Betriebe ohne Silvesterrituale sind eher uninteressant?
In dem Betrieb in dem mein Nachbar arbeitet ist es scheinbar nur üblich, dass sich die Kollegen untereinander für das neue Jahr einfach bei der Arbeit kurz einen guten Rutsch wünschen. Längere Gespräche gibt es da in der Regel nicht weiter, man unterhält sich dann nicht ausführlich über das zurückliegende Jahr oder so.
Nun meinte eine andere Nachbarin, dass bei ihnen im Unternehmen zu Silvester nicht nur ein guter Rutsch gewünscht wird. Es werden auch zum Beispiel kleine Glücksbringer aus Schokolade verschenkt oder man tauscht sich aus, wie man das letzte Jahr so fand oder welche Vorsätze man für das neue Jahr hat. Nur einen guten Rutsch wünschen findet sie nicht ausreichend und solche Betriebe wären für sie nicht interessant.
Wie läuft das denn bei euch im Betrieb ab? Werden da an Silvester auch kleinere Geschenke unter den Kollegen verteilt oder man tauscht sich über das zurückliegende Jahr und die Pläne für das neue Jahr aus? Oder wird da auch eher nur einmal schnell ein guter Rutsch gewünscht und das Thema ist abgehakt?
Bei uns im Betrieb ist es eigentlich so, dass man sich nur einen guten Rutsch wünscht und es das dann war. Geschenke machen wir uns unter den Kollegen nicht, das finde ich auch unnötig. Mein Chef spendiert uns jedes Jahr Berliner Ballen, die wir dann gemeinsam essen. Das finde ich total nett und es ist eine schöne Tradition. Beim Essen reden wir dann natürlich auch mal miteinander, wenn wir die Zeit haben, aber dabei geht es eher darum, wer was am Silvesterabend macht, als um das abgelaufene Jahr oder die Pläne für das nächste Jahr.
Wenn ich ehrlich bin, möchte ich mit meinen Kollegen eigentlich auch nicht zwingend besprechen, was ich im abgelaufenen Jahr erreicht habe und was für Pläne ich für das kommende Jahr habe. Das sind vielleicht doch auch mal persönliche Sachen, die ich mit Kollegen nicht austausche. Darum brauche ich so ein Ritual auch nicht und sicher finde ich Betriebe, in denen man sich "nur" einen guten Rutsch wünscht, deswegen nicht uninteressant.
Wieso sollte ein Betrieb uninteressant sein, nur weil man sich dort vielleicht nur einen guten Rutsch wünscht und keine Schokolade austauscht? Irgendwie habe ich das bei deinem Ausgangspost nicht wirklich verstanden.
Ich lege keinerlei Wert darauf, dass man sich außer einem guten Rutsch mehr zu sagen hat. Alles, was ich im vergangenen Jahr beruflich angefallen ist, wird in einem kleinen Jahresrückblick an der Weihnachtsfeier erzählt, ansonsten gibt es beruflich nicht viel mehr zu sagen und alles, was ich persönlich erzählen will, mache ich während der Arbeitszeit unter Kollegen. Da erzähle ich auch nur das, was ich möchte, denn allzu privat möchte ich mich unter Kollegen auch eigentlich gar nicht austauschen. Wie das Jahr dann gelaufen ist, wissen sie sowieso dann schon und was ich mir vornehme ist meine Privatangelegenheit und das geht im Geschäft meistens niemanden etwas an.
Ich fände es ja eher befremdlich, wenn von mir erwartet würde, dass ich mich mit meinen Kollegen über das alte Jahr und Vorsätze für das neue Jahr austauschen soll. Wahrscheinlich noch in einem Stuhlkreis sitzend, wo jeder der Reihe nach dran kommt? Ich würde mich wie im Kindergarten fühlen.
Bei uns ist der sechste Dezember ein Feiertag, deshalb haben die meisten bis dahin Urlaub. Klar wünscht man sich dann ein gutes neues Jahr, wenn man sich wieder sieht, scherzt vielleicht auch über gute Vorsätze oder darüber, dass das neue Jahr nur besser werden kann, wenn im letzten irgendwas schief gelaufen ist. Aber so neu ist das Jahr ja nicht mehr in der zweiten Januarwoche und außerdem sind solche erzwungenen Gespräche echt nicht mein Ding. So etwas ergibt sich oder eben nicht und beides ist völlig in Ordnung.
