Kennt ihr Menschen, die keine Lust zum Arbeiten haben?
Bei meinen Eltern im Haus wohnt eine Familie, in der die Frau arbeiten geht und der Mann zu hause ist. Die Kinder sind aber mittlerweile auch groß genug, gehen in die Schule und gehen sogar in eine Ganztagsschule. Die Frau hat sich bei meiner Mutter mal ausgeweint, weil der Mann einfach nicht mit dem "Hintern hoch kommt" wie man so schön sagt. Er macht zwar den Haushalt, aber dann liegt er auf dem Sofa, schläft und trinkt Bier. Die Frau verdient aber so viel, dass er nichts vom Amt bekommt. Aber ein zusätzliches Geld, wenn er arbeiten gehen würde, würde schon schön sein.
Ich denke, dass es bestimmt auch noch mehr Leute gibt, die nicht arbeiten wollen und die man auch mit guten Zureden nicht davon überzeugen kann. Kennt ihr Leute, die einfach nicht arbeiten wollen und entweder vom Staat leben oder sich vom Partner durchfüttern lassen? Habt ihr schon mal versucht solche Leute zu überzeugen, dass es einem besser geht, wenn man arbeiten geht? Der Mann in meinem Beispiel oben meint, dass ihm Geld von der Frau zusteht, weil er ihr den Rücken frei hält, ihre Wohnung putzt, ihr das Essen zubereitet und auch die Wäsche wäscht. Was haltet ihr von solchen Leuten?
Wenn der erwähnte Herr wirklich die im Haushalt anfallenden Aufgaben erledigt, putzt, kocht und wäscht, ist das doch nur eine Umkehrung der traditionellen Rollenverhältnisse. Bis vor relativ kurzer Zeit stand es völlig außer Frage, dass die Ehefrau für Heim und Herd zuständig ist und der Mann die Kohle heranschafft. Auch heute noch gibt es genug Frauen, die sich gegen die Vorstellung, als "Nur-Hausfrau" würden sie nichts leisten und bräuchten dringend einen Arbeitsplatz außerhalb des Hauses, energisch verwehren. Ich kenne wiederum ein paar Damen, deren Kinder auch nicht mehr so klein und die meiste Zeit außer Haus sind. Die liegen teilweise auch untertags auf dem Sofa, surfen im Internet oder machen Kreuzworträtsel, wenn die Aufgaben im Haushalt erledigt sind. Vielleicht spricht ja auch mal wieder der Neid?
Ich finde es allgemein schon merkwürdig: Wenn die Frau den Haushalt schmeißt, ist es immer noch eher akzeptabel, dass sie sonst nicht berufstätig ist, aber ein Mann, der die selbe Arbeit macht (wenn er sie denn macht), möge doch bitte den Hintern hochkriegen, da das Putzen, Kochen, Waschen etc. ja keine richtige Arbeit für Männer darstellt.
Ich glaube nicht an traditionelle Rollenverteilungen. Mittlerweile gibt es genug unterschiedliche Arrangements, um die anfallenden Aufgaben im Haushalt zu verteilen, und wenn ein Partner die Arbeit gerne macht und der andere genug Geld verdient, dass es reicht, ist es doch völlig egal, wer der Mann und wer die Frau im Haus ist. Zudem glaube ich nicht, dass man erwachsene Menschen, die mit ihrer Situation zufrieden sind oder zumindest klarkommen, nur durch Zutexten vom Gegenteil "überzeugen" kann.
@Gerbera: Ich würde auch bei einer Frau erwarten, dass sie arbeiten geht, wenn die Kinder so groß sind, dass sie die meiste Zeit in der Schule sind. Deswegen habe ich in der Überschrift auch "Menschen" und nicht "Männer" geschrieben. Mein Beispiel war nur ein Beispiel und ich denke, dass es genug Menschen gibt, die einfach keine Lust haben zu arbeiten bzw. in den Beruf zurück gehen oder eben überhaupt Geld zu verdienen.
