Vorteile, wenn man fitter und/oder schlanker ist, theoretisch als Motivation ausreichen, und langsamer abnehmen soll ja sowieso gesünder und nachhaltiger sein. Für mich wäre eine Challenge also nichts, aber es tickt ja nicht jeder gleich.
Gerade beim Abnehmen finde ich solche Challenges eigentlich eine gute Sache. Das Abnehmen erfordert nunmal eine gehörige Portion an Disziplin und gerade wenn man dazu neigt, sich immer wieder mal gehen zu lassen, dann kann so etwas durchaus hilfreich sein, finde ich. Ich bin beispielsweise jemand, der da sehr undiszipliniert ist und das macht auch nichts, weil ich mich nur vor mir selbst rechtfertigen muss. Wenn ich gerade keine Lust habe, auf mich zu achten, dann ist das eben so und dann ist mir auch alles egal. Im Gegensatz dazu wäre es mir aber hochgradig unangenehm, vor jemand anderem zugeben zu müssen, dass ich geschludert habe. Insofern wäre es für mich mit Sicherheit hilfreich, einen Challenge-Partner zu haben.
Des Weiteren ist es natürlich auch so, dass bei so etwas durchaus der Ehrgeiz geweckt werden kann, wenn man dafür anfällig ist. Das spornt dann zusätzlich an, mehr Sport zu machen oder so. Ich glaube, dass allein der Wille, besser zu sein als jemand anderer, so manchem schon ausreicht um sich ins Zeug zu legen. Mich selbst würde das eher weniger anspornen, da ich kein sehr ehrgeiziger Mensch bin. Bei mir würde da eher eine Art Wette fruchten, so etwas wie ein Preis für den Sieger der Challenge. Wer an Tag X mehr abgenommen hat, der bekommt etwas Schönes oder so.
Zu guter Letzt gilt da natürlich auch "geteiltes Leid ist halbes Leid". Man hat einfach einen Leidensgenossen während der Diät, der sich ebenfalls mit Sport und gesundem Essen quält. Oft ist ja allein das Wissen, dass jemand anders gerade die selben Probleme hat wie man selbst, durchaus auch tröstend.
Also prinzipiell finde ich solche Challenges schon eine tolle Sache, aus genannten Gründen. Aber ich glaube, das bringt nur was, wenn man es wirklich will. Würde ich zur Zeit so etwas machen, wäre ich binnen kürzester Zeit genervt von der anderen Person, würde mich wohl beobachtet fühlen und dann werde ich auch schnell mal aggressiv, was dann auch keinem wirklich hilft.
Von solchen Wettkämpfen halte ich überhaupt nichts. Denn es ist sehr ungesund schnell abzunehmen und wenn man in einem derartigen Wettkampf ist, dann will man auch erster werden. Sonst macht man so einen Wettkampf ja nicht. Folglich nimmt man viel zu schnell viel zu viel ab. Das kann dann auch nie gehalten werden und der JoJo-Effekt ist vorprogrammiert. Deswegen lieber langsam abnehmen und keinen Wettkampf daraus machen. Wenn ihr beide dann das Gewicht habt, was ihr haben wollt, könnt ihr den Wettkampf machen, wer das Gewicht hält ohne abzunehmen und ohne zuzunehmen. Das ist dann die Kunst.
Möglichst schnell abnehmen ist doch totaler Quatsch, oder willst du das Gewicht in eine paar Monaten wieder drauf haben? Wenn du zu schnell abnimmst verlierst du vor allem Wasser und Muskelmasse und das ist ja wohl kaum Sinn und Zweck der Übung. Dann hast du deinen "Challenge" gewonnen, deinen Grundumsatz nach unten geschraubt und den Teil deines Körpers, der viel Energie braucht - nämlich die Muskeln - reduziert. Dann kannst du dir gleich jemanden für den nächsten "Challenge" suchen.
Wenn ihr euch gegenseitig unterstützen wollt auf dem Weg zu einer gesünderen Lebensweise ist das ja nicht schlecht, aber da gibt es nun wirklich sinnvollere Wege. Trefft euch doch zum gemeinsamen Sport oder tauscht gesunde Rezepte aus. So nimmt man zwar nicht extrem schnell ab, aber dafür nimmt man das ab, was man auch tatsächlich abnehmen möchte, nämlich das Fett.
Ich halte von solchen Wettkämpfen nichts wie auch insgesamt nichts vom Abnehmen. Wissenschaftlich ist es noch immer nicht mal erwiesen, dass Bohnenstangen gesünder leben als solche Leute, die angeblich zuviel auf den Rippen haben, dafür aber glücklich und auch ansonsten gesund sind. Das ist immer nur eine Behauptung, die immer weiter getragen wird.