Und was nun deine Nachbarin betrifft - die Gute muss ja extrem hoch qualifiziert sein und eine extrem begehrte Mitarbeiterin sein, wenn sie ihr Interesse an einem Job davon abhängig macht, ob ihr jemand ein Marzipanschweinchen für 79 Cent zum neuen Jahr schenkt oder nicht.
Wir haben uns auf der Arbeit nie ein "Frohes neues Jahr" gewünscht, da immer ab dem 23. Dezember bis Mitte Januar der Betrieb geschlossen hat. So sahen wir uns im neuen Jahr nicht gleich, sondern erst Mitte bis Ende Januar. Ich fände es auch eher befremdlich, wenn ich mich mit meinen Kollegen zusammen setzen müsste und über das Vorjahr und die Vorsätze sprechen müsste. Wenn man von der Chefetage etwas geschenkt bekommt, z.B. einen Glücksbringer, finde ich dies eine nette Geste.
Bei meinem vorigen Arbeitgeber hat man sich auch nur ein frohes neues Jahr gewünscht und das war es dann auch schon. Ich finde auch, das dies vollkommen reicht und man keinesfalls ein Unternehmen daran bemessen sollte, ob ein Unternehmen gut oder schlecht ist. Es gibt auch Unternehmen, die ihren Mitarbeitern nichts fürs neue Jahr schenken oder wünschen, aber trotzdem sehr mitarbeiterfreundlich sind, weil sie ihren Mitarbeitern anderweitig Vergünstigungen oder Zuschüsse bieten. Man sollte ein Unternehmen keineswegs an einem Marzipanschwein oder Glücksbringer fest machen.
emily erdbeer hat geschrieben:Nur einen guten Rutsch wünschen findet sie nicht ausreichend und solche Betriebe wären für sie nicht interessant.
Mal ganz blöd gefragt: welcher Idiot entscheidet sich denn nur wegen den Silvesterritualen für einen bestimmten Job in einem bestimmten Betrieb? Soweit ich weiß werden die Silvesterrituale bei einem Vorstellungsgespräch so gar nicht thematisiert, sondern es geht da eher um die Aufgaben, die Bezahlung und weitere Konditionen wie flexible Arbeitszeiten von mir aus oder ein Dienstwagen. Wer fragt denn nach Silvesterbräuchen im Betrieb?
Ich kenne niemanden, der beim Einstellungsgespräch nach den Silvesterbräuchen des Betriebs fragt und danach entscheidet, ob er den Job annimmt. Allerdings interessiert mich beim Einstellungsgespräch sehr wohl, mit welchen Leuten ich zusammenarbeite. Aus den Antworten kann man oft auf das Betriebsklima schließen und das war mir immer sehr wichtig, weil mein Beruf viel Zusammenarbeit erforderte und Schnittstellen sowohl nach "oben" als auch nach "unten" hatte.
Vor Silvester haben wir uns normalerweise einen Guten Rutsch gewünscht und im neuen Jahr ein Gutes Neues Jahr, wenn man sich zufällig begegnete. Falls man mit Kollegen enger war, hat man auch schon mal nachgefragt, wie es so geht und welche guten Vorsätze man schon gebrochen hat, also eher auf ironische Weise.
Ganz ehrlich die ganze Diskussion ist doch Quatsch. Es sucht sich doch niemand einen Betrieb nach irgendwelchen Feierlichkeiten aus und ob man nun ein liebes Wort oder noch etwas Schokolade dazu bekommt macht doch keinen Unterschied. Ich kenne es nur so, dass man sich ein frohes neues Jahr wünscht. Ich habe eine Zeit lang in einem Seniorenstift gearbeitet, da kam dann durchaus mal ein Geschenk von den Angehörigen für das Personal, aber sonst kenne ich es nicht, dass man bei der Arbeit irgendwelche Geschenke zu erwarten hat an Silvester oder danach.
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