Und genau darum geht es mir hier in diesem Thread. Da ist es egal, ob Frau oder Mann. Also, kennt ihr Menschen, die keine Lust haben zu arbeiten?
Ja ich kenne da jemanden, bei dem fing es damit an, dass er geschieden wurde und keine Lust hatte Unterhalt zu zahlen, für die beiden Söhne. Lieber hat er sich eine neue Frau und noch drei Kinder zugelegt. Nun stellt das Jugendamt natürlich Unterhaltsforderungen, aber die bedient er natürlich nicht, da er ja nicht arbeitet. Mietfrei lebt er bei seinen Eltern. Das Arbeitsamt denkt aber, dass er Miete zahlt. Als er einen Ein-Euro-Job machen sollte, hat er sich als Minijobber bei seinen Eltern angemeldet.
Ich kenne durchaus eine Person, die keine Lust auf Arbeit hat. Mich. Letzten Endes ist es doch so, dass man Montag bis Freitag den ganzen Tag lang seinem Job nachgeht, je nach Job auch am Wochenende. Was nutzt es dann, Geld zu verdienen, wenn man vor lauter Schufterei gar keine Zeit mehr hat, dieses auszugeben? Ganz ehrlich, ich verstehe jeden, der keinen Bock auf diese Maschinerie hat.
Je nachdem welche Ansprüche man hat, kann man sich das Arbeiten auch wirklich schenken. Ich habe leider den Anspruch, für mich selbst zu sorgen, ergo kommt staatliche Hilfe nicht in Frage. Entsprechend bleibt mir auch nichts anderes, als meinen Hintern zur Arbeit zu bewegen. Wenn ich nun einen Partner hätte, der genug Geld für die Miete verdient, und es mitmacht, mich durchzufüttern, wäre ich wohl schon eher geneigt, mich der Faulheit hinzugeben. Letzten Endes fände ich es aber auch nicht okay, vom Geld meines Partners zu leben. Wenn ich mir etwas leisten möchte, muss ich eben was dafür tun. Das hat ja auch was mit Abhängigkeit vom Anderen zu tun. Ich finde, jeder sollte für sich selbst sorgen.
In dem von dir geschilderten Fall kann ich nur sagen, dass ich den Mann schon ansatzweise verstehen kann. Offensichtlich macht es die Frau ihm ja auch nicht wirklich schwer.
Oh ja, ein Freund meines Freundes geht nur zwanzig Stunden die Woche arbeiten, weil er keine Lust hat öfter zu gehen. Also ganz ehrlich, mit 33 Jahren sollte man wohl vollzeitbeschäftigt Arbeiten gehen, oder sehe ich das falsch. Die Freundin geht Vollzeit arbeiten. Am ende wird es so sein, das sie die Familie ernähren muss, und er flau lauf der Couch liegt und nicht mal den Haushalt macht.
Ich könnte mit so einem Mann nicht leben. Das würde mich richtig nerven, da erreicht man doch absolut gar nichts im leben.
Der Vater meines Ex Freundes ist auf jeden Fall auch so einer. Er wollte nie arbeiten. Bei Bewerbungsgesprächen ging er auf seine Schwächen ein, aber nicht auf seine Vorzüge, mit Absicht, denn er wollte nicht arbeiten. Ihm gefiel es zu Hause besser und Geld bekommt man dafür ja leider auch noch. Ich finde so eine Einstellung sehr schlimm und kann das nicht nachvollziehen.
Wobei es sicherlich viele Menschen gibt, die keinen Bock auf ihre Arbeit oder generell arbeiten haben. Jedoch sollte man sich dann lieber etwas suchen, was einem auch Spaß macht.
Solche Leute trifft man doch immer wieder und jeder kennt mindestens einem in seinem Umfeld oder hat so etwas schon einmal im Fernsehen gesehen wie man sich erfolgreich drückt. Ich finde das ehrlich gesagt zum kotzen, denn von einer Frau wird erwartet wenn ein Kind 3 Jahre alt ist, dass diese wieder arbeiten kann. Wieso sollte das nicht auch für Männer gelten auch wenn dieser hier den Part der Frau eingenommen hat mit Haushalt und Co?
