Warum jammern so viele, wenn ein Promi schwer verletzt ist?
Nach seinem Ski-Unfall ist heute Schumi überall in den Medien und jeder jammert um den Prominenten. Ganz ehrlich kann ich das nicht verstehen, zumal es bei uns im Ort einen viel tragischeren Unfall mit einem Toten gegeben hat. Trotzdem wird schon ein Dorf weiter fröhlich Silvester gefeiert, während bei uns Fassungslosigkeit herrscht. Sind denn Prominente mehr wert als ein normaler junger Bürger, der nur helfen wollte, einen Baum aus zu ästen und dabei ums Leben kommt?
Natürlich ist ein Promi nicht mehr wert und die Leute, die die Toten und Verletzten in deinem Ort kannten werden auch wahrscheinlich Trauer zeigen und mitfühlend sein. So ist es eben, wenn man jemanden kennt und die Leute, die Schumi kannten, egal ob nur durchs Fernsehen, die interessieren sich eben. So ist es eben, wenn man mehr bekannt ist.
Sicher ist es genauso tragisch, wenn jemand Unbekanntes einen Unfall hat und die Leute, die diesen Verletzen kennen werden auch mit fühlen. Aber ich kann doch nicht mit fühlen, wenn ich nicht mal weiß, was geschehen ist und man kann doch nicht die Nachrichten mit Personen füllen, die kaum jemand kennt und wenn eben ein sehr bekannter Mensch verunglückt, dann ist es eben so, dass man sich auch mehr oder weniger dafür interessiert und eben auch mit fühlt.
So wie ich gerade las, handelt es sich bei Michael Schumacher um ein Schädel-Hirn-Verletzung, die nicht einfach ist. Er hat Hirn-Blutungen und liegt im Koma. Sein Glück war trotz allem, dass er einen Helm getragen hat, Ja, Michael Schumacher ist nun mal ein Prominenter und dadurch bekommt er sehr viel Aufmerksamkeit. So lange er bei der Formel 1 mitfuhr, habe ich sie mir auch immer angesehen. Es wäre unlogisch, nun überhaupt keine Kenntnis von seinem jetzigen Unglück zu nehmen.
Corona1983, du nennst es Jammern. Ich nenne es nicht so, aber jeder, der ihn kannte, zeigt sein Mitgefühl und das verstehe ich. Schließlich hat er uns auch viele schöne Stunden beim Motorsport geschenkt, wenn auch größtenteils nur am Fernseher.
Was den jungen, verstorbenen Mann in deinem Dorf betrifft, kann ich nur vermuten, dass er beim Helfen wollen sich ohne sich abzusichern von der Leiter gefallen ist oder ein Ast abbrach, was er leider nicht bedacht hatte. In diesem Falle wird es wohl wahrscheinlich selbst verschuldet sein, wie höchstwahrscheinlich auch Michael Schumacher einen Fehler begangen haben könnte. Was den jungen Mann betrifft, werden bestimmt seine Angehörigen sehr um ihn trauern. Aber was soll jeder von uns dazu sagen, die wir ihn nicht kennen? Wenn sogar das Dorf statt zu trauern einen Tag vor Silvester fröhlich feiert, verstehe ich dich nicht. Es ist sehr tragisch, wenn ein junges Leben ausgelöscht wird durch einen Unfall, aber wem willst du ein schlechtes Gewissen einreden, weil wir ihn alle nicht kannten, außer dir?
Mitgefühl heißt ja, dass man mit jemandem fühlt. Das kann man nur, wenn man eine Beziehung zu dieser Person hat. Dieses Beziehungsgefühl kann man auch durch Fernsehberichte über Promis bekommen. Man identifiziert sich mit ihnen, genauso wie man sich mit den Personen in einem Film oder Buch identifizieren kann. Daher ist es ganz normal, dass man am Fall Schumi interessiert ist.
Das bedeutet nicht, dass man ihn als Mensch für wertvoller hält. Wenn in den Medien über das Unglück einer unbekannten Person ausführlicher berichtet wird, empfindet man auch ganz automatisch Mitleid. Aber es ist unmöglich, über jeden zu berichten, der stirbt. So ist es verständlich, dass die Auswahl auf die den meisten bekannten Personen fällt.
Also ich kann gut verstehen, dass du von den Menschen in deinem Dorf mehr Betroffenheit erwartet hättest. Wenn du schon Dorf sagst, kennt doch wahrscheinlich jeder den Jungen wenigstens vom Sehen oder kennt die Eltern oder Freunde von ihm. Mir jedenfalls würde das nahegehen, von seinem Tod zu erfahren, auch wenn ich ihn nicht gut gekannt hätte. Einfach, dass es im eigenen Umkreis passiert ist, lässt einen normalerweise schlucken. So unlogisch das ist, denn natürlich kann so etwas auch im eigenen Umkreis passieren und nicht immer nur den anderen.