Aber auch ansonsten halte ich nicht viel davon. Der eine nimmt mehr ab, der andere weniger aufgrund seiner körperlichen Voraussetzungen. Es ist außerdem wissenschaftlich erwiesen, dass zu schnelles Abnehmen das Herz schädigt. Leider wird dieses Forschungsergebnis nur nicht publik gemacht, weil die Abnehm-Lobby zu groß ist. Wer kontrolliert dann auch, wer gewonnen hat? Die handelsüblichen Waagen zeigen alle unterschiedlich an.
Wenn es ein kurzzeitiger Spaß zwischen zwei Freundinnen ist, ist dagegen nichts einzuwenden. Ansonsten birgt so ein Wettkampf viel Konflikt-Potenzial.
Ich halte von solchen Abnehmwettkämpfen zwar auch nicht viel, aber Ansporn könnte es tatsächlich in der Form sein, dass ihr vielleicht zusammen einen Sport betreibt und euch vielleicht ein gemeinsames Abnehmziel setzt, welches realistisch sein muss und was ihr innerhalb einer realistischen Zeit erreichen möchtet, ohne dass ihr hinterher wieder genau das zunehmt, was ihr abgenommen habt.
Generell bringt es überhaupt nichts, wenn man in sehr wenig Zeit sehr viel abnehmen möchte. Das ist zwar für einen selber schön, weil man eben ein schnelles Ergebnis sieht, aber so etwas ist eben nicht von Dauer. Man verliert Wasser und die Muskeln nehmen ab aufgrund von Eiweißabbau, aber das Fett, also der letzte Energiereservespeicher bleibt erhalten. Wenn dann wieder normal gegessen wird, wird das Wasser wieder eingelagert und man hat nichts mehr von der Nulldiät.
Kindisch und blöd finde ich einen solchen Wettkampf nicht, aber trotzdem sehe ich ihn doch sehr zwiegespalten. Einerseits ist es sicher gut, wenn man nicht alleine abnimmt und über eine weitere Person einen Anreiz hat, auch weiter zu machen, weil diese es ja auch immer wieder schafft, sich zu motivieren. Aber ich würde nicht unbedingt einen richtigen Wettkampf darauf machen. Der würde ja sicher darauf hinauslaufen, wer in welcher Zeit wieviel Gewicht verloren hat.
Genau das würde aber bedeuten, dass man sehr wahrscheinlich schnell abnehmen möchte, was einfach ungesund ist und in der Regel keinen dauerhaften Erfolg bringt. Sinnvoller fände ich es, wenn man sich vielleicht mal trifft, um gemeinsam Sport zu machen. So merkt man eben auch, dass man nicht alleine ist und kann sich gegenseitig motivieren. Allerdings würde ich eben nicht immer wieder das Gewicht als Ansporn vergleichen oder so, weil es eben besser ist, langsamer abzunehmen.
Wettkampf in dem Sinne dass man sich ein sportliches Ziel setzt und versucht dieses vor einem anderen zu erreichen finde ich nicht schlecht. Bei einem regionalen Radiosender z. B. hatten sich vor zwei Jahren mehrere Leute zusammengetan die einen Viertelmarathon als Ziel hatten. Auf dieses Ziel wurde dann hingearbeitet. Das finde ich sinnvoll. Aber einen Wettkampf, wer mehr Gewicht verliert würde ich nicht gutheißen wollen. Das wäre der falsche Ansatz weil zwei Menschen, selbst mit gleicher Größe und Gewicht, so unterschiedlich sind dass man sie nicht vergleichen kann. Bei dem, der weniger Gewicht verliert, kann so Frust entstehen der dazu führen kann dass die Diät abgebrochen wird. Wichtig, wenn man sein Gewicht langfristig halten will, ist dass man zu einem Weg für sich selbst findet und das ist unter Druck kaum möglich. Abnehmen kann man mit fast jeder Diät, Gewicht halten geht nur unter Balance.
Wenn du abnehmen willst, dann würde ich jede Möglichkeit der Unterstützung mit offenen Armen empfangen. So ein kleiner Wettkampf kann da durchaus sehr fordernd sein. Es kann natürlich auch nach hinten losgehen, weil nun mal nicht jeder Mensch auf die gleiche Art und Weise abnimmt. Das variiert einfach zu sehr untereinander. So kann es passieren, dass einer von euch schnell Fortschritte macht, während der andere nur kleine Etappen zurücklegt. Das ist ja nicht schlimm, solange man sich davon nicht gestört fühlt. Ich würde mich einfach mal darauf einlassen.
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