Sollte man wirklich bei Verkehrskontrollen eher schweigen?

vom 31.12.2013, 22:44 Uhr

In unserem Bekanntenkreis gibt es Polizisten, die neulich mal bei uns auf Besuch waren. Sie erzählten, dass sie in der Silvesternacht Dienst schieben müssen, weil verstärkte Kontrollen stattfinden. Nun habe ich mal aus Neugier gefragt, wie man sich denn richtig verhält, wenn man von der Polizei angehalten wird. Und einer der Jungs meinte, dass man nichts sagen sollte, wenn man wegen überhöhter Geschwindigkeit oder sonst was angehalten wird. Dann sollte man es einfach hinnehmen und weder was zugeben noch abstreiten. Bei einer normalen allgemeinen Kontrolle kann man ruhig auch was sagen. Aber am besten eben nichts, was die Polizei darauf bringen könnte, dass man was angestellt hat oder dass man keinen Verbandskasten dabei hat oder sonst was.

Ich habe aber dann auch nicht näher gefragt. Aber hinterher fragte ich mich dann doch, warum denn Schweigen besser ist. Warum sollte ich mich nicht eventuell rechtfertigen? Warum sollte ich nicht zugeben, dass ich zu schnell gefahren bin. Dagegen an kommt man doch sowieso nicht, wenn Messungen stattgefunden haben. Verhaltet ihr euch so, dass ihr schweigt, wenn ihr angehalten werdet? Ist ein Schweigen nicht eher auch etwas, wo man meinen könnte, dass man was zu verschweigen hat?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich würde ganz sicher nicht schweigen wenn ich angehalten werde und man mir z. B. überhöhte Geschwindigkeit vorwirft - und hab es auch in der Vergangenheit noch nie getan. Warum auch?

Ich bin nicht kriminell und habe nichts zu verbergen, fahre gewöhnlich nur so viel zu schnell wie ich es mir leisten kann und bin mir auch sonst keiner Schuld bewusst. Ich trinke nicht wenn ich fahre und nehme keine Drogen, warum sollte ich mich also bei einer Kontrolle zu eisernem Schweigen zwingen?

Natürlich würde ich nie einen Polizisten bei der Kontrolle darauf aufmerksam machen, wenn mein Verbandskasten fehlen würde oder das Verfallsdatum zehn Jahre zurück liegt. Das hat aber nichts mit Schweigen bei der Kontrolle sondern schlicht mit einem Mindestmaß an Schlauheit zu tun. Wer Dreck am Stecken hat kann Schweigen wie er will - früher oder später ist er dran.

Wenn der mich kontrollierende Polizist nett und höflich ist, kann ich ihm doch genauso begegnen wie er mir und aus einer lästigen Pflicht etwas weniger Unangenehmes machen. So manche Polizeikontrolle die ich erlebt habe, hatte sogar schon mal witzige Kurzunterhaltungen zur Folge.

Wir sollten weniger amerikanische Filme schauen und im Hier und Jetzt - und immer schön höflich - bleiben. Dann klappts auch mit der Polizeikontrolle.

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» ichwars » Beiträge: 562 » Talkpoints: 3,76 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Egal warum ich bisher angehalten wurde, geschwiegen habe ich dabei nie. Warum auch? Solange man höflich und sachlich gegenüber den Beamten reagiert, wird nichts weiter passieren. Und selbst wenn ich wüsste dass ich zu schnell gefahren bin, würde es mir doch nichts bringen dazu zu schweigen. Die Beamten tun auch nur ihre Pflicht und wenn ich wissentlich was falsch mache, dann muss ich auch damit rechnen, dass ich erwischt werde.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Schweigen bringt etwas. Ich selbst wurde zwar noch nie zur Verkehrskontrolle angehalten (das seit 10 Jahren) aber wenn man z.B. eine Rechtsschutzversicherung hat, könnte es über verschiedene Möglichkeiten eine Strafminderung oder ganz Strafverzicht geben.Viele Messungen sind fehlerhaft, wurden nicht nach Vorschrift durchgeführt etc.. Das habe ich schon sehr oft in Beiträgen im TV gesehen und auch von Kumpels bei ihren Kontrollen gehört.

Es kommt vor, das man darauf dann verweisen kann dann aber schriftlich. Eine Diskussion Vorort anzufangen bringt meistens eh nichts. Man nimmt das erst einmal hin und stellt danach Eigenrecherche an oder überlässt das einen Fachkundigen.

» Motory-Jens » Beiträge: 2 » Talkpoints: 0,37 »



Wenn man etwas aussagt, wird es dann im Ernstfall auch als Aussage herangezogen und das kann eben auch nach hinten losgehen. Einen Geschwindigkeitsübertritt kann man zudem leicht nachweisen und da muss man dann eben auch nicht das Gegenteil behaupten, weil das wie gesagt nach hinten losgehen kann. Dennoch muss man sich ja nicht ausschweigen, kann trotzdem nett sein. Am besten ist es natürlich immer, wenn man zu seinen Fehlern steht und es zugibt, wenn man zu schnell war. Zumal das auch Zeit erspart.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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