Andere kriegen es immerhin auch gebacken mit Arbeit, Kindern, Wäsche und Haushalt und das ist einfach kein Argument. Sicherlich braucht es dann etwas mehr Planung und man hat weniger Zeit für Fernseher und Bier auf dem Sofa, aber es würde im Endeffekt auch wieder dafür sorgen, dass diese Menschen eine sinnvolle Aufgabe in ihrem Leben haben und auch zum Einkommen beitragen. Sich ausruhen zu Lasten von anderen weil keine Lust vorhanden ist, ist einfach nur erbärmlich und widerlich und ich würde mir schon wünschen, dass dort dann alle Sozialleistungen gestrichen werden würden bis eben nichts mehr vorhanden ist und man seinen Hintern bewegen muss, damit man etwas zu Essen im Haus hat.
Ich würde auch nicht mit solch einem Mann zusammenleben wollen oder diesen halten. Solch eine Haltung ist auch kein gutes Vorbild für die Kinder, die jeden Tag ihren Vater, fett, faul und Bier saufend auf dem Sofa vorfinden wenn sie aus der Schule kommen. Was ist das denn für eine Haltung? Somit macht er ihnen doch nur vor, dass es auch so geht und sie sich nicht bewegen müssen und dennoch Geld kommt. Die Chance das mindestens eines der Kinder das glaubt und nachmacht ist dabei sehr groß, wenn nicht sogar alle. Schon alleine aus diesem Grund würde solch ein Mann bei mir nicht wohnen sondern direkt vor die Tür gesetzt werden, weil ich nicht wollte, dass so etwas meinen Kindern vorgelebt wird.
Ich habe auch manche Tage keine Lust auf meine Arbeit? Das ist aber normal und gehört mit dazu, aber dauerhaft sich davor drücken geht einfach nicht und entsprechend wird das Sozialsystem dann hier nur ausgenutzt anstatt sich daran zu beteiligen. Würden das Millionen von Arbeitnehmern machen die jetzt arbeiten und auf ihren Job auch keine Lust mehr haben, dann würde dort mal Bewegung in die Sache kommen da die Kassen schlichtweg leer wären binnen kürzester Zeit und die verbleibenden Pflichtbewussten Arbeitnehmer das gar nicht stemmen könnten.
Ja solche Leute kenne ich auch.
Habt ihr schon mal versucht solche Leute zu überzeugen, dass es einem besser geht, wenn man arbeiten geht?
Nein, weil ich generell nicht Lüge und ich wüsste auch nicht, was ich mir da ausdenken sollte. Mit welchen Argumenten willst du denn jemanden ohne Qualifikation, der nicht Vollzeit arbeiten kann, eine alleinerziehende Mutter von 4 kleinen Kindern oder einen Millionär davon überzeugen, dass man mit Arbeit besser dran wäre?
Wäre das mein Mann in dem Beispiel hätte ich ihn nicht geheiratet. Jedenfalls würde ich nicht für andere arbeiten gehen.
Naja, was den letzten Satz angeht hat der Mann schon recht. Zumindest zum Teil, wenn die Kinder aus dem Haus sind wäre es schon mal wieder an der Zeit wieder zu arbeiten. Aber er hat schon ein wenig recht. Wenn Frauen das machen und "nur" Hausfrau sind ist das doch auch okay, warum dann nicht wenn das gleiche ein Mann macht.
Ich selbst kenne nur einen der keine Lust hat zu arbeiten. Ein Bekannter von meinem Mann den er schon seit der Schulzeit kennt. Er hat lange Zeit keine Vollzeitbeschäftigung gefunden und hat dann irgendwann aufgegeben. Er macht jetzt nur noch Nebenjobs und lässt sich das restliche Geld das er zum Leben braucht vom Arbeitsamt aufstocken. Versucht davon zu überzeugen wieder "richtig" arbeiten zu gehen, habe ich noch nicht. Wir sind schließlich alle alt genug um zu wissen was wir tun sollten und was nicht.
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