Ich könnte mir aber vorstellen, dass bei dir im Dorf da gerade eine ganz spezielle Situation herrscht. Eigentlich freuen sich alle auf Silvester und wollen feiern und guter Stimmung sein. Aber dann kommt diese Nachricht vom Tod diesen jungen Menschen, die eigentlich die Stimmung ruinieren müsste und das würde sie auch, wenn man darüber spricht. Indem man sich aber nun auf den prekären Gesundheitszustand von Michael Schumacher stürzt, kann man zwar Betroffenheit zeigen, aber dennoch Spaß haben.
Weil es eben so ein Mittelding ist. Man muss deshalb kein Taktgefühl zeigen und Feierlichkeiten absagen, weil man ihn ja nicht persönlich gekannt hat. Vielleicht würde es auch mit einer anderen Nachricht funktionieren. Einfach etwas auf das der Rest von Deutschland seine Aufmerksamkeit richtet, also dürfen das die Einwohner dieses Dorfes auch, obwohl da ein junger Mensch sein Leben gelassen hat. Es ist eine Übersprungshandlung, die den Menschen ermöglicht, trotzdem freudig Silvester zu feiern.
Nun ja, bei mir in der Nähe ist am Wochenende ein 8-jähriger Junge ums Leben gekommen und das tut mir mindestens genauso leid, auch wenn ich ihn und seine Familie nicht kenne und nicht mal seinen Namen weiß. Aber meine Güte, ich finde es nicht verwerflich, dass man am Schicksal eines Prominenten mehr Anteil nimmt, als am Schicksal von "irgendjemandem". Irgendwie kennt man einen Prominenten ja schon ein bisschen, auch wenn man ihn nie persönlich getroffen hat. Wenn man dann auch noch ein Fan der Person war und deren Karriere verfolgt hat, dann natürlich ganz besonders.
Wenn aber mal ein tragischer Fall einer bis dahin unbekannten Person größer in den Medien behandelt wird, dann ist die Anteilnahme das meistens auch sehr groß, das muss man auch sagen. Es macht halt einen Unterschied, ob man etwas mehr über eine Person erfährt, oder ob man nur hört, dass es einen Toten gegeben hat. Der kann dann auch in der gleichen Straße wohnen, man hat ihn eben nicht näher gekannt und da großes Mitgefühl heraufzubeschwören, gelingt sicherlich nicht jedem. Ich würde auch keine Feier absagen wegen einem Verstorbenen, der nicht zu meiner Familie oder meinem Freundeskreis gehört hat, und das muss man eben auch nicht.
Ich habe auch davon in den Nachrichten gehört, die ständigen Wiederholungen nerven mittlerweile. Ich bin nicht gefühlskalt aber nur weil er ein Promi ist, muss das ganze nicht übertrieben werden. Tagtäglich passieren irgendwo andere Unfälle, die auch tödlich ausgegangen sind. Davon wird jedoch nicht berichtet nur weil es normale Menschen sind und keine Promis.
Ich kann da elizagirl nur beipflichten. Diese Endlos-Wiederholungen und Live-Ticker über Michael Schumachers Gesundheitszustand nerven mittlerweile total. Es gibt Menschen, denen passiert viel schlimmeres und die beklagen sich nicht und die haben nicht mal ansatzweise so viel Aufmerksamkeit bekommen wie Schumacher. Da kann man glatt den Eindruck bekommen, dass das Leben eines Prominenten um ein vielfaches mehr wert ist als das eines normalen Bürgers und das gefällt mir überhaupt nicht.
Schumacher ist für mich ein Mensch wie jeder andere auch, nicht mehr und nicht weniger. Daher interessiert mich nicht, was in erster Linie in seinem Leben oder in dem Leben eines anderen Prominenten passiert.
Denke nicht das es vergleichbar ist, wäre dein Bekannter ein Mensch in der Öffentlichkeit, dann würden wir auch mit trauern. Man kennt Michael Schumacher eben sehr gut, und deshalb haben die Menschen Interesse an seinem Krankheitsverlauf.
Aber ich muss ganz ehrlich sagen, das ich auch zu Freunden gesagt habe, das sehr viele Menschen im Skiurlaub ums Leben kommen, und uns das doch sehr bewusst wird, durch Unfälle wie dieser von Michael Schumacher, oder dem verstorbenen niederländischen Prinzen.
Ganz sicher ist ein Prominenter, der sich verletzt hat oder gar ums Leben gekommen ist, nicht mehr wert, als ein Otto Normalverbraucher, aber ein Prominenter ist einfach ein Mensch, der in der Öffentlichkeit steht und durch die Medien halt auch bekannter ist. Das ist wohl der normale Lauf der Dinge, das ein Mensch, der durch die Medien bekannt geworden ist, auch bei tragischen Ereignissen in den Medien höher gepuscht wird, als der Nachbar, der verunglückt ist. Ich denke, das es aber gerade die Fans einer bekannten Person sicher interessiert, wie es ihrem Idol geht. Klar ist es auch bei den Otto Normalverbrauchern so, das es einige Leute interessiert, aber der wird halt nicht so hoch gepuscht, wie ein Prominenter. Auf jeden Fall ist beides gleich tragisch und da sollte man auch nicht unterscheiden.
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